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wbg Weltgeschichte Bd. III (eBook)

600 bis 1500
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2016 | 2. Auflage
VIII, 510 Seiten
wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
978-3-534-74039-0 (ISBN)
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Die >WBG Weltgeschichte< betrachtet - im Gegensatz zu bisherigen weltgeschichtlichen Darstellungen - die gesamte Menschheitsgeschichte erstmals unter dem Aspekt der globalen Zusammenhänge und Abhängigkeiten und bietet so einen modernen und zeitgemäßen Gesamtüberblick. Wer etwas über die Geschichte der Menschen auf dem Planeten Erde unter Berücksichtigung aller Zeiten und Kulturen erfahren möchte, kommt an diesem Werk, an dem bedeutende deutsche Fachvertreter der Geschichtswissenschaften mitgewirkt haben, nicht vorbei: »Sowohl ein universitärer Leserkreis als auch ein breiteres Publikum finden hier wichtige lesenswerte Darstellungen zu großen welthistorischen Themen des 19. und 20. Jahrhunderts« Historische Zeitschrift

Die Herausgeber: Johannes Fried, geb. 1942, ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Walter Demel, geb. 1953, ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität der Bundeswehr in München. Ernst-Dieter Hehl, geb. 1944, seit 1998 apl. Professor, ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Albrecht Jockenhövel, geb. 1943, war bis zu seiner Emeritierung 2008 Professor für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Gustav Adolf Lehmann, geb. 1942, ist Professor für Alte Geschichte und Direktor des Althistorischen Seminars der Georg-August-Universität Göttingen. Helwig Schmidt-Glintzer, geb. 1948, ist Sinologe und seit 1993 Direktor der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel.

Ernst-Dieter Hehl, geb. 1944, seit 1998 apl. Professor, ist derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Johannes Fried, geb. 1942, ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Albrecht Jockenhövel, geb. 1943, war bis zu seiner Emeritierung 2008 Professor für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Helwig Schmidt-Glintzer, geb. 1948, ist Sinologe und seit 1993 Direktor der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel. Walter Demel, geb. 1953, ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität der Bundeswehr in München. Gustav Adolf Lehmann, geb. 1942, ist Professor für Alte Geschichte und Direktor des Althistorischen Seminars der Georg-August-Universität Göttingen. Hans-Ulrich Thamer ist Senior Professor für Neuere und Neueste Geschichte im Exzellenzcluster Religion und Politik der WWU Münster. Forschungsschwerpunkte sind u.a. Nationalsozialismus und europäischer Faschismus; Ideen- und Sozialgeschichte im Zeitalter der Französischen Revolution; Historische Jugendforschung; Kulturgeschichte von Sammlungen und Museen.

»Thematisch klug organisiert.« Historische Zeitschrift

»Die Beiträge, verfasst von ausgewiesenen Fachleuten, vermitteln solides Sachwissen, verständlich dargeboten und klar strukturiert. Das ist angesichts der enormen Fülle des Stoffs, die Herausgeber und Autoren zu bändigen hatten, schon eine ansehnliche Leistung. Mit ihrem vor profunder Sachkenntnis strotzenden Opus haben die Autoren einen wichtigen Schritt hin zur endgültigen Überwindung eigentlich längst veralteter europazentrierter Perspektiven getan.« Damals

»Im Gegensatz zu älteren globalgeschichtlichen Unternehmen, wie der Historia Mundi und der noch heute sehr geschätzten Propyläen-Weltgeschichte, beansprucht diese Weltgeschichte, wirklich umfassend zu sein. Wie im ersten Band ist das den Verfassern auch im dritten und vierten Band gelungen. Dabei kommen zugleich die an die unterschiedlichen Zeiten gebundenen unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffes global zur Geltung. Besonders im dritten Band kommen die überregionalen Entwicklungen in Weltbild, Religion, Handel, Kunst und Herrschaftsformen durch interessante Vergleiche und Bezüge zur Geltung.« Preußische Mitteilungen

