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„Die Tagebücher der Anneliese Dölbl/Große/Löffler Band 1 - Anneliese Löffler, Eike-Jürgen Tolzien

„Die Tagebücher der Anneliese Dölbl/Große/Löffler Band 1

CD-ROM (Software)
172 Seiten
2020
Berliner Kreis (Hersteller)
978-3-948413-53-8 (ISBN)
CHF 66,10 inkl. MwSt
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Mit Tagebüchern ist das so eine Sache. Sie haben ihr eigenes Leben, und dem habe ich mich sehr frühzeitig zugewandt. Es war mir wichtig und mein Vater sagte immer zu mir: setze dich hin und schreib auf, was du denkst und siehst. So habe ich das dann auch getan. Auf diese Weise haben sich im Laufe der Zeit viele Tagebücher angesammelt, und nun setzte ich mich hin und fügte diese alle zu einem Buch zusammen. So ein Tagebuch ist etwas ganz Persönliches.
Dabei geht es um mich, meine Familie und die Welt da draußen. Oft ist es auch einfach eine persönliche Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Gedanken. Dieses Buch ist zugleich etwas, was zu mir gehört, aber auch das, was an die Öffentlichkeit gehört. Als ich damit begann, hatte ich nicht daran gedacht, dass dies einmal veröffentlicht werden könnte. Es gehörte einfach zu den Grundlagen meiner literarischen Entwicklung und damit zu all meinen späteren Publikationen hinzu.
Wie war das alles damals? Was ereignete sich? Wie lief das tägliche Leben ab? Es bedarf also vieler Ideen, mancher Kraft und vor allem der Ausdauer, so ein Tagebuch immer weiter zu führen. Da ist die Jugendzeit, dazu die weitere Entwicklung, Umbrüche, und dann der Wille, sich immer neuen Herausforderungen zu stellen, ihnen nicht aus dem Wege zu gehen, sich behaupten zu können oder zu müssen.
Das alles gehört mit dazu. Oft sind es Kleinigkeiten, dann aber auch wieder einschneidende Erlebnisse. Krieg, Dresden, Nagasaki, Hiroshima - dieser Wahnsinn. Der Kalte Krieg, das ständige nicht verstehen wollen oder können. Das prägt einen Menschen und auch das Leben der Menschen miteinander. Zeig mir das Land, in dem es sich lohnt zu leben! Wo wird das „Wirklichgewollte“ verwirklich? Ein Tagebuch spiegelt die Zeit wieder, in der man gelebt hat. Es ist wie ein Spiegelbild unserer Gesellschaft!

2 Pflichtexemplare werden an die Nationalbibliothek in Frankfurt am Main und die Amerika Gedenkbibliothek in Berlin gesendet.

