Vom Museum aufs Schafott
Verlag M
978-3-9812257-3-0 (ISBN)
geb. 1955 in Karl-Marx-Stadt Studium der Geschichte in Berlin, Schwerpunkt Mediävistik Seit 1983 Mitarbeiter am Märkischen Museum, jetzt Stiftung Stadtmuseum 1983-1985 Direktionsassistent 1985-1995 stellvertretender Leiter des Museums Nikolaikirche Seit 1996 Mitarbeiter in der Abteilung Geschichte Publikationen zur Stadtgeschichte und zur Geschichte der Nikolaikirche
Franziska Nentwig, gibt zum Jahresende 2014 ihren Posten als Generaldirektorin der Stiftung Stadtmuseum auf. Im März 2015 wird sie Geschäftsführerin des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Die gebürtige Dresdnerin und promovierte Musikwissenschaftlerin, die zuvor u.a. das Eisenacher Bachhaus leitete, kam im Februar 2006 nach Berlin.
geb. in Mainz Arbeitet als Drehbuchautor und Kritiker und lebt in Berlin. Studium der Germanistik, Philosophie und der Allgemeinen und Vergleichenden sowie der Angewandten Literaturwissenschaften in Mainz und Berlin. Filmstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Tätigkeit als Film- und Literaturkritiker. Texte u.a. für taz, Tagesspiegel und die Bundeszentrale für Politische Bildung, Essays in der Neuen Rundschau. Schreibt zurzeit an einem Drehbuch für eine ZDF-Krimiserie. Im Verlag M erschienen: Ansichten von Aufsichten Texte von Lavinia Meier-Ewert und Andreas Resch, Fotografien von Claudia Leider und Moritz Möller
Eine ungewöhnliche Hinrichtung
Die Tat
Ein Attentat wird zum strategischen Instrument: Bismarck und das Sozialistengesetz
Der Hödel-Prozess
Der Gang zum Schafott
Ein Henker ohne Richtbeil
KLEINE GESCHICHTE IN BILDERN
KLEINE GESCHICHTE IN DOKUMENTEN
Aus dem Reichsstrafgesetzbuch
Flugblatt über Hödels Attentat
Die Aussage Kaiser Wilhelms I.
Im Namen des Königs: Das Todesurteil
Hödels letzte drei Schriftstücke, aus der Chronik des Städtischen Museums
1. Herzlich geliebte Eltern!
2. Max Hödels letzte Wünsche sind folgende
3. Autobyographie des Klempnergesellen Emil Heinrich Max Lehmann, geb. Hödel, gen. Traber
KLEINE GESCHICHTE IN DER KRITIK
Andreas Resch: Die Kopie eines Richtbeils muss nicht zwangsläufig ein Richtbeil sein
Glossar, Quellennachweise, Abbildungsverzeichnis
Eine ungewöhnliche Hinrichtung „Nunmehr übergebe ich Ihnen den Klempnergesellen Emil Heinrich Max Hödel zur Enthauptung.“ Mit diesen Worten überweist am frühen Morgen des 16. August 1878 der Untersuchungsrichter M. Hollmann dem Scharfrichter Julius Anton Alexander Krautz den wegen eines missglückten Attentats auf Kaiser Wilhelm I. zum Tode verurteilten Delinquenten Max Hödel. Der Verurteilte wendet sich kurz um und geht forschen Schrittes, dicht gefolgt vom Scharfrichter und seinen drei Gehilfen, auf die Richtstätte zu, steigt die vier Treppenstufen hinauf und tritt an den Block heran, allerdings von der falschen Seite her. Auf die Andeutung eines Gehilfen hin wendet er sich zur richtigen Stelle mit den Worten: „Also hier!“ Er entkleidet sich, bis der Oberkörper entblößt ist. Dann kniet Hödel ohne Beihilfe nieder und legt sein Kinn mit dem Ausspruch „Adieu“ in die Auskehlung des Richtblocks. Nachdem die Scharfrichtergehilfen seine Arme unten über Kreuz am Block festgebunden und seinen Kopf mit einem Riemen oben fixiert haben, erhebt der zu seiner Linken stehende Scharfrichter Krautz mit beiden Händen das Richtbeil bis auf die Höhe seiner Brust und lässt es auf den Nacken des Verurteilten niederfallen, wodurch das Haupt, vom Rumpf getrennt, auf das Schafott niederfällt. Die Augen zucken noch zweimal und nach etwa zehn bis fünfzehn Sekunden öffnet sich der Unterkiefer "zu einer schnappenden Bewegung", wie Augenzeugen zu berichten wissen. Der Scharfrichter übergibt das Beil einem Gehilfen, nimmt seinen Hut ab, steigt vom Schafott herab und meldet die vollzogene Enthauptung. Das Beil, mit dem die Exekution durchgeführt wird, tut seinen Dienst zum ersten und gleichzeitig auch letzten Mal. Es handelt sich um eine für museale Zwecke angefertigte Kopie des Richtbeils des Scharfrichters Reindel, welche sich der Berufsanfänger Krautz in Ermangelung eines eigenen Beils aus dem Bestand des Märkischen Provinzialmuseums entliehen hat, um es nach vollzogener Hinrichtung zurückzugeben – ein in der Geschichte des Berliner Museumswesens wohl einzigartiger Fall.
| Erscheint lt. Verlag | 9.12.2009 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Edition Stadtmuseum: Berliner Objekte |
| Nachwort | Andreas Resch |
| Vorwort | Franziska Nentwig |
| Zusatzinfo | s/w-Fotos |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 155 x 195 mm |
| Gewicht | 245 g |
| Einbandart | gebunden |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Regional- / Landesgeschichte |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Hilfswissenschaften | |
| Schlagworte | Attentat • Attentat / Attentäter • Bebel, August • Berlin, Geschichte • Buchholz, Rudolf • Extrablatt • Friedel, Ernst • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Geschichte/Regionalgeschichte, Ländergeschicht • Henseler, E. • Hödel, Max • Kaiserpalais am Opernplatz • Kaiser Wilhelm I. • Königliche Porzellanmanufaktur • Königliches Kammergericht • KPM • Kronprinz Friedrich Wilhelm • Märkische Museum • Otto Fürst von Bismarck • Polizeipräsidium Molkenmarkt • Prinzessin von Preußen • Rechlin, C. • Reichskanzler • Reichstag • Revolver Lefaucheux • Russisches Gesandtschafts Hotel Berlin • Scharfrichter • Sitzungssaal • Skandalstück deutscher Geschichte • Staatsgefängnis Moabit • Theuerkauf, G. • Todesstrafe • Todesstrafe / Hinrichtung • Wilhelm I., Deutscher Kaiser |
| ISBN-10 | 3-9812257-3-2 / 3981225732 |
| ISBN-13 | 978-3-9812257-3-0 / 9783981225730 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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