Glücksleitfaden - achtsam ins Glück (eBook)
208 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-21201-5 (ISBN)
Olaf Duchêne ist Psychotherapeut in eigener Privatpraxis. Dort kommt er täglich mit Menschen in Berührung, die gesundheitliche Schwierigkeiten haben. Bei den meisten hat sich eine psychische Störung entwickelt. Der Autor ist gelernter Chemielaborant, hat sich aber dann der zwischenmenschlichen Chemie zugewandt. Bereits früh macht er eine Ausbildung zum anerkannten Sport-und Fitnesstrainer, um im eigenen Sportstudio professionell zu beraten. Er war selbst Intensivsportler. Er hatte lange Zeit einen Lehrauftrag an der Universität Trier, in dem er sich mit dem Thema "Gespräche mit Schwer- und Todkranken" beschäftigte. In dieser Zeit konzipierte er eine anerkannte Ausbildung zur Stationsleitung in Krankenhäusern. Die Universität Köln bestätigte die Wirksamkeit seines Konzepts zum Thema "Stress- und Selbstmanagement". Er war fast 30 Jahre als Berater, Trainer und Coach tätig. Während dieser Zeit arbeitete er intensiv im Team von Prof. Paul Innerhofer, dem Entwickler des Münchner Trainings-Modells, und Dr. Lang. Diese Zusammenarbeit hat ihn in der Erforschung von Verhaltensmustern stark geprägt. In seiner Zeit als Trainer entwickelte er mehrere Projekte wie z.B. "Ziele und Werte zur Selbststeuerung", Gesundheitsmanagement, Mitarbeiterführung, Teambuilding, etc. Der Autor hat Ausbildungen in Transitioncoaching, NLP, Verhaltenstherapie und Schematherapie. Er ist zertifizierter Paartherapeut in Schematherapie der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie. Seine Ausbildung hat er überwiegend bei Dr. Eckhard Roediger, dem Autor des Buches "Wer A sagt, muss noch lange nicht B sagen", gemacht. Die gewaltfreie Arbeit mit Pferden, mit denen er in seiner tiergestützten Therapie arbeitet, lernte er auf der Flag is up Farm von Monty Roberts in Kalifornien. Seine bedeutendsten Erfahrungen mit Achtsamkeit machte er in Nordindien in Dharamsala am Wohnsitz des Dalai Lama und in Plum Village bei Thich Nhat Hanh. Mit seinem Buch möchte er Menschen helfen, Ihre Bedürfnisse besser zu erkennen und befriedigen zu können. Er beschäftigt sich vor allem mit den Hindernissen auf dem Weg zur Bedürfnisbefriedigung, die dann zu Leid führen. Im Buch werden aus den unterschiedlichsten Bereichen Methoden und Werkzeuge angeboten, diese Hindernisse zu überwinden, um Freude zu empfinden. Das Buch umfasst einen Reader, ein Workbook, Journal und eine App, zudem ein Kartenset.
Olaf Duchêne ist Psychotherapeut in eigener Privatpraxis. Dort kommt er täglich mit Menschen in Berührung, die gesundheitliche Schwierigkeiten haben. Bei den meisten hat sich eine psychische Störung entwickelt. Der Autor ist gelernter Chemielaborant, hat sich aber dann der zwischenmenschlichen Chemie zugewandt. Bereits früh macht er eine Ausbildung zum anerkannten Sport-und Fitnesstrainer, um im eigenen Sportstudio professionell zu beraten. Er war selbst Intensivsportler. Er hatte lange Zeit einen Lehrauftrag an der Universität Trier, in dem er sich mit dem Thema "Gespräche mit Schwer- und Todkranken" beschäftigte. In dieser Zeit konzipierte er eine anerkannte Ausbildung zur Stationsleitung in Krankenhäusern. Die Universität Köln bestätigte die Wirksamkeit seines Konzepts zum Thema "Stress- und Selbstmanagement". Er war fast 30 Jahre als Berater, Trainer und Coach tätig. Während dieser Zeit arbeitete er intensiv im Team von Prof. Paul Innerhofer, dem Entwickler des Münchner Trainings-Modells, und Dr. Lang. Diese Zusammenarbeit hat ihn in der Erforschung von Verhaltensmustern stark geprägt. In seiner Zeit als Trainer entwickelte er mehrere Projekte wie z.B. "Ziele und Werte zur Selbststeuerung", Gesundheitsmanagement, Mitarbeiterführung, Teambuilding, etc. Der Autor hat Ausbildungen in Transitioncoaching, NLP, Verhaltenstherapie und Schematherapie. Er ist zertifizierter Paartherapeut in Schematherapie der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie. Seine