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Eid und Außenpolitik (eBook)

Studien zur religiösen Fundierung der Akzeptanz zwischenstaatlicher Vereinbarungen im vorrömischen Griechenland
eBook Download: PDF
2016
389 Seiten
Franz Steiner Verlag
978-3-515-11207-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eid und Außenpolitik - Sebastian Scharff
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Die integrative Kraft von Eiden als einem Fundament der inneren Ordnung griechischer Gemeinwesen wird von den antiken Quellen viel beschworen und von der modernen Forschung häufig konstatiert. Was passierte jedoch, wenn der Eid die Grenzen einer Polis überschritt? Wie konnte der Eid in einem Kontext funktionieren, in dem das Recht des Stärkeren ganz offen zur Handlungsmaxime erklärt werden konnte?
Sebastian Scharff untersucht mit den Schwurgötterlisten griechischer Staatsverträge, dem Eidritual und der Praxis der Aufstellung von Verträgen in Heiligtümern genau die Elemente griechischer Religiosität, derer man sich bediente, um die zwischenstaatlichen Beziehungen abzusichern, die sich im antiken Griechenland vielerorts in einem dauerhaft prekären Zustand befanden. Über die Absicherung konkreter Verträge hinaus kam dem Eid damit eine immens wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Staaten zu. Der Autor analysiert detailliert, wie, wann und warum man im zwischenstaatlichen Verkehr des antiken Griechenlands mit Eiden argumentierte. Quellengrundlage sind erstmals alle epigraphisch und historiographisch überlieferten griechischen Vertragseide von der archaischen Zeit bis zum Tag von Eleusis (168 v. Chr.).

Sebastian Scharff, Studium in Münster und Perugia, ab 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter in Münster am Seminar für Alte Geschichte und im Exzellenzcluster 'Religion und Politik'. Seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt zur 'Selbstdarstellung hellenistischer Athleten'. Ab September 2016 Fellowship am Center for Hellenic Studies (Harvard). Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der griechischen Kolonisation, Religion und zwischenstaatliche Beziehungen in der griechischen Antike, griechische Eide, die Kulturgeschichte des Sports im Hellenismus und die griechische Epigraphik.

