Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Long Covid - Wege zu neuer Stärke (eBook)

Symptome, Behandlungswege, Hilfe zur Selbsthilfe
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
328 Seiten
ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96584-302-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Long Covid - Wege zu neuer Stärke -  Claudia Ellert
Systemvoraussetzungen
17,99 inkl. MwSt
(CHF 17,55)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
COVID-19 ist mit der Erkrankung an sich für viele noch nicht vorbei. Rund 10 Prozent der Coronapatienten sind von Long COVID betroffen, einer tückischen Krankheit, die meist nach eher mild verlaufenden Infektionen entsteht und die Forschung vor Rätsel stellt. Wer vormals gesund, sportlich und leistungsstark war, hat langanhaltend mit Erschöpfung, Atemnot, Schmerzen, Gedächtnisproblemen und anderen Symptomen zu kämpfen. Dr. Claudia Ellert, Ärztin, Triathletin und Mutter, weiß, wovon sie spricht: 2020 erkrankte sie selbst an COVID-19 und hatte im Anschluss wegen Long COVID stark mit ihrer Rückkehr in den Alltag zu kämpfen. Seither engagiert sie sich für die Aufklärung über die 'neue Volkskrankheit' und entwickelt Reha-Programme für Betroffene. In ihrem Praxisbuch vereint sie Fach- und Erfahrungswissen und gibt einen Überblick über die verschiedenen Ausprägungen von Long COVID. Sie stellt Erfolg versprechende Therapien vor und gibt Tipps zur Selbsthilfe, die jede/r selbst begleitend umsetzen kann. Damit der Weg zurück ins Leben gelingt ...

Dr. Claudia Ellert ist Fachärztin für Chirurgie und Gefäßchirurgie. 2020 erkrankt sie selbst an COVID-19 und erlebt nach ihrer 'Genesung', dass sie ihren bisherigen beruflichen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Seither setzt sie sich mit ihrer eigenen Long-COVID-Symptomatik auseinander, entwickelt Reha-Programme und klärt mit anderen Ärzten über Long COVID auf. Unter anderem ist sie maßgeblich in der Betroffenen-Vereinigung Long COVID Deutschland aktiv (longcoviddeutschland.org).

Dr. Claudia Ellert ist Fachärztin für Chirurgie und Gefäßchirurgie. 2020 erkrankt sie selbst an COVID-19 und erlebt nach ihrer "Genesung", dass sie ihren bisherigen beruflichen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Seither setzt sie sich mit ihrer eigenen Long-COVID-Symptomatik auseinander, entwickelt Reha-Programme und klärt mit anderen Ärzten über Long COVID auf. Unter anderem ist sie maßgeblich in der Betroffenen-Vereinigung Long COVID Deutschland aktiv (longcoviddeutschland.org).

LONG COVID


Die neue, rätselhafte Krankheit


Sie hatten sich mit dem Coronavirus infiziert und kommen seither nicht mehr richtig auf die Beine? Sie leiden inzwischen unter zahlreichen Beschwerden, finden keine rechte Hilfe und fühlen sich darüber hinaus nicht richtig ernst genommen? Je mehr Sie über Long Covid, über Ihre Symptome und die Behandlungsmöglichkeiten wissen, desto besser werden Sie mit Ihrer Situation umzugehen lernen, wie die Autorin dieses Buchs, Frau Dr. Claudia Ellert, im Interview erklärt. Sie ist selbst von Long Covid betroffen und will über dieses komplexe Krankheitsbild aufklären.

Warum sind Sie Expertin für Long Covid geworden?

Claudia Ellert: Als Ärztin finde ich die Beschäftigung mit dem Thema Long Covid extrem spannend. Ich möchte die Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstehen, Krankheitsmechanismen nachvollziehen und somit Betroffenen helfen können. Allerdings verbindet mich neben aller medizinischer Expertise auch eine höchst persönliche Erfahrung mit dem Thema, denn ich selbst leide heute noch an Symptomen von Long Covid – nach einer milden Covid-19-Erkrankung im November 2020, die mehr oder weniger einem zweiwöchigen grippalen Infekt glich.

Wie äußert sich Long Covid bei Ihnen?

Ich fühle mich schneller und übermäßig erschöpft und bin geistigen und körperlichen Belastungen generell nicht mehr so gewachsen wie vor der Erkrankung. Ich bin also deutlich von meinen früheren körperlichen und kognitiven Leistungsgrenzen entfernt. Was letztlich dazu führte, dass ich bis heute als Chirurgin nur eingeschränkt arbeitsfähig bin. Ich sehe meine Long-Covid-Erkrankung als lebensverändernde Situation, weil vieles von dem, worüber ich mich definierte, weggebrochen ist. Ich erlebe tiefe Einschnitte in meiner beruflichen Laufbahn, aber auch in meinem Privatleben. Dazu gehört in meinem Fall, dass ich alle sportlichen Aktivitäten ruhen lassen muss, mit denen ich bisher meine Freizeit gefüllt und in denen ich Ausgleich gefunden habe. Das macht auch was mit dem eigenen Selbstverständnis.

