Ruth und Billy Graham (eBook)
434 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-7179-3 (ISBN)
Hanspeter Nüesch leitete bis 2013 Campus für Christus in der Schweiz. Er ist Initiator von Pionierprojekten in Kuba, Russland, Afrika, Nepal, Bhutan, Japan und Nordkorea und leitete sechs Mal die internationale Konferenz EXPLO. Heute fördert er Christustage und Gebetsnetzwerke.
Hanspeter Nüesch leitete bis 2013 Campus für Christus in der Schweiz. Er ist Initiator von Pionierprojekten in Kuba, Russland, Afrika, Nepal, Bhutan, Japan und Nordkorea und leitete sechs Mal die internationale Konferenz EXPLO. Heute fördert er Christustage und Gebetsnetzwerke.
2. Authentizität – Ganzheitlich leben
»Billy Graham ist immer derselbe Mensch. Er hat keine Fassade aufgebaut, um etwas zu verbergen. Billy ist Billy, wo er auch ist, ob er vor Tausenden von Menschen predigt, auf einem Weg nahe bei seinem Haus in Montreat joggt, auf einem Pferd reitet, Golf spielt, schwimmt, eine Predigt vorbereitet oder mit seiner reizenden Frau Ruth zu Mittag isst.«24
Grady Wilson, langjähriger Mitarbeiter
»Ruth lässt sich nicht in ein Schema pressen. Sie tut genau das, was sie tun will … Ruth ist in vielen Dingen leidenschaftlich unabhängig; während es viele ›Führer ohne Nachfolger‹ gibt, ist Ruth von Natur aus eine Führungspersönlichkeit – aber gleichzeitig eine Nachfolgerin Christi, deren Hingabe schwer zu übertreffen ist.«25
Betty Frist, Nachbarin
»Obwohl die Welt Billy und Ruth Graham kennt und liebt, hat Gott es mir glücklicherweise erlaubt, Billy und Ruth Graham als Daddy Bill und TaiTai zu kennen. Es ist vielleicht der größte Segen, dass absolut kein Unterschied besteht zwischen dem öffentlichen Leben von Billy und Ruth Graham und dem privaten Leben von Daddy Bill und TaiTai. Unser Vater im Himmel hat meine Großeltern durch ihre Authentizität, mit der sie das Evangelium lebten, für mich zu einem starken Vorbild gemacht.«
Basyle »Boz« Tchividjian, Enkel
Während man das Herz von Ruth am besten spürt, wenn man ihre Gedichte liest, so lernt man das Herz von Billy kennen, wenn man seine Botschaften studiert.
Das, was er vom Podium aus weitergab, das prägte auch sein eigenes Leben. Seine Person war in seiner Botschaft aufgegangen und umgekehrt. Wenn er dreimal nacheinander »Gott liebt dich« in die Menge rief, dann war das kein geschicktes Marketing für Gottes Sache, sondern entsprach seiner tiefsten Überzeugung. Der Kern seiner Botschaft ist über 60 Jahre lang der gleiche geblieben. Dieser Kern hat alle Facetten seines Lebens und Dienstes geprägt. Und diese Botschaft hat er in Einfachheit, aber mit großer Dringlichkeit weitergegeben.
Billy Graham hat seinen öffentlichen Dienst 2005 in New York mit einer dreitägigen Evangelisationskampagne abgeschlossen. Die Worte, mit denen er seine letzte öffentliche Predigt beendete, sind eine gute Zusammenfassung für das, wofür er zeitlebens stand und was sein Herz ausfüllte:26
»Die Bibel sagt, dass unsere ganze Gerechtigkeit in den Augen Gottes wie dreckige Lumpen ist. Alle guten Werke, die wir tun, zählen nichts im Hinblick auf den Himmel. Nachdem du Christus angenommen hast, wirst du alle guten Werke tun wollen, die du tun kannst, aber davor musst du Buße tun und im Glauben zu Christus kommen. Als Jesus kam, kam er nicht bloß, um uns zu lehren, wie wir leben sollen. Er kam, um am Kreuz zu sterben …
Die Bibel lehrt, dass es eine großartige Krönung geben wird. Millionen von Engeln, zusammen mit Millionen von Menschen, die Christus in ihrem Leben hier auf dieser Erde nachgefolgt sind, werden ein gigantisches Bankett erleben, das ›das Hochzeitsfest des Lammes‹ genannt wird. Jesus ist das Lamm und er wird zum König der Könige und Herrn der Herren gekrönt werden.
