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„Deutsche Bursen“ seit 1920

Studentische Wohnheime als Bildungseinrichtungen der „auslanddeutschen Volkstumsarbeit“

Hans-Werner Retterath (Herausgeber)

Buch | Softcover
236 Seiten
2020
Waxmann (Verlag)
9783830942177 (ISBN)

Lese- und Medienproben

„Deutsche Bursen“ seit 1920 -
CHF 41,85 inkl. MwSt
Als nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg das "Grenz- und Auslanddeutschtum" in den Fokus eines vielfältigen Interesses geriet, fand dies nicht nur in Forschung und Lehre an deutschen Universitäten seinen Niederschlag. Besondere Aufmerksamkeit widmete man männlichen Studierenden aus dem Grenz- und Auslanddeutschtum. Nicht nur zu ihrer bloßen Unterbringung wurden ab 1920 verschiedene Deutsche Bursen und ähnliche Einrichtungen eröffnet. Diesen lag ein wissenschaftlich-politisches Erziehungskonzept zugrunde, das neben dem jeweiligen Fachstudium die Vermittlung von Kenntnissen über das Grenz- und Auslanddeutschtum beinhaltete. Im Rahmen einer Lebens-, Arbeits- und Wohngemeinschaft wurden ausland-, grenzland- und inlanddeutsche Studenten zu den Problemen der "auslanddeutschen Volkstumsarbeit" in grenzübergreifendem Sinne des "Gesamtdeutschtums" geschult. Vorrangiges Ziel war die Ausbildung einer volksdeutschen Elite, die nach der Rückkehr in ihre Herkunftsgebiete dort die Führungen der deutschen "Volksgruppen" verstärken sollte.

Hans-Werner Retterath, Soziologe und Kulturwissenschaftler; wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Geschäftsführer und Stellvertretender Leiter des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE) in Freiburg; 2000 Promotion an der Universität Marburg: „Deutschamerikanertum und Volkstumsgedanke. Zur Ethnizitätskonstruktion durch die auslandsdeutsche Kulturarbeit in der Zwischenkriegszeit“ (https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2003/0646/pdf/dhr.pdf); Forschungsschwerpunkte: Städtepartnerschaften mit Kommunen im östlichen Europa, Kulturgeschichte der „auslanddeutschen Volkstumsarbeit“, Vertriebenendenkmale; Neuere Publikation: Völkische Indoktrination und „Erlebnis“. Eine Analyse der Spiel- und Studienfahrten der Deutschen Burse zu Marburg. In: Hans-Werner Retterath (Hg.): „Deutsche Bursen“ seit 1920. Studentische Wohnheime als Bildungseinrichtungen der „auslanddeutschen Volkstumsarbeit“. Münster, New York 2020, S. 123–160

Lionel Boissou, Historiker und Germanist; ehemaliger Deutschlehrer am Albert-Schweitzer-Gymnasium Mulhouse und Übersetzer; Magister der Geschichte; Forschungsschwerpunkte: Minderheitenproblematik (Bretonen, Elsässer), Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S

Dr. Cornelia Eisler, Europäische Ethnologin/Volkskundlerin; wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in Oldenburg; 2014 Promotion an der Christian-Albrechts-Universität Kiel: „Verwaltete Erinnerung – symbolische Politik. Die Heimatsammlungen der deutschen Flüchtlinge, Vertriebenen und Aussiedler“. München 2015; Forschungsschwerpunkte: Museums- und Sachkulturforschung, Kulturelles Erbe und Erinnerungskultur im 20. Jahrhundert, Minderheiten, Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte

Dr. Martin Göllnitz, Historiker; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Hessische Landesgeschichte der Philipps-Universität Marburg; 2017 Promotion an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: „Der Student als Führer? Handlungsmöglichkeiten eines jungakademischen Funktionärskorps am Beispiel der Universität Kiel 1927–1945)“. Ostfildern 2018; Forschungsschwerpunkte: Polizei-, Gewalt- und Terrorismusgeschichte, Landes- und Regionalgeschichte Norddeutschlands, Skandinaviens und Hessens, Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, Geschichte der europäischen Expeditions- und Forschungsreisen, Kulturgeschichte

Dr. Wolfgang Kessler, Historiker; bis 2011 Direktor der Stiftung Martin- Opitz-Bibliothek in Herne; 1978 Promotion an der Universität Düsseldorf: „Politik, Kultur und Gesellschaft in Kroatien und Slawonien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts“. München 1981; Forschungsschwerpunkte: Geschichte Südosteuropas, insbesondere Kroatiens, im 18. und 19. Jahrhundert, Regionalgeschichte Polens, Dokumentationen zu Kultur und Organisation der deutschen Vertriebenen.

