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Bikergirl (eBook)

Spiegel-Bestseller
Wie ich die Freiheit suchte und das Leben fand. Motorradabenteuer einer jungen Frau - Schicksal, Krankheit, Selbstfindung. Bekannt durch den Instagram-Account »Affe auf Bike«
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
192 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-1660-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bikergirl -  Ann-Kathrin Bendixen
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Pure Freiheit. Eine Vorstellung, die viele fasziniert und dennoch für die meisten ein unerfüllter Traum bleibt. Ann-Kathrin Bendixen konnte in ihrem letzten Schuljahr an nichts anderes mehr denken. Damals hatte ihr eine heimtückische Krankheit zwei Jahre ihres Lebens geraubt. Eine Zeit, in der sie eingeschränkt war und abhängig von der Hilfe anderer. Noch im Krankenhaus beschloss sie, nach dem Abitur kein Studium zu beginnen, sondern stattdessen ihre alte Suzuki Bandit zu packen und auf Weltreise zu gehen. Bikergirl erzählt von der abenteuerlichen Motorradtour einer 19-Jährigen, die allein und ohne Geld mit ihrem Bike quer durch Europa fährt, neue Länder und Kulturen kennenlernt und dabei allen Gefahren zum Trotz, ihre Freiheit lebt. Ihr einziger Begleiter ist ein Plüschaffe, der ihr in einsamen Momenten Trost spendet.

Ann-Kathrin Bendixen ist gerade einmal 19 Jahre alt, als sie sich nach dem Abitur mit einem alten Motorrad und einem Plüschaffen auf Weltreise begibt. Nach einer längeren Krankheit hatte sie spontan beschlossen, allein die schönen Seiten dieser Welt zu entdecken. Ihre Reise dokumentiert sie auf der beliebten Instagram-Seite AffeaufBike.

Ann-Kathrin Bendixen ist gerade einmal 19 Jahre alt, als sie sich nach dem Abitur mit einem alten Motorrad und einem Plüschaffen auf Weltreise begibt. Nach einer längeren Krankheit hatte sie spontan beschlossen, allein die schönen Seiten dieser Welt zu entdecken. Ihre Reise dokumentiert sie auf der beliebten Instagram-Seite AffeaufBike.

Prolog


›Fuck, ist die Aussicht fett!‹, dachte ich mir und schaute in die Ferne. Mit meinem Motorrad war ich auf einen Berg gefahren und sah hinab auf die Lichter einer Stadt. Es war stockdunkel, der Wind wehte und die Grillen zirpten. Ich streckte meine Arme in die Luft. Freiheit! Ich hatte Gänsehaut, meine Augen wurden glasig und meine Knie weich. Ich wischte mir eine Träne von der Wange, als eine Sternschnuppe durch den dunklen Himmel zischte. ›Ich wünsche mir …‹, dachte ich und überlegte …

BÄÄÄM! Ein unfassbarer Schmerz holte mich zurück in die Realität. »Bitte nicht!«, flehte ich, als ich checkte, dass ich nicht auf meinem Motorrad, sondern auf einem stinknormalen Holzstuhl in der Schule saß. Ich sah mich um. ›Der Klassenraum ist doch einfach nur schäbig‹, dachte ich und fasste mir an die Stirn. Fieber. Mich durchfuhr ein Kälteschauer. Der Schmerz wurde schlimmer. Ein Schmerz in meinem Kopf, den ich Tag für Tag mit mir herumtrug. Seit etlichen Wochen versank ich in meinen Träumen. Träume, die mir für einen Moment den Schmerz nahmen. Träume, die mir Hoffnung schenkten. Hoffnung auf eine Zeit ohne diesen Schmerz. Ich hob meinen Blick und sah dem Lehrer dabei zu, wie er irgendwelche absurden Formeln an die Tafel krickelte. ›So eine Scheiße werde ich nie wieder brauchen‹, dachte ich und blendete seinen Unterricht aus.

»Ann-Kathrin?«, fragte er natürlich genau in diesem Moment und schaute auf mich herab.

Seine Fragen zur Analytischen Geometrie konnte er sich sonst wohin schieben. Wieso verdammt noch mal nehmen Lehrer einen dran, ohne dass man sich gemeldet hat?

›Sehr witzig‹, dachte ich, als ich in sein belustigtes Gesicht sah.

Er wusste, dass ich keine Ahnung hatte. Angepisst schaute ich an die Tafel. Die Formeln tanzten, das Geschriebene blieb verschwommen. Nichts Neues. Mein Kopf dröhnte, meine Augen brannten. Schmerzen überkamen mich. Immer wieder. Ich hatte keine Kraft, mich länger anzustrengen und am Ende doch nichts zu erkennen.

»Ich weiß es nicht«, antwortete ich und kassierte einen skeptischen Blick meines Lehrers. Doch er belastete mich nicht. Was mich belastete, war der Schmerz. Ein Schmerz, der blieb. Monatelang.

