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Sprache und Identität im Bukowiner Judentum -  Tatjana Geschwill

Sprache und Identität im Bukowiner Judentum (eBook)

Eine sprachbiographische Analyse
eBook Download: PDF
2015 | 1. Auflage
223 Seiten
Universitätsverlag Winter
978-3-8253-7515-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
32,00 inkl. MwSt
(CHF 31,25)
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Im Zentrum vorliegender Studie stehen vierzehn im Jahr 2011 erhobene lebensgeschichtliche Erzählungen von Holocaustüberlebenden aus der ehemals vielsprachigen und multikulturellen Bukowina. Charakteristisch für die heute in Israel lebenden Interviewten im Alter zwischen 80 und 92 Jahren ist die sowohl den Besonderheiten der mehrsprachig-aufgeklärten Donaumonarchie als auch den Windungen der Lebensgeschichte geschuldete und bis ins hohe Alter aufrechterhaltene Vielsprachigkeit ebenso wie die zentrale Prägung des Sprachlebens durch das Deutsche. Im Fokus der Arbeit steht die Ermittlung und Dokumentation des Zusammenhangs zwischen sprachlicher Biographie und Identität, zu deren Klärung eine vorgelagerte Abhandlung über die methodische und theoretische Verbindung von Identität und erzählter Lebensgeschichte erfolgt. Anhand der methodischen Praxis der 'close-reading'-Interpretation werden anschließend die unterschiedlichen Bewertungsmuster von Sprache gedeutet. Eine systematische Ergänzung der Interpretation zur deutschen Muttersprache bilden die Darstellungen und Deutungen zum Hebräischen, Jiddischen und Rumänischen.

Danksagung 8
Inhaltsverzeichnis 10
I Einleitung 14
I.1 Gang der Untersuchung 14
I.2 Die Entstehung der Projektidee 15
I.3 Die Erhebung der Interviews 17
I.3.1 Die Kontaktaufnahme 17
I.3.2 Die Anfangserzählung 19
I.3.3 Die immanente Fragephase 22
I.3.4 Die exmanente Fragephase 22
II Die Geschichte der Bukowina 24
II.1 Ein diachroner Forschungsüberblick 25
II.2 Die Bukowina: Von der Entstehung bis zum Zerfalleiner historischen Kulturlandschaft 34
II.2.1 Die soziokulturellen und politischen Entwicklungen der Bukowina während des langen 19. Jahrhunderts 35
II.2.2 Die Situation der Bukowina während des Ersten Weltkriegs 41
II.2.3 Die Bukowina zwischen den beiden Weltkriegen 42
II.2.4 Die Konsequenzen des Zweiten Weltkriegs für die Bukowina 46
II.2.5 Der Mythos Bukowina: Der Diskurs über die „so ziokulturelle Harmonisierung“ des Buchenlandes 49
II.2.6. Mehrsprachigkeit in der Bukowina 50
III Die Korrelation von Erinnerung, Identität und Narrationein: erkenntnistheoretischer Rahmen 56
III.1 Identitätstheoretische Grundlagen 56
III.1.1 (Begriffs)theoretische Überlegungen 57
III.1.2 Die Konzeption von Identität nach Erik H. Erikson 59
III.1.3 Die Konzeption von Identität nach George H. Mead 61
III.1.4 Die Konzeption von Identität nach Paul Ricoeur 64
III.1.5 Die Konzeption von Identität nach Jürgen Straub 64
III.1.6 Resümee 66
III.2 Erinnerung und Identität 67
III.2.1 Die Verbindung von individueller Erinnerung und Identität aus kognitionspsychologischer Sicht 69
III.2.1.1 Das autobiographische Gedächtnis 70
III.2.2 Das kollektive Gedächtnis 72
III.2.2.1 Maurice Halbwachs „Memoire Collective“ 73
III.2.2.2 Die Gedächtniskonzeption nach Jan und Aleida Assmann 75
III.3 Narrative Identitätsbildung 76
III.3.1 Das narrative Interview 77
III.3.2 Die autobiographische Erzählung 79
III.3.3 Motive des Sprechens und Schweigens bei Holocaustüberlebenden 81
IV Das Korpus 84
IV.1 Iulku K. 85
IV.2 Wolfgang G. 86
IV.3 Lucca G. 89
IV.4 Ernie S. 95
IV.5 Joseph W. 98
IV.6 Erika F. 102
IV.7 Sylvia M. 105
IV.8 Hedy B. 108
IV.9 Rita P. 112
IV.10 Margit B. 113
IV.11 Walther und Martha E. 117
IV.12 Sidi G. 119
IV.13 Siegfried G. 121
V Sprachbiographie- und Mehrsprachigkeitsforschung 122
V.1 Mehrsprachigkeitsforschung 123
V.1.1 Inhaltliche Anforderungen an den Zwei- und Mehrsprachigkeitsbegriff 123
V.1.2 Die Anforderungen an den Begriff der Muttersprache in einer mehrsprachigen Region 128
V.2 Grundlagen der Sprachbiographieforschung 130
V.2.1 Die Anfänge der Sprachbiographieforschung 131
V.2.2 Erkenntnisinteresse der Sprachbiographieforschung 132
V.3 Die Verbindung von Sprache und Identität 134
V.3.1 Die Bedeutung von Sprache im Judentum 138
V.3.2 Die identitätsstiftende Funktion der deutschen Sprache im historischen Überblick 141
VI Die Interviewanalyse 148
VI.1 Die deutsche Sprache 148
VI.1.1 Lucca G. 149
VI.1.2 Iulku K. 151
VI.1.3 Ernie S. 151
VI.1.4 Wolfgang G. 153
VI.1.5 Joseph W. 155
VI.1.6 Erika F. 156
VI.1.7 Walther und Martha E. 157
VI.1.8 Margit B. 158
VI.1.9 Fazit 160
VI.1.10 Heimat und Sprache: ein Exkurs 161
VI.2 Die hebräische Sprache 164
VI.2.1 Lucca G. 166
VI.2.2 Margit B., Sylvia M. und Rita P. 168
VI.2.3 Erika F. 169
VI.2.4 Ernie S. 170
VI.2.5 Iulku K. 171
VI.2.6 Walther und Martha E. 172
VI.2.7 Fazit 172
VI.3 Die jiddische Sprache 176
VI.3.1 Die Beziehung der Interviewten zum Jiddischen 178
VI.3.2 Fazit 183
VI.4 Die rumänische Sprache 187
VII Spracherwerb und Sprachreflexion 194
VII.1 Angewandte Spracherwerbsstrategien 195
VII.2 Die Bewertung der Vielsprachigkeit im Rückblick 200
VII.3 Fazit 202
VIII Resümee 202

Erscheint lt. Verlag 1.4.2015
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
ISBN-10 3-8253-7515-3 / 3825375153
ISBN-13 978-3-8253-7515-7 / 9783825375157
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