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Methodik im Diskurs

Neue Perspektiven für die Alttestamentliche Exegese

Raik Heckl (Herausgeber)

Buch | Softcover
IX, 175 Seiten
2015
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
9783788728359 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Methodik im Diskurs -
CHF 47,90 inkl. MwSt
Der Band enthält fünf Beiträge, mit denen bestimmte Aspekte der Methodik der Bibelexegese weiterentwickelt werden sollen. Dabei werden Fragen des Zugangs zur Literargeschichte diskutiert, die Frage nach dem Charakter der biblischen Erzählliteratur aufgeworfen, eine antike Form der Markierung von Intertextualitäten vorgestellt und das Problem der Perspektivität der Auslegung umrissen. Ein weiterer Beitrag aus der kulturwissenschaftlich orientierten Sprachwissenschaft widmet sich einer interdisziplinären Fragestellung, die für die Bibelwissenschaft in der Frage der Gattungskritik von besonderer Bedeutung ist.
Die biblische Exegese der letzten 20 Jahre hat sich in sehr unterschiedliche Richtungen entwickelt. Neben der Praxis traditioneller exegetischer Methoden hat die Anwendung von bestimmten Literaturtheorien und philosophischen Konzepten zu einer regelrechten Methodenvielfalt geführt. Ausgehend von der Übernahme von postmodernen Konzepten stellt man gelegentlich das Konzept der Intentionalität in Frage. Philosophische und kulturgeschichtliche Überlegungen zur Intertextualität wirken sich im Ansatz der kanonischen Exegese und der Anwendung der Rezeptionsästhetik auf biblische Texte aus. Die verschiedenen Ansätze, die noch durch exegetische Konzepte aus der Perspektive aktueller Fragestellungen und Forschungsrichtungen ergänzt werden, haben auch dazu geführt, dass die Ergebnisse der Exegese immer weniger vergleichbar sind. Die Beiträge des Bandes haben diese Problematik jeweils im Blick und suchen, ausgehend von besonderen Problemen Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ansätzen aufzuzeigen. Es geht um die Frage welchen Charakter die biblischen Erzähltexte haben und inwieweit das Konzept der Fiktionalität auf sie angewendet werden kann (Oliver Dyma). Die Untersuchung von Texten mit Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten, kulturell verfestigten Textsorte wird als interdisziplinäres Konzept für die Analyse und Interpretation von Texten vorgestellt. Es dürfte für die Frage nach der Funktion der Gattungen bei der antiken Textproduktion und -rezeption von Bedeutung sein (Ulla Fix). Bei den beiden in der Chronik parallel strukturierten Erzählabschnitten über Hiskia und Josia wird danach gefragt, wie in der alttestamentlichen Literargeschichte mit Schlüsseltexten umgegangen wurde und ob das übliche Modell der Fortschreibung in solchen Bereichen anwendbar ist (Raik Heckl). Es wird die Multidimensionalität der Interpretationen der Jonageschichte aufgezeigt, die in den Leerstellen der Erzählung angelegt ist (Andreas Kunz-Lübcke). Für die redaktionsgeschichtliche Analyse der Meerwundererzählung wird deren Rezeption in anderen Zusammenhängen zu Hilfe genommen, um die Intentionen der literarischen Veränderungen zu bestimmen (Thomas Wagner). Angesichts einer Konjunktur von Arbeiten, die Texte auf ihre literarischen Querbeziehungen zu anderen Texten hin auslegen (Intertextualität), wird am Beispiel von Zitaten vorgestellt, wie derartige Querbeziehungen in alttestamentlichen Texten markiert und damit für die intendierten Rezipienten erkennbar gemacht wurden (Kristin Weingart).

Dr. Raik Heckl ist derzeit Lehrstuhlvertreter an der LMU München.

Thomas Wagner, PD Dr., ist Akad. Rat am Seminar Ev. Theologie der Bergischen Universität Wuppertal.

Kristin Weingart ist Professorin für Altes Testament an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dr. Jörg Frey ist Professor für Neutestamentliche Wissenschaft mit Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Universität Zürich und Research Associate der University of the Free State, Bloemfontein, Südafrika.

Dr. theol. Friedhelm Hartenstein ist Professor für Altes Testament und Altorientalische Religionsgeschichte an der Universität München.

Janowski, Bernd, Prof. em. Dr. theol., geb. 1943, Studium der Evangelischen Theologie, Altorientalistik und Ägyptologie in Tübingen, Promotion 1980, Habilitation 1984. Nach Professuren in Hamburg und Heidelberg, seit 1995 Professor für Altes Testament in Tübingen. Seit 1996 Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Er ist seit 2011 emeritiert. Mitherausgeber der RGG 4. Aufl. sowie der Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge (TUAT.NF). Forschungsschwerpunkte: Theologie und Anthropologie des Alten Testaments, Religionsgeschichte Israels, Psalmen. Wichtige Veröffentlichungen: Konfliktgespräche mit Gott. Eine Anthropologie der Psalmen, Göttingen 5. Aufl. 2019; Anthropologie des Alten Testaments. Grundfragen – Kontexte – Themenfelder, Tübingen 2019; Ein Gott, der straft und tötet? Zwölf Fragen zum Gottesbild des Alten Testaments, Göttingen 4. Aufl. 2020.

Matthias Konradt ist Professor für Neues Testament an der Universität Heidelberg.

Werner H. Schmidt war nach Professuren in Wien, Kiel und Marburg von 1984 bis 2000 Professor für Altes Testament in Bonn und auch nach seiner Emeritierung in der Lehrerausbildung an den Universitäten in Koblenz und Köln tätig.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Biblisch-Theologische Studien ; Band 156
Co-Autor Oliver Dyma, Ulla Fix, Raik Heckl, Andreas Kunz-Lübcke, Thomas Wagner, Kristin Weingart
Mitarbeit Herausgeber (Serie): Jörg Frey, Friedhelm Hartenstein, Bernd Janowski, Matthias Konradt, Werner H. Schmidt
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Maße 123 x 206 mm
Gewicht 233 g
Themenwelt Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Schlagworte Altes Testament • Bibel • Bibelkritik • Bibeltheologie • Bibelwissenschaft • Exegese • Historisch-Kritische Forschung • Intertextualität • Methodik • PG4115 • Quellenscheidung • Theologie • WG0008
ISBN-13 9783788728359 / 9783788728359
Zustand Neuware
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