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Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik (eBook)

Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus

(Autor)

Christian Bermes (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2014 | 1., Unverändertes eBook der 1. Auflage von 2014
872 Seiten
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-2475-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik - Max Scheler
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Max Schelers Opus magnum aus dem Jahr 1913/16 kann als der gründlichste und umfassendste Entwurf einer am Personenbegriff orientierten und auf die Objektivität von Werten setzenden Ethik angesehen werden. Vor dem Hintergrund der Phänomenologie Husserls und in kritisch distanzierender Würdigung der Kantischen Philosophie entwickelt Scheler die Grundlagen der Praktischen Philosophie, indem er die Fülle der menschlichen Wirklichkeit in all ihren Facetten ernst nimmt, um sie zugleich vor dem Hintergrund eines materialen Wertaprioris verständlich zu machen. Die Kritik an formalen Ethikentwürfen und die Zurückweisung von utilitaristischen Ansätzen entwickelt sich vor dem Hintergrund einer subtilen Diskussion des Wertbegriffs, einer höchst differenzierten Analyse der Rangordnung von Werten und einer Phänomenologie der Person, die bis heute einschlägig und wirksam ist. Neben dem Gesamtentwurf besticht die Schelersche Schrift durch feingliedrige phänomenologische Analysen zu einzelnen Fragestellungen, die auch nach einem Jahrhundert nicht an Brisanz verloren haben. Hierzu zählen u.a. die Ausführungen zur Leiblichkeit, die Diskussion der Gefühle oder die Konzeption des Liebesbegriffs. Hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung 1913/1916 erscheint Schelers Hauptwerk in einer kritischen Fassung als Ausgabe letzter Hand. Der Text wird durch eine Einleitung und einen editorischen Bericht sowie Begriffs-, Personen- und Literaturregister erschlossen. Zudem werden nachträglich eingefügte Änderungen am Text ausgewiesen sowie unvollständige Angaben ergänzt bzw. Verweise und Anspielungen durch Herausgeberanmerkungen kommentiert.

Max Scheler (1874-1928), Philosoph und Soziologe, lehrte in Jena, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Philosophie wurde anfangs maßgeblich von Husserls Phänomenologie geprägt, doch machte Scheler Husserls Entwicklung zu einem transzendentalen Idealismus nicht mit, sondern entwickelte einen phänomenologisch fundierten Realismus besonders in den Gebieten der Ethik, Religionsphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenssoziologie, die er in der Philosophischen Anthropologie zu vereinigen suchte.

