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Lesendes Bewusstsein

Untersuchungen zur philosophischen Grundlage der Literaturwissenschaft
Buch | Hardcover
XVI, 214 Seiten
2016
De Gruyter Akademie (Verlag)
978-3-11-051560-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lesendes Bewusstsein - Horst-Jürgen Gerigk
CHF 195,90 inkl. MwSt
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Die Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen sind das wichtigste wissenschaftliche Publikationsorgan der Göttinger Akademie. In dieser Reihe veröffentlichen vor allem die Akademiemitglieder und Mitarbeiter an den Forschungsunternehmen der Akademie die Ergebnisse ihrer Forschungen aus dem gesamten Bereich der Geisteswissenschaften und der Naturwissenschaften.
Mit dieser Monografie wird die Autonomie des literarischen Textes sowohl gegenüber seinem Autor als auch gegenüber seinem Leser systematisch begründet --- mit dem Ziel, eine Literaturwissenschaft im strengen Sinne als eigenständige Disziplin zu kennzeichnen, die andere Disziplinen wie Soziologie, Psychologie, Psychiatrie, Anthropologie und auch Theologie und Philosophie in ihren Dienst zu nehmen hat, weil ihnen das Deutungsmonopol gegenüber dem Kunstwerk abzusprechen ist. Der literarische Text erweist sich in solcher Sicht als Selbstentfaltung der zu gestaltenden Sache, deren Logik der Autor, wenn ihm sein Unternehmen gelungen ist, befolgt hat, so dass das Kunstergebnis die Subjektivität des Autors hinter sich lässt. Die traditionelle Lehre vom Vierfachen Schriftsinn erhält in solchem Zusammenhang eine neue Aktualität, weil sie die legitimen vier Positionen des Lesers gegenüber einem literarischen Text als Eigenart des literarischen Textes definiert: buchstäblicher Sinn (das, was wörtlich dasteht), allegorischer Sinn (übertragene Bedeutung), tropologischer (= moralischer) Sinn und anagogischer (= poetologischer) Sinn. Der literarische Text als ein solcher ist, im Unterschied zum nicht-literarischen Text, dadurch definiert, dass er in der poetologischen Differenz seine Natur hat. Das heißt: er lässt sich psychologisch lesen (als dargestelltes Schicksal) und poetologisch als eine Komposition, in der jede Szene und jedes Detail einen erkennbar notwendigen Ort erhalten haben. Literaturwissenschaft beginnt da, wo beide Lesarten berücksichtigt und aufeinander bezogen werden. In Auseinandersetzung mit drei literarischen Texten wird die hier entwickelte Theorie der Literatur veranschaulicht – am Beispiel der „Odyssee" von Homer, der „Leiden des jungen Werthers" von Goethe und der „Abendphantasie" von Hölderlin.

Horst Jürgen Gerigk, Universität Heidelberg.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Neue Folge ; 42
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 535 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Goethe • Hölderlin • Homer • Poetologie • Theorie und Literatur • Vierfacher Schriftsinn
ISBN-10 3-11-051560-1 / 3110515601
ISBN-13 978-3-11-051560-2 / 9783110515602
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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