Diese Weltgeschichte »öffnet die Perspektive auf bisher kaum behandelte Themen, wie Technik, Erziehung, Sozialisation und Professionalisierung. Und er bietet eine sehr solide Darstellung der demographischen, technischen, kulturellen, religiösen und sozialen Verschiebungen und Austauschprozesse in einer klaren und ausdrucksvollen Sprache. Insofern ist das Ziel einer globalen Weltgeschichte erreicht worden.« sehepunkte.de

»Sowohl ein universitärer Leserkreis als auch ein breiteres Publikum finden hier wichtige lesenswerte Darstellungen zu großen welthistorischen Themen des 19. und 20. Jahrhunderts« Historische Zeitschrift

Kommunikation – Handel, Kunst und Wissenstausch


Michael Borgolte

Die Einheit der Welt war im „Mittelalter“ noch nicht realisiert. Zwar hatte sich das Menschengeschlecht schon seit der Vorgeschichte über den Globus verbreitet, doch war zwischen 600 und 1500 n. Chr. nicht jede menschliche Siedlung derart mit den anderen verbunden, dass alle die Knoten eines Netzes oder wenigstens die Glieder einer Kette bildeten. So blieb Australien mit seinen Ureinwohnern bis ins 17. Jahrhundert für sich, obwohl es nur wenige hundert Kilometer Seereise von Südostasien trennten, das selbst Teil eines weiträumigen Handelssystems vom Mittelmeer bis Japan war; ähnlich verhielt es sich mit dem noch weiter abgeschiedenen Neuseeland, während Neuguinea, das doch mit Streuinseln nach Borneo oder den Philippinen heranzureichen schien, erst 1526 als Baustein der Oikumene entdeckt worden war. Unerkannt entzogen sich der übrigen Menschheit auch das Innere Afrikas oder die Weiten Sibiriens, und Amerika hatten weder die Wikinger aus dem Osten noch die Polynesier aus dem Westen dauerhaft mit Europa oder Asien verknüpfen können.

Indianische Hochkulturen

Das „Mittelalter“ bestand also – universal betrachtet – aus mehreren voneinander getrennten Welten, die nur auf dem Weg des Vergleichs als globale Einheit konstruiert werden könnten. Für eine solche gedankliche Operation ist aber die Überlieferung allzu ungleichmäßig verteilt. Um den Zusammenhang Afrikas südlich des Äquators mit der Struktur anderer Weltgegenden konfrontieren zu können, reichen beim gänzlichen Mangel an Schriftzeugnissen die archäologischen Funde einfach nicht aus. Etwas besser ist die Lage bei den indianischen Hochkulturen, den mesoamerikanischen Maya (seit dem 3. Jh.) und Azteken (eingewandert seit ca. 1250) sowie dem Reich der Inka im Andenraum (seit ca. 1430). Die drei Herrschaftsbildungen hatten die beschränkte Mobilität für Handelswaren auf dem Landweg miteinander gemein. Dafür fehlten ihnen die Trag- und Zugtiere anderer Kulturen (Ochsen, Kamele, Pferde), so dass sie auch das Rad, das sie kannten, keinem Wagenkasten untersetzen konnten. Die Inka bauten zwar rund 24.000 Kilometer Straßen, darunter die Route über das Hochland der Anden zwischen Ecuador und dem heutigen Santiago de Chile, die aber nur Lastenträger, wenn nicht Krieger oder Boten, begehen konnten. Systematisch angelegte Speicher dienten zur Ablieferung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, die von Staats wegen redistribuiert wurden, während die Hauptstadt Cusco (Cuzco) nur Luxusgüter in kleineren Mengen erreicht haben dürften. Ein kommerzieller Handel konnte sich kaum entwickeln. Trotzdem gab es in den drei Zivilisationen Fernhändler, die, wo immer es ging, Wasserstraßen benutzten. Schiffe – oder Flöße – fuhren die peruanische Küste entlang und wagten sich von hier aus wenigstens gelegentlich auf die hohe See. Die Maya in Mexiko nutzten für den Warentransport ebenso Flussläufe. Fernhändler, die sich genossenschaftlich organisierten, konnten auch zu politischen und militärischen Zwecken eingesetzt werden; die aztekischen Herrscher schickten sie geradezu aus, um ihre Eroberungen in Nachbargebieten vorzubereiten. Im Ganzen lebten die indianischen Bevölkerungen aber in einem naturräumlich zerklüfteten Kontinent so isoliert voneinander, dass sich ihre Kulturen kaum berührten und gegenseitig befruchteten, ganz zu schweigen von überseeischen Kontakten.

