Zeitgeschichte wird gemacht
Andrea Kolpatzik, Dr. phil., forschte, lehrte und promovierte am Institut für Didaktik der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist als Studienrätin im Schuldienst tätig und hat in den Jahren 2015 und 2016 Lehraufträge in der Geschichtsdidaktik wahrgenommen.
Vorwort
Einleitung: Forschungslage, Fragestellung, Fallbeispiele
1. Geschichtsdidaktik und Geschichtsdarstellungen im Web 2.0: Normative Analysezugänge und Beurteilungsmaßstäbe
2. Analysezugänge aus interdisziplinärer Perspektive: Diskussion epistemologischer Potenziale und Grenzen
2.1 Geschichtsdidaktik: Narrativität und ‚Geschichte‘
2.2 Kulturwissenschaft: Identität und ‚Geschichte‘
2.3 Geschichtswissenschaft: Mediengesellschaft und ‚Geschichte‘
2.4 Visual History: Visualität und ‚Geschichte‘
2.5 Kommunikationswissenschaft: Massenmedien und ‚Geschichte‘
2.6 Soziologie: ‚Geschichte‘ als sozio-kulturelles Diskursprodukt
2.7 Synopse: Zum epistemologischen Potenzial eines interdisziplinären Analysezugangs
3. Theoretische Rahmung
3.1 Forschungskonzept Geschichtskultur: Heuristische Potenziale und Leerstellen
3.1.1 Makroebene: Geschichtskultur als soziales System – eine systemtheoretische Modellierung
3.1.2 Mesoebene: Geschichtskulturelle Sinnbildung als narrativer Konstruktionsprozess
3.1.3 Mikroebene: ‚Disziplinäre Matrix‘ – Strukturanalytische Heuristik zur Mikroanalyse von Interessen, Perspektiven, Darstellungen und Funktionen geschichtskultureller Konstruktion von ‚Geschichte‘ im Web 2.0
4. Methodendesign
4.1 Framing als integratives und mehrdimensionales Untersuchungskonzept
4.1.1 Untersuchungsebene I: Binnenperspektive geschichtskultureller Medieninstitutionen und Professionen
4.1.2 Untersuchungsebene II: Kategoriale Struktur- und Inhaltsanalyse geschichtskultureller
Online-Medienangebote
4.1.3 Untersuchungsebene III: Online-Diskursanalyse geschichtskultureller Anschlusskommunikation
4.2 Datenkorpus der Untersuchung
4.3 Methodendiskussion
5. Medienökonomischer und geschichtspolitischer Kontext: ‚Freiheit‘ und ‚Einheit‘ als geschichtskulturelles Programm
6. Fallbeispiel I
6.1 Anklage, Aufklärung, Aufarbeitung: NS-Vergangenheit als Streitgeschichte
6.1.1 Exkurs: Von der Fach- zur Mediendebatte – Kontroversen über NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik seit 1949
6.1.2 Frankfurter Allgemeine Zeitung: Zeitgeschichte als Streitgeschichte 2.0 – Produktionskontext einer virtuellen geschichtskulturellen Kontroverse
6.1.3 Historikerstreit und Generationenkonflikt reloaded? Status und Funktion der mitdiskutierenden Zeitgenossen
6.2 Inszenierung von Zeitgeschichte als Streitgeschichte 2.0: Geschichtskulturell imprägnierte Begriffe, Deutungen und Vergleiche
6.2.1 Geschichtskulturelle Chiffre als Diskursrahmen: Das Beispiel ‚Holocaust‘
6.2.2 „Alles authentisch?“: Personalisierung und Fiktionalisierung des ‚Holocaust‘ als geschichtskulturelles Diskursfeld
6.2.3 „Hitlers Opfer, Stalins Opfer“: Opfer- und Vergangenheitskonkurrenzen als geschichtskulturelles Diskursfeld
6.3 Zwischenfazit: Zeitgeschichte als Streitgeschichte 2.0 – Universalisierung, Personalisierung und Moralisierung von NS-Vergangenheit
7. Fallbeispiel II
7.1 ZDF-Redaktion Zeitgeschichte: Produktionskontext von ‚Unsere Geschichte‘
7.1.1 Vom Fernsehen ins Internet: DDR-‚Geschichte‘ als geschichtskulturelles Event
7.1.2 Gedenktag-Agenda-Setting: ‚Friedliche Revolution‘ und ‚Deutsche Einheit‘ als geschichtskulturelles Programm
7.1.3 Zwischen exklusiver Quelle und exklusivem Erlebnis: Status und Funktion von Zeitzeugenerinnerungen
7.2 Erinnern oder Vergessen? Vergegenwärtigung von DDR-Vergangenheit als Nationalgeschichte
7.2.1 „Friedliche Revolution“ 1989/90: Wegmarken der „Deutschen Einheit“
7.2.2 Von der ‚Friedlichen Revolution‘ zur ‚Deutschen Einheit‘: Ereignisgeschichtliche Konstruktion einer nationalen Erfolgsgeschichte von ‚Freiheit‘ und ‚Einheit‘
7.2.3 Erinnern oder Vergessen? Leitlinien eines Revolutions- und Diktaturnarrativ
7.3 Formen der Darstellung: „Alles Authentisch?“ DDR-Geschichte als Erfahrungs- und Mediengeschichte
7.3.1 Einheit trotz Vielfalt: Vielstimmigkeit als zentrale Personalisierungsstrategie
7.3.2 Opfer, Helden und Bystander: Dichotomie als zentrale Dramatisierungsstrategie
7.3.3 Konservierung und Kanonisierung: Aktualisierung von Archiv- und Agenturmaterial als zentrale Visualisierungsstrategie
