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Sprache, Arbeit und geschlechtliche Identität (eBook)

Wie moderne Arbeitsbegriffe alte Geschlechtslogiken transportieren. Eine sprachgeschichtliche und psychologische Studie
eBook Download: PDF
2008 | 1. Auflage
390 Seiten
Transcript Verlag
978-3-8394-0941-1 (ISBN)

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Sprache, Arbeit und geschlechtliche Identität -  Isolde Albrecht
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Welche psychologische Rolle spielt die Sprache bei der subjektiven Verstetigung altüberlieferter Identitätsmuster? Und was hat die Entgegensetzung von Ratio und Empathie mit historischer Sprachentwicklung zu tun? Mit Blick auf die Historizität und denkstrukturierende Wirkung der Sprache deckt dieses Buch die geschlechtliche Semantik sozialer und technischer Arbeitsbegriffe auf. Im Anschluss an sprach- und sozialgeschichtliche Untersuchungen zeigt die Analyse berufskundlicher Texte, dass moderne Arbeitsbegriffe Geschlechtsdeutungen und Verallgemeinerungslogiken übermitteln, deren sozialgeschichtliche Entstehung bis in die Renaissance zurückreicht und die erhebliche (denk-)psychologische Konsequenzen nach sich ziehen.

Isolde Albrecht (Dr. phil.), Sozialarbeiterin und Dipl.-Pädagogin, lehrt an der Evang. Fachhochschule und der Technischen Universität Darmstadt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Psycholinguistik, Berufspädagogik und Gender.

