Latro und Eremit (eBook)
346 Seiten
de Gruyter Akademie Forschung (Verlag)
978-3-11-035754-7 (ISBN)
In contemplating depictions of the crucifixion, observers have generally overlooked an important provocative element: Jesus is put to death as a latro, an outlaw, between two other latrones. For this reason, references to latrones in the Bible, in Eremite and monastic texts, as well as in later Christian writings are more than a mere literary device. They offer a previously unexplored and underappreciated window into a theology of freedom.
Karl-Heinz Steinmetz, University of Vienna, Austria.
Inhaltsverzeichnis 5
0. Einführung 8
0.1 Das latro–eremita–Motiv 8
0.2 Vorüberlegungen zur Methode 14
0.3 Vorüberlegung zu Worten und Begriffen 17
1. Bausteine einer latrologischen Transliminalität in der Antike 21
1.1. Raub und Diebstahl in Israel 21
1.1.1. Gerechtigkeit, Gesellschaft und Raub 21
1.1.2. Israel und die Fremdvölker – eine Pädagogik des Raubes 25
1.1.3. Hamartiologischer Bogen: Sündenfall und Brudermord 27
1.2. Translimitische Topographie und Prosopographie 30
1.2.1. Israel in der Wüste 30
1.2.2. Translimitische Personen mit latro–Aura: Propheten 36
1.2.3. Zwei Varianten: Tyrannentötung (Judit) und Fest (Esther) 44
1.2.4. Zwei Zuspitzungen: Ijob und Gottesknecht 48
1.3. Fazit: Translimitisch–mandativer Imperativ und Theodizee 51
1.4. Lêstês–latro – der Räuber der hellenistisch–römischen Kultur 53
1.5. Religiöse Valenz des latro–Titels im spätjüdischen Horizont 57
1.5.1. Jüdische Freiheitsbewegungen als latro–Gruppen 57
1.5.2. Zeloten als latrones 63
2. Jesus, Jünger und latrones 67
2.1. Jesusbewegung und latrones 67
2.2. Einige latrologische Episoden, Bildworte und Gleichnisse 75
2.3. Latrones in der Passionsgeschichte 80
2.3.1. Jesus ut latro 80
2.3.2. Barabbas erat autem latro 82
2.3.3. Jesus, Dismas, Gestas – drei latrones auf Golgota 83
2.4. Fazit: Vom translimitisch–mandativen zum kenotischen Imperativ 88
3. Translimitisch–latrologische Aspekte des frühen Christentums 90
3.1. Christen, latrones und Eremiten 90
3.1.1. Paulus, Stephanus, Petrus, Jakobus – tamquam latrones 90
3.1.2. Kriminalisierung von Christen als latrones 93
3.1.3. Vom blutigen zum geistlichen und anachoretischen Martyrium 96
3.2. Eremita et latro 100
3.2.1. Anfänge des anachoretischen Lebens 100
3.2.2. Theologische Grundstruktur des anachoretischen Lebens 104
3.2.3. Ort des eremitisch–monastischen Lebens: Wüste 108
3.2.4. Markierung des Eremiten als latro 111
4. Latro–eremita–Kommunikation in Ägypten, Palästina und Syrien 116
4.1. Ägypten: Grundmodelle der latro–Kommunikation 116
4.1.1. Die ägyptische Wüste ist voller latrones 118
4.1.2. Latrones–Attacken gegen Eremiten 119
4.1.3. Latro–Bekehrung 122
4.1.4. Eremit wird latro 127
4.2. Palästina: Literarische Ausgestaltung der Latro–Kommunikation 129
4.2.1. Hilarion, Chariton und die latrones 129
4.2.2. Spektakuläre latro–Geschichten aus dem 'Pratum spirituale' 132
4.3. Syrien: Latro und Stylit 134
4.4. Gender–Variante: Anachoretische Frauen und latrones 136
4.4.1. Weibliche Anachoretik: Reklusinnen und virgines consecratae 136
4.4.2. Frauen und latrones 142
4.4.3. Mulier luxuriosa 144
4.5. Rückblick: Anachoretischer Imperativ, Eremit und latro 154
5. Das latro–eremita–Motiv in der lateinischen Kirche 158
5.1. Anachoretisches Leben im Westen 158
5.2. Fränkische Latrologie: Martin, Genebaldus, Leonhard, Landelinus 164
5.3. Bayerisch–alemannische Morde: Marinus, Meinhard, Wiborada 170
6. Eremitische Wende des 11. Jahrhunderts 173
6.1. Romualdischer Eremitismus 178
6.1.1. Latro–Wunder des Heiligen Romuald 179
6.1.2. Petrus Damiani und die Geißelung als latro–Frömmigkeit 181
6.2. Kartäusische Latrologie 190
6.2.1. Bruno und Guigo 190
6.2.2. Sitzen in der Zelle – Gefängnis oder Ort der Freiheit? 191
6.3. Zisterziensische Latrologie 198
6.3.1. Robert, Alberich, Stephan und die Gründung von Cîteaux 198
6.3.2. Zisterzienser, labor und latrones 201
6.3.3. Räubernester – außerhalb und innerhalb des Klosters 203
6.3.4. Bernhard und die latro–Wirtin 206
6.4. Fazit: Anachoretischer Stachel des monastischen Lebens 209
7. Einzelanachorese seit dem 11. Jahrhundert und latro–Phänomene 210
7.1. Schärfung des kulturellen Gedächtnisses und Akzentverlagerung 210
7.1.1. Anachoretischer Frauenüberschuss und Fallbeispiele 211
7.1.2. Latro–Episode des 'Liber confortatorius': Der Eremit Alexander 215
7.1.3. Inklusions–performance im urbanen Kontext 218
7.2. Kriminalisierte Eremitin: Christina Carpenter 223
8. Mendikantische Transliminalität und Latrologie 225
8.1. Franziskanische Transliminalität und Latrologie 227
8.1.1. Franziskus – Versuch eines latro–Portraits 227
8.1.2. Die Drei–latrones–Legende 231
8.1.3. Translimitischer Spiritualismus 234
8.2. Dominikanische Latrologie 239
8.2.1. Dominikus und die häretische Transliminalität 239
8.2.2. Heinrich Seuse und die geistliche Latrologie 242
8.2.3. Inquisition – zwischen Exklusion und Exekution 247
9. Latrologisch–anachoretische Aspekte der mittelalterlichen Stadt 251
9.1. Translimitisch–latrologische Expression 251
9.1.1. Väter–Portraits – als Text und Bild 251
9.1.2. Christus–ut–latro–Expression 255
9.2. Latro–Performance zwischen Inklusion, Exekution und Reklusion 263
9.2.1. Gefängnis und Strafpraxis im Mittelalter 263
9.2.2. Blutiges Spektakel: Latro–bonus–performance 270
9.2.3. Eremitische Verbrechenssühne: latro als Rekluse 276
9.3. Translimitische caritas – zwischen Hospital und Robin Hood 281
9.3.1. Kranker als Quasi–Anachoret 281
9.3.2. Caritative Abfuhr überschüssiger latro–Fantasie: Robin Hood 293
10.Zusammenfassung: Nachtdieb und Tagräuber 301
11.Literaturverzeichnis 304
| Erscheint lt. Verlag | 19.8.2014 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter |
| Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Geschichte der Philosophie | |
| Religion / Theologie ► Christentum ► Kirchengeschichte | |
| ISBN-10 | 3-11-035754-2 / 3110357542 |
| ISBN-13 | 978-3-11-035754-7 / 9783110357547 |
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