Göttlicher Funke in dir, in mir und allem (eBook)
497 Seiten
tredition (Verlag)
9783347463233 (ISBN)
Wolfgang Schmitt-Gauer geb.: 11.12.1958 in Langen/Hessen 1977 Allgemeine Hochschulreife am Dreieichgymnasium in Langen 1977-1983 Studium an der Hochschule fu?r Musik und Darstellende Kunst und an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/M in den Fächern Musik und Katholische Religion 1982-83 Studium der Katholischen Theologie an der Eberhard-Karls-Universität in Tu?bingen 1981-83 1. Staatsexamen fu?r das Lehramt an Gymnasien in Musik und Katholischer Religion 1984 Referendariat an der Justus-Liebig-Schule in Darmstadt 1984 Übertragung der Missio Canonica 1985 2. Staatsexamen fu?r das Lehramt an Gymnasien 1986 bis heute: Unterricht in Musik und Kath. Religion am Goethegymnasium in Bensheim, an der Musterschule in Frank-furt/M und an den Ernst-Reuter-Schulen 1 + II (Oberstufengymnasi-um + Gesamtschule) in Frankfurt/M. Keine Veröffentlichungen, aber stetige Auseinandersetzung u?ber alle Fragen des Glaubens durch die kritischen Anfragen der Schu?lerinnen und Schu?ler, Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde...
Wolfgang Schmitt-Gauer geb.: 11.12.1958 in Langen/Hessen 1977 Allgemeine Hochschulreife am Dreieichgymnasium in Langen 1977-1983 Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt/M in den Fächern Musik und Katholische Religion 1982-83 Studium der Katholischen Theologie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen 1981-83 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Musik und Katholischer Religion 1984 Referendariat an der Justus-Liebig-Schule in Darmstadt 1984 Übertragung der Missio Canonica 1985 2. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien 1986 bis heute: Unterricht in Musik und Kath. Religion am Goethegymnasium in Bensheim, an der Musterschule in Frank-furt/M und an den Ernst-Reuter-Schulen 1 + II (Oberstufengymnasi-um + Gesamtschule) in Frankfurt/M. Keine Veröffentlichungen, aber stetige Auseinandersetzung über alle Fragen des Glaubens durch die kritischen Anfragen der Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde...
1 DER ANFANG – FUNKEN IN DER WELT
Es ist also meine erste Veröffentlichung und es drängt mich, meine Überlegungen zur Prüfung einem breiteren Publikum vorzulegen, in der Hoffnung, dass es dem Einen oder Anderen weiterhelfen möge, letztlich um uns verunsicherten Christen wie auch den nichtgläubigen Menschen eine hoffnungsfrohe moderne Perspektive und Deutung des Lebens und Glaubens zu eröffnen. Ein hoher Anspruch, ich weiß es wohl…
Am Anfang meiner Schreibversuche standen die folgenden Texte. Ich war unsicher, mit welchem ich beginnen sollte, habe mich aber entschlossen, meinen Leserinnen und Lesern alle drei Anfänge gleichermaßen anzubieten. Anfänge, in denen Funken fliegen und verlöschen. Dabei soll es zunächst gar nicht ins Große und in die globalen Themen gehen, sondern ganz im Kleinen, im unscheinbaren privaten Bereich beginnen: am Anfang und am Ende menschlichen Lebens, wo sich Bedeutendes ereignet. Das Schlimme und Verheerende wird sich nicht ausblenden lassen…
1.1 VERSCHMELZUNG
Mann und Frau spielen Gott
Ihre Liebe drängt sie zueinander. Sie können nicht voneinander lassen. Ihre Körper sehnen sich nacheinander. Alle Hindernisse werden zur Seite geschoben. Gesellschaftliche Konventionen werden links liegen gelassen. Alle anderen noch so lieben Mitmenschen spielen keine Rolle mehr. Der Geliebte – die Geliebte ist das einzige Ziel allen Begehrens. Die beiden sind einander verfallen. Es drängt sie nach Vereinigung. Ineinander aufgehen und verschmelzen. Und genau das passiert: Kernschmelze! Ihre Keimzellen gehen ineinander auf, Eizelle und Spermium verbinden ihr Erbgut miteinander. Aus zweien wird ein drittes. Jeweils etwas von dem anderen in einem neuen Wesen. Von gleicher Art aber doch eigenständig und individuell. Ein Drittes tritt auf den Plan, in diese Welt. Neues Leben entsteht, weil diese beiden Menschen sich zueinander, sich ineinander haben treiben lassen.