Kenntnisse von der Welt

Weiträumige Kommunikation kann deshalb im mittelalterlichen Jahrtausend nur im Hinblick auf jene drei Kontinente betrachtet werden, die damals selbst als Oikumene galten: Asien, Europa und Afrika. Nach den Weltkarten der Lateiner waren sie durch Gewässer voneinander geschieden: Europa von Afrika durch das Mittelmeer und beide von Asien durch die Flüsse Don und Nil. Indessen bildeten diese technisch niemals unüberwindliche Hindernisse, während der Weltozean, der die drei Erdteile zu umschließen schien, in der Vorstellung der mittelalterlichen Menschen die Oikumene von den unbewohnten Teilen oder einem vierten Kontinent trennte, in dem womöglich die Monstren hausten. Tatsächlich war am Ende des Mittelalters von den drei Großmeeren der Weltkugel am besten das kleinste, der Indische Ozean, erschlossen; den Atlantik befuhr man regelmäßig allenfalls im Nordosten, während der Pazifik, größer als die beiden anderen zusammengenommen, nur an seinem chinesisch-japanischen Saum überbrückt wurde.

Die Transversale der Oikumene – Indischer Ozean und Mittelmeer


Über den Zusammenhang der drei Kontinente des Mittelalters entschieden die Ost-West-Verbindungen zwischen China und Lateineuropa; obschon, mindestens zeitweise, noch Fernwege auf dem Lande zur Verfügung standen, verknüpften diese Antipoden besonders die Schiffe auf dem Indischen Ozean und dem Mittelmeer. Viele Küstenstädte unterwegs wurden angesegelt, die ihrerseits über große Flussläufe und Straßen weiter auf andere Zentren verwiesen; mit den Waren und Menschen konnten so auch an vielen Stationen Ideen, technische Errungenschaften und Werke mustergültiger Schönheit aus der Fremde an Bord kommen. Da weder die Gegensätze der Religionen noch die Unterschiede der Lebensweisen die Suche nach Wissen, die Neugier auf das Überraschende und das Streben nach Besitz, Genuss oder Gewinn nachhaltig zu hindern vermochten, störten die Kommunikation der Menschen empfindlich nur Herrschaft und Gewalt. Dort, wo die Erdteile aneinanderstießen, am Schwarzen Meer und in der Levante, lag das Scharnier für das Gefüge der mittelalterlichen Welt; eine Schlüsselrolle kam insbesondere dem zu, der die Wasserwege zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean beherrschte, im Osten das Zweistromland und den Persischen Golf, im Westen den Nil und das Rote Meer.

