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Intersubjektivität, soziale Exklusion und das Problem der Grenze

Zur Dialektik von Individuum und Gesellschaft

(Autor)

Buch | Softcover
426 Seiten
2020 | 1. Auflage 2020
Psychosozial-Verlag
9783837929478 (ISBN)
CHF 69,85 inkl. MwSt
Intersubjektive Begegnung und soziale Sinnbildung gehen in der Moderne durch soziale Exklusion, Diskriminierung und Verdinglichung zunehmend verloren. Jan Steffens' interdisziplinäres Projekt zielt entgegen dieser Entwicklung auf eine neue Kultur des "In-Beziehung-Tretens" ab, die mehr soziale Gerechtigkeit ermöglicht.
Intersubjektive Begegnung ist die Keimzelle für soziale Sinnbildung in Kultur und Gesellschaft. In der Moderne entwickelt sich jedoch ein Bruch dieser emotionalen Koppelung zwischen Menschen - durch soziale Exklusion, Diskriminierung und Verdinglichung. Anhand eines inter- und transdisziplinären Vorgehens, in dessen Mittelpunkt eine Theorie der Emotionen steht, untersucht Steffens Formen sozialer Exklusion als Bruch im Zwischenmenschlichen und fragt, wie ein Wandel intersubjektiver Begegnungsformen möglich ist. Er fordert eine neue Kultur des »In-Beziehung-Tretens« mit dem Ziel einer gesellschaftlichen Transformation in Richtung sozialer Gerechtigkeit. Dazu vereint er in dem Konzept der Grenze zahlreiche wissenschaftliche Diskurse, die sich mit zwischenmenschlichen Interaktionen und ihren Auswirkungen auf Psyche und Kultur beschäftigen.

Jan Steffens ist Diplom-Behindertenpädagoge und arbeitet als Akademischer Rat am Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover. In seiner Forschung befasst er sich mit intersubjektiven Räumen im Kontext von Inklusion und Exklusion, sowie der Bedeutung von Emotionen, Bindung und Anerkennung für soziale Sinnbildung. Außerdem ist er Co-Leiter des REHIS (Institut für Rehistorisierung und Entwicklung) und als Referent für eine Vielzahl pädagogischer Themen in der Praxis tätig. Stand: Oktober 2019

Georg Feuser ist Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrer sowie Sonderschulrektor a.D., war Professor für Behindertenpädagogik an den Universitäten Bremen und Zürich und in der Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung tätig. Er entwickelte eine »Allgemeine Pädagogik und entwicklungslogische Didaktik« und die »Substituierend Dialogisch-Kooperative Handlungs-Therapie«.

† 23.11.2020 Wolfgang Jantzen war Sonderschullehrer und Diplom-Psychologe und begründete die Behindertenpädagogik als synthetische Humanwissenschaft (»materialistische Behindertenpädagogik«). Von 1974 bis 2006 war er Professor für Behindertenpädagogik an der Universität Bremen und 2010 war er als Forschungsgastprofessor an der Staatlichen Universität São Carlos in Brasilien. Zudem war er 1987/88 Wilhelm-Wundt-Professor für Psychologie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Stand: November 2020

Peter Rödler war bis 2018 Professor für Allgemeine Didaktik mit dem Schwerpunkt Heterogenität an der Universität Koblenz-Landau. Er war damit der bisher einzige ausgewiesene Sonderpädagoge auf einem Lehrstuhl für allgemeine Lehrerbildung. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen im Bereich der Lehrerbildung, der Allgemeinen Pädagogik und der Computervisualistik mit den Schwerpunkten anthropologische, erkenntnistheoretische und methodische Grundlagen einer Allgemeinen Pädagogik und Sprache als relationaler, bio-semiotischer Kulturraum. Rödler wurde 1993 für Erziehungswissenschaften habilitiert auf der Basis der Habilitationschrift Menschen, lebenslang auf Hilfe anderer angewiesen - Grundlagen einer allgemeinen basalen Pädagogik. In den folgenden Jahren hatte er Gastprofessuren an den Universitäten Frankfurt, Würzburg, Wien und Innsbruck inne. Zusammen mit Prof. Gerd Schwabe (Wirtschaftsinformatik) und Prof. Uli Fuhrbach (Informatik, KI) gründete er 2001 das fachbereichübergreifende Dienstleistungs- und Forschungsinstitut »Institut für Wissensmedien« (IWM) und war bis war bis 2018 Mitdirektor des Instituts. Er war Mitglied in den EU-Sokrates-Projekten INTEGER zur Erarbeitung eines Hochschulcurriculums für Inclusive Education und ODL:Inclusive zur Erarbeitung eines Selbst- und Fernstudienmoduls zu den Grundlagen von Inclusive Education. Für das Zentrum für Fernstudien und Universitäre Weiterbildung (zfuw) der Uni Koblenz-Landau organisierte er den Fernstudien Master »Inklusion und Schule«, der 2016 das erste Mal angeboten wurde. Rödler hält Vorträge und macht Fall- und Krisenberatungen insbesondere zu autistischem Verhalten und den Grundlagen der Arbeit mit Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen im In- und Ausland, unter anderem in Ecuador, Italien, Japan, Österreich und Ungarn. Von 1989 bis 2007 war er Schriftleiter der Fachzeitschrift Behindertenpädagogik. (Stand: April 2020) Veröffentlichungen u.a.: geistig behindert - Menschen, lebenslang auf Hilfe anderer angewiesen? Neuwied, Berlin 2000. Diagnose: Autismus - ein Problem der Sonderpädagogik. Frankfurt am Main, Afra-Druck, 1983. Rödler, P./Berger, E./Jantzen, W. (Hrsg.): Es gibt keinen Rest! Neuwied, Berlin 2001. mit Greving H. (Hrsg.): Stichworte »Sprache«, »Kommunikation« und »Autismus«. In: Kompendium Heilpädagogik. Bildungsverlag eins, Troisdorf 2007. Pubertät als krisenanfällige Zeit. In: Hilfe für das autistische Kind e.V.: Krise ist immer auch Bewegung - Autismus im Brennpunkt. Hamburg 2005. Rehistorisierung als Konstruktion. In: Feuser, G./Jantzen, W.: Erkennen und Handeln. Berlin 2002. Die Theorie des Sprachraums als methodische Grundlage der Arbeit mit ›schwerstbeein- trächtigten‹ Menschen. In: Rödler, P./Berger, E./Jantzen, W.: Es gibt keinen Rest! Neuwied, Berlin 2001. Geistig behindert - nicht wahr aber wirklich! In: Greving/Gröschke (Hrsg.): Geistige Behinderung - Reflexionen über ein Phantom. Bad Heilbrunn 2000. Ein wahrer Einblick in eine unheimliche Inklusionsdiskussion. Behindertenpädagogik 4/2011, S. 342-355. Kein Missverständnis! Zur tödlichen Logik der Argumentation Peter Singers. Behindertenpädagogik 1/2011, S. 54-65.

