Immunisierte Gesellschaft (eBook)
400 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-37053-8 (ISBN)
Prof. Dr. Malte Thießen ist Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Oldenburg.
Prof. Dr. Malte Thießen ist Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Oldenburg.
Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 10
1. Einführung: Im Zeitalter der Immunität 10
2. Immunität als »State Building«: 1870–1930 22
2.1 Akteure, Institutionen und Handlungsfelder 23
2.1.1 Immunität regieren: Entdeckung eines Politikfelds 23
2.1.2 Beruf und Berufung: Ärztliche Professionalisierung und Selbstbildung 26
2.1.3 Wissen schaffen: Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler 31
2.1.4 Impfkritik: Vom Werden und Wirken einer sozialen Bewegung 32
2.1.5 Impflinge: Nutznießer und Betroffene des Impfens 39
2.1.6 Impfen vermitteln: Zeitungen als Medium der Medikalisierung 40
2.2 Weltanschauungen: Streit um die Impfpflicht 43
2.2.1 Allgemeinwohl vs. Individualwohl: Das Reichsimpfgesetz 43
2.2.2 Schutzgebiete: Impfprogramme in den Kolonien 60
2.2.3 Schlachtfelder und Experimentierfelder: Der Erste Weltkrieg 67
2.2.4 »Das große Ganze« und die Gewissensklausel: Debatten in Weimar 76
2.3 Prekäres Wissen: Konstruktionen von Immunität 85
2.3.1 Deutschland als Experiment und »Großversuch«: Wissensgenerierung 85
2.3.2 Dirne oder Dame? Statistiken als Evidenzmaschinen 89
2.3.3 Wissensgewinn durch Geschichtspolitik 93
2.4 Staatliche Sicherheitsversprechen: Impfstoffproduktion 96
2.4.1 Verstaatlichte Produktion: Etablierung der Impfanstalten 96
2.4.2 Reine Lehren: Normierungen und Standardisierungen 100
2.4.3 Steingewordene Sicherheitsversprechen und repräsentative Räume 101
2.5 Gesundheitsverhalten und Gesundheitsverhältnisse: Soziale Praxis 104
2.5.1 Schneiden und stechen: Zugriffe auf den Körper (I) 104
2.5.2 Verkörperungen des »Volkskörpers«: Massenimpfungen 106
2.5.3 Vertrauensverhältnisse: Präventive Praxis in der Privatpraxis 116
2.5.4 Behördliche Gewalt und goldene Brücken: Impfzwang 119
2.5.5 Erklären, verklären, entlasten: Umgang mit Impfschäden 124
2.6 Zwischenfazit: Pragmatischer Paternalismus 131
3. Popularisierung und Privatisierung: 1930–1950 134
3.1 Akteure, Institutionen und Handlungsfelder 134
3.1.1 Impfen verkaufen: Pharmaunternehmen 135
3.1.2 Impfungen hören und sehen: Medialisierung von Immunität 136
3.1.3 Zentralisierung und Popularisierung des Gesundheitswesens 139
3.1.4 Immunität als Parteiauftrag: Praxis statt Programmatik 141
3.1.5 Ganz normale Ärzte? Impfen für die »Volksgemeinschaft« 142
3.1.6 Immunität vs. »Rassenhygiene«: Konjunktur und Krise der Impfkritik 145
3.2 Expansionen und latente Liberalisierungen: Impfpolitik 148
3.2.1 Getarnte Gewissensklauseln: Die Impfpflicht auf dem Prüfstand 148
3.2.2 Skandalisierung und Symbolpolitik: Der Lübecker Impfskandal 150
3.2.3 Sicherheit für den »Volksgenossen«: Pragmatismus seit 1933 155
3.2.4 Flankierte Freiwilligkeit (I): Einführung der Diphtherieschutzimpfung 160
3.2.5 Ökonomisierung des Sozialen: Impfungen als Kriegs-Kompensation 165
3.2.6 Immunität als Waffe und Raumordnung 171
3.2.7 Vorsorgen im Nachkrieg: Kontinuitäten nach 1945 175
3.3 »Vorbeugen ist besser als heilen«: Vermarktung von Immunität 179
3.3.1 Griff nach dem Weltmarkt: Behringwerke und I. G. Farben 179
3.3.2 Pionierarbeit und Popularisierung: Werbestrategien 180
3.3.3 Ausbau Ost und Menschenversuche: Impfstoffproduktion 184
3.4 »Volksvorsorge« und »präventives Selbst«: Soziale Praxis 187
3.4.1 Von »Schnittchen« und Spritzen: Zugriffe auf den Körper (II) 187
3.4.2 Von der Pflicht zur Privatisierung der Praxis 189
3.4.3 Werk (an) der »Volksgemeinschaft«: Massenimpfungen 195
3.4.4 Eigeninitiativen und Hierarchien: Fleckfieberimpfungen 197
3.5 Zwischenfazit: Normierung und Normalisierung 201
