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Ich erkenne eure Autorität nicht länger an

Manifest

***** 7 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
350 Seiten
2023 | 1. Auflage
Alfred Kröner Verlag
978-3-520-62701-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ich erkenne eure Autorität nicht länger an - Glenn Bech
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Wie kann es sein, dass Kunstschaffende sich in ihrer zur Schau gestellten Queerness sonnen, während sich Schwule andernorts nachts kaum aus dem Haus trauen dürfen - und keinen juckt's? Wie kann es sein, dass Reiche immer reicher werden, die gebildete Großstadtelite sich in ihrem Elfenbeinturm einkastelt, während andere froh sein müssen, sich überhaupt nur die weiterführende Schule leisten zu können? Und wie vor allem kann es sein, dass die aufgeklärten Menschen in unseren westlichen Gesellschaften das alles gar nicht bemerken oder mit einer paternalisierenden Sonderbehandlung gar noch fördern? Glenn Bech, Jahrgang 1991, praktizierender Psychologe, Provinzschwuler, Mobbingopfer, aus einer Familie, von der sich die braven Bürgerinnen und Bürger im Flugzeug schaudernd abwenden, wie er selbst sagt, legt den Finger in die Wunde unserer westlichen, heterosexuellen, erfolgsverwöhnten Überheblichkeit - und zwar so, dass es schmerzt. In seiner direkten, poetischen Prosa arbeitet er sich ab an Identität und Identitäten, an der Klassengesellschaft, sozialer Gewalt, an der systematischen Diffamierung und Diskriminierung von Homosexuellen, heute, mitten in Westeuropa. Auf der anderen Seite der selbstgerechte Wohlstandsbürger, der keine Ahnung hat, wie privilegiert er eigentlich ist und entsprechend blind ist für die andere Seite. Die Essenz: »wenn etwas leicht ist für dich/ ist das schön für dich«.Sehr subjektiv, schonungslos offen, selbstentblößend, voller Wut, down to earth, bitter, provozierend, berührend - und immer auf den Punkt.Glenn Bech, in Dänemark ein regelrechter Star, hat die Sprache und den Nerv derer getroffen, die sich vergessen und verraten fühlen von Politik und Gesellschaft, der Abgehängten, Ausgegrenzten - und damit auch Leserinnen und Leser erreicht, die mit Ich erkenne eure Autorität nicht länger an zum ersten Mal überhaupt freiwillig ein Buch in der Hand halten.

Glenn Bech debütierte 2021 mit dem vielfach ausgezeichneten Roman ›Farskibet‹. Das Ende 2022 erschienene ›Ich erkenne eure Autorität nicht länger an‹ ging durch die Decke. »Sein Manifest ist ein Rettungsanker für all diejenigen, die sich unterdrückt und allein fühlen« (Politiken), »Ich wünschte, man könnte eine Trompetenfanfare einfügen, um anzukündigen, dass hier ein Werk kommt, das etwas bewegen wird. Und es tut weh und tut gut und tut etwas« (Weekendavisen).

Andrea Paluch (*1970) promovierte über zeitgenössische britische Lyrik und lebt als Schriftstellerin, Übersetzerin und Lehrende in Flensburg. Ihr Debutroman ›Hauke Haiens Tod‹ (zusammen mit Robert Habeck, S. Fischer 2001, TB Kiwi) wird momentan verfilmt, sie hat mehrere Übersetzer:innen-/Literaturpreise erhalten. Ihr neuester Roman ›Gipfelgespräch‹ ist 2021 erschienen.

»Sein Manifest ist ein Rettungsanker für all diejenigen, die sich unterdrückt und allein fühlen« (Politiken)

»Ich wünschte, man könnte eine Trompetenfanfare einfügen, um anzukündigen, dass hier ein Werk kommt, das etwas bewegen wird. Und es tut weh und tut gut und tut etwas« (Weekendavisen).

Erscheinungsdatum
Übersetzer Andrea Paluch
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Original-Titel Jeg anerkender ikke længere jeres autoritet
Maße 130 x 230 mm
Gewicht 500 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adoption • Arbeiterklasse • Bildung • Bipolar • Cis-Mann • Dänemark • Diffamierung • Diskriminierung • Dominanz • Dysfunktionale Familie • Elite • Entwicklungspsychologie • Familie • Freundschaft • Gender • Gesellschaft • gesellschaftliche Gruppen • Gesellschaftskritik • Gewalt • Gleichberechtigung • Gleichstellung • Großstadt • hate crime • Heterosexualität • Heterosexuell • Heterosexuelle Gesellschaft • homophob • Homophobie • Homosexualität • influencer • Internet • internetmobbing • Kapitalismus • Kapitalismuskritik • Klassengesellschaft • Konsumgesellschaft • Korruption • Kunst • Künstlerszene • Land • Lesbe • Lesbisch • LGBT • LGBT+ • Männlichkeit • Menschenrechte • Mittelschicht • Mobbing • Mobbingopfer • Nonbinär • Oberschicht • paternalistische Gesellschaft • Patriarchat • patriarchialisch • Politiker • Privilegien • privilegiert • Proletariat • Prominente • Provinz • Psychologie • Queer • Queerness • Reiche • Reichtum • Schule • Schulhof • Schwul • Schwulenbewegung • Schwulenehe • schwulenhass • Schwuler • Sicherheit • Soziale Gewalt • Soziale Mobilität • Soziale Sicherheit • Soziale Ungleichheit • Sozialkritik • Stadt • Stadt-Land-Gefälle • Trauma • Turbokapitalismus • Überflussgesellschaft • Unterschicht • Wohlstandsbürger • Wohlstandsgesellschaft • Zugang zu Bildung
ISBN-10 3-520-62701-9 / 3520627019
ISBN-13 978-3-520-62701-8 / 9783520627018
Zustand Neuware
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5 Raum einnehmen