Ursula Stinkes ist Lehrerin für Sonderpädagogik und Professorin für Geistigbehindertenpädagogik und -didaktik an der Fakultät für Sonderpädagogik der PH Ludwigsburg. Zuvor arbeitete sie als Wissenschaftliche Angestellte am Lehrstuhl für Sonderpädagogik an den Universitäten Dortmund und Würzburg.

Einleitung 1 Methodologische Vorüberlegungen2 Theoretische Grundlagen der Grenze2.1 Grenze und Selbstorganisation2.1.1 Irreversibilität und Oszillationen2.1.2 Operationale Schließung bei struktureller Koppelung2.1.3 Sinn und Systemzeit2.1.4 Zusammenfassung (oder energetische Koppelungen an der Grenze)2.2 Grenze und Kulturhistorische Theorie2.2.1 Kulturhistorische Grundannahmen2.2.2 Elementare Einheiten2.2.3 Zonen der Entwicklung und Übergangsräume2.2.4 Zusammenfassung (oder die Grenze als psychosozialer Übergangsort)2.3 Grenze und Intersubjektivität2.3.1 Intersubjektivität und Subjektivität2.3.2 Dialog, Reziprozität und Resonanz2.3.3 Narrative und intermediäre Räume2.3.4 Zusammenfassung (oder die Grenze als intermediärer Raum)2.4 Grenze und der soziale Raum der Kultur2.4.1 Chronotope und Alterität2.4.2 Semiosphären und Übersetzungsfilter2.4.3 Institutionen und Feld der Macht2.4.4 Zusammenfassung (oder die Grenze als elementare Einheit sozialer Systeme)3 Der Begriff der Grenze in den Dimensionen von Inklusion und Exklusion3.1 Kolonialität, Moderne und Exklusion3.1.1 Kolonialität der Macht und soziale Klassifizierung3.1.2 Eurozentrismus und Mythos der Moderne3.1.3 Teilnahmslose Rationalität und abgrundartige Trennung3.1.4 Exklusion und Unterdrückung3.1.5 Zusammenfassung (oder Exklusion im Raum der Grenze)3.2 Dekolonialität, Dialog und Übersetzung3.2.1 Dekolonialität, Grenzdenken und Transmoderne3.2.2 Epistemologie des Südens und Übersetzung3.2.3 Dialog und Befreiung als Praxis3.2.4 Zusammenfassung (oder Grenzdenken)4 Ausblick: Rehumanisierung der GrenzeLiteratur

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Dialektik der Be-Hinderung
Mitarbeit Herausgeber (Serie): Georg Feuser, Wolfgang Jantzen, Willehad Lanwer, Ingolf Prosetzky, Peter Rödler, Ursula Stinkes
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 601 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Sozialwissenschaften Pädagogik Didaktik
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Personalwesen
Schlagworte Dekolonialität • Emotionen • Exklusion • Gesellschaft • Inklusion • Interaktion • Intersubjektivität • Kolonialität • Kultur • Kulturwissenschaft • Moderne • Philosophie • Psyche • Psychosoziale Übergänge • Resonanzbildung • Sozalwissenschaft • Soziale Gerechtigkeit
ISBN-13 9783837929478 / 9783837929478
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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