Was wird das für ein herrlicher Moment sein! Ich freue mich darauf. George Beverly Shea, der gerade so wunderbar das Lied ›How Great Thou Art‹ [›Wie groß bist du‹] gesungen hat, ist 96 Jahre alt. Ich bin 86, bald 87. Ich weiß, dass es nicht mehr lange dauert, bis wir beide im Himmel sein werden.
Billy Graham weist anlässlich seiner abschliessenden Predigt 2005 in New York auf Jesus Christus hin.
Jesus sagte: ›Seid bereit!‹ Im vierten Kapitel des Amosbuches heißt es: ›Bereite dich darauf vor, deinem Gott zu begegnen.‹ Bist du vorbereitet? Hast du dein Herz Jesus geöffnet? Hast du für deine Sünden Buße getan?
Du fragst: ›Was ist Buße?‹ Buße bedeutet, dass du zu Gott sagst: ›Ich bin ein Sünder. Meine Sünden tun mir leid. Ich will mich von meinen Sünden abkehren, aber Herr, du musst mir bei dieser Umkehr helfen. Ich habe so oft versucht, Dinge sein zu lassen, von denen ich weiß, dass sie falsch sind, aber ich bekomme es einfach nicht hin. Ich brauche deine Hilfe.‹ Dann nimmst du im Glauben Christus an, der am Kreuz für dich starb. Du öffnest dein Herz und sagst: ›Ja, Herr Jesus, komm herein. Ich bin bereit, dir zu folgen‹ …
Heute könnte der letzte Tag deines Lebens sein. Man kann nie wissen. Die Bibel sagt: ›Heute ist die angenehme Zeit, heute ist der Tag der Errettung!‹ Die Schrift sagt, und hier zitiert sie Gott: ›Ich werde nicht immer für die Menschen streiten.‹ Es kommt ein Punkt, an dem es für dich zu spät ist. Du kannst nur mit der Hilfe des Heiligen Geistes zu Christus kommen – und er wird dir helfen, aber nicht immer.
Es kommt ein Punkt, an dem es für dich zu spät ist. Ich werde dich gleich bitten, heute zu Christus zu kommen. Das könnte die letzte Möglichkeit sein, die du hast. Ich werde dich bitten, von deinem Stuhl aufzustehen und vor die Bühne zu kommen und heute Abend zu sagen: ›Ich lade Jesus in mein Leben ein. Ich möchte mich mit aller Kraft von meinen Sünden abwenden und Jesus nachfolgen.‹
Wenn du dich irgendwo sonst im Stadion befindest, kannst du zu dem Bildschirm in deiner Nähe kommen. Dort werden Leute sein, die mit dir reden und beten und dir Literatur geben, die dir in deinem Leben als Christ hilft. Ich bitte dich, jetzt zu kommen und Christus in dein Herz aufzunehmen. Gott segne dich!«
Über 60 Jahre diente das Bühnenteam gemeinsam und verkündigte das Evangelium auf allen Kontinenten mit Wort und Lied. V.l.n.r.: Cliff Barrows, Billy Graham, George Beverly Shea. Die Aufnahme stammt von einer Evangelisation in Jacksonville/Florida im Jahre 2000.
Mit diesen Worten schloss Billy Graham seine allerletzte Großevangelisation am 26. Juni 2005 im Flushing Meadows Corona Park in New York ab. Zwei seiner Freunde haben den Gottesdienst aktiv mitgestaltet, Cliff Barrows, der wie immer den Chor leitete, und George Beverly (Bev) Shea, der wie immer mit seiner dunklen Baritonstimme die Zuhörer musikalisch auf die nachfolgende Predigt einstimmte. Vor 60 Jahren hatte das Bühnen-Trio seinen evangelistischen Dienst gemeinsam begonnen. Nachdem sie Millionen von Menschen auf allen Erdteilen das Evangelium gebracht hatten, haben sie ihren öffentlichen Dienst gemeinsam beendet. Wenn es noch einen Beweis der Authentizität, der Echtheit von Billy Graham und seinem engsten Mitarbeiterteam gebraucht hätte, dann wäre es dieser gewesen. So lange kann man die Leidenschaft für Gott und die Menschen nur aufrechterhalten, wenn man der Umwelt gegenüber nichts vormachen muss; wenn man in der Öffentlichkeit die gleiche Person ist wie im stillen Kämmerlein.
