Herausforderung für den Staat
Die Altlutheraner und die preußische Religionspolitik (1830 bis 1847)
Seiten
2017
De Gruyter Akademie (Verlag)
978-3-11-052943-2 (ISBN)
De Gruyter Akademie (Verlag)
978-3-11-052943-2 (ISBN)
Die auf viele Bände angelegte Reihe rückt mit der Kulturstaatsproblematik einen zentralen, bisher von der Geschichtswissenschaft vernachlässigten Aspekt der preußischen Geschichte in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses. In einer Kombination von mehrbändigen Auswahleditionen und thematischen Forschungsmonographien wird das Verhältnis von Staatsbildung, Kultur und Gesellschaft im 19. und frühen 20. Jahrhundert dokumentiert und analysiert.
Der Konflikt zwischen den Altlutheranern und der preußischen Regierung 1830 bis 1845 spezielle in Schlesien wurde bisher überwiegend aus kirchengeschichtlicher Perspektive betrachtet. Dieser Auseinandersetzung kommt jedoch eine breitere historische Bedeutung zu. Da der Monarch die staatliche Religionspolitik bestimmte, war die Ablehnung seiner Hoheitsrechte über die lutherische Kirche eine Herausforderung an die absolute Autorität des Staates. Zudem spiegelt die Unfähigkeit des Staats, diesen Konflikt zu lösen, seine zu jener Zeit charakteristische Unbeweglichkeit wider und weist auf latente Konfliktfelder und staatsrechtliche Defizite hin. Die Überzeugungstreue der Altlutheraner konnte weder durch Geldstrafen noch durch illegale Strafverfolgung, nicht einmal durch einen Militäreinsatz gehemmt werden. Mit ihrer erfolgreichen Weigerung, die Bestimmungen des Monarchen in Kirchenangelegenheiten zu akzeptieren, verwarfen sie eine herkömmliche, staatlich-sanktionierte Vorgehensweise und förderten die Entwicklung einer moderneren Beziehung zwischen den Bürgern und dem Staat.
Der Konflikt zwischen den Altlutheranern und der preußischen Regierung 1830 bis 1845 spezielle in Schlesien wurde bisher überwiegend aus kirchengeschichtlicher Perspektive betrachtet. Dieser Auseinandersetzung kommt jedoch eine breitere historische Bedeutung zu. Da der Monarch die staatliche Religionspolitik bestimmte, war die Ablehnung seiner Hoheitsrechte über die lutherische Kirche eine Herausforderung an die absolute Autorität des Staates. Zudem spiegelt die Unfähigkeit des Staats, diesen Konflikt zu lösen, seine zu jener Zeit charakteristische Unbeweglichkeit wider und weist auf latente Konfliktfelder und staatsrechtliche Defizite hin. Die Überzeugungstreue der Altlutheraner konnte weder durch Geldstrafen noch durch illegale Strafverfolgung, nicht einmal durch einen Militäreinsatz gehemmt werden. Mit ihrer erfolgreichen Weigerung, die Bestimmungen des Monarchen in Kirchenangelegenheiten zu akzeptieren, verwarfen sie eine herkömmliche, staatlich-sanktionierte Vorgehensweise und förderten die Entwicklung einer moderneren Beziehung zwischen den Bürgern und dem Staat.
Christina Rathgeber, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
| Erscheinungsdatum | 25.07.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Abteilung II: Der preußische Kulturstaat in der politischen und sozialen Wirklichkeit |
| Acta Borussica - Neue Folge | Reihe 2: Preußen als Kulturstaat |
| Mitarbeit |
Zusammenstellung: Christina Rathgeber |
| Verlagsort | Berlin/Boston |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 170 x 240 mm |
| Gewicht | 596 g |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Neuzeit (bis 1918) |
| Schlagworte | Altlutheraner • landesherrliches Kirchenregiment • Old Lutherans • Preußen / 19. Jahrhundert • preußische Religionspolitik • Prussia/19th century • Prussian religious policy • Vormärz • worldly rule over the church |
| ISBN-10 | 3-11-052943-2 / 3110529432 |
| ISBN-13 | 978-3-11-052943-2 / 9783110529432 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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