Der Zug der Blinden / Rheinsberg & anderswo
Ein Bilderbuch für Betrübte
Seiten
2017
|
5. Auflage
epubli (Verlag)
978-3-7450-1185-2 (ISBN)
epubli (Verlag)
978-3-7450-1185-2 (ISBN)
- Titel leider nicht mehr lieferbar
- Artikel merken
Als sie Jahre später an den Ort ihres ersten Foxtrotts zurückkehrten, öffnete sich vor ihren Blicken ein zutiefst bedrückendes Bilderbuch: Rheinsberg - ein Bilderbuch der Betrübnis...
Als 16-jähriger las er Kurt Tucholskys ‚Rheinsberg, ein Bilderbuch für Verliebte’. Damals war er noch in seine Geographielehrerin verliebt, aber auch in Kaspar Hauser, Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel... Er verehrte Tucholsky. Später dann verlor er ihn aus den Augen. Brecht, Schiller, Shakespeare, Kleist, Heinrich Mann, Balzac, Tolstoi... Neue Lieben. Es gibt so viel Lesens- und Liebenswertes in dieser Welt, auch Hegel, Feuerbach, Marx, Engels, Camus... Die Geo-Lehrerin hatte inzwischen jüngere Verehrer. Er wechselte zu Christel, Lenore, Margit, dann zu Renate. Es gibt so viel Liebenswertes in dieser Welt! Kurt Tucholsky schrumpfte zu einer Winzigkeit in seinem Unterbewusstsein zusammen, verdrängt von Dubcek, Nelson, Che, Gorbi... Doch dann ging´s um´s nackte Überleben. Erich und Erich legten die Aufrichtigsten an den Tropf. Wachstation. Überwachungsstation. Gute ‚Freunde’ leiteten das Gift in die Lebensadern. Tucholsky hatte keine Chance mehr. Doch urplötzlich wurde die Wachstation stillgelegt. Urknall, im Kreml gezündet. Danke, Gorbi! Die Patienten starben oder wurden gesund, plötzlich und unerwartet. Für ihn begann die Zeit neuer Lieben, die oft die alten waren: Manne Krug, Bärbel Bohley, Wolf Biermann, Bettina Wegner... Und Christiane!
Sie kam aus Rheinsberg - und mit ihr traten schlagartig Kaspar Hauser, Theobald Tiger, Wölfchen und Claire wieder in die obersten Schichten seines bewussten Seins und auf seine ‚Weltbühne’ zurück. Nach einem wunderschönen Tag der Euphorie, an dem sie auch das Schloss und den Schlossgarten in Rheinsberg für sich erobert hatten, tanzten die beiden ein paar Schritte nördlich vom Lustschloss des großen Friedrich, im ehemaligen FDGB-Ferienheim ‚Ernst Thälmann’, ihren ersten gemeinsamen Tanz. Doch sie tanzten hier nur einen Sommer. Als sie zwei Jahre später an den Ort ihres ersten Foxtrotts zurückkehrten, öffnete sich vor ihren Blicken ein zutiefst bedrückendes Bilderbuch: Rheinsberg - ein Bilderbuch für Betrübte...
Als 16-jähriger las er Kurt Tucholskys ‚Rheinsberg, ein Bilderbuch für Verliebte’. Damals war er noch in seine Geographielehrerin verliebt, aber auch in Kaspar Hauser, Theobald Tiger, Peter Panter, Ignaz Wrobel... Er verehrte Tucholsky. Später dann verlor er ihn aus den Augen. Brecht, Schiller, Shakespeare, Kleist, Heinrich Mann, Balzac, Tolstoi... Neue Lieben. Es gibt so viel Lesens- und Liebenswertes in dieser Welt, auch Hegel, Feuerbach, Marx, Engels, Camus... Die Geo-Lehrerin hatte inzwischen jüngere Verehrer. Er wechselte zu Christel, Lenore, Margit, dann zu Renate. Es gibt so viel Liebenswertes in dieser Welt! Kurt Tucholsky schrumpfte zu einer Winzigkeit in seinem Unterbewusstsein zusammen, verdrängt von Dubcek, Nelson, Che, Gorbi... Doch dann ging´s um´s nackte Überleben. Erich und Erich legten die Aufrichtigsten an den Tropf. Wachstation. Überwachungsstation. Gute ‚Freunde’ leiteten das Gift in die Lebensadern. Tucholsky hatte keine Chance mehr. Doch urplötzlich wurde die Wachstation stillgelegt. Urknall, im Kreml gezündet. Danke, Gorbi! Die Patienten starben oder wurden gesund, plötzlich und unerwartet. Für ihn begann die Zeit neuer Lieben, die oft die alten waren: Manne Krug, Bärbel Bohley, Wolf Biermann, Bettina Wegner... Und Christiane!
Sie kam aus Rheinsberg - und mit ihr traten schlagartig Kaspar Hauser, Theobald Tiger, Wölfchen und Claire wieder in die obersten Schichten seines bewussten Seins und auf seine ‚Weltbühne’ zurück. Nach einem wunderschönen Tag der Euphorie, an dem sie auch das Schloss und den Schlossgarten in Rheinsberg für sich erobert hatten, tanzten die beiden ein paar Schritte nördlich vom Lustschloss des großen Friedrich, im ehemaligen FDGB-Ferienheim ‚Ernst Thälmann’, ihren ersten gemeinsamen Tanz. Doch sie tanzten hier nur einen Sommer. Als sie zwei Jahre später an den Ort ihres ersten Foxtrotts zurückkehrten, öffnete sich vor ihren Blicken ein zutiefst bedrückendes Bilderbuch: Rheinsberg - ein Bilderbuch für Betrübte...
Der Autor ist ein Kind der Nachkriegszeit. Durch den Fleiß und die Aufopferung seiner Eltern hatte er das nie spüren müssen. Große Dankbarkeit! Doch die Eltern selber waren, wie ihre gesamte Generation, zerstört, waren ihrer Kindheit beraubt, ihrer Jugend, ihres so einmaligen Lebens...
| Erscheinungsdatum | 02.12.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Der Zug der Blinden ; 3 |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 210 x 148 mm |
| Gewicht | 224 g |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Ethik |
| Schlagworte | Deutsche Einheit • FDGB-Ferienheim Ernst-Thälmann • Friedrich der Große • Kurt Tucholsky • Neonazis • Rheinsberg • Schloss Rheinsberg • Vandalismus • Wendejahre • Wolfgang und Claire |
| ISBN-10 | 3-7450-1185-6 / 3745011856 |
| ISBN-13 | 978-3-7450-1185-2 / 9783745011852 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Buch | Hardcover (2025)
Suhrkamp (Verlag)
CHF 32,15
eine Philosophie des Lebenssinns
Buch | Hardcover (2025)
Suhrkamp (Verlag)
CHF 36,40