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Ratgeber Demenz -  Susan Scheibe

Ratgeber Demenz (eBook)

Praktische Hilfen für Angehörige
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Verbraucherzentrale NRW (Verlag)
978-3-86336-346-8 (ISBN)
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(CHF 15,60)
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Die Diagnose Demenz verändert nicht nur den Alltag der Betroffenen grundlegend, sondern auch den ihrer Angehörigen und Freunde. Der Ratgeber zeigt verständlich, was es mit den verschiedenen Formen dieser Krankheit auf sich hat und stellt Behandlungsmöglichkeiten und Therapien vor. Sie erfahren, wie Wohnung, Umgebung und Tagesabläufe so gestaltet und organisiert werden, dass das Alleinleben und die Selbstständigkeit eines Erkrankten lange möglich sind. Welche speziellen Pflegekonzepte und -angebote es gibt, wo Angehörige Unterstützung und Entlastung finden und welche finanziellen Hilfen Kranken- und Pflegekasse leisten - der Ratgeber lotst zu demenzspezifischer und zugewandter Pflege. - Für Partnerinnen und Partner, Familien und Freunde von Demenzkranken - Behandlungen und Therapien, Betreuungs- und Pflegeangebote - Wichtige Kriterien für die Qualität und Beurteilung von Behandlungsangeboten - Rechte und Ansprüche pflegender Angehöriger auf psychische, zeitliche und finanzielle Entlastung Mit umfangreichen Hinweisen zu Hilfsangeboten sowie Praxisbeiträgen aus der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz.

Die Autorin Susan Scheibe, promovierte Biologin, arbeitet als freie Wissenschafts- und Medizinjournalistin u. a. für den Mitteldeutschen Rundfunk, den Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen sowie für verschiedene Wissenschaftsjournale.

Erste Warnzeichen


Anhand von zehn Punkten zeigen wir, welche Auffälligkeiten erste Warnzeichen für eine Demenz sein können und wie sie von rein altersbedingten Veränderungen zu unterscheiden sind. Endgültige Klarheit werden Sie jedoch nur durch eine gründliche Untersuchung beim Hausarzt oder Spezialisten erhalten.

  1. Gedächtnislücken

Kürzlich aufgenommene Informationen werden sofort wieder vergessen. Dazu gehören auch neue Namen, Termine oder Ereignisse. Betroffene müssen immer wieder nachfragen, verlieren häufig den „roten Faden“ und sind auf Gedächtnishilfen angewiesen.

Eher altersbedingte Veränderung

Ältere Menschen brauchen generell etwas mehr Zeit, um sich zu erinnern. Gelegentlich einen Namen oder Termin zu vergessen, ist auch bei Jüngeren normal.

Wenn ich zurückblicke, würde ich mir wünschen, das zu wissen, was ich jetzt weiß. Aber ich denke, wir hätten alle ein bisschen mehr Initiative zeigen können und mit meiner Mutter eher zu einem Arzt gehen sollen. Alle anderen bemerkten, dass mit meiner Mutter etwas nicht stimmte, nur ich realisierte es nicht. In der Wohnung war immer alles tipptopp sauber und alles stand an seinem richtigen Fleck. Wir Kinder mussten früher auch immer alles wieder dorthin räumen, wo wir es hergeholt hatten. Als ich eines Tages wieder einmal meine Mutter besuchte, dachte ich, ich wäre in das Haus von irgendjemand anderem eingedrungen.

Überall war Dreck und Krempel. Es war besorgniserregend!“

Kathrin H.

  1. Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen

Es fällt schwer, gewohnte Aufgaben zu verrichten. Für Betroffene ist es mühsam, mit Zahlen umzugehen, Preise zu vergleichen oder Rechnungen zu begleichen. Auch müssen sie sich sehr konzentrieren, eine Mahlzeit nach einem eigentlich altbekannten Rezept Schritt für Schritt zuzubereiten.

Eher altersbedingte Veränderung

Die Aufmerksamkeit auf eine Sache zu richten und konzentriert zu bleiben, fällt im Alter schwerer. Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn gelegentlich Fehler passieren.

  1. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten

An Demenz erkrankte Menschen benötigen für alltägliche Dinge nicht nur sehr viel mehr Zeit als früher, sondern auch Unterstützung bei Tätigkeiten, die sie bisher allein bewältigen konnten. Außerdem kommt es vor, dass sie den Weg zu bekannten Orten nicht mehr finden, unsicher beim Autofahren sind oder sich plötzlich nicht mehr an die Regeln des Lieblingsspiels erinnern.

Eher altersbedingte Veränderung

Im Alter fällt es schwerer, verschiedene Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Auch für Routinetätigkeiten wird mehr Zeit benötigt. Doch selbst wenn man sich manchmal Unterstützung wünscht, ist man nicht auf fremde Hilfe angewiesen.

  1. Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme

Menschen mit Demenz fällt es schwer, sich das aktuelle Datum zu merken. Vielleicht können sie auch die Jahreszeit nicht richtig einordnen. Das Zeitgefühl geht ihnen ebenso verloren wie das Verständnis für Ereignisse, die nicht unmittelbar passieren, sondern erst zukünftig stattfinden sollen. Auch der Orientierungssinn ist getrübt: Oft wissen an Demenz erkrankte Menschen nicht, wo sie sind oder wie sie an diesen Ort gelangt sind.

Eher altersbedingte Veränderung

Es kommt immer wieder vor, dass man sich im Datum oder bei der Uhrzeit irrt. Auch ist es normal, hin und wieder den richtigen Weg nicht sofort zu finden und erst über Umwege am Ziel anzukommen.