von , am 28.11.2023

mutig wütend aufbrausend traurig - Rückblick

Wo schauen wir hin in unserer Gesellschaft, wo trauen wir uns uns selbst infrage zu stellen.

Glenn Bech ruft mit seinem Buch gleich im Titel in die Welt, dass er das Wegschauen und das selbstgerechte Verhalten vieler seiner Mitbürger nicht mehr tolerieren will - obgleich er um Toleranz wirbt, nein sie fordert.

Der Autor spricht über seine Mutter, die er nicht verurteilen kann, obwohl sie einen sichtbaren Teil der Gesellschaft ausmacht, die ihn nicht sichtbar sein lässt. Obwohl sie ihren Sohn liebt und offen zu ihm steht, ist auch sie nicht von Vorurteilen und Prägungen frei. Die Kluft zwischen den von der normativ geprägten Gesellschaft und denen die sich von dieser an den Rand gedrängt fühlen ist groß und wirkt unüberwindbar.

Aber vielleicht hören wir zu, schauen hin und schlucken unsere Vorurteile einmal hinunter. Dann muss Bech nicht schreien, anklagen und den Finger in die Wunde legen.

Mich haben die Zeilen in "Ich erkenne eure Autorität nicht länger an" bewegt, aufgewühlt und zum Nachdenken gebracht.

Ich wünsche Glenn Bech und allen zu unrecht stigmatisierten Menschen ein Umdenken in der Gesellschaft. Denn es soll keiner mehr sterben wollen, sich fremd fühlen oder Angst haben, weil er/sie homosexuell, Frau, arm, benachteiligt, queer usw ist.

Ein radikales Buch mit einem flehendlichen Unterton.

hoffnungsvoll Gehör verschaffen - sichtbar sein

5 Eindringlich

von , am 26.11.2023

Glenn Bech schreibt direkt, poetisch und legt den Finger in die Wunden, sodass sie wehtun. Er hat mich mit seiner Prosa so sehr in den Bann gezogen, dass ich das Buch in zwei Abenden gelesen habe, weil ich immer noch mehr erfahren wollte. Die Klassengesellschaft, die soziale Gewalt, Diskriminierung, der Schmerz, der mit alldem verbunden ist, und andererseits viele Privilegien - dies wird in Westeuropa gern mal ausgeklammert und will nicht gern gesehen werden. Mit dieser Lektüre kommen wir jedoch nicht daran vorbei, uns mit all diesen Aspekten auseinanderzusetzen.

Absolute Empfehlung für alle!

5 Tacheles reden. Weil es nötig ist.

von , am 09.10.2023

Diskriminierungen gegen Menschen, die nicht der sogenannten heteronormativen Lebensführung entsprechen, die aus finanziellen, familiären und diversen anderen Gründen nicht zu den Privilegierten gehören, finden nicht nur weiterhin im Alltag statt, sie nehmen auch zu. Warum wird erwartet, dass Menschen sich und ihre Art zu leben und zu lieben, erklären und rechtfertigen sollen? Hilft es dem Einzelnen wirklich, wenn Stars sich in den sozialen Medien outen und sich symbolisch zum gleichberechtigten Leben aller auf allen Ebenen bekennen?
Aus seiner Hilflosigkeit und Wut heraus schrieb Glenn Bech dieses Manifest, in dem er über seine sehr persönlichen Erlebnisse mit Diskriminierung, Mobbing u. a. berichtet und viele Fragen stellt, die jeder Lesende sich selbst beantworten kann.
Dieses Manifest ist ein Aufruf, uns gegenseitig mehr Raum zu geben, sich wieder auf Empathie und Menschlichkeit zu besinnen. Traurig, dass so etwas nötig ist. Leseempfehlung!

5 Ein Manifest über Ungerechtigkeiten!

von (Hörselberg-Hainich ), am 25.09.2023

Wow, was für ein starkes und wortgewaltiges Buch!
Am Anfang habe ich mich tatsächlich ein kleines bisschen schwer mit dem Schreibstil getan. Es gibt keinen fließenden Text, sondern die meiste Zeit über tröpfeln einzelne Gedanken Zeile für Zeile so vor sich hin. Diese sind allerdings keineswegs nichtig, sondern eher das Gegenteil. Sie Provozieren, prangern an und vor allem legen sie die vielen Fehler im System schonungslos offen.

