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Der Todeskandidat - Max Herrmann-Neisse

Der Todeskandidat

Buch | Hardcover
92 Seiten
2017 | 1. Der Text folgt der Erstausgabe 1927, erschienen im Martin Wasservogel Verlag, Berlin. Wir danken Klaus Völker, dem Herausgeber der »Gesammelten Werke« von Herrmann-Neisse in zehn Bänden, erschienen 1986-1988, für die Überprüfung des Textes unserer Ausgabe
Boer Verlag
978-3-946619-36-9 (ISBN)
CHF 36,90 inkl. MwSt
Clemens, die Hauptperson der Erzählung, lebens- und arbeitsüberdrüssig, lässt alles laufen, um sich schließlich im Glauben an eine obskure Krankheit in die Fänge eines Arztes und seiner abstrusen Familie zu begeben. Sein Wunsch nach Aufklärung wird jedoch arg enttäuscht. Der Arzt ist nicht Quelle der Wahrheit und Information, sondern ein Verhörspezialist, der nur Fragen stellt, aber keine Antworten gibt. Clemens Versuche, erst alleine, dann mithilfe eines zweiten Patienten zu einer Gewissheit über seinen Zustand zu kommen, scheitern letztlich kläglich an der Ignoranz und dem Eigeninteresse des Arztes und seiner Familie. Dass er zwischendurch auch noch zum Haussklaven der Arztfamilie degradiert wird, steigert die kafkaeske Gesamtsituation. Der Tod am Ende wirkt wie eine Erlösung aus dem Kreislauf des Misserfolges.Der Text folgt der Erstausgabe 1927, erschienen im Martin Wasservogel Verlag, Berlin. Wir danken Klaus Völker, dem Herausgeber der Herrmann-Neiße-Gesamtausgabe von 1984, für die Überprüfung des Textes unserer Ausgabe.

1886-1941

Stefan Zweig über den Autor: Denn selten habe ich bei einem Menschen soviel seelische Tapferkeit der Gesinnung gesehen wie bei diesem kleinen schwachen Mann, der zerbrechlich schien vor einem Hauch des Winds und doch moralisch diesem furchtbarsten Orkan der Geschichte unerschütterlich durch seinen Glauben an die dichterische Mission standgehalten hat. Schon vorher hatten Max Herrmann-Neisses Gedichte den Wissenden mit zu den wertvollsten der Generation nach Rilke gegolten. Aber niemals hat er schönere geschrieben als jene im Exil. Jene der ersten Emigrationsjahre sind mit einer rühmenden Einleitung Thomas Manns noch unter dem Titel »Um uns die Fremde« im Verlag Oprecht in Zürich erschienen. In ihnen ist alle Trauer, aller Schmerz, alle Sehnsucht, alle Ungewißheit und Selbstentfremdung der Emigration unvergeßbar ausgesagt. Aber noch großartiger gestalteten sich jene der Kriegszeit. In ihnen hat Erbitterung, Wehrlosigkeit und Verzweiflung erschütternde Akzente erreicht, die er nie gefunden hätte ohne jene äußerste Prüfung. Zur Stunde bewahren diese seine letzten Verse nur seine Witwe und einige seiner Freunde als kostbares Vermächtnis. Erst wenn sie öffentlich erscheinen, wird in vollem Ausmaß erkennbar sein, wer Max Herrmann-Neiße gewesen und wieviel wir an ihm verloren.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Grafrath
Sprache deutsch
Maße 135 x 205 mm
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Belletristik: allgemein und literarisch • Belletristik: Erzählungen, Kurzgeschichten, Short • Exilliteratur • Expressionismus • Klassiker der Moderne • Literatur des 20. Jahrhunderts • Moderner Klassiker
ISBN-10 3-946619-36-3 / 3946619363
ISBN-13 978-3-946619-36-9 / 9783946619369
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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