Der allererste Anfang hat sich ereignet, die neue Zelle bleibt nicht lange allein, sie teilt und vervielfältigt sich schnell. Der Körper der Frau beherbergt diesen Neuanfang. Frau wird Mutter. Die befruchtete Zelle „rollt“ durch den Eileiter und strebt einer freudigen Aufnahme in dieser Welt entgegen; und das ist für die befruchtete Zelle in den ersten Momenten des Lebens nichts mehr, aber auch nichts weniger als die wohl vorbereitete, warme und weiche, empfangsbereite Schleimhaut der Gebärmutter. Hier wird sich das neue Leben für die nächsten 40 Wochen einnisten, hoffentlich wohl fühlen und immer weiter entwickeln. Oft „rollt“die befruchtete Eizelle aber auch einfach weiter, wenn sie nicht aufgenommen wird, die Gebärmutter nicht bereitet ist. Das, was schon als schützenswerter, potentieller Mensch mit zugesprochener Würde von der Kirche gesehen wird, tritt aus dem Leben wieder heraus.
(Beiseite gesprochen: Ist das eine natürliche Abtreibung durch und trotz Gott? Ein Kind, das den Eltern nicht geschenkt werden sollte?)
Aber im besten Fall wird schnell ein eigenes Herz schlagen, ein eigenständiges Leben wird den Bauch der Mutter immer mehr erfüllen, bis zur Reife, wenn es Zeit wird, die Enge der Gebärmutter zu verlassen und in die Weite der Welt hinausgeboren zu werden. Jetzt selbst atmend, aber noch lange nicht eigenständig und auf eigenen Füßen stehend. Noch lange ist die liebevolle Unterstützung der Eltern vonnöten.
Eine freudige liebevolle Erwartung des neuen Erdenbürgers durch seine Mitmenschen ist die wichtigste Voraussetzung für eine gedeihliche Entwicklung. Eine Entwicklung, scheinbar aus dem Nichts und doch ganz und gar nicht in ein Nichts hinein. Dieser neue Mensch entwickelt sich innerhalb eines hochkomplexen gesellschaftlichen Umfeldes. Man bedenke die vielfältigen Wechselwirkungen im sozialen Umfeld, in dem sich dieser neue Mensch zu bewegen hat, in dem er sich zurechtzufinden und schließlich zu bewähren hat. Da wurde ein kleiner einzelner Funke geschlagen inmitten eines lodernden Lebens, zu hellem Feuer der Lebendigkeit bestimmt. Unser Zutun ist da nur ganz bescheiden.
1.2 TANTE TINA – WENN DER FUNKE VERGLIMMT…
Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen leben und gestorben sein!
Eines meiner mich am meisten bewegenden Erlebnisse war das Sterben meiner Tante Tina. Ich hatte sie mit meinem Vater in den letzten Jahren ihres Lebens betreut und begleitet, als die hochbetagte, über 95 Jahre alte Frau ihre Eigenständigkeit, ihre Aktivität, ihre geistige Klarheit und die treuen Dienste ihres Körpers immer mehr schwinden sehen musste. Nicht mehr schmerzfrei gehen zu können, weil die Schmerzen im Rücken immer unerträglicher wurden ist schon schlimm. Schlimmer ist aber, deshalb nicht mehr zu ihrem Dienst im Dom gelangen zu können. Nicht mehr zwischen den Altersheimen zu pendeln, um die jüngeren − (!) also die noch nicht Ü-90-Menschen – zu trösten und besuchen zu können. Nicht mehr alleine zum Einkaufen oder zum Friseur gehen zu können. Sich nicht mehr zurecht zu finden, weil sie sich nicht mehr zeitlich orientieren konnte: „…wenn man nicht mehr weiß, dass es Montagmorgen ist, darf man sich nicht wundern, dass kein sonntägliches Hochamt stattfindet!“
Der unvermeidliche Übergang in das Pflegeheim, der zu noch mehr Inaktivität führte, so dass weder Lesen, noch Fernsehen oder irgendwelche Kreisspiele in der Lage waren, Begeisterung zu wecken. Unsere Besuche zauberten manchmal noch ein immer müder werdendes Lächeln auf das dankbare Gesicht. Bis zu der Situation, als diese Frau schließlich nur noch flach atmend in ihrer letzten Nacht, treusorgend von den Schwestern eingecremt worden war, das Haar ein letztes Mal gekämmt wurde und weder leise Musik noch Ansprache sie zu erreichen schienen. Aber die Haut ihrer Hand war warm und weich, der Brustkorb hob und senkte sich beim Atmen von ganz allein, Leben war in ihr. Göttlicher Hauch, ein Funke in ihr, aber ein Funke, der nur noch ganz leicht glimmte, ein winziger Windhauch würde ihn zum Verlöschen bringen…
…wie es dann in dieser Nacht auch geschehen ist. Als ich am Morgen gerufen wurde, war sie gestorben. Der Körper noch warm, aber ihre Lebendigkeit war von ihr gewichen. Es war noch Tante Tina, aber der am Vorabend noch von allein atmende Körper, ihr Brustkorb, der sich hob und senkte, regte sich nicht mehr. Der Priester kam, wir übergaben sie nun in eine andere Sphäre und Verantwortlichkeit. Wir konnten nichts mehr für sie tun. Noch nah am Leben, aber jetzt tot.
