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Muße und Gesellschaft -

Muße und Gesellschaft (eBook)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
418 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-155566-4 (ISBN)
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Muße ist ein freies Verweilen in der Zeit jenseits von Zweckrationalismus und Utilitarismus. Sie zielt auf Freiheit von Zeitzwängen und unmittelbarer Leistungserwartung, auf ästhetisch und räumlich inszenierte Lebensformen einer Freiheit, die in der Zeit nicht der Herrschaft der Zeit unterliegt. Muße mag damit zunächst als individuelle Erfahrung und Haltung erscheinen, die den Menschen aus gesellschaftlichen Zwängen herausnimmt, aber sie ist auch ein eminent soziales Phänomen. Die Chancen, erfolgreich Räume der Muße für sich zu beanspruchen, sind höchst ungleich verteilt. Der Freiraum zur Muße wird häufig zum nach außen verteidigten Merkmal einer gesellschaftlichen Rolle. Der vorliegende Band, der 17 Aufsätze aus zehn verschiedenen Disziplinen versammelt, beleuchtet die gesellschaftliche Dimension von Muße in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten und verdeutlicht ihr symbolisches Kapital in seinen jeweiligen Ausprägungen.

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 6
Gregor Dobler und Peter Philipp Riedl: Einleitung 10
1. Muße als gesellschaftspolitische Herausforderung 11
2. Muße als Ort der Verhandlung gesellschaftlicher Grundfragen 15
3. Forschungsperspektiven: Sektionen undBeiträge des vorliegenden Bandes 17
Muße und Arbeit 18
Kulturelle Codierung und Lebensformen 19
Ästhetische Erfahrung und Bildung 22
Freiraum und Institutionalisierung 23
Muße und Gender 25
Hans Bertram: Lebenszeit und Alltagszeit. Auf der Suche nach der verloren gegangenen Balance von Muße, Arbeit und Fürsorge im Lebenslauf 30
1. Alltagszeit in der Moderne 30
2. Lebenszeit in der Moderne 33
3. Flexible Zeit – oder zerbrochene Alltagszeit- und Lebenszeitvorstellungen 37
4. Bastelbiografie oder Verdrängungswettbewerb und Rushhour 40
5. Abschied von der Lebenstreppe: Neue Lebensläufe? 49
Jochen Gimmel: Mußevolle Arbeit oder ruheloser Müßiggang 56
Gregor Dobler: Arbeit, Arbeitslosigkeit und Rhythmus 70
1. Einleitung 70
2. Arbeit zwischen Zweckbestimmung und Selbstbestimmung 71
3. Arbeit und Rhythmus: Karl Bücher 73
4. Arbeitsrhythmen namibischer Bäuerinnen 74
a. Reguläre, musikalische Rhythmen 75
b. Der Rhythmus von Anstrengung und Erholung 78
c. Abwechslung der Aufgaben 79
d. Unregelmäßigere Rhythmen 80
5. Bedingungen der Rhythmisierung 82
a. Materialien, auf die wir arbeitend einwirken 82
b. Werkzeuge, mit denen wir arbeiten 83
c. Die soziale Umwelt, in der wir arbeiten 84
d. Körper und individueller Habitus 86
6. Arbeitslosigkeit 87
7. Zusammenfassung 93
Joachim Bauer: Selbststeuerung als Voraussetzung von Muße 98
1. Muße-relevante neurobiologische Konstruktionsmerkmaledes Gehirns 99
2. Eine empirische, repräsentative Untersuchung zur Selbststeuerung im Alltag 102
3. Muße-Kompetenz als Ergebnis eines Wechselspielszwischen individuellen und sozialen Einflussfaktoren 106
4. Zusammenfassung 108
Linus Möllenbrink: „inter negocia literas et cum literis negocia in usu habere.“ Die Verbindung von vita activa und vita contemplativa im Pirckheimer-Brief Ulrichs von Hutten (1518) 110
1. Einleitung: Zur Einschätzung des Humanismusals ‚kontemplative‘ oder ‚aktive‘ Bewegung 110
2. Zur Vorgeschichte von Huttens Brief überdie Rechtfertigung seiner Lebensweise 119