Dr. Berthold Petzinna, Historiker; bis 2016 Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal; 1996 Promotion an der Ruhr-Universität Bochum: „Erziehung zum deutschen Lebensstil. Ursprung und Entwicklung des jungkonservativen „Ring“-Kreises 1918–1933“. Berlin 2000; Forschungsschwerpunkte: deutsche Mentalitätsgeschichte, politische Kommunikation, Film- und Mediengeschichte

Caroline Elisabeth Weber, Historikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Abteilung für Regionalgeschichte des Historischen Seminars der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Dissertationsprojekt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: „Nur öffentliches Image oder auch wissenschaftliches Profil? Die Universität Kiel zwischen Skandinavien und dem Ostseeraum (1945–2000)“ (Arbeitstitel) Forschungsschwerpunkte: Schleswig-Holsteinische Regionalgeschichte des 18.–21. Jahrhunderts, deutsch-dänische Beziehungen, Mentalitätsgeschichte, Universitätsgeschichte.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der hier vorzustellende Aufsatzband eine wichtige "Einrichtung" der deutschen Universitäts- und Bildungs-geschichte der Jahre vom Ende des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und noch darüber hinaus in den Blick nimmt und in Form von Fallstudien, für die als Verfasser ausgewiesene Fachleute gewonnen werden konnten, abhandelt. Somit wird zwar eine Lücke geschlossen, aber zu-gleich auch Anreiz für weitere vertiefende Untersuchungen geboten. Der Band ist sachkundig eingeleitet, sorgfältig lektoriert und verdient insbeson-dere die Aufmerksamkeit von Historikern, die sich für Bildungs-, Universitäts- und Regionalgeschichte sowie internationale Beziehungen interessieren. Frank-Rutger Hausmann, in: Informationsmittel für Bibliotheken.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der hier vorzustellende Aufsatzband eine wichtige „Einrichtung“ der deutschen Universitäts- und Bildungs-geschichte der Jahre vom Ende des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und noch darüber hinaus in den Blick nimmt und in Form von Fallstudien, für die als Verfasser ausgewiesene Fachleute gewonnen werden konnten, abhandelt. Somit wird zwar eine Lücke geschlossen, aber zu-gleich auch Anreiz für weitere vertiefende Untersuchungen geboten. Der Band ist sachkundig eingeleitet, sorgfältig lektoriert und verdient insbeson-dere die Aufmerksamkeit von Historikern, die sich für Bildungs-, Universitäts- und Regionalgeschichte sowie internationale Beziehungen interessieren.

Insgesamt erhellt der Band mit den „Deutschen Bursen“ ein bemerkenswertes Instrument im Volkstumskampf der 1920er Jahre. Schlaglichtartig scheint die selbst auf diesem engen Handlungsfeld große Variationsbreite in den Auffassungen und Zielen der Hauptprotagonisten auf.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriftenreihe des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa ; 22
Co-Autor Lionel Boissou, Cornelia Eisler, Martin Göllnitz, Wolfgang Kessler, Berthold Petzinna, Hans-Werner Retterath, Caroline Elisabeth Weber
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 440 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften Ethnologie Volkskunde
Schlagworte 19./20. Jahrhundert • Auslanddeutsche • Deutsche Bursen • Deutsche und osteuropäische Volkskunde • Friedrich Spieser • Fünfte Kolonne • Georg Schneiber • Hermann Bickler • Jugendbewegung • Kulturelle Kontexte des östlichen Europa • Max Boehm • Volkstumsarbeit • Willi Nielsen
ISBN-13 9783830942177 / 9783830942177
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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