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Investieren in Photovoltaik (eBook)

Ausgereifte Lösungen für Wohnungsunternehmen und Immobilieneigentümer
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
264 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-16755-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Investieren in Photovoltaik -  Thomas Oebbecke
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Um konsequent gegen den Klimawandel vorzugehen und die Erderwärmung einzudämmen, ist entschlossenes ganzheitliches Handeln erforderlich. Thomas Oebbecke setzt sich dafür ein, den CO2-Ausstoß durch die großflächige Implementierung bereits hoch effizienter Solartechnologien zu reduzieren. In seinem Buch präsentiert er praxisnahe Ansätze zur Integration von Photovoltaik in bestehende und neu entstehende Immobilien. Dabei vermittelt er grundlegende Planungs- und Bedarfsermittlungskonzepte, erläutert die optimale Nutzung der Sonneneinstrahlung und identifiziert potenzielle Stör- und Risikofaktoren. Das Buch informiert außerdem über Förder- und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten, Versicherungsaspekte, Meldepflichten sowie die notwendigen Baugenehmigungen. Inhalte: - Klimaneutralität: Chance und Herausforderung - Solarenergie und Photovoltaik: grundlegende Begriffe - Recyclingfähigkeit und Kreislaufwirtschaft - Projektrahmen und Betriebsformen - Planung und Umsetzung - Betrieb, Wartung und Reinigung - Das neue Gebäudeenergiegesetz, Versicherung und FörderungDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzende Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

Thomas Oebbecke ist Architekt und als Berater für Nachhaltigkeit tätig. Er ist Autor des Bestsellers 'ESG in der Immobilienwirtschaft'/ Kapitel ESG in der Projektentwicklung (Neubau und Sanierung); Bauprozesse und -materialien.

Thomas Oebbecke Thomas Oebbecke ist Architekt und als Berater für Nachhaltigkeit tätig. Er ist Autor des Bestsellers "ESG in der Immobilienwirtschaft"/ Kapitel ESG in der Projektentwicklung (Neubau und Sanierung); Bauprozesse und -materialien.

3.4 Demografie und Energiebedarf


Die Bevölkerungsentwicklung wird einen erheblichen Einfluss auf den Strombedarf haben. Das Verhältnis zwischen Bevölkerungswachstum und Stromnachfrage ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei einer konstant zunehmenden Weltbevölkerung benötigen mehr Menschen Energie für ihre täglichen Bedürfnisse, für Beleuchtung, Heizung, Kühlung, Elektronik oder industrielle Zwecke.

Die Tendenz, vom Land in städtische Ballungsräume zu ziehen, geht grundsätzlich mit einem erhöhten Strombedarf einher und hat signifikante Auswirkungen auf die Energieintensität. Der Begriff »Energieintensität« bezieht sich auf den Energieverbrauch pro Einheit wirtschaftlicher Aktivität oder pro Kopf. Die Energieintensität misst also, wie viel Energie für die Erzeugung von Waren und Dienstleistungen oder pro Person benötigt wird. Eine höhere Energieintensität bedeutet, dass mehr Energie für eine gegebene wirtschaftliche Aktivität oder Bevölkerungszahl erforderlich ist. Wenn also mehr Menschen in der Stadt wohnen, steigt beispielsweise der Bedarf an elektrischer Energie für Wohnungen, Gewerbe, Industrie und den öffentlichen Verkehr. Städtische Gebiete haben eine dichtere Infrastruktur, die Energie benötigt. Dazu gehören Beleuchtung, Verkehrssysteme, Kommunikationsnetze und andere Dienstleistungen.

Auch ein steigender Lebensstandard wird den individuellen Stromverbrauch zusätzlich erhöhen – das zeigen die Erfahrungswerte der Vergangenheit. Menschen und Gesellschaften mit höherem Einkommensniveau neigen weltweit dazu, grundsätzlich mehr Energie zu verbrauchen – sei es in Form von größeren Wohnungen, Klimatisierung, Elektrogeräten, Telekommunikation oder Mobilität.

Diese Erhöhung des Strombedarfs kann durch Energieeffizienzmaßnahmen abgemildert werden. Die Einführung energieeffizienter Technik und Praktiken würde den Anstieg des Strombedarfs pro Person verlangsamen. Der Übergang zu erneuerbaren Energien und anderen kohlenstoffarmen Energiequellen kann den Anstieg des Strombedarfes ebenfalls dämpfen und dazu beitragen, die Auswirkungen des Bevölkerungswachstums auf die Umwelt zu minimieren.