Ausbildung hat er überwiegend bei Dr. Eckhard Roediger, dem Autor des Buches "Wer A sagt, muss noch lange nicht B sagen", gemacht. Die gewaltfreie Arbeit mit Pferden, mit denen er in seiner tiergestützten Therapie arbeitet, lernte er auf der Flag is up Farm von Monty Roberts in Kalifornien. Seine bedeutendsten Erfahrungen mit Achtsamkeit machte er in Nordindien in Dharamsala am Wohnsitz des Dalai Lama und in Plum Village bei Thich Nhat Hanh. Mit seinem Buch möchte er Menschen helfen, Ihre Bedürfnisse besser zu erkennen und befriedigen zu können. Er beschäftigt sich vor allem mit den Hindernissen auf dem Weg zur Bedürfnisbefriedigung, die dann zu Leid führen. Im Buch werden aus den unterschiedlichsten Bereichen Methoden und Werkzeuge angeboten, diese Hindernisse zu überwinden, um Freude zu empfinden. Das Buch umfasst einen Reader, ein Workbook, Journal und eine App, zudem ein Kartenset.
3 Hindernis: Überangebot an Möglichkeiten
Ein fünfjähriges Mädchen fragt seine Mutter, weshalb so viele Menschen traurig sind. Darauf antwortet seine Mutter: „Wir leben in einer gefährlichen Umgebung mit ungesundem Essen, fragwürdigen Informationen, arbeiten in ungeliebten Jobs, weil wir Dinge kaufen, die wir nur brauchen, um Menschen zu imponieren, die wir nicht mögen. All das vergiftet langsam unsere Seelen.“
Abbildung 2 Algazels Esel
Zu unserer Lebenszeit registrieren wir ein Überangebot an Möglichkeiten, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Da könnten wir eigentlich überglücklich sein. Da es uns bewusst ist, dass wir nur eine begrenzte Zeit zu leben haben, steigt bei uns die Erwartung, möglichst viel vom Angebot zu nutzen.
Das erzeugt Entscheidungs- und danach Durchführungsstress. Das ist wie bei Algazels Esel. In diesem Gleichnis verhungert ein Esel zwischen zwei gleichweit entfernten Heuhaufen. Weil beide Heuhaufen in gleicher Entfernung liegen, kann der Esel sich nicht entscheiden. Beide Lösungen blockieren sich gegenseitig. Es handelt sich um einen „Deadlock“, eine Situation, in der sich beide Alternativen eines Dilemmas gegenseitig blockieren. Ein Annäherungs-Annäherungs-Konflikt, wie wir ihn häufig erleben.
Wir befinden uns ständig zwischen mehreren Entscheidungen, unterschiedliche Grundbedürfnisse zu befriedigen. Ohne es zu bemerken, geraten wir in ein Marathon-Hamsterrad. Zuerst getrieben von der Entscheidung, was zu tun ist, dann vom Druck, möglichst viel in kurzer Zeit zu tun. Dabei vergessen wir folgenden Hinweis:
„Alles kann, nichts muss!“
Wir brauchen etwas nicht nutzen, nur weil es da ist! Wenn wir wissen, was wir brauchen, genügt es vollkommen, das mit voller Achtsamkeit zu tun. Dadurch haben wir jede Menge positiver Konsequenzen:
• Weniger Entscheidungen
• Weniger Tun-Modus
• Mehr Zeit für unseren Sein-Modus
• Weniger finanzielle Belastung, weil wir nicht alles haben wollen
• Weniger arbeiten, weil wir weniger Geld benötigen
Das Überangebot, das die Gier in uns aktivieren könnte, ist nur eine der Ursachen von Leid. Weitere Ursachen wollen wir in diesem Buch aufdecken. Zu ihnen gehören sicherlich die Anhaftungen an die Dinge, von denen wir glauben, sie haben zu wollen oder zu „müssen“. Das sind nicht nur materielle Objekte, sondern auch mentale, wie z.B. der Status. Viele strengen sich an, um einen bestimmten Status zu erlangen. Wenn sie ihn dann haben, wollen sie ihn auch „halten“. Verlustangst ist die Folge. Es ist also immer mit der Anstrengung des „Haltens“ verbunden und verbraucht Energie. Weshalb ist das so wichtig? Zum einen hängt es sicherlich mit unserem Selbstwert zusammen. Selbstwertsteigerung ist ein angeborenes Bedürfnis. Es kann jedoch auch ein unentdeckter Zwang durch die Inneren Kritiker, erzeugt durch Schemata, dahinter stecken. Das ist uns oft nicht bewusst. Dann strengen wir uns an, um unseren Antreibern zu gehorchen, wie wir es als Kind gelernt haben. Deshalb ist es wichtig zu prüfen:
Weshalb tue ich das, was ich gerade tue oder vorhabe?