Als Billy Graham an der Pressekonferenz in New York, seiner letzten Pressekonferenz im Rahmen einer Großevangelisation, gefragt wurde, was in letzter Zeit sein häufigstes Gebet gewesen sei, antwortete er mit entwaffnender Ehrlichkeit: »Lord help me!« (»Herr, hilf mir!«). Die anwesenden Medienleute konnten sich mit diesem Bekenntnis identifizieren, denn es war aus dem Leben gegriffen. Auch der weltbekannte Evangelist fühlte sich in gleicher Weise auf Gottes Hilfe angewiesen und von ihm abhängig wie Herr Müller und Frau Meier. Das Spezielle daran ist aber, dass Billy Graham so offen zu seiner Hilfsbedürftigkeit stehen konnte. Gerade diese Tatsache machte ihn so authentisch und damit so glaubwürdig. Sein ursprünglicher Kompagnon und späterer Kontrahent Charles Templeton beschrieb ihn, als er mit dem christlichen Glauben generell und mit Evangelisten im Speziellen gar nichts mehr am Hut hatte, als einzigen vertrauenswürdigen Diener Gottes, gerade auch weil er ehrlich zu seinen Schwächen stand. Billy habe zu ihm sagen können: »Bete für mich, ich habe Todesangst«.27 Billys Enkel Tullian Tchividjian betont ebenfalls, dass diese Echtheit seinen Großvater so liebenswürdig macht:
»Daddy Bill ist ganz normal! Er wird ärgerlich, er wird traurig; es macht Spaß, bei ihm zu sein. Sein Lieblingsfilm ist ›Crocodile Dundee‹. Sein Lieblingsgetränk ist Orangensaft, und er liebt Catfish [Wels]. Er ist einfach ein Mensch mit all den Grenzen und Eigenarten, die wir alle haben – und dafür liebe ich ihn!«28
Den Enkeln imponierte es, dass Billy Graham einen tiefen, echten Glauben mit einer ungekünstelten normalen Art verband.
Tullians Bruder Basyle erzählte mir, wie er als kleiner Junge mitbekommen hatte, dass sein Großvater kurz nach einem Telefongespräch mit dem amerikanischen Präsidenten seine volle Aufmerksamkeit der schwarzen Hausangestellten widmete und sie fragte, wie es ihr gehe. Das habe sein Bild von »Daddy Bill« nachhaltig geprägt.
Auch Bev Shea, sein 2013 verstorbener enger Mitarbeiter über 60 Jahre, lobte Billys authentisches Christsein: »Was für eine wunderbare Erfahrung, diesen großartigen 24-Stunden-pro-Tag-Christen zu kennen – und ihn ›meinen Freund‹ nennen zu können.«29 Er würde Billy dafür ewig dankbar sein.
Was er zu Hause oder im engsten Mitarbeiterkreis war, das war Billy Graham in der Öffentlichkeit, nicht mehr und nicht weniger. Sein authentisches Wesen wurde auch von den Medienleuten wahrgenommen. Die Zeitschrift »TIME« beschrieb ihn einmal als »beinahe unnatürlich natürlich«.30 Er bewege sich selbst durch die Hochglanzwelt der Hotels, Bankette, Wohltätigkeitsveranstaltungen und...
Erscheint lt. Verlag | 14.11.2013 |
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Verlagsort | Holzgerlingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
Literatur ► Zweisprachige Ausgaben | |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | 100. Geburtstag • Biografie • Dienst • eBook • Ehe • Evangelisation • Jahrhundertprediger • Jesus Christus dienen • Leiterschaft • Missionarisch • Prediger • Pro Christ • Verkündigung • Vorbild |
ISBN-10 | 3-7751-7179-7 / 3775171797 |
ISBN-13 | 978-3-7751-7179-3 / 9783775171793 |
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