Zwangssterilisationen im Dritten Reich 1933-1945 (eBook)
122 Seiten
Franz Steiner Verlag
978-3-515-10549-1 (ISBN)
Im Zuge des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" wurden in Deutschland zwischen 1933 und 1945 schätzungsweise 360.000 Menschen zwangsweise sterilisiert. Welche menschlichen Schicksale spielten sich hinter dieser erschreckend großen Gesamtzahl ab? Was bedeutete die gerichtliche Anordnung einer Unfruchtbarmachung für das jeweilige Opfer? Welche körperlichen, aber auch psychischen Folgeschäden hatte die Durchführung des sterilisierenden Eingriffs?
Frederic Ruckert geht diesen Fragen am Beispiel der in der Frauenklinik des Städtischen Krankenhauses und der Hebammenlehranstalt Mainz durchgeführten Zwangssterilisationen nach. Mit Hilfe aufgearbeiteter Briefe und Tagebucheinträge kommen einzelne Opfer selbst zu Wort, sodass die Auswirkungen der rassenhygienischen Gesetzgebung nicht nur aus geschichtlich-narrativer, sondern zusätzlich aus Sicht der Betroffenen selbst beschrieben wird. Das E-Book beschränkt sich somit nicht allein auf die statistische Deskription der in Mainz durchgeführten Unfruchtbarmachungen. Vielmehr liefert es einen Beitrag zur Etablierung einer medizinhistorischen Erinnerungskultur im Gedenken an die Opfer des NS-Regimes.
Frederic Ruckert, geb. 1985, studierte Humanmedizin an der medizinischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er promovierte im Fachbereich "Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin". Sein besonderes Interesse galt dabei den persönlichen Schicksalen der Opfer des NS-Regimes, die er im Rahmen seiner Untersuchungen über die Umsetzung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und den damit verbundenen Zwangssterilisationen in Mainz aufarbeitete.
Geleitwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Kapitel 1. Einleitung 12
1.1. Themastellung 12
1.2. Forschungsstand 13
1.3. Quellen und Methoden der Auswertung 18
Kapitel 2. Zwangssterilisation als Mittel der Eugenik 21
2.1. Eugenik als wissenschaftliche Grundlage der Gesetzgebung 21
2.2. Die Sterilisationsdebatte bis 1933 24
2.3. Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses 26
2.4. Sterilisation und Gesetzgebung in anderen Ländern 29
2.5. Übertragung der Gesetzgebung auf das Individuum 33
Kapitel 3. Zwangssterilisation als Realität in Mainz 36
3.1. Die ausführenden Krankenhäuser 36
3.2. Indikationen 38
3.3. Einweisende Institutionen 39
3.4. Alter der eingewiesenen Frauen 41
3.5. Sozialstatus der eingewiesenen Frauen 41
3.6. Sterilisation von Anstaltsinsassinnen und die Auswirkungen der „Aktion T4“ 42
3.7. Zeitlicher Verlauf der Zwangssterilisationen 45
3.8. Sterilisationsmethoden 46
3.9. Ablehnung der Sterilisationen durch ausführende Ärzte 52
Kapitel 4. Praxis der Sterilisation als Zwangsmaßnahme 56
4.1. Auswirkungen der Gesetzgebung auf das Individuum 56
4.2. Diagnosestellung als Versuch der Rechtfertigung 66
Kapitel 5. Abschlussbetrachtung 83
6. Quellen 89
6.1. Literatur 89
6.2. Ungedruckte Quellen 92
Anhang 93
Danksagung 122
| Erscheint lt. Verlag | 13.12.2013 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Beiträge zur Geschichte der Johannes Gutenberg- Universität Mainz. Neue Folge | Beiträge zur Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Neue Folge |
| Zusatzinfo | 20 Dok. |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte |
| Schlagworte | Frauenklinik • Geschichte • Hebammenlehranstalt • Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte • Zwangssterilisationen |
| ISBN-10 | 3-515-10549-2 / 3515105492 |
| ISBN-13 | 978-3-515-10549-1 / 9783515105491 |
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