Um die wirklichen Beweggründe zu erkennen, sind unsere Gedanken zu prüfen, unser Geist. Wie das geht, wird im Buch erklärt. Man sagt:
„Ein guter Musiker weiß, wann sein Einsatz ist. Ein guter Jazzer spürt es. Wir spielen die Melodie auf der Bühne unseres Lebens. Am besten mit voller Achtsamkeit.“
Nun gibt es, neben den bereits genannten Anhaftungen, an materielle und immaterielle Objekte, noch weitere Gründe für Leid. Buddha hat sich lange damit beschäftigt und hat letztendlich seine „vier edlen Wahrheiten“ formuliert. In ihnen erklärt er die Zusammenhänge seiner Erforschung und Erleuchtung zum Thema Leid. Diese sind an späterer Stelle im Buch beschrieben. In 2500 Jahren hat sich einiges verändert. Was sind also die heutigen Ursachen von Leid? Was macht es mit uns? Wie können wir es verhindern? Wie können wir damit umgehen? Wie können wir Leid transformieren, um Freude zu erlangen?
3.1 Umgang mit Leid als Hindernis
Wir alle kennen Leid. Wir möchten es nicht, denn es schmerzt uns. Leiden ist ein Eindruck, ein geistiges Empfinden oder ein geistiges Bild, eine Vorstellung. Leiden wird neuronal erzeugt. Es ist nichts Fassbares, nur neuronale Vorgänge!
Wie schön wäre ein Leben ohne Leid. Eine Zeit ohne Leid wird uns im Himmel versprochen. Wie wäre es, wenn wir diese Zeit bereits jetzt haben könnten, den Himmel auf Erden? Wir würden dann ohne Leid leben, nur Glückseligkeit. Könnten wir diesen Zustand dann überhaupt noch genießen? Es fehlt ja das Gegenstück. Nur im Kontrast von Freude und Leid können wir überhaupt wissen, was Freude ist!
Nehmen wir ein Blatt weißes Papier und halten es vor einen weißen Hintergrund. Wir sehen es nicht. Erst, wenn der Hintergrund dunkler wird, können wir das helle Blatt erkennen. So ist das auch mit Freude und Leid. Ohne Leid würden wir die Freude nicht kennen!
Leid existiert nicht einfach aus dem Nichts. Wie nichts im Leben einfach da ist. Alles hat eine Entstehungsursache.
3.1.1 Erkenntnisse durch ein Maiskorn
Eine Maispflanze entsteht aus dem Maiskorn. Schauen wir, nachdem wir ein Maiskorn in die Erde gesetzt haben und es jeden Tag gewässert haben, nach einer Woche nach, können wir erkennen, dass es jetzt eine Pflanze ist. Wenn wir es vorsichtig ausgraben, können wir dann das Maiskorn noch erkennen? Es ist weg, oder? Ist es gestorben, oder ist es in der Maispflanze enthalten? Das Maiskorn hat sich aufgeopfert. Seine Existenz wird in eine größere, die Maispflanze, transformiert. Selbst wenn wir das Maiskorn aufgeschnitten hätten, hätten wir darin die Maispflanze nicht erkennen können. So hat alles einen Sinn, den wir im Augenblick nicht immer erkennen, wie uns die Geschichte, vom Bauern und seinem Pferd, noch verraten wird.
