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Vordenker der Organisationsentwicklung -  Thomas Schumacher,  Martin J. Eppler,  Oliver Haas,  Heiko Roehl,  Brigitte Winkler

Vordenker der Organisationsentwicklung (eBook)

Impulse für wirksame Veränderungsarbeit
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
332 Seiten
Schäffer-Poeschel Verlag
978-3-7910-5964-8 (ISBN)
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Es gibt Vordenker in der Organisationsforschung, die bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren haben. Dazu gehören Namen wie Drucker, Follett, Luhmann, Mintzberg, Senge, Watzlawick, Weick und einige mehr. Berater:innen beziehen sich auf sie, Wissenschaftler:innen zitieren sie und jede:r scheint sie zu kennen. Doch wer und was steckt dahinter? Wie hängen die bekannten Theoretiker miteinander zusammen und welche Bedeutung haben sie für heute?   Das Buch liefert mit kompakten, aussagekräftigen Porträts einen Überblick über die Klassiker der Organisationsentwicklung. Deren Leben und Wirken, zentrale Konzepte des Werks, ihr Einfluss auf die Entwicklung? der Organisationsforschung und die heutige Relevanz werden betrachtet. Eingebettet in die Theorielandkarte der Organisationsentwicklung werden ihre Konzepte anhand konkreter Fragen und Fallstudien lebendig gemacht: Was würde Bruno Latour hierzu sagen? Welche Konsequenzen hätte das für das betrachtete Unternehmen? Entwicklungslinien und Aktualität der Konzepte werden auf diese Weise spannend beleuchtet.? 

Thomas Schumacher Prof. Dr. Thomas Schumacher ist Partner sowie Management- und Organisationsberater der osb international. Er leitet das Forschungsprogramm 'Systemisches Management' am Institut für Systemisches Management und Public Governance an der Universität St. Gallen und ist Professor für Organisation und Führung an der katholischen Hochschule Freiburg. Thomas Schumacher beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit der Entwicklung von Organisationen und Management und ist in diesem Bereich Autor zahlreicher Publikationen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen aktuell im Bereich der Gestaltung organisationaler Management- und Kommunikationsarchitekturen, der Arbeits- und Entscheidungsfähigkeit von Organisationen sowie der Executive Education bzw. Management Learning. Seine Beratungsschwerpunkte liegen in der Begleitung von Strategie- und Organisationsentwicklungsprozessen, der Entwicklung und Begleitung von nationalen und internationalen Management- und Führungskräfteentwicklungsprogrammen sowie dem Coaching von Führungskräften. Martin J. Eppler Prof. Dr. Martin J. Eppler ist Ordinarius für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St.Gallen und dort Direktor des MCM Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Managementkommunikation und Wissensmanagement, Visualisierungsmethodik und Kollaboration. Er ist der Erfinder der Management-Visualisierungssoftware lets-focus und Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Organisationsentwicklung (ZOE). Oliver Haas Oliver Haas ist Senior Berater der osb international am Standort Wien. Er studierte Soziologie in Frankfurt/Main und Berlin. Seit mehr als 20 Jahren ist er in unterschiedlichen Führungsfunktionen und als Berater in den Bereichen Organisations- und Strategieentwicklung, Veränderungsarbeit sowie Führungskräfteentwicklung weltweit tätig. Als systemischer Organisations- und Managementberater und Coach begleitet Oliver Haas Mandanten aus verschiedenen Branchen bei tiefgreifenden Veränderungen. Oliver Haas lehrt an der European Business School/Reutlingen, der katholischen Hochschule Freiburg und der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel im Themenkreis Transformation, Changemanagement und Führung. Heiko Roehl Prof. Dr. Heiko Roehl begleitet seit über 20 Jahren Organisationen in Veränderungsprozessen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter der Kessel & Kessel GmbH und lehrt an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. sowie der Universität Hildesheim. Mitherausgeber der Zeitschrift für OrganisationsEntwicklung (ZOE) und Autor zahlreicher Veröffentlichungen&im Themenkreis Führung, Organisation und Change Management. Brigitte Winkler Prof. Dr. Brigitte Winkler ist Mitgründerin und geschäftsführende Partnerin von A47-Consulting, Beratung für Unternehmensentwicklung und Managementdiagnostik, in München. Sie war viele Jahre in leitenden Positionen im Personalbereich im In- und Ausland tätig - zuletzt als Leiterin der Zentralen Personalentwicklung und Prokuristin der HypoVereinsbank AG. Ihre derzeitigen Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Führungskräfte-Coaching und Managementdiagnostik sowie in der Beratung von Veränderungsprojekten. Hierin verfügt sie sowohl über zertifizierte Qualifikationen für die Disziplinen Coaching, Supervision, Organisationsentwicklung und Eignungsdiagnostik (DIN 33430) als auch über langjährige branchenübergreifende Beratungserfahrung in Firmen, Non-Profit-Organisationen, Hochschulen und Kliniken. Sie ist als Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen tätig, als Dozentin und Coach am Center for Leadership and People Management der Ludwig-Maximilians-Universität-München und als Coach für Professorinnen und Wissenschaftsmanagerinnen der TU München.

