Identitätsbildung und Lebensverläufe bei Pflegekindern (eBook)
IX, 139 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-90957-8 (ISBN)
Dr. Walter Gehres ist Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Dr. Bruno Hildenbrand ist Professor für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Dr. Walter Gehres ist Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dr. Bruno Hildenbrand ist Professor für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Inhaltsverzeichnis 6
I. Pflegekinder zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie 11
Sind Pflegekinder Findelkinder? 11
Die nicht hintergehbare Bindung von Pflegekindern an ihre Herkunftsfamilie 11
Das Pflegeverhältnis als Ersatz für Adoption 12
Zentrale Themen des Aufwachsens in einer Pflegefamilie 13
Juristische Ausgangslage 15
Zum Zusammenhang von Kindeswohl und Elternrecht 16
Perspektiven der Forschung zum Aufwachsen in einer Pflegefamilie 18
II. Die Untersuchung: Konzepte und Methodik 23
Konzepte der soziologischen Sozialisationstheorie 23
Methodik 27
III. Formen von Pflegeverhältnissen: Die Fallmonographien 40
Dieter Werner 40
1. Das frühe Abhandenkommen der Familie und das Leben in der radikalen Ersatzfamilie Hoffmann/Pauly 40
Das zentrale Lebensthema von Dieter Werner: Die Suche nach Identität 40
Die Herkunftsfamilie 41
Der Aufenthalt von Dieter Werner in der Pflegefamilie Hoffmann/Pauly als lebensgeschichtlicher Normalisierungsprozess 42
Der stabilisierende Rahmen der Pflegefamilie Hoffmann/Pauly 42
Ähnliche familiengeschichtliche Erfahrungen bei den Pflegeeltern und bei ihrem Pflegesohn als Wirkfaktor 44
Das Modell des »Ganzen Hauses« als sozialisatorischer Wirkfaktor 46
2. Die Rückwende zur Herkunftsfamilie 47
Identitätsfördernde Entwicklungen und die Entdeckung der Herkunftsfamilie 47
Ein Rückblick: Kindheit und Jugend als Leidensprozess – die Zugmetapher 48
Die Erweiterung von selbstbestimmter Handlungsfähigkeit und Lebenspraxis im Prozess der Ablösung von der Pflegefamilie 49
Perspektiven für die Zukunft. 51
Gabriele Schubert 51
1. Integration der Herkunftsfamilie durch die Pflegefamilie und gleichzeitige Förderung der Autonomie 51
Aufwachsen in zwei Familien als Lebensthema 51
Die Herkunftsfamilie 51
Der Aufenthalt in der Pflegefamilie Babeck als Aufenthalt im erweiterten Verwandtschaftssystem unter einem Dach 53
2. Das integrierende und gleichzeitig autonomiefördernde Familienmodell der Pflegefamilie Babeck 54
Die Pflegefamilie als Gegenmodell zur Herkunftsfamilie 54
Die Pflegefamilie als stabilisierender, die leibliche Mutter integrierender Rahmen 55
Gemeinsame biografische Erfahrungen der Pflegeeltern: Zwei Familiengeschichten von Vertriebenen 56
Das Konzept des erweiterten Verwandtschaftsmilieus als günstiger Rahmen für Autonomieentwicklung 58
Weitere biografische Entwicklung von Gabriele Schubert: Eingespurt in einen milieutypischen weiblichen Normallebenslauf 61
Perspektiven für die Zukunft 62
Pia Altdorf 62
1. Der »gescheiterte« Aufenthalt in der strukturverschobenen Herkunftsfamilie (Verwandtenpflege) 62
Ringen um Zugehörigkeit als Lebensthema von Pia Altdorf 62
Lebensgeschichtliche Ausgangslage – Aufwachsen in einer strukturverschobenen Familie 63
Uneindeutige Anwesenheit des leiblichen Vaters mit der Konsequenz uneindeutiger Triaden 65
Aufwachsen in der Verwandtenpflegefamilie Altdorf/Bolle: Die Paradoxie des Bruder- Vater- Verhältnisses als Sollbruchstelle 65
Pias Ausbruch aus der Verwandtenpflege 66
Gründe für das »Scheitern« des Aufenthalts in der Verwandtenpflege 67
Pias Übergang von der ersten in die zweite Pflegefamilie 67
2. Der gelungene Aufenthalt in der Pfarrfamilie als offene, milieugestützte Wohngemeinschaft 68
Die Pfarrfamilie Steinbach 68
Strukturelle Äquivalenzen von Herkunftsfamilie und Pflegefamilie 70
Das Pfarrhaus als spezifischer Ort der Identitätsbildung 71
3. Pias Aufenthalt in der Pfarrfamilie Steinbach und ihre Lebenssituation heute 73
Soziale Integration trotz erheblicher affektiver Distanz in der Anfangsphase des Pflegeverhältnisses 73
Der Ablöseprozess von Pia und ihre Lebenssituation heute 74
