Die Fehde des Sichar
Die Geschichte einer Erzählung in der deutschsprachigen und frankophonen rechtshistorischen und historischen Literatur unter besonderer Berücksichtigung der Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts
Seiten
2008
Nomos Verlagsgesellschaft, Germany (Hersteller)
978-3-8452-1117-6 (ISBN)
Nomos Verlagsgesellschaft, Germany (Hersteller)
978-3-8452-1117-6 (ISBN)
Seit uber 200 Jahren befasst sich die fruhmittelalterliche Fehdeforschung mit der "Fehde des Sichar", einer Erzahlung in den Historiarum libri decem des merowingischen Bischofs Gregor von Tours aus dem sechsten Jahrhundert. UEberwiegend wurde und wird in den gewaltsamen Geschehnissen im Umland von Tours ein Modell der Fehde in merowingisch-frankischer Zeit gesehen, wobei (Rechts-)Historiker noch heute zu unterschiedlichen Bewertungen gelangen. Die Bandbreite reicht dabei von der Deutung der Fehde als Zeichen der Anarchie, als konstitutives Strukturelement der Gesellschaft bis hin zur Fehde als staatlich zugelassenes Rechtsmittel.
Gerade beim Vergleich der Rezeption und der politischen Wirkung der Erzahlung in Frankreich und Deutschland lassen sich deutlich nationale Leitbilder der Historiographen ausmachen, die noch heute nachwirken. Im 19. Jahrhundert flossen zudem historische Deutungen und aktuell politische Anschauungen dergestalt zusammen, dass selbst Gregor von Tours" Erzahlung in der Duelldebatte an der Wende zum 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle einnehmen konnte. Damit zeigt diese Untersuchung, in welch starker Weise die Historiographie zur Frankenzeit, anstatt ein gemeinsames Fundament Zentraleuropas zu bilden, die politischen und kulturellen Gegensatze zwischen den Nationen unterstutzte, legitimierte und wohl auch verstarkte.
Um ein neues Verstandnis der Erzahlung aber auch der Fehde selbst zu erlangen, bedarf es der Offenlegung dieser Deutungsmuster, aber auch einer differenzierten Terminologie. Es ist hiernach fraglich, ob die "Fehde des Sichar" auch in Zukunft als Modell einer Fehde herangezogen werden kann.
Gerade beim Vergleich der Rezeption und der politischen Wirkung der Erzahlung in Frankreich und Deutschland lassen sich deutlich nationale Leitbilder der Historiographen ausmachen, die noch heute nachwirken. Im 19. Jahrhundert flossen zudem historische Deutungen und aktuell politische Anschauungen dergestalt zusammen, dass selbst Gregor von Tours" Erzahlung in der Duelldebatte an der Wende zum 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle einnehmen konnte. Damit zeigt diese Untersuchung, in welch starker Weise die Historiographie zur Frankenzeit, anstatt ein gemeinsames Fundament Zentraleuropas zu bilden, die politischen und kulturellen Gegensatze zwischen den Nationen unterstutzte, legitimierte und wohl auch verstarkte.
Um ein neues Verstandnis der Erzahlung aber auch der Fehde selbst zu erlangen, bedarf es der Offenlegung dieser Deutungsmuster, aber auch einer differenzierten Terminologie. Es ist hiernach fraglich, ob die "Fehde des Sichar" auch in Zukunft als Modell einer Fehde herangezogen werden kann.
| Erscheint lt. Verlag | 6.10.2008 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Rheinische Schriften zur Rechtsgeschichte ; 10 |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Lexikon / Chroniken |
| Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Militärgeschichte | |
| Recht / Steuern ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► EU / Internationales Recht | |
| Recht / Steuern ► Rechtsgeschichte | |
| ISBN-10 | 3-8452-1117-2 / 3845211172 |
| ISBN-13 | 978-3-8452-1117-6 / 9783845211176 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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