Seewege und Landstraßen

Das hatte schon für die großen Reichsbildungen des Altertums gegolten; nachdem der Achaimenide Dareios I. die Herrschaft der Perser über Ägypten und die Kyrenaika wiederhergestellt hatte (522–520 v. Chr.), ließ er vom Nil zum Roten Meer einen Kanal bauen und den Seeweg von hier nach Indien erkunden, eroberte aber selbst um 518 das Tal des Indus. Seither verkehrten seine Schiffe regelmäßig im Persischen Golf. Der große Makedone Alexander tat es ihm als Eroberer Ägyptens (Gründung Alexandrias 331) und des Pandschab (327) nach. Von der Periode des Hellenismus bis über die Zeitenwende befuhren Inder die Straße von Hormus oder das „blaue Wasser“ bis zum Horn von Afrika, während gleichzeitig die Araber, wie vielleicht schon seit Jahrhunderten, nach Indien segelten und die Verbindung zum Mittelmeer schlugen. Den Römern versperrte zwar das Reich der Parther (250 v. Chr.–226 n. Chr.) vom Euphrat bis zum Indus den Landweg in den Osten, doch ermöglichte ihnen der Gewinn Alexandrias unter Augustus (30 v. Chr.) einen eigenen Verkehr mit Indien zu Wasser. Plinius skizzierte die Route zu den dortigen Häfen, und nach Strabon seien jährlich 120 ihrer Schiffe vom Roten Meer nach der Küste von Malabar (Westindien) aufgebrochen. Die Römer importierten exotische Tiere, wertvolle Steine, Hölzer und Elfenbein, chinesische Seide, Gewürze und Zucker, Baumwolle sowie Früchte des Subkontinents; als Gegengaben hatten sie wertvolle Metalle zu bieten, wie etwa Hortfunde goldener Münzen in Indien belegen. Im 3. Jahrhundert verlor der römische Handel an Bedeutung; von jetzt an bis ins 6. Jahrhundert wurden stattdessen die Griechen beziehungsweise Byzantiner aktiv. Da diesen die Sasaniden die Landstraßen in den Orient verschlossen, bedienten sie sich der Partnerschaft mit dem (seit ca. 330) christlichen Reich von Aksum (Äthiopien). Griechische Händler unterhielten auf diese Weise Geschäftsbeziehungen mit dem Jemen, mit Persien, Indien und Sri Lanka. Lange vor der Zeit Mohammeds hatten die Araber ihre führende Rolle im Indienhandel an die Sasaniden abgegeben. Persische beziehungsweise nestorianisch-christliche Kolonien säumten unter anderem die Küsten von Malabar und Sri Lanka. Vom 5. Jahrhundert an beobachteten chinesische Autoren die Handelstätigkeit der Perser, die damals mindestens bis zur Malaiischen Halbinsel vorgestoßen sein müssen. Nach dem griechischen Händler Kosmas Indikopleustes (523) hätten sich persische Kaufleute mit Chinesen und Leuten „aus den entferntesten Ländern“ in Sri Lanka getroffen.

Muslime als Anrainer des Mittelmeers – Muslimische Eroberung Spaniens

Als 100 Jahre darauf die Araber ihr Reich unter den „vier rechtgeleiteten Kalifen“ (632–661) über fremde Völker ausdehnten, rückten die Muslime „in eine zentrale Position, von der aus sie die beiden großen wirtschaftlichen Einheiten des Mittelmeers und des Indischen Ozeans verbinden konnten“ (André Wink). Rasch hatten sie das Sasanidenreich zerstört und Byzanz neben Armenien im Osten und Tripolitanien im Westen vor allem die Provinzen Syrien, Palästina und Ägypten abgenommen. 712 konnten die Omaijaden aus Damaskus auch das südliche Industal erobern. Man hat gesagt, dass die Muslime jetzt bis zum 11. Jahrhundert alle wichtigen Wirtschaftsrouten zu Wasser und zu Lande...

Erscheint lt. Verlag 1.1.2016
Verlagsort Darmstadt
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Allgemeines / Lexika
Geisteswissenschaften Geschichte
Schlagworte "Antike • Antike • Geschichte • Menschheitsgeschichte • "Mittelalter • Mittelalter • Nachschlagewerk • Neuzeit • Weltgeschichte
ISBN-10 3-534-74039-4 / 3534740394
ISBN-13 978-3-534-74039-0 / 9783534740390
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