KrimiBestenliste: Die 10 besten Krimis im Oktober 2025
Weitere KrimiBestenlisten
Rund 1500 neue Kriminalromane erscheinen pro Jahr im deutschen Sprachraum. Orientierung bietet die KrimiBestenliste, die im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus 19 Spezialist_innen für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt wird.
Die Jury meint:
„Paxton“, Frankreich, 2049/50. Nach der Revolution 2029 sind die Häuser aus Glas, Verbrechen unmöglich. Dennoch verschwinden die Royer-Dumas, Vater, Mutter, Sohn. Ich-Erzählerin Hélène, Polizistin alter Schule, ermittelt in der noblen Nachbarschaft und in resistenten Suburbs. Anti-Utopie: Abstimmungsdiktatur per Internet.
Die Jury meint: Thule, Uckermark. Hunger Games in der ostdeutschen Provinz: ein grausames Initiationsritual, bei dem Teenager ums Leben kommen. Jahre später sucht Asa Kolbert Rache an ihrer Familie – in einem groß angelegten Thriller, der tief in die deutsche Gewaltgeschichte abtaucht. Episch, erschütternd, brillant: Zoran Drvenkar ist zurück!
Die Jury meint:
Manhattan, 1883–1919. Ben Ravage arbeitet für die Privatpolizei der reichen jüdischen Geschäftsleute – und soll den Mann finden, der Prostituierte attackiert. Ein Vater-Sohn-Drama, ein halluzinatorischer Roman über die Lower East Side: Historische Fakten treffen auf Fiktion und Wahnsinn. Niemand schreibt wie Charyn!
Die Jury meint:
„Wechtershagen“ 1992. Beim Einkaufen verschwindet der elfjährige Matti spurlos. „Auf bauhelfer Ost“ Kommissar Groth und Kollegen ermitteln unter den üblichen (Nachwende-)Verdächtigen: rechte Verführer, Jugendclubs, Familie. Was rettet: exakte Beobachtung, kriminalistisches Selbstvertrauen, literarische Bildung.
Die Jury meint:
Südamerika, Brunswick. Vor- und Nachgeschichte eines Mordes 1992 in Lima. Der Täter George W. Bennet war Dokumentarfilmer, Sohn eines Folterers der CIA. Vielstimmiges, finsteres Panorama von Gewalt, Diktatur, Wahn und Widerstand im Lateinamerika des 20. Jahrhunderts. Kolossal, erschütternd, Weltliteratur aus den Kellern.
Die Jury meint:
„Wetherby Pond‟, England. Eine Landidylle wie bei Agatha Christie. Ausgerechnet hier: eine Konferenz der Ultrakonservativen. Der Mord an einem kritischen Blogger löst eine Spurensuche aus: vom Cambridge der Achtziger zurück in die ultrakurze Amtszeit von Liz Truss. Cosy Crime kann politisch sein. Und hinter-lustig.
Die Jury meint:
Louisiana 1863. Bürgerkrieg: In den Sumpfgebieten kämpfen Unionssoldaten, Föderierte und Freischärler um Platzgewinn, Geld, Essen. Sklavin Hannah wird des Mordes verdächtigt, sucht ihren verschollenen Sohn Samuel. Sie flieht mit Lehrerin Florence, gejagt von Constable Cauchon – bildgewaltiges Schreckens- und Hoffnungsgemälde.
Die Jury meint:
Louisiana, die 1990er. Seit Clete, bester Kumpel von Burkes Serienhelden Dave Robicheaux, seinen Eldorado aus einer Waschanlage geholt hat, wurden fünf Leute ermordet. Die beiden Freunde sind einer Geld-Macht-Massenvernichtungs-Verschwörung auf der Spur. An Cletes Seite: Jeanne d’Arc und eine allzu schöne Schauspielerin.
Die Jury meint:
Harlem 1936–1961. Am Abend seines dritten Mordes hat Clyde Morton aka Viper drei Stunden Zeit, um zu fliehen oder sich zu stellen. Wie erstarrt sinnt er über sein Leben nach. Rasanter, schwarzer Trip durch die Jazzgeschichte aus der Sicht des Mannes, der die Großen mit Dope versorgte und einer Amour fou verfiel.
Die Jury meint:
Deutsche Bucht, Grönland. Klimaforscherin Iona geht bei der Rückkehr aus Grönland von dem privaten Forschungsschiff „Anthropocene“ über Bord. Depressiv? Dafür sprechen Anzeichen. Da Liewe Cupido sich um seine sterbende Mutter kümmern muss, ermittelt Jungpolizist Xander auf unvertrautem Schiffsboden. Erstaunliches.