Dabei ist meine Krankheitsgeschichte fast genauso kompliziert wie die beschissenen Matheformeln. Denn diese scheußlichen Kopfschmerzen wurden ursprünglich mal durch eine winzig kleine Nagelbettentzündung ausgelöst. Mit 16 Jahren dachte ich, Fußball kann man mal machen. Aber kaum hatte ich angefangen zu spielen, entwickelten sich Entzündungen an meinen Zehen, die eiterten und bluteten. Mit dem Arztbesuch ließ ich mir leider zusätzlich noch mal ordentlich Zeit. So lange, bis mir kein Schuh mehr passte. Mein großer Zeh war kurz davor, sich komplett zu verabschieden. Es war so schlimm, dass ich kaum mehr erkennen konnte, ob der Zeh noch blau war oder schon schwarz angelaufen. Als ich mich endlich traute, einen Arzt aufzusuchen, dauerte es ganze zwei Jahre, bis mein Fuß wieder verheilt war. Antibiotika waren dabei laut jedem Doktor das Wundermittel und mein Immunsystem verabschiedete sich langsam. Mehr Tabletten zu schlucken, als ich Essen zu mir nahm, war halt doch nicht so gesundheitsfördernd wie erhofft. Ich musste viel ruhen und wurde oft krank. Während andere Menschen feiern gingen, saß ich in meinem Bett und starrte die Wände an. Den Fuß immer schön hoch halten, hieß es. Spannend, seeehr spannend. Ich fing an, mein Leben zu hassen. Als sich dann auch noch, durch die vielen Erkältungen, die ich mir einfing, meine Nasennebenhöhlen chronisch entzündeten, fühlte ich mich schon wie eine lebende Leiche. Meine Oma hatte weniger Probleme als ich … und die war 86! Nachdem ich durch die Infekte immer mehr unter Kopfschmerzen litt, lief ich wieder zum Arzt. Der Fehler meines Lebens. Diagnose Polypenentfernung. Ein absolut gängiges Leiden. Nix Schlimmes, aber die Entfernung sollte mich mal wieder kränker machen, als ich ohnehin schon war. Obwohl ich gefühlte tausend Mal betont hatte, dass ich die OP nicht wollte, schien sie dennoch unumgänglich. Ein Routineeingriff, hieß es. Doch nicht bei mir. Danach wurde es erst richtig schlimm.

Eines Morgens wachte ich dann mit so unerträglichen Kopfschmerzen auf, dass mich der Schwindel die Wände doppelt sehen ließ. Der Schmerz schlimmer denn je. Mir war kotzübel. Ich versuchte mich aufzurichten, doch um mich herum drehte sich alles. Ich suchte Halt an dem Kopfteil meines Bettes und merkte nur benommen, wie ich mich erbrach. Die Decke färbte sich dunkelrot. Blut. Ich kotzte Blut! Ich war zu schwach, um meine Angst zum Ausdruck zu bringen. Der Tinnitus setzte ein. In den nächsten Sekunden drehte sich das Zimmer einige Male um sich selbst, und ich fiel hilflos zurück ins Bett. Es folgte die Dunkelheit. Ich sah nichts, spürte nichts. Für einen klitzekleinen Moment fühlte ich mich befreit. Befreit von dem Schmerz. Als ich wieder zu mir fand, überfiel mich pure Angst. Ein Gefühl, als würde die Zeit stillstehen und mich zwingen, mich aus dieser Lage zu befreien. Ein Gefühl, das mich zittern ließ. Zittern um mein Leben. Ich quälte mich. Jede Bewegung wurde nahezu unmöglich. Doch der Wettlauf gegen die Zeit ließ mich handeln. Der Griff nach meinem Handy war so langsam, der Notruf so dringend und meine Stimme so leise. Flehend. Ich rollte mich aus meinem Bett und robbte ins Badezimmer. Mein Auge brannte. Es pochte. Der Schmerz so stark und mein rechtes Auge so schwach. Dunkelheit. Ich schrie. Die Tränen kullerten über meine Wangen, als ich mich gegen die kalten Fliesen lehnte. Ich schaute in den Spiegel. Panik! »Mein Auge …« Wieder verlor ich das Gleichgewicht und kippte auf den Steinboden.

