Sprachengerechtigkeit
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-58595-5 (ISBN)
Aber ist das wirklich gerecht? Schließlich wären englische Muttersprachler im Vorteil, und es spricht viel dafür, die Sprachenvielfalt gerade aus Gründen der Gerechtigkeit zu schützen. Van Parijs stellt sich diesen und weiteren Einwänden in gehaltvoller Auseinandersetzung mit den maßgeblichen Paradigmen der Gerechtigkeitstheorie und diskutiert dann praktische Maßnahmen zur Durchsetzung der Sprachengerechtigkeit – etwa eine Sprachsteuer für anglophone Länder oder ein Verbot der Synchronisierung englischsprachiger Filme.
»Sprachengerechtigkeit für Europa und die Welt« ist kein Buch gegen die Vielfalt der Sprachen und Kulturen. Aber es behauptet, dass Sprachenvielfalt kein Wert an sich ist, anders als Gerechtigkeit. Ein außergewöhnlicher Beitrag zur Debatte um die Zukunft Europas.
Philippe Van Parijs, geboren 1951 in Brüssel, ist Professor für Ökonomie und Sozialethik an der Université catholique de Louvain sowie für Philosophie in Harvard. Gastprofessuren führten ihn an Universitäten und Forschungseinrichtungen rund um den Globus, u. a. nach Moskau, Paris, Montréal, Rio de Janeiro, Peking, Montevideo und Kinshasa. Er gilt als Vordenker des bedingungslosen Grundeinkommens und ist Gründer des Basic Income Earth Network (BIEN). 2001 erhielt Van Parijs den Francqui-Preis, die höchste akademische Auszeichnung, die sein Heimatland zu vergeben hat.
Lingua franca
1. Europas Lingua franca
2. Eine globale Lingua franca?
3. Wahrscheinlichkeitsgesteuertes Sprachenlernen
4. Der Maxi-min-Sprachgebrauch
5. Die Maxi-min-Dynamik
6. Didaktische und symbolische Abweichungen vom Maxi-min-Kriterium
7. Die Maxi-min-Dynamik und die Machtverhältnisse
8. Die Machtverhältnisse und der Aufstieg des Englischen
9. Die Lingua franca und die Rechtfertigungsgemeinschaft
10. Die Lingua franca und der transnationale Demos
11. Das Englische als Träger ideologischer Vorherrschaft?
12. Go English?
Anhang: Drei Alternativen zur Lingua-franca-Konvergenz
1. Babelfisch
2. Esperanto
3. Lingua-franca-Pluralismus
Sprachengerechtigkeit als faire Kooperation
1. Englische Muttersprachler als Trittbrettfahrer
2. Unbegrenztes Lernen versus einmalige Umstellung
3. Ein stilisiertes Bild
4. Effiziente Kostenteilung: Church und King
5. Gleiche Kostenteilung: Pool
6. Gleiche Nutzenaufteilung: Gauthier
7. Gleiches Kosten-Nutzen-Verhältnis: Homans
8. Warum manchmal die Kleinen die Großen subventionieren müssen
9. Zur Schätzung der Sprachlernkosten
10. Annäherungen an die Realität
11. Eine Sprachsteuer?
12. Ausgleichende Wilderei?
Anhang
1. Formale Darlegung der vier Kriterien fairer Kooperation für den Fall zweier Sprachgemeinschaften
2. Gleiche Kosten-Nutzen-Relationen mit vielen Sprachgemeinschaften
Sprachengerechtigkeit als Chancengleichheit
1. Liberal-egalitäre Gerechtigkeit
2. Sprache, Religion und Rechte
3. Sprachlich begründete Chancenungleichheiten
4. Ad-hoc-Anpassungen des Sprachenregimes
5. Transfers an die sprachlich Benachteiligten
6. Die Verbreitung der Lingua franca durch Immersionsschulung
7. Eine preiswerte Methode der Verbreitung
8. Ein Verbot von Synchronfassungen?
9. Vom Nachteil zum Vorteil?
Sprachengerechtigkeit als gleiche Wertschätzung
1. Gleiche Achtung
2. Symbolische Gleichheit aller Sprachen?
3. Symbolische Gleichheit als Nebeneffekt praktischer Zwänge?
4. Wer soll für kostspielige Symbolpolitik zahlen?
5. Eine Shortlist der Mehrsprachigkeit?
6. Rhetorische Ermunterungen
Sprachliche Territorialität
1. Ein territorial differenziertes zwingendes Regime
2. Rohrkrepierer: das Ius soli und die nationale Souveränität
3. Erstes Argument: Kolonialherrenmentalität
4. Zweites Argument: In Freundlichkeit sterben
5. Drittes Argument: Jede Sprache eine Königin
6. Territoriale Reziprozität
7. Befriedung durch Territorialität?
8. Territorialität versus Homogenität
9. Die Kosten einer allgemeinen Sprachkompetenz
10. Das Parterre der Welt
11. Diasporapuffer und Regimelockerung
12. Tiefgehende Heterogenität
13. Demokratische Konfliktlösung
14. Faire Schicksalsergebenheit
Sprachenvielfalt
1. Was ist Vielfalt?
2. Was ist Sprachenvielfalt?
3. Mehrsprachigkeit contra Sprachenvielfalt?
4. Lokale Vielfalt versus interlokale Vielfalt
5. Fluch oder Segen?
6. Wirtschaftliche Solidarität, Identifikation und Verständigung
7. Lokale Vielfalt und Solidarität
8. Interlokale Vielfalt und Solidarität: eine überraschende Allianz?
9. Interlokale Vielfalt und Solidarität: ein nicht zu leugnendes Spannungsverhältnis
10. Wirkliche Freiheit für alle versus gleiche Wertschätzung
Fazit
»Man muss nicht mit allen Ideen Philippe Van Parijs' einverstanden sein, lesenswert ist sein Buch aber allemal. Es ist ein origineller, quergedachter Beitrag in einer Debatte über Europas Zukunft.« Mirko Smiljanic Deutschlandfunk 20130812
»Man muss nicht mit allen Ideen Philippe Van Parijs' einverstanden sein, lesenswert ist sein Buch aber allemal. Es ist ein origineller, quergedachter Beitrag in einer Debatte über Europas Zukunft.«
»Der Leser findet hier einen außergewöhnlichen Beitrag zur Debatte um die Zukunft Europas, die schon begonnen hat.«
| Erscheint lt. Verlag | 17.7.2013 |
|---|---|
| Übersetzer | Michael Adrian, Nikolaus Gramm |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Linguistic Justice for Europe and for the World |
| Gewicht | 514 g |
| Einbandart | gebunden |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft |
| Schulbuch / Wörterbuch ► Wörterbuch / Fremdsprachen | |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Europäische / Internationale Politik | |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
| Schlagworte | Chancengleichheit • Englisch • Europa • Europa; Kultur • Gerechtigkeit • Linguistic Justice for Europe and for the World deutsch • Mehrsprachigkeit • Sprache • Verkehrssprache |
| ISBN-10 | 3-518-58595-9 / 3518585959 |
| ISBN-13 | 978-3-518-58595-5 / 9783518585955 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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