Wann haben Sie bemerkt: Jetzt ist alles anders?

Es gab keine Stunde null. Das ist meist ein schleichender Prozess, bis man die Realität so wahrnimmt und akzeptiert, wie sie ist. Zumal ein milder oder auch beschwerdefreier Covid-19-Verlauf häufig dazu verführt, die Sache gedanklich schnell abzuhaken. Langfristige Beschwerden müssen nicht von Beginn an bestehen. Sie können sich auch innerhalb von Wochen und Monaten herausbilden. Manche Symptome sind bereits mit der Akuterkrankung vorhanden, andere entwickeln sich später – teilweise erst nach einer Phase ohne jegliche Beschwerden.

Wie sind Sie damit umgegangen?

Nachdem ich eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch genom-men hatte und merkte, dass eine zügige Rückkehr in den gewohnten beruflichen Alltag nicht möglich war, bin ich relativ schnell aktiv geworden – also im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ich war noch nie jemand, der es sich gern auf der Couch bequem macht, selbst wenn ich es heute öfter tue – oder tun muss – als früher. Sobald ich dazu in der Lage war, habe ich an der Klinik, an der ich als Oberärztin tätig bin, ein regionales Betreuungsangebot für Long-Covid-Patienten ins Leben gerufen, mit überwältigendem Erfolg. Wir haben inzwischen lange Wartelisten. Die Nachfrage ist enorm. Das Ganze ist eingebunden in ein regionales Netzwerk aus niedergelassenen Ärzten und Therapeuten. Außerdem bin ich maßgeblich bei »Long COVID Deutschland« aktiv, der einzigen Betroffeneninitiative in Deutschland, die auch politische Entscheidungsträger berät, wie zum Beispiel das Gesundheitsministerium. Sie sehen also, alles ist anders als vorher – aber mir ist definitiv nicht langweilig. Im Gegenteil: Es gibt viel zu tun! Long Covid hat mich quasi zu einer ungeplanten biografischen Wende gezwungen.

Warum gehen Sie mit dem Thema Long Covid an die Öffentlichkeit?

Als Ärztin und betroffene Long-Covid-Patientin habe ich den Vorteil, dass ich die Gegebenheiten und Probleme aus beiden Perspektiven kenne. Außerdem kann ich die Symptome und Krankheitsmechanismen so beschreiben und einordnen, dass sie sowohl für Mediziner als auch für medizinische Laien nachvollziehbar sind. Heute bin ich in universitäre Projekte eingebunden, die Versorgungskonzepte für Long-Covid-Patienten entwickeln. Das ist sehr wichtig. Hier kann ich meine Erfahrungen als Betroffene bestens mit meiner Expertise aus der Gefäßmedizin verbinden. Außerdem habe ich als Ärztin, die Long Covid selbst erlebt, eine ganz besondere Glaubwürdigkeit, was das Thema betrifft – und die nutze ich, damit die Menschen, die an Long Covid erkrankt sind, nicht in Vergessenheit geraten!

Wie viele Menschen haben Post oder Long Covid?

In Anlehnung an die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO müssen wir davon ausgehen, dass etwa zehn Prozent der Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung hatten, Post oder Long Covid bekommen. Für Deutschland selbst gibt es keine eigenen Zahlen, sodass wir auf Werte aus anderen Ländern zurückgreifen müssen. Nationale und internationale epidemiologische Studien berichten über lang anhaltende Beschwerden bei 20 bis 40 Prozent der von Covid-19 Betroffenen. Doch diese Zahlen sind schwer übertragbar und zudem Schwankungen durch den Impfstatus einer Bevölkerung und Virusvarianten unterworfen. Die Impfung zum Beispiel senkt das Risiko für Long Covid statistisch – leider jedoch nicht im erhofften Ausmaß. Manche Menschen entwickeln nach einer Impfung Beschwerden, die denen von Long Covid sehr ähnlich sind. Das Phänomen wird mittlerweile als Post-Vac-Syndrom bezeichnet. Das größte Problem sehe ich in der anhaltenden Einschränkung vieler Patienten, die noch im erwerbstätigen Alter sind. Studien legen nahe, dass sich viele von ihnen nicht ausreichend erholen und auch nach zwölf Monaten noch in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt sind. Wenn man sich mit den Beschwerden gerade dieser Patienten näher befasst, zeigen sich Überschneidungen mit dem Krankheitsbild Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom, kurz ME/CFS. Long Covid ist eine immense Belastung für den Einzelnen, aber auch für unser Sozialsystem und für den ohnehin gebeutelten Arbeitsmarkt. Hinzu kommt, dass überproportional viele Betroffene in Gesundheits- und Lehrberufen tätig sind. Das macht die Lage in Krankenhäusern, Arztpraxen und Schulen nicht besser.