Jakob Altdorf 75
1. Jakob Altdorf in der milieugestützten Pflegefamilie als Wohngemeinschaft 75
Jakobs Weg in die Pflegefamilie Steinbach 75
Die Entwicklung der Familienbeziehungen zwischen Jakob, Pia und ihren Halbgeschwistern nach Aufnahme Pias in die Pflegefamilie Steinbach 76
Der weitere Lebensverlauf bei Jakob, sein Ablöseprozess und seine Lebenssituation heute 77
Pia und Jakob Altdorf in der Milieupflege 78
1. Die Identitätsentwicklung von Pia und Jakob Altdorf in den jeweiligen Pflegefamilien. Die Bedeutung der Milieupflege 78
Die Ausgangslage: Anwesende Mütter, abwesende Väter im stabilen bürgerlich-protestantischen Milieu 78
Die Kirchengemeinde als Ort von Milieupflege 78
Das Pfarrhaus als öffentlicher Ort, an dem Zugehörigkeit erst entwickelt werden muss 79
2. Grenzen des offenen pflegefamilialen Milieus und der Milieupflege 80
Christoph Wilhelm 81
1. Identitätsbildung unter den Bedingungen der Schwäche triadischer Strukturen in der Herkunftsfamilie und des Aufenthalts in der fachlich informierten Pflegefamilie 81
Die lebens- und familiengeschichtliche Ausgangslage von Christoph 81
Die signifikanten Anderen in der Sozialisationsgeschichte von Christoph Wilhelm 83
Der prekäre Status von Christoph Wilhelm in seiner Herkunftsfamilie 83
2. Die fachlich informierte Pflegefamilie Strauch 85
Struktur der Pflegefamilie Strauch: Ein Kleinstheim 85
Lebensgeschichtliche Ausgangsbedingungen der Pflegemutter 85
Sozialisatorische Beiträge und Ressourcenentwicklung in der Pflegefamilie bzw. im Kleinstheim Strauch 86
Lebensgeschichtliche Ausgangsbedingungen des Pflegevaters 86
Nachholende Strukturbildung in der Pflegefamilie Strauch 88
Die sozialisatorische Funktion der Pflegemutter und der Eltern des Pflegevaters 89
3. Christophs Aufenthalt in der Pflegefamilie Strauch und sein weiterer Lebenslauf 89
Die wesentlichen Unterstützungsleistungen der Pflegefamilie während Christophs Aufenthalt 89
Der weitere Lebensverlauf bei Christoph, sein Ablöseprozess und seine Lebenssituation heute 91
Lukas Lohe 93
1. Gelingende Sozialisation trotz des Ausfalls des Vaters und eines flüchtigen, wenig strukturierten Herkunftsmilieus in der fachlich informierten Pflegefamilie 93
Die lebens- und familiengeschichtliche Ausgangslage von Lukas Lohe 93
Die Lebensgeschichte von Lukas Lohe: Affektive Verstrickung, soziale Desorientierung und mangelnde Strukturbildung 95
Die signifikanten Anderen in der Biografie von Lukas Lohe 97
2. Lukas Lohe in der Pflegefamilie Strauch und sein weiterer biografischer Verlauf 97
Lukas Lohe in der Pflegefamilie Strauch 97
Der weitere Lebensverlauf bei Lukas, sein Ablöseprozess und seine Lebenssituation heute 98
IV. Identitätsbildung von Kindern und Jugendlichen zwischen Herkunftsfamilie, Pflegefamilie und Jugendamt 102
Zur Erinnerung: Fragestellung und Vorgehen 102
Sozialisation in der Pflegefamilie im Modus des Als-ob 104
Eigene biografische Erfahrungen von Pflegeeltern hinsichtlich biografischer und sozialer Desintegration 107
Typen von Pflegefamilienverhältnissen und Bindungsformen 108
Unterschiedliche Biografieverläufe 114
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Laienpflegefamilien und fachlich informierten Pflegefamilien. 117
Die Bedeutung außerfamilialer Sozialisationseinflüsse 120
Die Unhintergehbarkeit der sozialisatorischen Triade 121
Fazit: Wann ist die Pflegefamilie als Ort öffentlicher Sozialisation sinnvoll? 122
Literatur 128
Namenregister 141
Sachregister 145
Über die Autoren 149
| Erscheint lt. Verlag | 17.7.2008 |
|---|---|
| Zusatzinfo | IX, 139 S. |
| Verlagsort | Wiesbaden |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften |
| Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Vorschulpädagogik | |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
| Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
| Schlagworte | Geborgenheit • Jugendamt • Pflegefamilien • Pflegekind • Pflegekinder • Pflegeverhältnis • Resilienz • Sozialisationstheorie |
| ISBN-10 | 3-531-90957-6 / 3531909576 |
| ISBN-13 | 978-3-531-90957-8 / 9783531909578 |
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