Exkurs: Chronologie und Hintergründe des VW-Dieselskandals


Chronologie und Hintergründe des VW-Dieselskandals


Organisationen verändern sich im Zuge sich wandelnder Umweltbedingungen. Die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, können dabei vielfältig sein: Technologischer Fortschritt, sich ändernde Kundenbedürfnisse, wandelnde Markt-, Wettbewerbs-, Branchen- oder verschärfte Gesetzesbedingungen sorgen dafür, dass Organisationen und ihr Management heute immer in Sichtweite der Grenzen von Wissen und Nicht-Wissen, Steuerbarkeit und Unsteuerbarkeit sowie Machbarkeit oder Unmöglichkeit operieren. Die Art und Weise, wie Organisationen mit solchen Herausforderungen umgehen, welche Handlungsmuster sie entwickeln und welche Eigenlogik sie dabei verfolgen, ist erfolgsentscheidend und kann – wie im VW-Dieselskandal – auch sehr dysfunktional sein.

Der Skandal um die VW-Dieselmotoren wurde im September 2015 öffentlich, als die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) enthüllte (United States Environmental Protection Agency 2015), dass viele von VW in Amerika verkaufte Dieselfahrzeuge ein Gerät in ihren Motoren eingebaut hatten, das Labortests erkennen und Leistungsmessungen entsprechend verändern konnte. Nur mit dieser Vorrichtung war es möglich, die vorgeschriebenen Abgasnormen zu erfüllen – was VW auch zugegeben hat.

Chronologie

Bekannte Wegpunkte

1990

Die amerikanische Environmental Protection Agency (EPA) verschärft den ›Clean Air Act‹ – die gesetzliche Regelung zur Luftreinhaltung.

2007

Bosch liefert Volkswagen eine Abschalt-Software, die nicht für den Fahrbetrieb vorgesehen ist. Trotz der Warnung, dass sie für den freien Verkauf illegal ist, beginnt VW mit dem Einbau. Anfang 2007 wird Winterkorn VW-Chef.

2008

VW beginnt mit dem Verkauf von umweltfreundlichen Clean Diesel in den USA (Golf, Jetta).

2011

Ein Techniker warnt Medienberichten zufolge den Chef der Motorenentwicklung der Marke VW, Heinz-Jakob Neußer, vor möglichen illegalen Praktiken bei Abgasmessungen. Der Techniker wird demnach nicht ernst genommen.

Mai 2014

Forscher der Universität in West Virginia testen Volkswagen-Modelle auf der Straße. Die Autos stoßen bis zu 40 mal mehr gesundheitsschädliche Stickoxide aus, als erlaubt. Volkswagen erklärt die Differenzen mit technischen Problemen. Einige Modelle erhalten »Software-Updates«.

Mai 2015

Die kalifornische Umweltbehörde Carb misst bei Tests erneut erhöhte Werte. Sie informiert Volkswagen sowie die US-Umweltschutzbehörde EPA. Es folgen mehrere »technische Treffen« zwischen Volkswagen und den Behörden.

3. September 2015

Volkswagen gibt gegenüber der Carb und der EPA zu, die Manipulations-Software in Dieselfahrzeugen installiert zu haben.

18. September 2015

Während der Internationalen Automobil-Ausstellung macht die EPA die Manipulation von Abgaswerten öffentlich. Gut 480.000 Autos in den USA sind damit ausgestattet. Volkswagen muss sie zurückrufen.

23. September 2015

Winterkorn tritt zurück, erklärt aber, er sei sich persönlich »keiner Schuld bewusst«. Bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig gehen erste Strafanzeigen gegen VW ein. Auch der Konzern erstattet Anzeige.

25. September 2015

Porsche-Chef Matthias Müller wird Winterkorns Nachfolger. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagt vor dem Bundestag, rund 2,8 Millionen Fahrzeuge seien in Deutschland betroffen.

22. April 2016

Der Abgasskandal brockt VW für 2015 mit 1,6 Milliarden Euro den größten Verlust aller Zeiten ein.

20. Dezember 2016

Im Rechtsstreit um Hunderte Zivilklagen verkündet ein US-Richter einen Kompromiss. VW soll Kund*innen, Behörden, Händlern und US-Bundesstaaten über 16 Milliarden Dollar an Entschädigung zahlen.

11. Januar 2017

VW und das US-Justizministerium einigen sich in einem zweiten großen Vergleich zu den strafrechtlichen Fragen auf eine Zahlung von 4,3 Milliarden Dollar.

07. Dezember 2017

Der VW-Manager Oliver Schmidt wird zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Ein US-Gericht spricht ihn mitschuldig an der Manipulation von Dieselmotoren.

