Ethik des Lebens (eBook)
656 Seiten
Verlag Herder GmbH
9783451827587 (ISBN)
Eberhard Schockenhoff, geb. 1953, Dr. theol. Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. seit 2001 Mitglied des Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche Publikationen.
Eberhard Schockenhoff, geb. 1953, Dr. theol. Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. seit 2001 Mitglied des Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zahlreiche Publikationen.
Ethik des Lebens 1
Inhalt 5
Vorwort 15
Einführung: Was ist Leben? 19
I. Blick von unten: Die biologische Standarddefinition 19
II. Die Entstehung des Lebens 20
III. Wechsel der Wahrnehmungsperspektive 23
1. Der lebendige Körper als funktionale Ganzheit 24
2. Das Wechselverhältnis zwischen Teil und Ganzem 26
3. Leben als Ausdruck einer Innenwelt 27
4. Leben als Manifestation von Freiheit 28
5. Leben als Begegnung 31
6. Leben als Sterbenmüssen 33
Erster Teil: Grundlagen der Lebensethik 35
1. Kapitel: Theologische Lebensethik und säkulare Bioethik 36
I. Phasen und Schwerpunkte der Bioethik 38
II. Verdeckte philosophische Vorentscheidungen 47
1. Das ethische Begründungsmodell 48
2. Das ethische Prinzip: keine Gewalt gegen Unschuldige 49
3. Das ethische Auswahlkriterium: Personsein und Menschsein 50
III. Wie soll sich eine christliche Lebensethik zur säkularen Bioethik verhalten? 55
2. Kapitel: Grundlagen der Lebensethik aus philosophischer Sicht 64
I. Der Streit um die Teleologie 66
1. Wirkursachen und Zweckursachen 67
2. Die Ausweitung des teleologischen Denkens in der stoisch-christlichen Tradition 69
3. Die Zurückdrängung des teleologischen Denkens durch die moderne Naturwissenschaft 73
4. Philosophische Verabschiedung oder Erneuerung des teleologischen Denkens? 78
II. Physiozentrisches, biozentrisches oder anthropozentrisches Lebensmodell? 81
1. Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben 84
1.1 Darstellung 85
1.2 Würdigung und Kritik 87
1.3 Exkurs: Die »Weltanschauung der Ehrfurcht vor dem Leben« in Schweitzers Nachlasswerk 93
a. Die gesuchte Einheit von Religion, Naturphilosophie und Ethik 94
b. Die Absicht der Natur: die geistig-kulturelle Höherentwicklung der Menschheit 95
c. Vom naturhaften Willen zum Leben zur geistigen Bejahung allen Seins 98
d. Die innere Entwicklungslogik des moralischen Bewusstseins 99
e. Die Einheit von Mystik und Ethik 101
f. Das Scheitern einer Weltanschauung der Ehrfurcht vor dem Leben 103
2. Der Gleichheitsgrundsatz und die Rechtsgemeinschaft der Natur 106
2.1 Darstellung 107
a. Das naturphilosophische Argument: die Gemeinschaft aller Seienden 109
b. Das moralphilosophische Argument: die Vollendung des ethischen Universalismus 113
2.2 Würdigung und Kritik 114
3. Die Personwürde des Menschen und der Eigenwert des außermenschlichen Lebens 120
4. Die Überwindung einer falschen Alternative 126
4.1 Weltbild und Interpretament 126
4.2 Ist die Anthropozentrik mit der Evolutionslehre vereinbar? 128
4.3 Die Aktualität der Naturphilosophie Schellings 131
III. Die naturalen Voraussetzungen des Menschseins 136
1. Identität der Person und Kontinuität des Leibes 137
2. Selbsterfahrung und Leiblichkeit 141
3. Intersubjektivität und Leiblichkeit 146
4. Lob des Speziesismus 149
IV. Das Verhältnis von Person und Natur 152
3. Kapitel: Grundlagen der Lebensethik aus theologischer Sicht 157
I. Die falsche Alternative: Schöpfung oder Geschichte? 158
II. Der Begriff des Lebens im Alten Testament 163
1. Das Bekenntnis zu Jahwe als dem lebendigen Gott 163
2. Der lebendige Mensch: relationales Sein 164