Was haben Long Covid und ME/CFS miteinander zu tun?

Sie können sich Long Covid als Oberbegriff für alle Beschwerden vorstellen, die nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten können. Eine der Folge-erkrankungen ist, wie bereits erwähnt, ME/CFS, ein chronisches Krankheitsbild, das wir bereits als Folge anderer Infektionserkrankungen kennen. Es geht mit einer mitunter ausgesprochen schlechten Lebensqualität einher. Ein Teil der von Long Covid Betroffenen erfüllt die Diagnosekriterien für ME/CFS. Wie groß der Anteil ist, kann aktuell nur schwer beziffert werden.Schätzungen gehen davon aus, dass es etwa zehn bis 20 Prozent der Long-Covid-Patienten sind. Was auffällt, wenn man sich den Verlauf über zwölf Monate anschaut, ist der hohe Anteil derer, die sich nach Covid-19 nicht erholen. Dabei handelt es sich überwiegend um junge Menschen, die chronisch krank sind und mit relevanten Einschränkungen im Alltäglichen zurechtkommen müssen. Kennzeichnend für ME/CFS ist die Belastungsintoleranz, auf die ich im Buch ausführlich eingehen werde. Sie ist als zentrales Symptom in der Überschneidung von Long Covid zu ME/CFS zu betrachten.

Bekommen Long-Covid-Patienten die Hilfe, die sie brauchen?

Bedauerlicherweise ist unser Gesundheitssystem bisher wenig bis gar nicht auf diese Fälle eingestellt. Das liegt an der fehlenden Expertise zu postviralen Krankheitsbildern. Das heißt: Uns fehlen wissenschaftliche Langzeitstudien, praktische Erfahrungen und allgemein anerkannte Behandlungskonzepte und Therapieformen. Und es liegt daran, dass die Diagnose und Behandlung von Long-Covid-Patienten sehr zeit- und damit auch kostenaufwendig ist, weil sie viele Symptome zeigen können und häufig mehrere Organe gleichzeitig betroffen sind. Im Augenblick agiert unser Gesundheitssystem an der Grenze der Belast- und Machbarkeit. Deshalb fehlt es an Zeit, Geld und Personal, um sich einem vermeintlich neuen Krankheitsbild zu widmen. Ein Kreislauf mit fatalen Folgen.

Wie erleben Sie Ihre Behandlung – und welche Forderungen leiten Sie daraus ab?

Ich halte die Erfahrungen, die ich persönlich mache, nicht für repräsentativ. Ich habe da sicherlich einen Kollegenbonus und kann mir aussuchen, bei wem ich mich in Behandlung begebe. Ich weiß aber, dass das größte Pro-blem der Betroffenen ist, dass sie mit ihren Beschwerden oft nicht ernst genommen werden.

Absolut wichtig ist daher erstens, dass Long Covid als Erkrankung Aufmerksamkeit bekommt und bekannt wird. Menschen, die eine Covid-19- Erkrankung erleben, müssen darüber informiert sein, welche Folgen die Erkrankung haben kann. Niedergelassenen Ärzten muss in Form von Leit- linien, Diagnose- und Therapiestandards die Behandlung der Vielzahl der Patienten so einfach wie möglich gemacht werden. Dazu braucht es einerseits für Betroffene und andererseits für Behandler Aufklärung zu einem Krankheitsbild, zu dem keine flächendeckende Expertise besteht. Deshalb: Je mehr Öffentlichkeit das Thema bekommt, desto besser.

Aktuell stoßen viele Betroffene noch auf Unverständnis und müssen...

Erscheint lt. Verlag 6.9.2022
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte angstzustände • Atemnot • Belastungsstörung • Buch • Corona • Covid-19 • depressive Verstimmung • Erschöpfung • fatigue • Gelenkschmerzen • Gerinnungsstörung • Gesundheit • Gesundheitsschäden • Grippe • Haarausfall • Herzklopfen • Herzstolpern • Husten • Impfen • Impfung • Konzentrationsstörungen • Kopfschmerzen • Kreislaufprobleme • Kurzatmigkeit • Langzeitfolgen • Lärmempfindlichkeit • Lichtempfindlichkeit • Müdigkeit • Nierenerkrankung • Pandemie • post-covid • Reha • Schlafstörungen • Stoffwechselstörungen • Störung Geschmackssinn • Thromboembolien • Volkskrankheit
ISBN-10 3-96584-302-8 / 3965843028
ISBN-13 978-3-96584-302-8 / 9783965843028
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Schmerzfrei und beweglich: gezielt üben bei Kalkschulter, Frozen …

von Kay Bartrow

eBook Download (2023)
Trias (Verlag)
CHF 19,50
Umgang mit chronischer Müdigkeit und Erschöpfung

von Heiko Lorenzen

eBook Download (2023)
Schulz-Kirchner Verlag GmbH
CHF 8,30