Montaigne und die Moderne (eBook)

Martin Gessmann (Autor)

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1982 | 1., Unverändertes eBook der 1. Auflage von 1982
180 Seiten
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-2742-3 (ISBN)

Infos

Wie kann der Mensch die Welt und sich selbst begreifen in einer Zeit, die von Montaigne mehr und mehr als eine gottferne Endzeit erfahren wird? Die neuen Wissenschaften geben für ihn darauf noch keine hinreichende Antwort. Dafür findet er in der 'Sebundischen Wissenschaft vom Menschen', als die die Theologia naturalis erscheinen will, ein eigenes Schlüsselkonzept. Es ist die hermeneutische Form der Identitätsbestimmung Gottes, die Montaigne nun auf die Selbstbestimmung des Menschen überträgt. Die fortschreitende Selbsterforschung der Essais zeigt, welche modernen Konsequenzen sich daraus ableiten lassen. Montaignes lange Abhandlung mit dem Titel Apologie des Raimundus Sebundus erweist sich dabei als der Kern des gesamten Essais.

Martin Gessmann (geb. 1962), Professor für Kultur- und Techniktheorie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main. Arbeitsschwerpunkte: Technik als Kultur, Hermeneutik und Geschichte der Philosophie.

Inhalt

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 7
Vorwort 9
I. Einleitung 11
II. Montaignes Rückzug von der Welt 21
III. Die Theologia naturalis des Raimundus Sebundus 31
A. Konservative Hintergründe 31
B. Theologischer Vorbote einer neuen Rationalität 34
C. Das Konzept der Erfahrung als Schlüssel zum Gottesverständnis 35
D. Die neue Wendung der Gottesbeweise 38
E. Der hermeneutische Gottesbeweis 40
F. Mensch und Natur: Selbstbestimmung auf der »Scala naturae« 44
G. Mensch und Gott: Selbstbestimmung auf der »Scala gratiae« 49
H. Die drei Werke Gottes oder die Vollendung der Schöpfung 55
IV. Montaignes ›Apologie des Raimundus Sebundus‹ 57
A. Den Titel verfehlt 57
B. Montaignes Verteidigung des Sebundus 61
C. Die Irrelevanz des Fideismus 63
D. Die Irrelevanz des Rationalismus 66
E. Montaignes Reaktion auf die Kopernikanische Wende 67
F. Philosophenkritik 71
G. Die Thales-Anekdote 73
H. Die Differenz zu Augustinus 77
V. Montaignes Neufassung einer »Wissenschaft vom Menschen« 83
A. Die These vom fernen Gott 83
B. Die These vom Rückfall in den Naturzustand 89
C. Die Gliederung der Apologie des Raimundus Sebundus in Fortsetzung des Gedankenganges der Theologia naturalis 91
1. Zum ersten Teil der Gliederung 95
a) Die Vertrauensfrage 95
b) Natürliche Qualitäten des Menschen und die Qualitäten der Tiere 96
c) Ein Rousseauismus ›avant la lettre‹? 100
d) Die »Kannibalen« als Stellvertreter des natürlichen Menschen 103
e) Der natürliche Mensch im Zyklus der Geschichte 107
f) Der zivilisierte Mensch im Zyklus der Geschichte 111
g) Naturbestimmung und Ichbestimmung 113
2. Zum zweiten Teil der Gliederung 122
a) Wissen von Gott und Wesen der Sprache 123
b) Menschenkultur und eine mögliche Kultur der Tiere 132
c) Selbstbezüge und Fremdbezüge unter neuen sprachlichen Voraussetzungen 135
d) Die Cusanische Alternative einer Selbstbestimmung des Menschen 138
e) Cusanisches Selbstsein und Montaignes Naturvertrauen 142
f) Der Wandel in der Abbildfunktion des Menschen 144
g) Die neue Würde des Menschen 146
h) Der hermeneutische Gottesbeweis als Muster humaner Selbstfindung 152
i) Einheit und Vielheit 153
k) Auf der Suche nach einer »forme entiere de l'humaine condition« 155
3. Zum dritten Teil der Gliederung 161
a) Die Vertrauenskrise 161
b) Der Tod als Richter 163
c) Das Buch des Lebens 170
d) Die Essais als das Protokoll eines ›Versuchs‹ 177
Bibliographie 181
Personenregister 187
Sachregister 189

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 1.1.1982
• Verlagsort: Hamburg
• Sprache: deutsch
• Themenwelt: Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Geschichte der Philosophie
• Themenwelt: Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit
• Schlagworte: Philosophiegeschichte • Raimundus Sebundus • Religion • Theologia Naturalis • Theologie
• ISBN-10: 3-7873-2742-8 / 3787327428
• ISBN-13: 978-3-7873-2742-3 / 9783787327423