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Sebastian Münster, Der Messias-Dialog

Der hebräische Text von 1539 in deutscher Übersetzung herausgegeben von Alfred Bodenheimer

Alfred Bodenheimer (Herausgeber)

Buch | Hardcover
250 Seiten
2017
Schwabe Verlagsgruppe AG Schwabe Verlag
9783796536359 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sebastian Münster, Der Messias-Dialog -
CHF 59,90 inkl. MwSt
Sebastian Münster (geb. 1488 in Ingelheim, gest. 1552 in Basel), der seit 1529 Professor an der Universität Basel war, gehört zu den prominenten Figuren des Humanismus im deutschsprachigen Raum. Sein fiktiver Dialog zwischen einem Christen und einem Juden über den Messias erschien 1529 erstmals in hebräischer Sprache, zehn Jahre später in erweiterter und zusätzlich um eine lateinische Übersetzung angereicherter Form. Das lange Zeit wenig beachtete Werk beschäftigt sich mit einer zentralen Frage der Religionswahrheit in der Reformationszeit, nämlich der Weigerung der Juden, die Messianität Jesu anzuerkennen, und stattdessen auf dem Glauben an eine noch zu erwartende Erlöserfigur zu bestehen. Münsters Text, der von seinem intensiven Studium jüdischer Quellen zeugt, spiegelt die Ambivalenz etlicher Gelehrter der Reformationszeit gegenüber dem Judentum, die zwischen Faszination und Herablassung schwankt. Eine indirekt besonders fatale Auswirkung des Messias-Dialoges dürfte gewesen sein, dass der breite Raum, der dem jüdischen Dialogpartner hier gegeben wird, Martin Luther als unzulässige Aufwertung des Judentums erschien, was ihn als Reaktion zu seiner folgenreichen Brandschrift "Von den Juden und ihren Lügen" von 1543 veranlasste.

Mit der Gegenüberstellung des faksimilierten hebräischen Textes von Münster aus dem Jahr 1539 und einer erstmaligen deutschen Übersetzung durch Rainer Wenzel erhält die heutige Öffentlichkeit einen wichtigen Einblick in das komplexe christlich-jüdische Verhältnis des 16. Jahrhunderts. Eine Einführung des Münster-Experten Stephen G. Burnett macht zudem die Bedeutung dieser Schrift in ihrem historischen Kontext und ihren historischen Auswirkungen deutlich.

Unmittelbarer Anlass zu diesem Band ist die Sonderausstellung "'Munster gefelt mir wol' - Sebastian Münster und Martin Luther", die aus Anlass des Reformationsjubiläums vom 6. Mai bis 10. Dezember 2017 im Museum bei der Kaiserpfalz in Ingelheim am Rhein zu sehen sein wird.

Der Herausgeber Alfred Bodenheimer, geb. 1965, ist Professor für Religionsgeschichte und Literatur des Judentums und Leiter des Zentrums für Jüdische Studien an der Universität Basel. In seiner Forschung geht er religiösen und literarischen Narrativen und Figura- tionen des Jüdischen nach. Zudem ist er Verfasser von Kriminalromanen mit dem Ermittler Rabbi Gabriel Klein.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo 143 Seiten Faksimile
Verlagsort Muttenz
Sprache deutsch; Hebrew
Maße 162 x 225 mm
Gewicht 514 g
Themenwelt Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Schlagworte 16. Jahrhundert • Christen • Christentum • Christlich-jüdischer Dialog • Der Messias kommt nicht • Faksimile • Frühe Neuzeit • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit; Religion • Hebräisch • Humanismus • Ingelheim • Judaistik • Juden • Judentum • Martin Luther • Messianität • Messias • Museum bei der Kaiserpfalz • Rabbi Klein • Rainer Wenzel • Reformation • Reformationszeit • Religion • Religionswahrheit • Stephen G. Burnett • Theologie • Theologie,
ISBN-13 9783796536359 / 9783796536359
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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