Folgt man dem Autor erst einmal ein paar Seiten lang, wie er sich in Rage redet (schreibt) ist man ganz schnell drin im Text und verschlingt Zeile um Zeile! Durch die Prosa und den vielen ganz persönlichen Erfahrungen bekommt der Text einen intensiven, wenn auch subjektiven Blickwinkel, der mich oft hat zustimmend nicken lassen, mich selbst hinterfragen lassen und manche Dinge auch ganz neu und anders betrachten lassen.

G. Bech schreibt über das Aufwachsen in der Provinz mit einer Familie die schon seit Generationen am unteren Ende der Gesellschaft steht, über Diskriminierung und Diffamierung von Homosexuellen, über soziale Gewalt und Ungerechtigkeiten. Er schreibt von Überheblichkeiten und (unbewussten) Privilegien, von Identitäten und Klassengesellschaften und immer wieder vom NICHT hinsehen. Vom nicht wahr haben wollen, dass Menschlichkeit keinen großen Platz neben Geld und Macht findet.

Ich finde allerdings, dass trotz der schonungslosen Worte die Hoffnung nicht verloren geht. Ja, er benennt so ziemlich jede Schwäche der Gesellschaft, aber um sich tatsächlich zu ändern muss man es nicht nur wollen, sondern vor allem erst einmal erkennen. Für mich war dieses Buch tatsächlich eine Bereicherung. Ich glaube, viele Leser*innen werden sich verstanden fühlen, aber auch neue Denkanstöße finden können.

4 radikal denken lernen

von (Berlin), am 18.09.2023

Das Buch ist wirklich sehr besonders. Ich glaube, ich hatte vorher noch nie das Gefühl, von einem Buch angeschrien zu werden – hier war das anders und am liebsten hätte ich auch laut gelesen. Der Autor hat etwas wahnsinnig unbequemes zu Papier gebracht, dass aber gleichzeitig einfach super viel Energie und Kraft in sich vereint. Autoritäten sind ein wichtiges Thema, mit dem wir die meiste Zeit unbewusst, aber ständig konfrontiert sind – Sei es Lehrer*innen in der Schule, Chef*innen im Büro, aber selbst unter Kolleg*innen – überall geht es um Macht, um Hierarchien und damit auch um Autoritäten. Wenn andere Macht über einen selbst haben, wie zum Beispiel Eltern beinahe uneingeschränkt über ihre Kinder, dann sollte man das immer konsequent hinterfragen. Denn spannend ist was passiert, wenn man sagt "Ich erkenne eure Autorität nicht länger an!"?
Abschließend kann ich das Buch jeder Person empfehlen, auch wenn es für viele definitiv nicht das Richtige sein wird. Ich hoffe, dass viele sich auf das Geschriebene einlassen können - das ist nämlich das Wichtigste, auch wenn es wehtut.

5 Absolut unmöglich richtig zu bewerten

von , am 14.09.2023

Eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, das man als Buch nicht liest? Unmöglich. Das Leseerlebnis hier lässt sich mit keinem anderen Buch vergleichen. Es kommt schon mal vor, dass ich mit einem Buch nichts anfangen kann, dann lege ich es beiseite. Das kann ich hier nicht. Immer wieder habe ich das Gefühl ein Zipfelchen von dem was Glenn Bech meint zu erhaschen. Und je mehr ich mich mit dem Buch befasse, umso mehr will ich über die Hintergründe wissen. Was ist die Zielgruppe an die das Buch sich richtet? Alle die es sich antun wollen. Antun im Sinne davon, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die eigene Komfortzone zu verlassen. Man hat gar nicht gemerkt, in welcher Blase man eigentlich lebt. Glenn Bech holt dich mit den Texten da raus. Und sei es nur für 5 Minuten. Leider wird die eigentliche Zielgruppe, die angeprangert wird, das Buch gar nicht lesen. Oder gehöre ich auch dazu?

5 Kampf um Gleichberechtigung und angenommen werden

von , am 09.09.2023

Dieses sprachgewaltige Werk ist aus der Enttäuschung, psychischen Verletzung und jahrelangen Kämpfen um Akzeptanz eines homosexuellen Mannes entstanden. Die Zeit für ein Buch wie dieses ist auf jeden Fall reif. Der Leser hört durch die nachdenklichen, besinnlichen, erzählenden und großenteils aphoristischen Passagen den Leidensdruck und die tief sitzende Wut eines Menschen, der um seinen Platz in der Welt kämpft. Der Leser bekommt einen sehr persönlichen Blick auf das Leben und die Wahrnehmung eines homosexuellen Mannes. Es eröffnet einem viele Perspektiven auf die alltäglichen Schwierigkeiten, mit denen Homosexuelle klar kommen müssen, über die viele vermutlich noch nie nachgedacht haben. Besonders gut gefällt mir der ausgefallene Sprachstil, der nicht nur trotzig, sondern sehr poetisch und philosophisch daherkommt.
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