Ich wachte auf. Eine Lampe blendete mich. Nur langsam erkannte ich die Umrisse meines Freundes. Malte. Der Mensch in meinem Leben, den ich mehr liebte als alles andere auf dieser Welt. Der immer da war. Immer. Seit wir uns vor drei Jahren bei einer Geburtstagsparty ineinander verliebt hatten. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Mein Bauch kribbelte. Ich löste meine Hände von den kalten Metallstangen des Krankenhausbettes und ließ sie in die warmen und schützenden Hände meines Freundes gleiten. Meine Mutter musste ihn informiert haben, nachdem sie mich hierhergebracht hatte. Im Gesicht spürte ich den Verband. Die Wunde der Not-OP. Und plötzlich erinnerte ich mich wieder, dass ich es gerade noch geschafft hatte, den Krankenwagen zu rufen. Mit Blaulicht hatte man mich ins nächste Krankenhaus gefahren und mir dann doch nicht geholfen … Nur eine allergische Reaktion vermuteten die Ärzte und entließen mich wieder. Den Krankenwagen bitte nur im Ernstfall rufen, hieß es. Hätte meine Mutter mich danach nicht aufgesammelt und sofort in ein anderes Krankenhaus gebracht …

Ich schloss meine Augen, blendete alle Fragen aus und begriff erst jetzt, dass ich noch lebte.

Monate waren vergangen, in denen ich mich so sehr gequält hatte und um eine Antwort gebettelt hatte. Monate ohne dieses Leid und ohne den ständigen Schmerz. Nur einen einzigen Tag wieder gesund sein. Was hätte ich dafür getan? Viel zu spät gab es Menschen, die mir halfen. Die mich annahmen und die Dringlichkeit erkannten. ›Wieso erst jetzt?‹, fragte ich mich, als man mir endlich Antworten gab. Mit starrem Blick betrachtete der Arzt, der mich gerade operiert hatte, erst mein MRT, dann das CT. Die ursprüngliche Entzündung hatte sich so sehr verschlimmert, dass sich um die alte OP-Narbe Sekret angesammelt hatte, das auf mein Auge drückte. Mukozele lautet das medizinische Zauberwort dafür, ein mit Schleim gefüllter Hohlraum. So etwas wie eine Zyste.

Zyste. ›Ein Wort‹, dachte ich. Nur ein verdammtes Wort, das so viel veränderte. Der ganze Grund für meine Schmerzen und meine wiederkehrende Bewusstlosigkeit. Der Grund, weshalb ich für beinahe eine Woche teilweise erblindet war. Die Ärzte hatten sie Wochen, nein, Monate einfach übersehen. Direkt hinter meinem Auge! Wie, verdammte Scheiße, war das möglich? WIE?

Der Arzt legte die Aufnahmen beiseite. Die Polypenentfernung wäre nicht notwendig gewesen, erklärte er mir schließlich. Die Zyste wäre leider in Folge des Eingriffs entstanden. Meine Gedanken überschlugen sich. Ob die OP denn nur aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte? Wollte ich wissen. Ob sie mich mit meinen 18 Jahren nur dafür unters Skalpell gelegt hatten? Vermutlich, antwortete er und ließ diese Option offen. Doch ich litt verdammt noch mal unter den Folgen dieses schlampigen Eingriffs! Denn die Ärzte hatten außer meinen Polypen auch viel zu viel Knochenmasse entfernt. Der Zugang zu meinem Auge lag plötzlich einfach offen. Dadurch kann sich jede Entzündung blitzschnell auf mein Gehirn ausweiten. Ohne diese Not-OP wäre ich vermutlich gestorben. Ich begann, mich zurück in mein altes Leben zu kämpfen. Woche für Woche. Die Angst vor dem Tod schwand, doch was blieb, war...

Erscheint lt. Verlag 12.9.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Abenteuer Buch • Abenteuer Freiheit • Abenteuer reisender Frauen • Abenteuer und Reise • Affe • Affe auf Bike • allein als Frau • Allein auf Reisen • alleine reisen • allein reisen • allein reisen als frau • Ann-Kathrin Bendixen • Ausbrechen aus dem Alltag • Autobiografie • Autobiographie • Begegnungen • Bike • Biker • Biker Buch • Bikergirl • Biking Borders • bücher persönlichkeitsentwicklung • Buch übers Reisen • Entzündung • Fernweh • frau auf motorrad • Freiheit • Gardasee • Gastfreundschaft • in der natur unterwegs • Instagram • Italien • Kanaren • Klebeband • Krankenhaus • Kroatien • Lebenshilfe • Motivation Geschenk • motivation und persönlichkeit • Motorrad • Motorrad Camping • Motorrad Geschenke • motorrad reiseberichte • Motorradtour • Mukozele • Natur entdecken • OP • Paragleiten • Persönlichkeitsentwicklung • Persönlichkeitsentwicklung buch • Plüschaffe • Polypen • Reise • Reisebericht • Reisebericht Bücher • Reiseberichte • reiseberichte bücher • Reisebericht Frankreich • Reisebericht Italien • Reisebericht Norwegen • Reisebericht Schweden • Reisebericht Spanien • Reise Europa • Reisen als Lifestyle • Reiseziele Europa • Selbstfindung • selbstfindung buch • Spanien • Sternschnuppe • Surfen • Suzuki • suzuki bandit • Teneriffa • Travelblog • travelblogger • Travelblogs • Wildcampen • Zyste
ISBN-10 3-7453-1660-6 / 3745316606
ISBN-13 978-3-7453-1660-5 / 9783745316605
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