3. Der lebendige Mensch: verantwortliches Sein 167
4. Der lebendige Mensch: personales Sein 168
5. Der lebendige Mensch: ganzheitliches Sein 169
5.1 Der verlangende Mensch 170
5.2 Der bevollmächtigte Mensch 172
5.3 Der vergängliche Mensch 173
III. Der Begriff des Lebens im Neuen Testament 177
1. Die Einmaligkeit des gegenwärtigen Lebens 179
2. Die Endgültigkeit des ewigen Lebens 180
IV. Die biblischen Grundlagen des Tötungsverbotes 181
1. Die Eingrenzung des Tötungsverbotes 181
2. Die Ausweitung des Lebensschutzes 184
3. Von der negativen Schranke zum positiven Gebot 186
V. Das Bild Gottes im Menschen 189
1. Gottebenbildlichkeit und Personsein 190
2. Notwendige Unterscheidungen 192
3. Ökumenische Differenz im Personverständnis? 195
4. Konsequenzen für die Ethik 204
4.1 Die unverlierbare Würde aller Menschen 204
4.2 Die unverlierbare Würde jedes einzelnen Menschen 206
VI. Die Welt als Gottes Gleichnis 210
1. Die Welt als Darstellung Gottes: das antik-mittelalterliche Modell 214
2. Die Welt als Darstellung Gottes: das frühneuzeitliche Modell 217
3. Die Welt als Darstellung Gottes: das gegenwärtige Modell 220
4. Konsequenzen für die Ethik 224
4. Kapitel: Ethische Prinzipien der Lebensethik 225
I. Die Garantie der Menschenwürde 226
1. Die geschichtliche Herkunft der Menschenwürde-Vorstellung 227
2. Die sachliche Begründung der Menschenwürde-Vorstellung 231
3. Der normative Gehalt der Menschenwürde-Vorstellung 235
4. Zur neueren juristischen und biopolitischen Diskussion um die Menschenwürde 242
5. Beruht die Menschenwürde auf einer kulturellen Zuschreibung? 245
II. Die Tragweite des Tötungsverbotes 249
1. Die Begründung des Tötungsverbotes 252
1.1 Töten als Verweigerung der dem Anderen geschuldeten Anerkennung 252
1.2 Töten als Verletzung der Ehre des Schöpfers und als Eingriff in sein Hoheitsrecht 256
1.3 Töten als Verstoß gegen die Heiligkeit des Lebens 258
2. Der Umfang des Tötungsverbotes 259
2.1 Die direkte Tötung des Unschuldigen 260
2.2 Töten in Notwehr 262
2.3 Die Todesstrafe 265
2.4 Töten im Krieg 268
3. Die gesellschaftliche Friedensfunktion des Tötungsverbotes 270
4. Töten und Sterbenlassen 275
III. Ethische Bewertungsmaßstäbe menschlichen Handelns in biomedizinischen Konfliktfeldern 281
1. Die Rechtfertigung der Ziele 282
2. Die Überprüfung der Mittel 283
3. Die Verantwortung für die Folgen 284
4. Eine Konfliktregel: Zuerst das Gerechte, dann das Gute 287
5. Die Relevanz ethischer Urteilskriterien auf dem Feld der Biopolitik 290
6. Zusammenfassung 293
Zweiter Teil: Konkrete Problemfelder 295
5. Kapitel: Die Verantwortung für das eigene Leben: Gesundheit und Krankheit 296
I. Definitorische Grenzziehungen 298
1. Der naturwissenschaftliche Krankheitsbegrif 300
2. Der soziologische Krankheitsbegriff 303
3. Der anthropologische Krankheitsbegriff 307
4. Zwischenergebnis 310
II. Kulturgeschichtliche Skizze zum Verhältnis von Gesundheit und Krankheit 311
III. Die religiöse Deutung der Krankheit 320
1. Krankheit und Heilung im Alten Testament 322
1.1 Die religiöse Isolation des Kranken 323
1.2 Das Heilungsmonopol Jahwes 324
1.3 Die Grenze des alttestamentlichen Krankheitsverständnisses 326
2. Krankheit und Heilung im Neuen Testament 328
2.1 Die Krankenheilungen Jesu 328
2.2 Der Glaube der Geheilten 330
2.3 Die Kritik am Vergeltungsdenken 332
2.4 Das Mitleiden mit Christus 334
3. Religiöse Deutungsmuster des Krankseins 336
6. Kapitel: Ethische Probleme im Zusammenhang mit der Ausweitung diagnostischer Verfahren 343
I. Diagnostische Erfassung ohne Therapie? 348