3. Semantiken der Muße in derEpistola vitæ suæ rationem exponens 122
4. Raumzeitlichkeit der Muße in der Epistola 125
5. Vita mixta bei Hutten? Muße als Technik und Frage der Einstellung 136
6. Fazit: Muße als Ausweis humanistischer Identität 142
Caroline Emmelius: Muße – Müßiggang – Nichtsnutzigkeit. Zum Verhältnis von Muße und Arbeit in Morus’ Utopia, im Ulenspiegel und im Lalebuch 150
1. Muße und Arbeit als Symptome ökonomischer Anthropologie 150
2. Muße und Arbeit in Morus’ Utopia 151
3. Aporien tätiger Arbeit, Nichtsnutzigkeit und Faulheit: Ulenspiegel und Lalebuch 161
4. Resümee und Ausblick 169
Monika Fludernik: Muße als soziale Distinktion 172
1. Freizeit, Muße und Arbeit 172
2. Muße im kolonialen Kontext 176
3. Tätigkeit und Untätigkeit: Muße als sozialer Status 180
4. Unterscheidungen im Spektrum des Muße-Wortfeldesam Beispiel des 18. Jahrhunderts 182
5. Muße als Paradoxon 185
Simone Müller: Der ‚hohe Müßiggänger‘ (k?t? y?min) im sozial-politischen Diskurs der japanischen Moderne 188
1. Einleitung 188
2. Begriffsgeschichtliche Vorüberlegungen 189
3. Der k?t? y?min-Diskurs in der Meiji-Zeit 195
4. Der k?t? y?min-Diskurs in den 1920er 1930er-Jahren 203
5. Schlusswort 210
Alexander Lenger: Die Geisteswissenschaften und ihre Muße. Das akademische Feld zwischen Kreativitätsimperativ und Zweckrationalität 214
1. Einleitung 214
2. Beschleunigung und Flexibilisierung alsStrukturmerkmale moderner Wissenschaft 217
3. Die Spezifika des akademischen Feldes 218
4. Methodik 220
5. Muße im geisteswissenschaftlichen Feld 223
5.1 Freizeit und Erholung 223
5.2 Entlastung vom akademischen Praxisdruck 226
5.3 Wissenschaft zwischen Kreativität und Zweckrationalität 228
6. Fazit 231
Stefan Matuschek: Muße und Spiel. Schillers Wende von der freien zur befreienden Kunst 238
Peter Philipp Riedl: Rastlosigkeit und Reflexion. Zum Verhältnis von vita activa und vita contemplativa in Goethes Festspiel Pandora (1808) 252
Elisabeth Cheauré: Faulheit. Muße. Kreativität. Überlegungen zur Oblomowerei 276
1. Oblomov: Lebenshilfe für heute? 281
2. Deutungsversuche 282
3. Muße und kreative Kraft der Faulheit 290
4. Anstelle einer Zusammenfassung 295
Burkhard Hasebrink: Otium contemplationis. Zu einer Begründungsfigur von Autorschaft im Legatus divinae pietatis Gertruds von Helfta 300
Albert Schirrmeister: Die gute und die schlechte Zeit der Muße. Funktionalisierungen von oisiveté zur Zeit Ludwigs XIV 326
1. Loisir, Oisiveté, Paresse: Semantik der Muße 327
2. Honnêteté, Bildung und Muße 329
3. Honnêteté, oisiveté und königliche Spitze 335
4. Erzwungene Muße 337
5. Fazit 342
Jochen Gimmel: Vom Fluch der Arbeit und vom Segen des Sabbats. Überlegungen zu einer alternativen Traditionslinie der Muße 344
1. Der Fluch der Arbeit 345
2. Die Schriftstellen zum Sabbat 355
3. Versöhnung mit Natur 361
4. Versöhnung der Menschen 369
5. Geschichtlich-messianische Versöhnung der Menschheit 374
6. Ausblick: Utopie des Sabbats und Muße 381
Bastian Schlüter: ‚Mein Schreibetisch‘. Muße erfahren, schreiben, lesen bei Sophie von La Roche 390
Elisabeth Cheauré: Muße, Gender – und ein Selbstmord. Zur Funktion von Handarbeiten in L. N. Tolstojs Anna Karenina 410
1. Einleitung 410
2. Muße und Gender 414
3. Handarbeiten als Marker der weiblichen Sphäre 417
4. Muße und Handarbeit in Anna Karenina 420
5. Zusammenfassung 425

Erscheint lt. Verlag 13.7.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
ISBN-10 3-16-155566-X / 316155566X
ISBN-13 978-3-16-155566-4 / 9783161555664
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