Cover 1
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung: Die Erkundung der Moralität. Schelers Grundlegung der Ethik. Von Christian Bermes 13
Editorische Notiz. Von Annika Hand 33
Max Scheler: Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik 41
Vorwort zur ersten Auflage 43
Vorwort zur zweiten Auflage 47
Vorwort zur dritten Auflage 53
I. Teil 65
Einleitende Bemerkung 65
I. Materiale Wertethik und Güter-, resp. Zweckethik 68
1. Güter und Werte 71
2. Das Verhältnis der Werte »gut« und »böse« zu den übrigen Werten und zu den Gütern 85
3. Zwecke und Werte 92
Streben, Wert und Ziel. 93
II. Formalismus und Apriorismus 109
A. Apriori und Formal überhaupt 112
B. Das Apriori-Materiale in der Ethik 152
1. Die formalen Wesenszusammenhänge 153
2. Werte und Wertträger 157
3. »Höhere« und »niedrigere« Werte 159
4. Apriorische Beziehungen zwischen Werthöhe und »reinen« Trägern der Werte 175
a) Person- und Sachwerte 175
b) Eigen- und Fremdwerte 176
c) Aktwerte, Funktionswerte, Reaktionswerte 176
d) Gesinnungs-, Handlungs-, Erfolgswerte 177
e) Intentionswerte und Zustandswerte 177
f) Fundamentwerte, Formwerte und Beziehungswerte 177
g) Individual- und Kollektivwerte 178
h) Selbstwerte und Konsekutivwerte 179
5. Apriorische Rangbeziehungen zwischen den Wertmodalitäten 181
III. Materiale Ethik und Erfolgsethik 187
II. Teil 247
IV. Wertethik und imperative Ethik 247
1. Unzureichende Theorien vom Ursprung des Wertbegriffs und dem Wesen sittlicher Tatsachen 247
2. Wert und Sollen 295
a) Wert und ideales Sollen 295
b) Das normative Sollen 304
c) Können und Sollen 330
V. Materiale Wertethik und Eudaimonismus 338
1. Wert und Lust 341
2. Fühlen und Gefühle 356
3. Sinn des Satzes von der »Relativität« der Werte 369
4. Relativität der Werte auf den Menschen 376
5. Relativität der Werte auf das Leben 382
6. Historische Relativität der ethischen Werte und ihre Dimensionen 407
a) Variationen des Ethos 414
b) Variationen der Ethik 422
c) Die Variationen der Typen 424
7. Die sog. Gewissenssubjektivität der sittlichen Werte 434
8. Zur Schichtung des emotionalen Lebens 447
Das Problem des Eudaimonismus 466
9. Die Zusammenhänge von Gefühlszustand und sittlichem Wert 466
a) Das Gesetz der Tendenz nach Surrogaten bei negativer Bestimmtheit der »tieferen« emotionalen Ichbestimmtheit 467
b) Alle Willensrichtung auf die Realisierung positiver und vergleichsweise höherer Werte geht ursprünglich niemals aus negativen Gefühlszuständen als Quellen, sondern aus positiven als Quellen hervor 470
10. Das Verhältnis des Zusammenhangs von Glück und sittlichem Werte zur Idee der Sanktion und Vergeltung 478
Fundierung des Glücks durch positive Werte und des positiv wertvollen Strebens und Wollens durch das Glück 483
VI. Formalismus und Person 496
A. Zur theoretischen Auffassung der Person überhaupt 497
1. Person und Vernunft 497
2. Person und das »Ich« der transzendentalen Apperzeption 500
3. Person und Akt die psychophysische Indifferenz der Person und des konkreten Aktes. Wesenhafte Zentralitätsstufen innerhalb der Person
a) Person und Akt 511
b) Das Sein der Person ist nie Gegenstand. Die psychophysische Indifferenz der Person und ihrer Akte. Ihr Verhältnis zum »Bewußtsein« 516
c) Person und Welt 524
d) Mikro- und Makrokosmos und Gottesidee 527
e) Leib und Umwelt 529
»Leib« und »Umwelt« ist nicht die Voraussetzung der Scheidung »Psychisch« und »Physisch« 536
f) Ich und Leib. (Assoziation oder Dissoziation) 550
g) Apriorisch materiale Prinzipien der erklärenden Psychologie 560
B. 623
4. Die Person in ethischen Zusammenhängen 623
a) Wesen der sittlichen Person 623
b) Person und Individuum 638
c) Autonomie der Person 644
d) Unser Personbegriff im Verhältnis zu anderen Formen personalistischer Ethik 653
ad 1 [ohne Titel] 654
ad 2 [ohne Titel] 659
ad 3 Person und Individuum 661
ad 4 Einzelperson und Gesamtperson 674
ad 5 [ohne Titel] 724
5. Das Gesetz des Ursprungs des je herrschenden Ethos. Vorbild und Nachbild (ad 6a) 737
6. Die Idee einer Rangordnung reiner Wertpersontypen (ad 6b) 750
Personenverzeichnis 767
Sachverzeichnis 771
Herausgeberanmerkungen 805
Textvarianten 857
Literaturverzeichnis 879
Auswahl-Bibliographie zur Forschungsliteratur mit Bezug auf 'Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik'. Von Annika Hand 887

Erscheint lt. Verlag 7.5.2014
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek
Philosophische Bibliothek
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Ethik • Phänomenologie • Wertphilosophie
ISBN-10 3-7873-2475-5 / 3787324755
ISBN-13 978-3-7873-2475-0 / 9783787324750
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