Es ist festzuhalten, dass die Beziehung zwischen Demografie und Strombedarf von Region zu Region unterschiedlich ist. In entwickelten Ländern mit stabilen oder rückläufigen Bevölkerungszahlen werden Effizienzmaßnahmen und die Umstellung auf erneuerbare Energien dazu beitragen, den Strombedarf stabil zu halten oder sogar zu senken. In Schwellen- und Entwicklungsländern wird der Bedarf an Energie und Elektrizität jedoch rasant steigen. Daher ist es entscheidend, nachhaltige und energieeffiziente Lösungen zu fördern, um den steigenden Strombedarf in den Griff zu bekommen und die Umweltauswirkungen gleichzeitig zu minimieren.

Für Deutschland wurde bisher angenommen, dass 2045 hier noch 78 Millionen Menschen leben. Die aktuellen Zahlen zeigen jedoch ein anderes Bild. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lebten zum Jahresende 2022 gut 84,4 Millionen Personen in Deutschland. Die Bevölkerung ist im Jahr 2022 um 1,3 % (+1.122.000 Personen) gewachsen, nachdem sie im Vorjahr nur einen leichten Anstieg um 0,1 % verzeichnete (+82.000 Personen). Diese Entwicklung ist auf einen deutlichen Anstieg der zugewanderten Personen (1.455.000) zurückzuführen (2021: 329.000), vor allem bedingt durch die Fluchtbewegungen aus der Ukraine. Gleichzeitig sind auch im Jahr 2022 wie in den Vorjahren mehr Menschen gestorben als geboren wurden: Es wurden 327.000 Sterbefälle mehr registriert im Vergleich zu Geburten (2021: 228.000). Die Bevölkerungszahlen basieren auf dem Zensus 2011.

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Zensus 2022 wird die Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung aktualisiert. Stand 30. Juni 2023 hat die Bevölkerung im zweiten Quartal wie in den beiden vorangegangenen Quartalen um jeweils 0,1 % zugenommen (+50.000 Personen). Nach dem starken Wachstum in den ersten drei Quartalen 2022 vor dem Hintergrund der Fluchtbewegung aus der Ukraine (1. und 2. Quartal 2022 +0,6 % beziehungsweise +0,5 %; 3. Quartal: 0,2 %) hat sich die Bevölkerungsentwicklung somit stabilisiert.15

Mittelfristig ist jährlich mit mehr als 700.000 Geburten und etwas weniger als 1.000.000 Sterbefällen zu rechnen, wobei diese Zahl tendenziell zunehmen wird. Hinzu kommt eine starke Abwanderung. Diese Abwanderung war durch die Coronapandemie nur unterbrochen und bewegt sich nun in Richtung von 1.500.000 Menschen jährlich.

Bevölkerungswachstum entsteht in Deutschland nur durch Zuwanderung mit den bekannten Spitzen 2015 und 2022 durch die Kriege in Syrien und der Ukraine. Die weitere Entwicklung ist davon abhängig, wie die Zuwanderungsfrage auf europäischer Ebene behandelt wird. Wanderungs- und Fluchtbewegungen aufgrund von Klimawandel, Kriegsgeschehen und Armut könnten zwischen 2040 und 2050 nicht mehr (wie aktuell) nur 1 % der Weltbevölkerung, sondern mehr als 5 % umfassen. Das wird das Leben und die Gesellschaften in Europa grundlegend verändern.

Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass der Einfluss der Demographie auf den Strombedarf sehr komplex und vielschichtig ist und von verschiedenen Faktoren abhängt. Die gezielte Förderung von Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und nachhaltigen Lebensstilen wird dazu beitragen, die steigende Nachfrage nach Strom in Einklang mit den Umweltzielen zu bringen.

Abb. 12: Veränderung der Bevölkerungsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland zwischen 2021 und 202216 (Darstellung: Thomas A. J. Oebbecke)

3.4.1 Verdoppelung des jährlichen Strombedarfs


Die anstehende Neuordnung der Stromversorgung von Unternehmen, Behörden und Haushalten in Deutschland bedeutet allerdings auch bei einer schrumpfenden Bevölkerung mehr als eine Verdoppelung des jährlichen Strombedarfs auf 1.000 bis 1.200 TWh. Deshalb sind die meisten Gebäude idealerweise mit der Brückentechnologie Wärmepumpen auszustatten, Verbrennungsantriebe für Verkehrszwecke sind grundsätzlich zu ersetzen, Wasserstoff soll zur Stromspeicherung dienen.17

Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, ist es dringend erforderlich, die Nutzung von Wasserkraft, Windkraft, Sonnenlicht und Pflanzenstoffen weltweit in erheblichem Umfang und kontinuierlich auszubauen. Gleichzeitig müssen die entwickelten Länder ihren Bedarf an Rohstoffen, Wasser und Bodenfläche deutlich einschränken.