4. Sicherheitsprobleme: Bundesrepublik 206
4.1 Akteure, Institutionen und Handlungsfelder 206
4.1.1 Gesundheitspolitiker zwischen Föderalismus und Globalisierung 207
4.1.2 Impfen als Gesellschaftsaufgabe: Zivilgesellschaftliche Vereine 209
4.1.3 Lernziel Immunität: »Impferziehung« in Ausstellungen und Schulen 211
4.1.4 Impfen (fern-)sehen: neue Medien 213
4.1.5 Wurzeln und Wandel der Impfkritik 216
4.2 Seuchen und Sicherheit im Sozialstaat: Konzepte und Konflikte 219
4.2.1 Flankierte Freiwilligkeit (II): Einführung der Polioimpfung 219
4.2.2 »Volksgesamtheit« vs. Individuum: Impfpflicht und Grundrechte 228
4.2.3 Flugzeuge, Migranten und die Flexibilisierung des Impfens 237
4.2.4 Die Welt als Interventionsfeld: Globale Kooperationen und Konflikte 249
4.2.5 Privatisierung von Vorsorge von den 1970er Jahren bis heute 256
4.3 Wissenschaftler im Käfig und auf Reisen 259
4.3.1 Alleingänge und Autonomiestreben: Impfforschung der 1950er Jahre 259
4.3.2 Internationale Wissenstransfers seit den 1960er Jahren 262
4.4 Globale Ware Immunität: Pharmaunternehmen 267
4.4.1 Immunität und Innovationsdruck 267
4.4.2 Markt vs. Politik: Vom Polio- zum Schweinegrippen-Skandal 269
4.4.3 Globalisierung und Ende deutscher Unternehmen 276
4.5 Partizipation und Privatisierung: Praktiken des Impfens 280
4.5.1 Schlucken, schießen, mehrfachspritzen: Zugriffe auf den Körper (III) 280
4.5.2 Impfkalender und Idealbiografien 284
4.5.3 Vom Gesundheitsamt in die Arztpraxis: Räume 285
4.5.4 Vom Verschwinden der Impfpflicht in der Praxis 287
4.5.5 Impfkritik als Selbstbildung mündiger Staatsbürger 290
4.6 Zwischenfazit: Ambivalente Veralltäglichung 292
5. Immunität als sozialistisches Selbstverständnis: DDR 298
5.1 Akteure, Institutionen und Handlungsfelder 298
5.1.1 Immunität regieren: Gesundheitspolitiker 298
5.1.2 Immunität nach Plan: Wirtschaft und Wissenschaft 301
5.1.3 Immunität vermitteln: Das Deutsche Hygiene-Museum 303
5.2 »Prophylaxe ist der beste Sozialismus«: Staatstragende Immunität 304
5.2.1 Impfprogramme als Gründungsakt und Gesinnungstest 304
5.2.2 Expansion und Erfolgsdruck seit den 1950er Jahren 308
5.2.3 Außenpolitische Stiche und innenpolitische Trümpfe 313
5.2.4 Pragmatismus und Scheitern seit Mitte der 1970er Jahre 319
5.3 Prophylaxe nach Plan: Wirtschaften und Wissen schaffen 324
5.3.1 Unter Brüdern: Grenzen osteuropäischen Wissenstransfers 324
5.3.2 Konkurrenz, Kooperationen und Kopien westlicher Forschung 328
5.3.3 Vom Wissenstransfer zum Westimport 333
5.4 Soziale Praxis als Praxistest des Sozialismus 336
5.4.1 Spritzen, schlucken, schießen: Zugriffe auf den Körper (IV) 336
5.4.2 Kopplungen an den Kinderalltag: Schulen und Ferienlager 338
5.4.3 Das Private im Sozialismus: Dauerimpfstellen und Impfkalender 341
5.4.4 Pragmatismus und Phlegma vs. Pläne und Pflichten 343
5.4.5 Frühe Entschädigung: Impfschäden 348
5.5 Zwischenfazit: Staatssicherheit und Sicherheit für die Staatsbürger 350
6. Fazit: Von Löwen und Elefanten 354
Dank 360
Abkürzungen 362
Quellen- und Literaturverzeichnis 366
Bildnachweis 390
Personen- und Sachregister 391
| Erscheint lt. Verlag | 2.10.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft |
| Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. | Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. |
| Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Alexander Nützenadel, Gunilla Budde, Dieter Gosewinkel, Paul Nolte, Hans-Peter Ullmann |
| Zusatzinfo | mit 10 Abb. |
| Verlagsort | Göttingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
| Schlagworte | Deutschland/19.und 20. Jahrhundert • Geschichte/ 19./20.Jahrhundert • Gesundheitspolitik |
| ISBN-10 | 3-647-37053-3 / 3647370533 |
| ISBN-13 | 978-3-647-37053-8 / 9783647370538 |
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