II. Monokausale Erfassung genetischer Risiken? 350
III. Welche Schlüsse legen erhöhte genetische Krankheitsrisiken nahe? 352
IV. Mut zur Risikoschwangerschaft oder Fremdbestimmung des ungeborenen Lebens? Das Dilemma der Pränataldiagnostik (PND) 356
1. Offene und verdeckte Zielsetzungen 357
2. Die Ausweitung des Einsatzspektrums 359
3. Das Dilemma der Entscheidungssituation 361
4. Moralische Bewertung 365
5. Exkurs: Die Problematik der »Kind-als-Schaden«-Urteile 366
V. Erweiterung elterlicher Entscheidungsfreiheit? Die ethische Problematik der Präimplantationsdiagnostik (PID) 369
VI. Individuelles Risiko oder Solidarität der Gesellschaft? 376
7. Kapitel: Ethische Probleme im Zusammenhang mit der Ausweitung therapeutischer Verfahren 379
I. Grenzen der Intensivmedizin 380
1. Das Wohl des Patienten und die Pflicht zur Lebenserhaltung 380
2. Ordentliche und außerordentliche, verhältnismäßige und unverhältnismäßige Mittel 383
3. Die Gewährleistung der Voraussetzungen eines personalen Lebensvollzugs 387
4. Die Problematik der künstlichen Beatmung 389
5. Die Problematik der künstlichen Ernährung und Hydrierung 390
5.1 Notwendige Unterscheidungen 391
5.2 Künstliche Ernährung als Bestandteil der Basispflege? 394
5.3 Die Notwendigkeit der Einzelfallprüfung 396
5.4 Die Pflicht zur Nahrungsaufnahme in der moraltheologischen Tradition 398
5.5 Verwirrung um eine Papstansprache 400
5.6 Die Bestimmung des Menschen zum geistig-personalen Dasein 402
II. Kriterien der Organtransplantation 403
1. Die Problematik der Todesfeststellung (Hirntoddefinition) 405
1.1 Einwände gegen das Hirntodkriterium 406
1.2 Subjekt, Definition und Kriterium des Todes 409
1.3 Der Hirntod als reales Zeichen des Todes 411
1.4 Der Hirntod als Ende der leib-seelischen Einheit des Menschen 414
1.5 Der Hirntod als notwendige Bedingung für die Organentnahme 419
1.6 Die falsche Parallele zwischen der Ausbildung der Gehirnanlage am Anfang und dem Hirntod am Ende des Lebens 421
2. Die Pietätspflicht gegenüber dem menschlichen Leichnam 423
3. Die ethische Bewertung der Organspende: Christenpflicht oder echte Freiwilligkeit? 425
3.1 Die Freiwilligkeit der Gabe und das Angewiesensein des Spenders auf sie 426
3.2 Die ethische Verpflichtung zu einer wohlerwogenen Entscheidung 428
3.3 Die Goldene Regel als Entscheidungshilfe 430
4. Die rechtliche Regelung der Organspende: Zustimmung, Information oder Widerspruch? 432
4.1 Rechtliche Regelungsmodelle 432
4.2 Finanzielle Anreize zur Organspende? 436
III. Chancen und Grenzen der Gentherapie 439
1. Somatische Gentherapie 440
2. Keimbahntherapie 442
8. Kapitel: Ethische Probleme der biomedizinischen Forschung 446
I. Die Forschung mit adulten oder embryonalen Stammzellen 446
1. Biologische Aspekte 446
2. Ethische Analyse 449
2.1 Ziele und Mittel der Stammzellforschung 450
2.2 Die Rolle der überzähligen Embryonen 453
2.3 Die Gewinnung von Stammzellen aus Nabelschnurblut 458
2.4 Die Logik moralischen Argumentierens 459
II. Klonen zu Forschungszwecken 460
1. Biologische Aspekte 462
2. Ethische Aspekte des reproduktiven Klonens 463
3. Ethische Aspekte des Forschungsklonens 468
III. Chimärenbildung und Erzeugung von Mensch-Tier-Hybriden 475
1. Biologische Aspekte 475
2. Ethische Analyse 476
9. Kapitel: Die Verantwortung für das fremde Leben: Abtreibung und Euthanasie 479
I. Sprachliche Abgrenzungen 480
II. Kulturgeschichtliche Skizze 483
1. Die Entwicklung des Abtreibungsverbotes 484
1.1 Das altorientalische, jüdische und römische Recht 484
1.2 Die ablehnende Haltung der frühen Kirche 486