  1. Wahrnehmungsstörungen

Störungen des Geruchssinns sind ein sehr frühes Warnzeichen für eine beginnende Demenz. Dies kann sich auch dadurch äußern, dass jede Speise fade schmeckt. Seh- und Hörstörungen können ebenso wie Gleichgewichtsprobleme Hinweise auf eine beginnende Demenz sein. Außerdem fällt es Menschen mit Demenz schwer, Entfernungen einzuschätzen oder Farben und Kontraste zu erkennen, was zum Beispiel zu einem Fehlverhalten beim Autofahren führen kann.

Eher altersbedingte Veränderung

Hör- und Sehminderungen nehmen im Alter zu. Diese können durch Seh- beziehungsweise Hörhilfen ausgeglichen werden. Auch ein harmloser Schnupfen kann Ursache dafür sein, dass das Essen fade schmeckt.

  1. Sprach- und Schreibschwäche

Es fällt ungewöhnlich schwer, einem Gespräch zu folgen oder sich daran zu beteiligen. Vielleicht halten Betroffene mitten im Gespräch inne und haben keine Idee, wie sie das Gespräch fortsetzen können, oder wiederholen sich. Sie haben Mühe, die richtigen Worte zu finden oder einen bekannten Gegenstand zu benennen. Auch dauert das Schreiben von kurzen Briefen oder Nachrichten ungewöhnlich lange. Es passieren viele Fehler, obwohl früher immer stilsicher geschrieben wurde.

Eher altersbedingte Veränderung

Gelegentlich fällt es schwer, das passende Wort zu finden oder sich präzise auszudrücken.

  1. Verlegen von Gegenständen

Es werden häufig Dinge verloren oder Gegenstände an ungewöhnliche Stellen gelegt; nach langer Suche findet sich die Geldbörse dann vielleicht im Kühlschrank (wo sie länger frisch bleibt). Betroffenen ist es nicht mehr möglich, gedanklich die Schritte bis zu jener Stelle zurückzugehen, wo sie den Gegenstand das letzte Mal in der Hand hielten. Ersatzhalber werden andere verdächtigt, diesen versteckt oder gar gestohlen zu haben.

Eher altersbedingte Veränderung

Jeder verlegt von Zeit zu Zeit Gegenstände, findet diese aber meist wieder. Vielleicht kann man sich nur nicht mehr erinnern, wo Brille oder Schlüssel hingelegt wurde, weil man abgelenkt war und mehrere Dinge gleichzeitig erledigen wollte.

  1. Eingeschränktes Urteilsvermögen

Die Fähigkeit, eine Situation richtig zu beurteilen und Entscheidungen zu treffen, nimmt ab. Menschen mit Demenz haben Probleme, mit Geld umzugehen, sich angemessen zu bekleiden oder zu entscheiden, wie sie sich als Verkehrsteilnehmer an einer Kreuzung verhalten sollen. Manchmal werden Lebensmittel oder Bekleidung in großen Mengen gehortet.

Eher altersbedingte Veränderung

Es kann immer mal passieren, dass man eine Situation falsch einschätzt. Grundsätzlich ist man aber in der Lage, die Entscheidung wieder zu korrigieren.

  1. Rückzug aus dem sozialen Leben

Weil es schwer fällt, einem Gespräch zu folgen oder sich daran zu beteiligen, werden soziale Kontakte vernachlässigt. Unsicherheiten bei der Orientierung führen dazu, neue Umgebungen oder unbekannte Personen zu meiden. Betroffene ziehen sich von Freunden zurück, gehen ihren Interessen nicht mehr nach und zeigen sich unmotiviert, sich an sozialen Aktivitäten zu beteiligen.

Eher altersbedingte Veränderung

Man kann hin und wieder auch der Aktivitäten überdrüssig werden, die man sonst lange und leidenschaftlich betrieben hat.

  1. Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen

Kennzeichnend sind tiefgreifende Veränderungen von Charakterzügen und Verhaltensweisen. Es treten rasche Gemütsschwankungen auf, ohne dass ein Grund ersichtlich ist. An Demenz erkrankte Menschen sind häufig verwirrt, misstrauisch oder depressiv. Abseits vom vertrauten Zuhause, Freunden oder dem gewohnten Umfeld sind sie schnell verunsichert und reagieren gereizt.

Eher altersbedingte Veränderung

Manchmal fühlt man sich irritiert oder gereizt, wenn die tägliche Routine gestört wird, kann den Konflikt aber lösen.

Was ist zu tun, wenn Sie bei einem Angehörigen Veränderungen bemerken?

Wenn bei einem Familienangehörigen oder nahen Bekannten einige der zehn Warnzeichen bemerkt werden, können Sie versuchen, mit der oder dem Betroffenen in Ruhe darüber zu sprechen, damit sie oder er einen Termin mit dem Hausarzt vereinbart. Der Arzt wird untersuchen, inwieweit tatsächlich Gedächtnis- und Denkstörungen vorliegen. Alternativ kann auch direkt eine Gedächtnisambulanz aufgesucht werden, die es an vielen Kliniken gibt.

Eine frühzeitige ärztliche Diagnose der Erkrankung, am besten eine fachärztliche Diagnose ist wichtig, weil vielleicht nur eine Form einer gut behandelbaren Pseudodemenz...

Erscheint lt. Verlag 19.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-10 3-86336-346-9 / 3863363469
ISBN-13 978-3-86336-346-8 / 9783863363468
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