INHALTSVERZEICHNIS 6
VORWORT 10
I. EINLEITUNG 12
I.1. ?I ???? O????. FORSCHUNGSKONTEXT, GEGENSTAND UND FRAGESTELLUNG DER UNTERSUCHUNG 12
I.2. VON LEICHTFERTIGEN, AUFGEKLÄRTEN, MACHTHUNGRIGEN UND FLEXIBLEN GRIECHEN. VIER PERSPEKTIVEN DER ALTERTUMSWISSENSCHAFTLICHEN EIDESFORSCHUNG 19
I.3. DIE SPRACHE DER EIDE UND DER DIPLOMATEN. METHODIK UND GROBGLIEDERUNG DER UNTERSUCHUNG 23
II. ??O? O????. VERTRAGSEIDE IN DER HOMERISCHEN WELT – EIN CHRONOLOGISCHES VORSPIEL 27
II.1. HOMERISCHE FRAGEN 27
II.2. EIN FRÜHES VERFAHREN VON BÜNDNISSCHLUSS UND STREITBEILEGUNG: DAS EIDRITUAL 28
II.3. RELIGIÖSE VORSTELLUNGEN HINTER DEM VERTRAGSEID 37
II.4. FRÜHE PROBLEME MIT DER BINDEKRAFT VON EIDEN 40
II.5. DER EID ALS MITTEL INTERPERSONALER DIPLOMATIE 44
II.6. ZWISCHENZUSAMMENFASSUNG 45
III. DAS KONZEPT DER GÖTTLICHEN VERGELTUNG ALS RELIGIÖSES FUNDAMENT GRIECHISCHER EIDE 47
III.1. ZEUS HORKIOS ALS RÄCHER DES EIDBRUCHS 47
III.2. ERINNYEN, PRAXIDIKAI UND DER ‚SOHN DES EIDES‘ 50
III.3. DAS EIDRITUAL ALS INSZENIERUNG DER ‚UNWIEDERBRINGLICHKEIT‘ UND DES ‚PRÄGENDEN SCHRECKENS‘ 59
IV. EMPIRISCHER TEIL. ‚GLEICHE‘ UND ‚UNGLEICHE‘ EIDE: VERTRAGSEIDE AUS CHRONOLOGISCHER, GEOGRAPHISCHER UND TYPOLOGISCHER PERSPEKTIVE 66
IV.1. VERTRAGSEIDE IN ARCHAISCHER UND KLASSISCHER ZEIT 69
IV.2. HELLENISTISCHE VERTRAGSEIDE 119
V. DER EID ALS ARGUMENT IN DER ZWISCHENSTAATLICHEN KOMMUNIKATION 215
V.1. RELIGIÖSE ARGUMENTE IN DER ZWISCHENSTAATLICHEN KOMMUNIKATION UND DAS PRINZIP DER ‚ÜBERBIETENDEN VERGELTUNG‘ 215
V.2. WAR DER EID EIN RELIGIÖSES ARGUMENT? DEFINITIONEN, FRAGESTELLUNG UND GEGENSTAND DES KAPITELS 223
V.3. DER EID ALS ARGUMENT AN DEN BESONDERS BETONTEN STELLEN EINER REDE 226
V.4. EIDARGUMENTE IN VERSCHIEDENEN GATTUNGSDISKURSEN 232
V.5. DAS EIDARGUMENT IM KONTEXT: DAS SPARTANISCHE STRAFGERICHT ÜBER PLATAIAI 254
V.6. „ONLY THE USUAL THINGS“? ZUM VERHÄLTNIS VON HÄUFIGKEIT UND RELEVANZ DES EIDARGUMENTS. EINE ZUSAMMENFASSUNG 259
VI. VERTRAGSEIDE ZWISCHEN GRIECHEN UND NICHTGRIECHEN 264
VI.1. DIE WAHL DER OPFERTIERE 265
VI.2. DIE WAHL DER SCHWURGÖTTER 270
VI.3. ZU DEM AUSMASS GEGENSEITIGEN VERTRAUENS BEI VERTRAGSEIDEN ZWISCHEN GRIECHEN UND NICHTGRIECHEN 283
VII. RESÜMEE 295
VIII. APPENDICES 302
APPENDIX I: DER VERTRAG DER ELEUTHERNAIER UND RHAUKIER 302
APPENDIX II: DIE ‚AMNESTIE DER DIKAIOPOLITEN‘ – TEXT UND ÜBERSETZUNG 306
APPENDIX III: EPHEBENEIDE 312
IX. TABELLEN 318
Tabelle I: Schwurgottheiten in griechischen Staatsverträgen 318
Tabelle II: Häufige Klauseln in Bürger- und Sympolitieeiden 323
Tabelle III: Übersicht zu den im Eid Hannibals (Pol. VII 9) angerufenen Gottheiten 327
X. BIBLIOGRAPHIE 329
X.1. QUELLENÜBERSETZUNGEN 329
X.2. SEKUNDÄRLITERATUR 330
XI. INDICES 368
XI.1. INDEX LOCORUM 368
XI.2. ALLGEMEINER INDEX 376
XII. TAFELN 388

Erscheint lt. Verlag 7.7.2016
Reihe/Serie Historia – Einzelschriften
Zusatzinfo 3 schw.-w. Abb., 3 schw.-w. Tab.
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Schlagworte Akzeptanz zwischenstaatlicher Vereinbarungen • Altertum • Antike • Eidritual • griechische Vertragseide • Religiöse Fundierung • Schwurgötterlisten • Vorrömisches Griechenland
ISBN-10 3-515-11207-3 / 3515112073
ISBN-13 978-3-515-11207-9 / 9783515112079
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