14. Juni 2018

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig verhängt ein Bußgeld über eine Milliarde Euro gegen VW. Der Konzern teilt mit: »Volkswagen akzeptiert das Bußgeld und bekennt sich damit zu seiner Verantwortung.«

25. Mai 2020

In seinem ersten Urteil zum VW-Abgasskandal stellt der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe fest, dass klagende Käufer*innen ihr Auto zurückgeben und das Geld dafür einfordern können. Auf den Kaufpreis müssen sie sich aber die gefahrenen Kilometer anrechnen lassen.

Juni 2020

Ein US-Berufungsgericht entscheidet in einem Urteil, dass trotz bereits geschlossener Vergleiche zusätzliche Strafen zweier Bezirke der Bundesstaaten Florida und Utah zulässig seien.

9. September 2020

Das Landgericht Braunschweig akzeptiert die Anklage gegen Martin Winterkorn und vier frühere Kollegen wegen bandenmäßigen Betrugs.

Dezember 2020

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) erklärt eine umstrittene Software zur Schönung von Abgaswerten bei Zulassungstests von Dieselfahrzeugen für illegal.

2021 – bis heute

Weiterhin beschäftigen sich diverse Gerichte mit der Aufarbeitung des Skandals.

Tabelle 2: Chronologie des VW-Dieselskandals in Stichpunkten (Gaim et al. 2021; Arthur W. Page Society 2016)

Die Chronologie des Skandals

Kaum ein anderes Unternehmen in Deutschland steht wie VW als Symbol für die technische Leistungsfähigkeit des Landes. Das Ziel von VW war Anfang der 2000er-Jahre, der weltweit führende Automobilhersteller zu werden. VW sollte die zufriedensten Kund*innen und die zufriedensten Mitarbeiter*innen haben und gute Unternehmensergebnisse erzielen, um in die Zukunft investieren zu können und auch zukünftig die besten Autos zu bauen. Das Ziel, bis 2018 der weltweit führende Automobilhersteller zu sein (Volkswagen 2011), ging bereits auf Ferdinand Piëch, den Pionier des Dieselmotors im Pkw, und auf die 1990er-Jahre zurück, als VW auf Wachstum um jeden Preis setzte.

Bei den Bemühungen, den für VW so wichtigen US-Markt zu erobern, um der weltweit führende Automobilhersteller zu werden, setzte VW vor allem auf Dieselfahrzeuge. Trotz der Beliebtheit in Europa waren Dieselfahrzeuge in den USA unüblich. Dieselmotoren sind zwar sparsamer und effizienter als Ottomotoren, stoßen aber aus technischen Gründen größere Mengen an Stickoxiden (NOx) und Ruß aus. Erschwerend für die Verbreitung der Dieseltechnologie im US-Markt kam im Jahr 1990 die Überarbeitung des Clean Air Act hinzu, durch den der US-Kongress bewirkte, dass alle in den USA verkauften Autos wesentlich strengere US-Bundesabgasnormen erfüllen mussten.

Die Herausforderung für VW bestand nun darin, die intern gesetzten Wachstumsziele und die gestiegenen externen Anforderungen in Einklang zu bringen. Die Lösung bestand für die Ingenieur*innen darin, einen Dieselmotor zu entwickeln, der effizient, leistungsstark und sauber war. In Europa war VW bereits führend bei der Einführung des Dieselmotors für Personenkraftwagen und produzierte Motoren mit geringerem Geräusch- und Geruchspegel bei gleichzeitig hervorragender Beschleunigung und niedrigem Kraftstoffverbrauch. Das grundsätzliche Spannungsverhältnis zwischen Effizienz und Leistung auf Kosten höherer Emissionen blieb jedoch bestehen, auch wenn der Dieselmotor und die Abgastechnologie als Piëchs persönliches Innovationsideal verstanden wurden.

Bei dem Versuch, den US-Markt zu erobern, baute VW deshalb auf die Idee des sauberen Diesels und warb in den USA 2015 mit Fernsehspots, in denen VW-Dieselfahrzeuge als »saubere Diesel« beworben wurden, die die US-Abgasnormen erfüllen. Die bessere Leistung und die geringeren Emissionen des sauberen Diesels bedeuteten, dass sich die Besitzer*innen sowohl für Subventionen als auch für Steuerbefreiungen qualifizierten.

VW-Mitarbeiter*innen hatten sich schon früh darüber beschwert, dass die Emissionsanforderungen der kalifornischen EPA unrealistisch und für VW fast unmöglich zu erfüllen seien, insbesondere in Verbindung mit den Leistungs- und Effizienzzielen. Für diejenigen, die das paradoxe Versprechen eines »schnellen, billigen und umweltfreundlichen« Dieselfahrzeugs einlösen mussten, erwies sich dies als ein unlösbares technisches Rätsel.

Die Wettbewerber gingen mit dieser Herausforderung unterschiedlich um. Sowohl BMW als auch Mercedes-Benz stellten fest, dass dies ein nahezu unmögliches Ziel war. BMW erfüllte die Emissionsanforderungen...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
ISBN-10 3-7910-5964-5 / 3791059645
ISBN-13 978-3-7910-5964-8 / 9783791059648
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