INHALT 5
1 Einleitung 11
TEIL I. ENTWICKLUNG UND BEDEUTUNG DES HEGEMONIALEN ARBEITSBEGRIFFS 25
2 Zur Geschichte des neuzeitlichen Verständnisses der Arbeit und des rationalen Subjektes 27
2.1 Zum Aufstieg hervorbringender Arbeit 28
2.2 Objektivierung der Natur und das konstruktive Subjekt 30
2.3 Produktive Arbeit, als wertebildende, subjektkonstituierende Tätigkeit 34
2.4 Das individuelle Subjekt und der Gegensatz von Ratio und Emotion 36
3 Exkurs: Vergegenständlichende Arbeit, Subjektreflexion und die begrifflose Frau in Hegels Phänomenologie 45
3.1 Subjekterkenntnis und Selbstbewusstsein durch produktive Arbeit 48
3.2 Sachliche Arbeit und herrschaftliche Interessen 53
3.3 Zucht oder Verantwortung? 55
3.4 Das weltliche Gesetz des Mannes und das göttliche Gesetz der Frau 57
TEIL II. SPRACHE ALS MITTEL DER KOMMUNIKATION UND DES DENKENS 63
Vorbemerkung 65
4 Wygotski und die Kulturhistorische Schule 67
4.1 Methodologische Grundannahmen 70
4.2 Erkenntnistheoretische Probleme der Psychologie 71
Methodische Postulate 75
5 Kulturhistorische Entwicklung der höheren psychischen Funktionen 79
5.1 Zum Verhältnis von naturgeschichtlicher und kultureller Entwicklung 79
5.2 Kulturelle Entwicklung als instrumentell vermittelter Prozess 82
5.3 Sozialer Ursprung der Zeichen und der höheren psychischen Funktionen 85
5.4 Soziale Struktur des sprachlichen Zeichens 86
6 Genetische Wurzeln von Denken und Sprechen 91
6.1 Naturgeschichtliche Wurzeln von Denken und Sprechen 92
6.2 Handlungspraktisch-soziale Sprachgenese 93
Modalitäten des Spracherwerbs 93
Verlauf der kindlichen Sprachentwicklung 95
6.3 Handlungsleitende Funktion der Sprache 95
6.4 Vom Sozialen zum Individuellen 99
7 Weitere Theoriebildung zum Verhältnis von Sprache und Handlung 103
7.1 Weiterentwicklungen in der sowjetischen Psychologie 103
7.2 Weiterentwicklungen in der westlichen Psycholinguistik 105
8 Handlungspraktisch-soziale Struktur der Sprache und soziale Identität 111
9 Sprache und Bedeutung 117
9.1 Zur Geschichte des Bedeutungsbegriffs 118
9.2 Dialektik von Verallgemeinerung und sozialem Verkehr 126
Abstraktion und Verallgemeinerung 129
Verallgemeinerung und logische Kategorie 133
Zur Definition des Merkmals 136
9.3 Kulturelle Bedeutungsgenese und geschlechtliche Kategorien 140
Politische Dimensionen 142
Öffentliche Diskursteilhabe und Begriffsperspektiven 144
10 Ontogenetische und historische Begriffsentwicklung 147
10.1 Experimentelle Untersuchung zur Begriffsentwicklung 149
Stufen der Begriffsentwicklung 151
Komplexer und verballogischer Begriff 157
10.2 Zur Logik von wissenschaftlichen und Alltagsbegriffen 162
11 Entwicklungspsychologische Wirkung der Sprache 167
11.1 Interfunktionale Reorganisation des Bewusstseins 168
11.2 Vom sozialen zum individuellen Gendering 174
Interaktive Geschlechtszuweisung 174
Intrapsychische Geschlechtseinordnung 176
12 Zusammenschau der sprachtheoretischen Aussagen und gendertheoretischen Ableitungen 181
TEIL III. HISTORISCHE VERGESCHLECHTLICHUNG VON ARBEITS- UND SUBJEKTBEGRIFFEN 185
Vorbemerkung 187
13 „Geschlechtscharaktere“ – ein soziopsychisches Schema der Moderne 191
13.1 Rolle der Anthropologie 194
13.2 Die Pädagogik und ihre pragmatischen Folgen 196
13.3 Motive und kulturpolitische Bedeutung 200
13.4 Sozial- und berufspolitische Folgen 201
13.5 Forschungsperspektiven 204
Hausens „Polarisierungs“-Modell 205
Historische Einordnung 208
„Polarisierung“ – eine affirmative Analysekategorie 211
Bürgerliche Familie und die Frau als innere Instanz 213
13.6 Zivilisatorische Tradition und beobachtende Methode 218
13.7 Eindeutige Männlichkeit und die weibliche Summenfigur 220
Sprachtheoretische Folgerungen 224
14 Frühneuzeitliche Entwicklungslinien geschlechtlicher Arbeits- und Persönlichkeitskategorien 231
14.1 Exkurs: Norbert Elias’ Theorie der abendländischen Zivilisierung 232
Historizität der Psyche und die Rolle der Sprache 236
Zur zivilisatorischen Funktion der Frauen 241
Zusammenfassende Thesen 246
14.2 Familiarisierung der Arbeit und die Genese des individuellen Subjekts mit seiner Ehefrau 249
Familiale Vergesellschaftung 249
Die Ehe als erste Vergesellschaftungsinstanz 251
Geschlechtliche Verteilung der Erwerbsarbeit 254
14.3 Familiarisierung und die Absorption der Ehefrau im Begriff des individuellen Subjekts 256
Geschlechtliche Strukturen der Familiarisierung 257
Die Ehefrau als Substruktur des individualisierten Subjekts 264
Doppelte Abstraktion der Frauenerwerbsarbeit 267
14.4 Zur Rolle der Universitäten 269
Soziostruktureller Wandel des Wissens 269
Vergeschlechtlichung von Ratio und Emotion 274
Abspaltungen und Inkonsistenzen der Begriffsentwicklung 282
14.5 Begriffliche Synthese von intellektueller und handwerklicher Arbeit 283
14.6 Mutter-Kind-Beziehung als erzieherische Basis des rationalen Subjekts 287
15 Logische Differenzen der Begriffsentwicklung 293
15.1 Geschlechtsdifferentielle Begriffslogiken 294
15.2 Parallelen frühneuzeitlicher und moderner Begriffe 301
15.3 Diskursive Verallgemeinerung und Begriffslogik 306
Zur Logik technisch-instrumenteller Begriffe 308
Zur Logik sozialer Tätigkeitsbegriffe 310
16 Ergebnisse der sozial- und begriffsgeschichtlichen Auseinandersetzung 317
17 Verstetigung traditioneller Geschlechtslogiken im heutigen Sprachgebrauch 323
17.1 Semantische Valenz konventioneller Begriffe 323
17.2 Analyse aktueller Berufsbilder 325
Dipl. Ing. (FH) Maschinenbau 327
Dipl. Sozialarbeit (FH) 331
Heilerziehungspflege und Heilerziehung 336
Feinwerkmechanik 339
17.3 Fazit 343
18 Schlusswort 349
Literatur 359
Anhang 379

Erscheint lt. Verlag 16.6.2008
Reihe/Serie Gender Studies
Gender Studies
Gender Studies
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 140 x 140 mm
Gewicht 534000 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Arbeit • Cultural Studies • Gender • Gender Studies • Geschlecht • Kulturwissenschaft • language • Pädagogik • Pedagogy • Philosophy of Technology • Psycholinguistik • Social Pedagogy • Sozialpädagogik • Sprache • Technikphilosophie • Work
ISBN-10 3-8394-0941-1 / 3839409411
ISBN-13 978-3-8394-0941-1 / 9783839409411
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