Wir erkennen also, dass es für alles einen Grund gibt. Das Maiskorn, Wasser und Erde sind die Gründe und Bedingungen für die Entstehung der Maispflanze. Die Maispflanze besteht also aus lauter „Nicht-Maispflanzen-Anteilen“ und ist nicht einfach plötzlich da.
So ist es auch mit Leid. Leid besteht auch aus lauter „Nicht-Leid-Anteilen“. Das zeigt uns, dass wir Leid nur genau anzuschauen brauchen und dann erkennen, aus was es entsteht.
Würden wir die Maispflanze nur isoliert anschauen und den Prozess vernachlässigen, kämen wir nie darauf, dass Sie einmal ein Maiskorn war, denn dieses ist ja nicht mehr sichtbar. So ist auch bei Leid, das wir erkennen und fühlen, die wahre Ursache nicht direkt erkennbar. Nur mit Achtsamkeit, Konzentration und Einsicht erkennen wir, woher das Leid kommt. Wir erkennen dann alle Nicht-Leid-Anteile und können durch unser Handeln Leid transformieren. Handeln wir entsprechend unserer Einsicht, können wir die Erkenntnisse nutzen und daraus entsteht Freude.
Weil Freude auch, wie alles, aus „Nicht-Freude-Anteilen“ besteht, ist ein Teil der Freude das Überwinden oder Transformieren unseres Leides. Schauen wir genau hin, erkennen wir, dass es ohne Leid keine Freude gibt. Es sind beides Pole einer Dimension. Freude ist die Abwesenheit von Leid und umgekehrt.
Ähnlich wie die Lotuspflanze, mit einer der schönsten Blüten (Freude), nur entstehen kann, wenn ihre Wurzeln im Schlamm (Leid) die Nährstoffe bekommen, benötigen wir Leid, um Freude zu empfinden. Ähnlich, wie sie es schafft, aus totem Material die Blüte erblühen zu lassen, können wir durch Transformieren aus Leid Freude schaffen.
3.1.2 Wir können den Himmel auf Erden haben
Wir können also den Himmel auf Erden haben, wenn wir lernen, mit Leid umzugehen. Wir brauchen nicht zu warten, bis wir sterben. Heißt es nicht im Vaterunser:
„Wie im Himmel also auch auf Erden.“
Wenn wir unser Leid annehmen, weil es da ist, und achtsam unseren Atem beobachten, ganz bei ihm bleiben und unsere störenden Gedanken weiterziehen lassen, kommt irgendwann die Einsicht. Wichtig ist, dass wir möglichst konzentriert dabeibleiben. Am Anfang wird das nicht so leicht sein, da immer wieder unsere störenden Gedanken kommen werden. Das liegt in der Natur unseres Geistes. Der ist im ungezähmten Zustand wie eine wilde Affenhorde. Er macht, was er will und narrt uns oft. Wenn wir lernen, durch Konzentration Herr über unseren Geist zu werden, können wir diese Affenhorde zähmen und sie pflückt uns Kokosnüsse.
Wir betrachten die auftauchenden störenden Gedanken wie Wolken, die kommen und gehen. Wir lassen die störenden Gedanken ziehen, halten sie nicht fest, und kehren zu unserem Atem zurück. Je konsequenter wir das üben, umso eher kommen wir in den Zustand der...
| Erscheint lt. Verlag | 22.3.2021 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Achtsam Verhalten | Achtsam Verhalten |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur |
| Sonstiges ► Geschenkbücher | |
| Geisteswissenschaften | |
| Schlagworte | Achtsamkeit • Ängste • Atemübung • Bindungssystem • Freude • Gegenwärtiger Augenblick • Geistestraining • Gesundheit • Glück • Meditation • Persönlichkeitsentwicklung • Persönlichkeitsgebäude • Resilienz • Schematherapie • Selbstbehauptung • Selbstwert • Störungsbehebung • Verhaltenstherapie |
| ISBN-10 | 3-347-21201-0 / 3347212010 |
| ISBN-13 | 978-3-347-21201-5 / 9783347212015 |
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