1.3 Die Gesetzgebung des neuzeitlichen Staates 489
2. Die Entwicklung des Euthanasiegedankens 492
2.1 Der gute Tod in der antiken Literatur 493
2.2 Ärztliche Sterbehilfe in den medizinischen Lehrbüchern der Neuzeit 493
2.3 Euthanasie zwischen Mitleidsethik und Sozialdarwinismus 495
III. Die anthropologische Deutung des menschlichen Lebensbeginns 497
1. Die Erkenntnisse der modernen Humanbiologie 499
1.1 Die Befruchtung als Beginn der vollen Schutzwürdigkeit des Menschen 500
1.2 Alternative Anknüpfungspunkte 503
1.3 Zwei Argumentationsregeln: Unparteilichkeitsstandpunkt und tutioristisches Vorsichtsprinzip 504
1.4 Überprüfung alternativer Kandidaten für den menschlichen Lebensbeginn 506
1.5 Die Befruchtung als das willkürärmste Kriterium 507
2. Die anthropologische Bedeutung der menschlichen Embryonalentwicklung 508
2.1 Der Aspekt der Identität 509
2.2 Der Aspekt der Potentialität 510
2.3 Der Aspekt der Kontinuität 513
2.4 Diskussion von Einwänden 514
IV. Die moralische Bewertung von Abtreibung und Euthanasie 521
1. Die moralische Bewertung der Abtreibung 523
1.1 Das Lebensrecht des Kindes und das Selbstbestimmungsrecht der Mutter 524
1.2 Das Lebensrecht des Kindes und die Konfliktsituation der Mutter 531
1.3 Das Lebensrecht des Kindes und die Verantwortung des Vaters 535
2. Die moralische Bewertung der Euthanasie 537
2.1 Fördert die Euthanasie die Freiheit der Sterbenden? 540
2.2 Ist die Euthanasie die einzige Hilfe? 543
2.3 Ist die Unterscheidung von Töten und Sterbenlassen moralisch irrelevant? 544
2.4 Ist die Suizidbeihilfe die bessere Alternative zur Tötung auf Verlangen? 548
2.5 Sind Dammbruchargumente unbegründet? 555
V. Die religiöse Einstellung zu Lebensanfang und Lebensende 560
10. Kapitel: Die menschliche Verantwortung für das tierische Leben 565
I. Begriffliche Vorklärungen 567
1. Sind Tiere Personen? 568
2. Haben Tiere Rechte? 570
II. Kulturgeschichtliche Skizze 572
III. Ethische Prinzipien 577
1. Der doppelte Ausgangspunkt der Tierethik 577
1.1 Geschichtliche Entwicklungsstationen 577
1.2 Die moralische Selbstachtung des Menschen 582
1.3 Die Empfindungsfähigkeit des Tieres 583
1.4 Der inhärente Eigenwert der Tiere und die Selbstzwecklichkeit des Menschen 587
2. Praktische Konfliktfelder der Tierethik 590
2.1 Tierversuche 591
2.2 Nutztierhaltung 596
2.3 Artenschutz 600
IV. Das Mensch-Tier-Verhältnis in biblisch-theologischer Sicht 602
1. Die Stellung der Tiere im Alten Testament 602
2. Die Stellung der Tiere im Neuen Testament 607
Schlussbetrachtung: Christliche Grundhaltungen der Lebensethik 611
I. Ehrfurcht und Staunen 612
1. Die Balance von Nähe und Abstand 614
2. Die Ehrfurcht als Selbstkundgabe des Geschöpfs vor Gott 615
3. Die Ehrfurcht als Wahrnehmung der Majestät Gottes im anderen Menschen 616
4. Die Ehrfurcht als Dankbarkeit für den Dienst der Schöpfung 617
4.1 Der Text des Sonnengesangs 619
4.2 Der biographische Hintergrund 622
4.3 Der theologische Hintergrund 623
II. Mitleid und Fürsorge 625
1. Mitleid als Solidarität im Leiden 626
2. Die Umdeutung des Mitleidsmotivs 628
III. Selbstbegrenzung und Maß 630
1. Die Erkenntnis unserer Grenzen 631
2. Die Annahme unserer Grenzen 632
Personenregister 635
Sachregister 645
| Erscheint lt. Verlag | 13.9.2016 |
|---|---|
| Verlagsort | Freiburg im Breisgau |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum |
| Schlagworte | Bioethik • Biomedizin • Ethik • Lebensethik • Moraltheologie • Theologie • Theologische Ethik |
| ISBN-13 | 9783451827587 / 9783451827587 |
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