Kurzbiographie: Enzyklopädie Grundschule in Folbern und kaufmännische Lehre in Großenhain. Ihre Mutter war Arbeiterin, bzw. Hausfrau, der Vater Land- und Fabrikarbeiter. Die Erfahrungen des 2. Weltkrieges gaben ihr viele Impulse, sich mit politischen und geschichtlichen Ereignissen auseinanderzusetzen, und dies trug in seiner Gesamtheit zu ihrer späteren aktiven Haltung bei. In Folbern und danach in Großenhain besuchte sie die Grundschule und begann, eine große Neigung zur Lektüre von schöngeistiger Literatur zu entwickeln. Der Vater starb frühzeitig im Jahr 1944. Geprägt von den schlimmen Ereignissen des Krieges in der unmittelbaren Umgebung war sie froh, ihr Leben jetzt im Frieden weiterführe und gestalten zu können. Nach ihrer Grundschulzeit und einem damals notwendigen Pflichtjahr in einem Haushalt absolvierte sie ab 1943 eine Ausbildung als kaufmännische Angestellte in der Großenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik, und legte daneben gleichzeitig ein Notabitur mit Erfolg ab. Mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer kaufmännischen Lehre arbeitete sie dann weiterhin ab 1945 in der Großenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik bis zur Demontage derselben, danach ab 1946 in gleicher Art in der FDJ- Kreisleitung Großenhain. In den Jahren 1948 bis 1950 war sie beteiligt an der Verantwortung für den Wiederaufbau eines in den letzten Kriegstagen zerstörten Dorfes in Sachsen, das sich heute „Dorf der Jugend“ nennt. Sie wurde auch in dieser Zeit Mitglied der SED. Während eines weiterführenden Schulbesuches 1951 erkrankte sie an Tbc und musste sich infolgedessen bis Ende 1952 in eine Lungenheilstätte in Coswig begeben. Sie folgte 1953 ihrem Mann, der nach Berlin berufen worden war und arbeitete dort als Bibliothekarin und als Verantwortliche für sowjetische und deutscher Literatur von 1955 bis 1959 in der Hauptverwaltung für Literatur und Verlagswesen im Ministerium für Kultur. Gleichzeitig absolvierte sie Studien von 1954 bis 1959 in Berlin am Institut für Gesellschaftswissenschaften und an der Universität in Leipzig am Germanistischen Institut. Anschließend von 1960 bis 1962 folgte ihre Assistenzzeit an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam. 1963 bis 1968 Aspirantur am Institut für Gesellschaftswissenschaften in Berlin mit dem Abschluss als Dr. Phil. mit dem Thema „Das Menschenbild in der westdeutschen Literatur“ und dies mit der Note „magna cum laude“. Dazu gehört auch eine Einladung des CVJM, Hamburg- Eppendorf im Jahr 1966,zu der sich junge Menschen aus beiden Teilen Deutschlands zusammenfanden. Bei diesem Zusammentreffen gehörte sie zu den Vortragenden. Es folgte ab 1967 bis 1972 die Zeit als Chefredakteurin der Zeitschrift „Weimarer Beiträge“ und deren Umstellung als monatlich erscheinendes Organ für Kultur-,Literatur - und Kunstwissenschaften. Sie bereitete sich 1967 auf eine Studienreise nach Tbilisi (Georgien) vor und trat diese noch im gleichen Jahr an der dortigen Universität an. Grund war eine Einladung des dortigen Lehrkörpers für Germanistik. Sie hielt dort mehrere wissenschaftliche Vorträge. Zwischen 1965 und 1975 veröffentlichte sie mehrere Interviews mit dazugehörigem Artikel zu Schriftstellern, u. a. mit Franz Fühmann und Hermann Kant. Ab 1972 erfolgte dann ihr Wechsel an die Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Berufung als Professor an der dort neu entstehenden Sektion Germanistik. An dieser Universität lehrte sie bis 1980. Danach wurde 1980 ihre Professur wegen Erkrankung in eine Honorar - Professur umgewandelt. Dieselbe übte sie an der gleichen Universität mit Vorlesungen, und der Betreuung von Doktoranden aus, und führte diese zu erfolgreichen Promotionen. 1988 wurde sie von dort aus an die Universität in Warschau als Gastprofessor für deutsche Gegenwartsliteratur delegiert und berufen. Emeritiert wurde sie 1988 und im gleichen Jahr wurde sie pensioniert. 1989/90 erfolgte der Austritt aus der SED. Im Jahre 1993 trat sie dem Akademischen Ruhestandsverein bei, wurde in den Vorstand gewählt und war sodann für Jahre mit den Ruhestandsbezügen der Akademiker und auftretenden Auseinandersetzungen

Kurzbiographie: Grundschule in Bad Wilsnack und kaufmännische Berufsschule in Wittenberge an der Elbe. Vater infolge der Ereignisse des 17. Juni 1953 verhaftet und verurteilt. Von da an zählte er zu den verfolgten Schülern. Von 1961 bis 1965 Berufsverbot. Von 1965 bis 1967 Wehrpflicht bei der Marine der DDR-Kommando der Volksmarine. Von 1967 bis 1970 politisch verfolgt und inhaftiert in Bützow - Dreibergen und auf Ummanz. 1970 Berufsverbot und Schreibverbot Keine Delegierung zur Fachschule nach Güstrow zur Ausbildung als Ökonom. Erlebte die politische Verfolgung durch die Stasi der Ostzone und DDR weiterhin von 1970 bis 1989. Von 1990 bis 1995 Durchsetzung seiner politischen und auch beruflichen Rehabilitation mit der Hilfe von Manfred Stolpe. In diesem Zeitraum machte er weiterhin viele Tagebuch/Notiz- Aufzeichnungen und fertigte dazu Manuskripte an. Ab 1990 ist er ehrenamtlich tätig für politisch Verfolgte in der ehemaligen DDR. Sein Manuskripte bereitete er nun vor zum späteren Druck. 2011 trifft er dann auf die Germanistin Anneliese Löffler und veröffentlicht mit ihr zusammen das erste Buch. Dem folgen danach viele weitere Bücher. Von nun an kann er endlich seine Manuskripte veröffentlichen. Ab 2013 ist er Pate des Gedenksteins der Opfer des Stalinismus in Berlin. Er ist der Begründer des Aufrufs über die Ministerpräsidenten das NPD Verbot auf den Weg zu bringen. Seit 2012 ist er als freier Schriftsteller tätig.

Sprache deutsch
Maße 185 x 135 mm
Gewicht 100 g
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 1942 bis 1960 • Handgeschrieben • Tagebuch
ISBN-10 3-948413-53-3 / 3948413533
ISBN-13 978-3-948413-53-8 / 9783948413538
Zustand Neuware
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