Lässt sich das tatsächlich umsetzen? Das hängt davon ab, ob und wie gerade entwickelte Gesellschaften aus der Fortschritts- und Wohlstandsfalle herausfinden. Der britische Wirtschaftswissenschaftler William S. Jevons (1835–1882) erkannte schon früh: Mit immer besseren, leistungsfähigeren Maschinen können immer noch mehr und noch preisgünstigere Waren erzeugt werden. Jegliche Einsparung oder Kostensenkung führt aber dazu, dass in der betreffenden Volkswirtschaft mehr verbraucht wird (Jevons-Paradoxon, Rebound Effect). Das galt einst vor allem für Kohle, Erdöl und Gas.

Abb. 13: Verbrauch von Kohle weltweit18 (Darstellung: Thomas A. J. Oebbecke) Abb. 14: Weltweiter Anteil am Ölverbrauch pro Land19 (Darstellung: Thomas A. J. Oebbecke) Abb. 15: Verbrauch von Erdgas weltweit20 (Darstellung: Thomas A. J. Oebbecke)

Anders ausgedrückt: Werden Geräte immer sparsamer, nimmt gleichzeitig die Zahl der Maschinen und Geräte in Unternehmen und Haushalten zu. Das rasch steigende Bevölkerungswachstum, mehr Konsum und der zunehmende Ausstoß von Waren führt zu einem immer höheren Strombedarf. Dies wurde 1980 von den US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlern J. Daniel Khazzoom (*1933) und Leonard Brookes (1919–2016) für das 20. Jahrhundert bestätigt.21 Die Bedeutung der Elektrifizierung für die Moderne wurde bereits faktenreich beschrieben (Bodanis 2005, Webber 2019). Vorhersagen sind bekanntlich schwierig, da sie die Zukunft betreffen: Heutige Entwicklungen fortgeschrieben, würde allein die Vernetzung (Informations- und Kommunikationstechnik, IKT) in den entwickelten Ländern ab 2035 die Hälfte des verfügbaren Stroms beanspruchen,22 eine absurde Entwicklung.

Was wären mögliche Lösungsansätze, um diesen Trend aufzuhalten? Die meisten Lösungen sind bereits bekannt und werden in zunehmendem Umfang umgesetzt, um den Stromverbrauch trotz wachsender Bevölkerung und steigender Nachfrage nach elektrischer Energie zu reduzieren. Die stetige Verbesserung der Energieeffizienz durch den Einsatz entsprechender Technologien und Praktiken in Haushalten, Unternehmen und Industrien ist genauso Teil der Lösung wie der Umbau der Gesellschaft weg von einer linearen und ausschließlich auf Ausbeutung basierenden Weltwirtschaft hin zur Kreislaufwirtschaft. Die Förderung von Recycling und Wiederverwendung wird zusammen mit dem Trend zur Energieeffizienz die Herstellung und die Betriebskosten aller neuen Produkte verringern. Die schon erwähnten Neuentwicklungen (Smart Grids) in Verbindung mit dem Ausbau von intelligenten Stromnetzen bilden zusammen mit der Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Energieeffizienz und nachhaltige Praktiken einen weiteren Baustein. Gesetzliche...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Haufe Fachbuch
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft
Schlagworte DIN/VDE • Energiesicherungsgesetz • Energiewende • Energiewirtschaftsgesetz • Erneuerbare-Energien-Gesetz • Gebäudeenergiegesetz • Immobilieneigentümer • Landesbauordnung • Mieterstromgesetz • Nachhaltigkeit • Ökologische Transformation • Photovoltaik • Solarenergie • Solargesetze • Sonnenenergie • Thomas Oebbecke • Wohnungseigentümer • Wohnungsunernehmen:Investition
ISBN-10 3-648-16755-3 / 3648167553
ISBN-13 978-3-648-16755-7 / 9783648167557
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