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»Asoziale« und »Berufsverbrecher« in den Konzentrationslagern 1933 bis 1938 (eBook)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
387 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-37042-2 (ISBN)

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»Asoziale« und »Berufsverbrecher« in den Konzentrationslagern 1933 bis 1938 -  Julia Hörath
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Die Konzentrationslager-Haft von sogenannten »Asozialen« und »Berufsverbrechern« bildet eines der letzten Desiderate der KZ-Forschung, ist doch gerade über die erste Phase ihrer Verfolgung kaum etwas bekannt. Die Studie von Julia Hörath schließt diese Lücke und eröffnet zugleich neue Perspektiven auf die Geschichte der KZ. Indem sie einen weiten Begriff von Konzentrationslager zu Grunde legt, kann sie bislang kaum berücksichtigte Haftstätten in den Blick nehmen. Die Untersuchung zeigt die Schwächen des Stufenmodells, das die Forschungsdebatten bislang dominierte und von scharfen Zäsuren in der Entwicklung der KZ ausgeht. Demgegenüber stärkt Hörath die Argumente der Kontinuitätsthese, nach der alle wesentlichen Funktionen bereits in den frühen KZ angelegt waren. Wie ihre Studie zeigt, setzte schon kurz nach der Machtübergabe eine systematische Verfolgung von »Asozialen« und »Berufsverbrechern« ein. Die KZ-Einweisungen wurden nur punktuell und allenfalls rahmensetzend von den Zentralinstanzen gesteuert, gingen vielmehr in erster Linie auf die Initiative lokaler Akteure zurück. Bevor sich die in der Frühphase gesammelten Erfahrungen im Konzept der »rassischen Generalprävention« verdichteten, prägten verschieden motivierte und konzipierte Spezialpräventionen das Vorgehen, die Hörath in die langen sozialpolitischen Entwicklungslinien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts einordnet.

Dr. Julia Hörath ist Politologin und Historikerin. Sie arbeitete freiberuflich für verschiedene KZ-Gedenkstätten, an der Arbeitsstelle für Nationale und Internationale Gewerkschaftspolitik der FU Berlin und war Lehrbeauftragte am Institut für Geschichtswissenschaften der HU Berlin. Seit 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung. 

Dr. Julia Hörath ist Politologin und Historikerin. Sie arbeitete freiberuflich für verschiedene KZ-Gedenkstätten, an der Arbeitsstelle für Nationale und Internationale Gewerkschaftspolitik der FU Berlin und war Lehrbeauftragte am Institut für Geschichtswissenschaften der HU Berlin. Seit 2017 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung. 

Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 8
Body 12
Einleitung 12
1. Die Phase des konzeptionellen Experimentierens 1880 bis 1933 36
1.1 Wohlfahrtsstaat, Rassenhygiene und Kriminologie. Die drei Programme zur Lösung der »sozialen Frage« 36
1.2 Akteure und Leitgedanken des kriminologischen Programms 38
1.3 Die strafrechtlichen Konsequenzen des kriminologischen Programms 45
1.4 Die Stationen der Strafrechtsreform und ihr Scheitern 52
1.5 Konzeptionelle Anknüpfungspunkte für die sozialrassistische und kriminalpräventive Verfolgung im Nationalsozialismus 55
2. Die nationalsozialistischen KZ der Vorkriegszeit. Historiografie, Entwicklung und Struktur 60
2.1 Die historiografische Suche nach den Vorbildern der nationalsozialistischen KZ 60
2.2 Die Historiografie der nationalsozialistischen KZ. Das Stufenmodell und die Kontinuitätsthese 67
2.3 Die Entwicklungsgeschichte der Vorkriegs-KZ 76
2.3.1 Die Lager der Gründungsphase 1933/34 76
2.3.2 Erste Systematisierungsbestrebungen. Das »Preußische« und das »Dachauer Modell« 81
2.3.3 Die Phase der Reorganisation durch die IKL 1934 bis 1936. Weichenstellungen für den Aufbau des KZ-Systems 86
3. Die rechtlichen Grundlagen der Einweisungen von »Asozialen« und »Berufsverbrechern« in die Konzentrationslager 1933 bis 1937/38 90
3.1 Legalistischer Rahmen der KZ-Einweisung von »Asozialen« 1933 bis 1937/38 93
3.1.1 »Schutzhaft« 93
3.1.2 »Heimtücke« 102
3.1.3 Fürsorgerechtlicher Arbeitszwang nach § 20 »Reichsverordnung über die Fürsorgepflicht« (RFV) 107
3.2 Die Rechtsgrundlagen der präventiven Internierung von »Berufs«- und »Gewohnheitsverbrechern« 119
3.2.1 Das »Gesetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher und über Maßregeln der Sicherung und Besserung« vom 24. November 1933 124
3.2.2 Die polizeiliche »Vorbeugungshaft« 129
3.3 Kontinuität oder Bruch? Anknüpfungspunkte der unbefristeten Inhaftierung von »Asozialen« und »Berufsverbrechern« aus der Zeit vor 1933 und nationalsozialistische Spezifika 139
4. Die »Bettlerrazzia« im September 1933. Planung, Durchführung und Wirkungen der ersten sozialrassistischen Massenverhaftungsaktion des NS-Regimes 144
4.1 Die Phase der Politikformulierung zur »Bettlerrazzia«, Februar bis September 1933 145
4.2 Die Durchführung der »Bettlerrazzia« 157
4.3 KZ-Einweisungen im Zuge der »Bettlerrazzia« und ihre Folgen 173
4.4 Die Wirkungen der »Bettlerrazzia« 187
5. Im Schatten der IKL. Die Bedeutung lokaler Akteure für den Einsatz der KZ als Instrumente sozialrassistischer und kriminalpräventiver Gesellschaftspolitik, 1934 bis 1936 202
5.1 Das Provinzial-Werkhaus und das Frauen-KZ Moringen (Preußen) 204
5.2 Das SS-KZ Dachau und der Bayerische Landesverband für Wanderdienst (LVW, Bayern) 217
5.3 Das Landesarbeitshaus und das KZ Kislau (Baden) 229
5.4 Die frühen KZ Moringen, Dachau und Kislau als Impulsgeber für die Funktionserweiterung des Lagersystems 244
6. Die Praxis sozialrassistischer und kriminalpräventiver KZ-Haft 1933 bis 1937/38 246
6.1 Die Ausweitung der »Schutzhaft« auf Devianz und Delinquenz 249
6.2 Die Instrumentalisierung von »Heimtückedelikten« zur Bekämpfung von Devianz und Delinquenz 252
6.3 KZ-Einweisungen nach § 20 RFV 255
6.4 »Vorbeugungshaftverfahren« gegen »Berufsverbrecher« in Preußen 259
6.5 »Vorbeugungshaftverfahren« gegen »asoziale« Frauen in Thüringen 265
6.6 »Vorbeugungshaftverfahren« gegen »Asoziale« und »Berufsverbrecher« in Baden 270
6.7 Die Arbeitsteilung im Doppelstaat. Das Ineinandergreifen von »Sicherungsverwahrung« und »Vorbeugungshaft« 278
7. Die Phase der Zentralisierung, Systematisierung und quantitativen Ausweitung sozialrassistischer und kriminalpräventiver Verfolgung 284
7.1 Die Gründung des RKPA 1936/37 286
7.2 Die reichsweite Razzia der Kriminalpolizei gegen »Berufsverbrecher« im März 1937 289
7.3 Der »Grunderlass Vorbeugende Verbrechensbekämpfung« vom 14. Dezember 1937 298
7.4 Die »Aktion Arbeitsscheu Reich« im April und Juni 1938 307
7.5 Entwicklungslinien der sozialrassistischen und kriminalpräventiven Verfolgungspolitik von 1938 bis zum Kriegsende 1945 316
Schlussbetrachtung 324
Biografischer Anhang 332
Danksagung 338
Abkürzungen 342
Bildnachweis 346
Quellen- und Literaturverzeichnis 348
Register 374
Ortsregister 374
Personenregister 377
Sachregister 380

Erscheint lt. Verlag 4.12.2017
Reihe/Serie Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft.
Mitarbeit Herausgeber (Serie): Paul Nolte, Alexander Nützenadel, Gunilla Budde, Dieter Gosewinkel, Hans-Peter Ullmann
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte Deutschland/Nationalsozialismus • Konzentrationslager • Nationalsozialismus • Nationalsozialistisches Verbrechen • Politische Verfolgung
ISBN-10 3-647-37042-8 / 3647370428
ISBN-13 978-3-647-37042-2 / 9783647370422
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