Prophetin - Jungfrau - Mutter (eBook)

Maria im Koran

Klaus von Stosch, Muna Tatari (Autoren)

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2021 | 1. Auflage
430 Seiten
Verlag Herder GmbH
978-3-451-82329-9 (ISBN)

Infos

Eine ganze Sure trägt ihren Namen. Sie ist die einzige Frau, die der Koran beim Namen nennt - häufiger als Muhammad oder Jesus. Bis heute ist die Wertschätzung, die Maria bei Christen und Muslimen genießt, ungebrochen. Doch Maria war auch immer Anlass zur Entfremdung beider Religionen. In einer außergewöhnlichen Recherche rekonstruieren Muna Tatari und Klaus von Stosch das Marienbild des Korans und bringen den Marienglauben der katholischen Kirche mit dem koranischen Zeugnis ins Gespräch. Ein Beispiel für einen gelingenden und konstruktiven christlich-islamischen Dialog.

 Klaus von Stosch, Dr. theol., geb. 1971, Professor für Katholische Theologie (Systematische Theologie) und ihre Didaktik sowie Vorsitzender des Zentrums für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn. Muna Tatari, geb. 1971, studierte Islamwissenschaften und islamischen Theologie in Hamburg und Amman. Sie ist Professorin für Islamische Systematische Theologie und Leiterin des Seminars für Islamische Theologie (SIT) an der Universität Paderborn. Seit 2020 ist sie Mitglied des deutschen Ethikrates.

Inhalt

Cover 1
Inhalt 6
Einleitung 10
I. Maria in der christlichen Tradition 16
1. Maria in der Bibel 18
a) Maria im Corpus Paulinum und im Markusevangelium 18
b) Maria im Matthäusevangelium 23
c) Maria im Lukasevangelium 27
d) Maria im Johannesevangelium 42
e) Ertrag 51
2. Maria in der Patristik 55
a) Das Protevangelium des Jakobus 55
b) Maria als neue Eva 61
c) Maria als Urbild der Kirche? 65
d) Reinheit und Sündenlosigkeit Mariens 67
e) Jungfräulichkeit und Geburtsschmerzen 70
3. Dogmatische Festlegungen der Mariologie 75
a) Immerwährende Jungfräulichkeit 75
b) Maria als der von der Ursünde befreite neue Mensch 95
c) Weitere dogmatische Festlegungen 101
4. Maria in der politischen Theologie der Spätantike 110
a) Die politische Situation in der Entstehungszeit des Korans 110
b) Die religiöse Propaganda des Herakleios 119
c) Maria als Feldherrin 124
d) Jüdisch-apokalyptische Gegenbilder 132
II. Maria im Koran 138
1. Sure Maryam 140
a) Zacharias und Johannes der Täufer (1–15) 140
b) Rückzug Mariens und Geburtsverkündigung (16–21) 158
c) Schwangerschaft und Geburt (22–26) 173
d) Marias Konflikte und Jesus als Friedensbringer 185
e) Maria als Mutter Jesu und Prophetin? 195
f) Ertrag 205
2. Sure ?l ?Imr?n 207
a) Zur Genealogie Mariens 209
b) Geburt und Kindheit Mariens – Verknüpfung mit Zacharias 214
c) Erste Verkündigungsszene 229
d) Zweite Verkündigungsszene 241
e) Weitere Verse aus medinensischer Zeit vor der Konfrontation mit Byzanz 248
f) Ertrag 258
3. Sure al-M??ida 260
a) Kritik an der politischen Mariologie in Byzanz 260
b) Kritik an der imperialen Verkürzung der Menschheit Mariens 263
c) Von der Bedeutung des Essens Mariens 270
d) Grenzen und Chancen der Rede von Maria in der Sure al-M??ida 279
III. Maria in der Perspektive islamischer systematischer Theologie 284
1. Impulse der koranischen Maria für die Prophetologie 286
a) Impulse aus der Darstellung Mariens für die islamische Prophetologie 287
b) Zur Bedeutung der Vulnerabilität in der Gottesbeziehung 290
c) Maria als Prophetin? 294
2. Impulse der koranischen Maria für das traditionelle Verständnis vom Handeln Gottes 306
a) Differenzierungen im Wunderverständnis der klassischen Schultheologie 306
b) Zur Krise des klassischen Wunderbegriffs in der Neuzeit und ihren Folgen für die Distinktionen der klassischen Theologie 311
c) Neuaufbruch im Wunderverständnis mit der koranischen Maria 316
d) Maria und Muhammad 321
3. Maria als emanzipatorische Gestalt 325
a) Die koranische Mariengeschichte als Impuls für mehr Geschlechtergerechtigkeit 325
b) Maria als Grenzgängerin 329
c) Maria als Stolperstein und subversive Ermutigung 334
4. Maria als role model auf ästhetischer Ebene 339
a) Einladung dazu, etwas sichtbar allein für Gott zu reservieren 340
b) Einladung zu einer Kultur der Unterbrechung und des Verzichts 343
5. Im Gespräch mit dem Christentum 349
a) Gesprächshindernisse 349
b) Zwischen Appropriation und Synkretismus 352
c) Warnung vor Projektionen 357
IV. Ertrag aus Sicht der Komparativen Theologie 360
1. Christliche Perspektiven 362
a) Intensivierung: Freiheit durch Hingabe 362
b) Freilegung: Maria als Prophetin und Protagonistin antiimperialer Theologie 363
c) Neuinterpretation: Maria als Grenzgängerin 365
d) Aneignung: Vom christlichen Maskottchen zur typologischen Klammerfigur der Religionen 367
e) Richtigstellung: Rehabilitierung der Privilegienmariologie 370
f) Reaffirmation: Die Niedrigkeit Mariens als Verweis auf Gottes Kenosis 374
2. Islamische Perspektiven 378
a) Intensivierung: Von der Schönheit und der politischen Bedeutung Mariens 378
b) Freilegung: Muhammads besondere Verbindung mit Maria 379
c) Neuinterpretation: Zur dialektischen Verwobenheit von Ja und Nein vor Gott – Klarheit im Prozess 382
d) Aneignung: Maria und Gottes bedingungslos gegebene Gnade 387
e) Richtigstellung: Maria als Mahnerin für die Sorgfalt im theologischen Urteil über den Anderen 388
f) Reaffirmation: Radikalität und das Maß der Mitte 391
Verzeichnis der zitierten Literatur 396
Personenregister 414
Sachregister 422
Über die Autoren 430

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 18.2.2021
• Verlagsort: München
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie
• Schlagworte: Christlich-islamischer Dialog • Islam • Koran • Maria
• ISBN-10: 3-451-82329-2 / 3451823292
• ISBN-13: 978-3-451-82329-9 / 9783451823299