7.4 Exkurs: Die ‚Friedliche Revolution‘ 1989/90 als Höhe- und Endpunkt des 20. Jahrhunderts
7.4.1 Mikrogeschichte: Die ‚Friedliche Revolution‘ 1989/90 als nationale Zäsur
7.4.2 Makrogeschichte: Von der ‚Stunde Null‘ (1945) zur ‚Deutschen Einheit‘ (1990) – Das Epochenjahr 1989 als nationaler Gründungsmythos
7.4.3 Zwischenfazit: Erinnern oder Vergessen? Re-Nationalisierung der Erinnerung
8. Fallbeispiel III
8.1 Spiegel Online: Produktionskontext von Einestages
8.1.1 Zeitgeschichte als „Epoche der Mitlebenden“: Einestages als medialer Diskurs- und Erfahrungsraum
8.1.2 Agenda-Setting: Strategien der Vergegenwärtigung von Vergangenheit
8.1.2.1 Offizielle Gedenk- und Jahrestage
8.1.2.2 Alltags- und Popkulturgeschichte(n)
8.1.3 Zwischen Aufmerksamkeits- und Arbeitsökonomie: Status und Funktion von Zeitzeugenerinnerungen
8.1.4 Zwischen Gatekeeping und Gatewatching: Qualitätssicherung im Web 2.0
8.1.4.1 Gatekeeping: Recherche, Auswahl und Prüfung von Erfahrungsgeschichte(n)
8.1.4.2 Gatewatching: Kollaborative Formen der Triftigkeitsprüfung
8.2 „Wie wir wurden, was wir sind“: Erfahrungsgeschichtliche Konstruktion einer nationalen Erfolgsgeschichte mit den Jahren 1945 und 1989 als Zäsuren
8.2.1 Die andere Erinnerung? Kondensierte Narrative oder: Das Dilemma des „negativen Gedächtnisses“ bei der Vergegenwärtigung von NS-Zeit
8.2.2 „Wem gehört 1989?“ – DDR-Vergangenheit als umkämpftes geschichtskulturelles Diskursfeld
8.3 Zentrale Darstellungsformen von NS- und DDR-Vergangenheit
8.3.1 Vielstimmigkeit als zentrale Personalisierungsstrategie
8.3.1.1 Hitler und die Nazis: Prototypische Darstellung der NS-Täter?
8.3.1.2 Opferzentrierte Erinnerung: Holocaust ohne Täter?
8.3.1.3 Generationenkonflikt reloaded? Die „NS-Täterkinder“
8.3.1.4 „Gesichter der Revolution“: Die Helden des Mauerfalls
8.3.1.5 „Wo waren Sie, als die Mauer fiel?“: Die ‚Friedliche Revolution‘ als Regional- und Lokalgeschichte
8.3.2 Von Helden, Opfern, Tätern: Dichotomisierung als zentrale Dramatisierungsstrategie
8.3.3 Dokumentation, Musealisierung, Erlebnis: Zentrale Visualisierungsstrategien von NS- und DDR-Vergangenheit .....
8.3.3.1 „Urlaubsfotos aus der Hölle“: Der Zweite Weltkrieg als exklusives Erlebnis
8.3.3.2 „Gesichter der Revolution“: Visualisierung von Opposition und Widerstand
8.3.3.3 „No Satisfaction an der Mauer“: Dokumentation des Repressionscharakters des SED-Regimes
8.3.3.4 „Wie wir wirklich lebten“: Musealisierung der DDR
8.3.3.5 Alltag in der SED-Diktatur: Leben in einer durchherrschten Gesellschaft
8.4 Exkurs: „Akkorde für die Ewigkeit“ – Von der Erfahrungs- zu einer medial sozialisierten Erinnerungsgemeinschaft
8.5 Zwischenfazit: „Wie wir wurden, was wir sind“: Nationalgeschichte 2.0 – Virtuelle Traditionsstiftung und Identitätsbildung
9. „Wir sind wieder … wer?“ Zusammenfassung und Forschungsperspektiven
10. Literaturverzeichnis
11. Quellenverzeichnis
11.1 Datenkorpus zur Generierung von Kontextwissen
11.2 Quellen zur Rekonstruktion medienökonomischer und geschichtspolitischer Kontexte
11.3 Internet-Verweise im Kontext der Einzelfallanalyse
11.3.1 Spiegel Online: Einestages
11.3.2 ZDF: Unsere Geschichte
11.3.3 FAZ: ‚Die Wohlgesinnten‘
12. Anhang: Abbildungs-, Tabellen- und Diagrammverzeichnis
12.1 Abbildungsverzeichnis
12.2 Tabellenverzeichnis
12.3 Diagrammverzeichnis
12.4 Interviewleitfaden
12.5 Chronologische Übersicht über den Umfang der im Analysejahr 2009 auf Einestages veröffentlichten Artikel und der in ihnen vergegenwärtigten Zeitsektoren
| Erscheinungsdatum | 17.11.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Wochenschau Wissenschaft |
| Verlagsort | Schwalbach am Taunus |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 138 x 210 mm |
| Gewicht | 592 g |
| Einbandart | Paperback |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Geschichtstheorie / Historik |
| Schlagworte | Empirie • Frankfurter Allgemeine Zeitung • Geschichte • Geschichte: Theorie und Methoden • Geschichtsdidaktik • Geschichtskultur • Internet • Internet, allgemein • Internet; Einzelne Sachgebiete • Internetrecherche, Suchmaschinen • Online • Oral History • Reportagen und journalistische Berichterstattung • Spiegel Online • Verlagswesen und Buchhandel, Presse & Journalismus • Verlagswesen und Buchhandel, Presse & Journalismus • Web 2.0 • ZDF • Zeitzeugen |
| ISBN-13 | 9783734404276 / 9783734404276 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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