Lehr-Lernprozesse mit dem Modell der vollständigen Handlung gestalten
Kinder und Jugendliche tragen aktuelle gesellschaftliche Diskussionen auch in ihre Lern- und Bildungsräume. Um Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte auf diese Anforderungen vorzubereiten, übertragen die Autor:innen das Modell der "vollständigen Handlung" auf sozialpädagogische Kontexte. Das Modell der "vollständigen Handlung" unterstützt Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte dabei, Kompetenzen für eine demokratische Haltung zu entwickeln und auf dem Schulhof, im Jugendzentrum und in der Kita zu vermitteln. Wissenschaftliche Ergebnisse werden mit der Relevanz emotionaler Aspekte verknüpft, sodass ein ganzheitlicher Lehr- und Lernansatz entsteht.
Marcus Mesch (Jg. 1976) ist Magister Artium in Sozial- und Wirtschaftsgeschichte/Erziehungswissenschaft und Studienrat in der Fachrichtung Sozialpädagogik mit den Fächern Wirtschaft/Politik und Gemeinschaftskunde am Berufsbildungszentrum Mölln.Annika Meisel (Jg. 1985) ist Diplom-Pädagogin und Studienrätin in der Fachrichtung Sozialpädagogik mit den Fächern Wirtschaft/Politik und Gemeinschaftskunde am Berufsbildungszentrum Bad Segeberg.
Vorwort Einleitung 1 Fachtheoretische Einleitung 2 Demokratische Vorannahmen3 Emotionaler Einstieg in den Lehr-Lern-Prozess über Lernsituationen4 Kompetenzorientierung5 Das erweiterte Modell der vollständigen Handlung5.1 Einstieg mithilfe von Lernsituationen5.2 Phase 1: Die Reflexionsphase5.3 Phase 2: Perspektivwechsel5.4 Phase 3: Fachwissenschaftliche Vertiefung5.4.1 Reflexion des fachwissenschaftlichen Vorwissens5.4.2 Erarbeitung von neuen fachwissenschaftlich begründeten Fähigkeiten und Fertigkeiten5.5 Phase 4: Leitziel(e) formulieren5.6 Phase 5: Planen und Entscheiden5.7 Phase 6: Durchführen/Präsentieren5.8 Phase 7: Bewerten, Beurteilen, Reflektieren6 Beispielhafte Umsetzung6.1 Lernsituation Beteiligung in der Kita6.2 Thematische Einordnung der Lernsituation6.3 Unterrichtssequenz entlang der Phasen des erweiterten Modells der vollständigen Handlung7 Abschließende BemerkungLiteratur
Erscheinungsdatum | 28.01.2022 |
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Reihe/Serie | Unterricht gestalten |
Verlagsort | Bielefeld |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 221 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Slavistik |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Didaktik | |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik | |
Schlagworte | Ausbildung • Demokratieverständnis • Erzieher • Erzieherin • Kindergarten • Kita • Lehr-Lern-Prozess • Lernsituation • Perspektivwechsel • Politische Bildung • Reflexion • Sozialpädagogik • Unterricht • Unterrichtsgestaltung |
ISBN-10 | 3-7639-7013-4 / 3763970134 |
ISBN-13 | 978-3-7639-7013-1 / 9783763970131 |
Zustand | Neuware |
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5 "Wie vermittle ich Haltung?"
von Konstanze Hohmuth (Dresden), am 04.08.2023
Oft schlug ich mich sowohl im Studium als auch als Lehrkraft und Dozentin erfolglos mit Lernsituationen im Zusammenhang mit dem Modell der vollständigen Handlung herum und bezweifelte die Möglichkeit, dies im schulischen Kontext durchzuführen. Ebenso fehlte mir in der Sozialpädagogik häufig der emotionale Zugang zur Handlungssituation, die Auseinandersetzung der Schüler:innen mit der Frage "Was hat das hier eigentlich mit mir zu tun?".
Der Beitrag von Mesch/Meisel war in diesem Zusammenhang eine Offenbarung, die eigentlich die ganze Zeit schon auf der Hand lag. Ihr Vorschlag einer möglichen Vorgehensweise nach dem "Erweiterten Modell der vollständigen Handlung" scheint für mich all meine aufgeführten Kritikpunkte aufzunehmen und einen Weg anzubieten, der sich hervorrragend für die Sozialpädagogik zu eignen scheint. Ich habe mit meinen Studierenden das Modell intensiv diskutiert und diese haben zunächst in der Theorie eine Lernsituation auf dessen Grundlage konzipiert. Das Feedback der Studentinnen und Studenten war sehr positiv, für viele war es tatsächlich auch ein "Geländer" zum Festhalten. Darüber hinaus erkannten sie das Potential der Reflexions- und Perspektivwechselphase. Auch die Möglichkeiten zum selbstständigen Denken und Arbeiten im Modell orientieren sich an zeitgemäßen Lehr- und Lernformen. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass SuS diese Art des Lernens nach vielen Jahren meist konventioneller Schulsozialisation erst lernen müssen. Mein einziger Kritikpunkt am Beitrag ist die begriffliche Unschärfe, was den Unterschied Handlungssituation und Lernsituation betrifft. Beim Lesen erscheint dieser Unterschied manchmal nicht deutlich genug herausgearbeitet.
Dennoch bin ich ein großer Fan und eine Verfechterin des "Erweiterten Modells der vollständigen Handlung" und auch der Autor:innen, auch aufgrund der letzten Sätze des Beitrags.
"Das Modell der vollständigen Handlung ist allerdings weder Patentrezept noch Musterlösung und auch nicht der Heilige Gral der Didaktik, dem es sich zu unterwerfen gilt. Fühlen Sie sich animiert, selbst, neu und anders zu denken und zu handeln. Einer instrumentellen Vernunft wird entgegengehalten:, Pure Vernunft darf niemals siegen' (Tocotronic)"
So sehe ich das auch :).
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