Am selben Abend war sie schon ganz weit weg. Der Körper kalt, die Haut wirkte wie Wachs, das Gesicht fremd… Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Fünklein Leben und dem Gestorbensein.
1.3 VERNICHTENDES FEUER
Göttlicher Funke und Gewaltregime
Andererseits können Funken auch verheerende Flächenbrände und Feuersbrünste auslösen. Totalitäre Regime, Herrschaftssysteme und Diktatoren, errichteten mit den von Gott (?) gegebenen Möglichkeiten furchtbare Schreckensherrschaften. Es mag mit der Ausrottung der Neandertaler begonnen haben. Weiter ging es mit den Ägyptern, Assyrern, Babyloniern, dem Römischen Reich, der Herrschaft der Stalinisten, den Mao Tse Tungs, den Idi Amins, Assads und Hitlers dieser Welt.
Sie alle nutzten oder muss man sagen: nutzen immer noch, die ganze Bandbreite der den Menschen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, göttliche Funken, für ihre zerstörerischen Zwecke. Sie befeuerten und vereinten die Massen mit Ideologien und einer Sinnstiftung, auf die orientierungslose Menschen nur gewartet zu haben scheinen. Die Begeisterung der Menschen erreichte mitunter religiöse Dimensionen und wurde sich von einem Teil des Volkes komplett zu eigen gemacht. Sie erfüllten die Menschen dermaßen, dass sie zu Höchstleistungen angespornt wurden. Sie erfanden und bedienten sich gesellschaftlicher Unterdrückungsmechanismen und Organisationen und in der Regel einer militärisch-industriellen Tötungsmaschinerie. Sie fügten ihren unzähligen Opfern massenhaft Leid in unvorstellbarem Ausmaß zu und triumphierten zynisch über den Leichenbergen. Menschliche Anstrengung und Leistung, unter Benutzung der gottgegebenen Möglichkeiten der Schöpfung, allerdings zu einem furchtbaren Zweck.
Gleichzeitig erfreuten sich diese Menschen, die Unterdrücker und Gewalttäter, sehr wohl auch an dem Sonnenschein und der Natur, dem Miteinander in Gruppen, Familien und Partnerschaften und ihren Kindern. Auch da gab es Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Liebe, Freundschaft und echte Trauer, wenn da nur nicht dieser pervertierte Zweck ihres Tuns mit den oft bis ins Kleinste geplanten erschreckenden Auswüchsen gewesen wäre. Ein loderndes verzehrendes Feuer, das von ihnen entfacht wurde, um eine vernichtende Wirkung zu hinterlassen. Funken, die einen Flächenbrand in ihrer Welt entzündeten und der erst mit noch gewaltigeren, glücklicherweise immer wieder erfolgreichen...
| Erscheint lt. Verlag | 1.3.2022 |
|---|---|
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum |
| Schlagworte | Altes Testament • Auferstehung • Beten und Singen • Bewusstsein • Christi Himmelfahrt • Der Geringste • Durchdringung der Welt • Entwicklung • Exodus • Feiertage • Frau • Fronleichnam • Gedanken • Geist • Gerechte und Ungerecht • Glaube • Gottesbegegnung • Gottesbild • göttlicher Funke • Hoffnung • Jesus • Johannes • Jungfrauengeburt • Katholisch • Kosmologie • Lazarus • Mann • Maria • Meister Eckhart • Mensch • Menschen • Metaphysik • Natur • Neues Testament • Opfer und Sühne Jesu • Ostern • Pfingsten • Sakramente • Schöpfungsbericht • Söhne Gottes • Sohn Gottes • Sündenfall • Theodizee • Töchter Gottes • Tod • Trinität • Vergebung • Vijnana Bhairava • Weihnachten |
| ISBN-13 | 9783347463233 / 9783347463233 |
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