Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Neugier.de

Neugierde, 1.10, Made in India, Indien, Deutschland, Die Achse des Guten
Loseblattwerk
64 Seiten
2010
stadt land fluss (Verlag)
978-3-9813868-0-6 (ISBN)
CHF 15,40 inkl. MwSt
Für Loseblattwerke gibt es oft unterschiedliche Preise, abhängig von dem Abo der Ergänzungen. Bei einigen Verlagen ist die Fortsetzung sogar Pflicht. Wir erstellen Ihnen gerne ein persönliches Angebot.
Anfrage senden
  • Artikel merken
Neugier.de heißt eine neue Zeitung, hinter der kein großer Verlag steht, sondern Autoren der Achse des Guten (www.achgut.com): Henryk M. Broder, Oliver Hartwich, Vera Lengsfeld, Wolf Lotter, Marko Martin, Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Fabian Nicolay, Udo Pollmer, Hannes Stein.
Neugier.de heißt eine neue Zeitung, hinter der kein großer Verlag steht, sondern ein Team von Autoren. „Wir haben diese Zeitung gegründet, weil uns die Gleichförmigkeit des Denkens in Deutschland auf die Nerven geht. Insbesondere die Vorstellung, dass die Zukunft besser sein könnte als die Gegenwart, kommt fast nicht mehr vor“ sagen die Autoren (darunter bekannte Namen wie Henryk Broder, Dirk Maxeiner und Vera Lengsfeld). Und dies sei der Grund, warum die Redaktion für die erste Ausgabe nach Indien gegangen sei. Die Redaktion stieg in einen Billigflieger, zog in eine Wohnung in der Stadt Pune und produzierte dort zusammen mit indischen Mitarbeitern die komplette erste Ausgabe. „Die Menschen dort werden von der Zuversicht angetrieben, ihr Leben zu verbessern. Sie sind optimistisch und dem Fortschritt zugewandt. Wir waren neugierig auf diese Weltsicht. Und wir haben den Perspektivwechsel für den Blick auf Deutschland genutzt.“ Das Ergebnis ist nicht nur unterhaltsam sondern auch spannend, weil mit so manchem deutsch-indischen Mythos aufgeräumt wird. Die nächste Ausgabe von Neugier.de wird in Reykjavik auf Island entstehen. www.neugier.de

Das größte Problem im Vorfeld der Entstehung von Neugier.de bestand darin, unseren Lebenspartnerinnen klarzumachen, dass vier Freunde einen Monat nach Indien in Klausur verschwinden. Die Unterstellungen reichten von Männerkränzchen bis Lustreise (Kamasutra!). Immerhin haben wir es auf einen Hochzeitsthron geschafft, auf den uns eine Heiratsgesellschaft zum Erinnerungsfoto bat. Von links nach rechts: Tim Maxeiner (24), Fotograf und Surfer, der vor allem ein Problem hatte: er ist viel zu groß für den Subkontinent; Dirk Maxeiner (57), Autor und Kolumnist für DIE WELT, der eine Woche brauchte, um seinen Laptop in das Tata-Netz einzuloggen; Henryk M. Broder (64), Spiegel-Autor und Enfant terrible der deutschen Medienlandschaft, bewies hellseherische Fähigkeiten beim Aufspüren guter Restaurants; Fabian Nicolay (43), Designer, wurde beim Verhandeln von Rikscha-Tarifen immer nach vorn geschickt und hat diese Zeitung zusammen mit Dirk Maxeiner konzipiert und gestaltet.

Kommentare: 4 / Broders Ausflüge: 6 / Karriere in Indien: 8 / Morgenthau 2.0: 9 / Grüne Gentechnik: 16 / Homestory Pune: 17 / Heilige Kühe: 25 / Sauvik Chakraverti_ Interview: 28 / Indien ist überall: 29 / Marko Martin_ Essay: 30 / Indische Götter: 32 / Vera Lengsfeld_ 2 Grad Celsius: 33 / Soziales Design: 41 / Zwei Jahrhundert-Leben: 44 / Oliver Hartwich_ No Future, nein Danke: 46 / Wolf Lotter_ Wer spart, verliert: 48 / Deutsch-indische Befindlichkeit: 49 / Bollywoods Kinderstube: 51 / Henryk M. Broder_ Jugendkultur in Indien: 52 / Lexikon: 54 / Menschen mit Neugierde: 57 / Autoren: 62 / Impressum: 63

Deutschlands Zeitungs-Verlage sind tief verunsichert. Gebannt wie das Kaninchen vor der Schlange schauen sie auf das Internet und sinkende Auflagen. Ihre Antwort heißt aber nicht etwa Innovation, sondern Abwicklung. Redaktionen werden zusammengelegt und kaputtgespart. Als Grund für die Krise der gedruckten Medien werden die digitale Revolution und veränderte Lesegewohnheiten angeführt. Da ist sicherlich etwas dran. Und dennoch wollen wir fragen: Könnte es nicht auch an den Inhalten liegen? An der Gleichförmigkeit der Gedanken und der Präsentation? An einer inhaltlichen Inzucht, die vollkommen selbstreferenziell funktioniert? Die Herausgeber und viele Autoren von Neugier.de haben sich zuvor zu dem Internet-Blog „Die Achse des Guten“ zusammengefunden (www.achgut.com). Die Berliner Zeitung nennt die Achse des Guten „Deutschlands einflussreichsten Autorenblog“ und der Tagesspiegel beschreibt sie als „einen Zusammenschluss von Publizisten, die allesamt mit Verve den Mainstream herausfordern. Eine Vereinigung von Freunden des unkonventionellen Denkens.“ Wir glauben, dass auch bei Menschen, die ein gedrucktes Medium bevorzugen, eine große Sehnsucht nach einer erfrischenden Sicht auf unsere Welt besteht. Deshalb haben wir Neugier.de entwickelt. Von den Verlagen, die wir dafür gewinnen wollten, wurde unser Optimismus allerdings nicht geteilt. Deshalb haben wir beschlossen, die Verwirklichung ohne großen Bruder in die Hand zu nehmen. Die Redaktion stieg mit ihrem Konzept (und ohne Business-Plan) in einen Billigflieger nach Indien und machte sich in einer Miet-Wohnung in der Stadt Pune zwei Stunden entfernt von Mumbai an die Arbeit. Mit dem vorliegenden Blatt kamen wir zurück. Es enthält – ganz nach journalistischer Tradition – neue Geschichten, die wirklich vor Ort recherchiert und nicht vom Schreibtisch aus gegoogelt wurden. Und das für einen Betrag, der in einem Großverlag nicht einmal für den Dienstwagen des Chefs reicht. Das Prinzip, jede Neugier.de an einem anderen Ort der Welt zu produzieren, ist ein fester Bestandteil unserer Herangehensweise. Die nächste Ausgabe wird in Reykjavik auf Island entstehen.

Konjunkturprogramm.Zehntausend Sozialhilfe-Empfänger, die sich natürlich freiwillig gemeldet haben, weil sie der sozialen Kälte der Bundesrepublik entfliehen möchten, werden nach Indien geflogen und bekommen eine Hütte in einem der Slums in Pune, die nicht ganz so schlimm sind wie in Mumbai oder Kalkutta. Deutsche TV-Teams fliegen mit, um täglich über das Schicksal der neuen Slumbewohner zu berichten. Ich wette, dass innerhalb von höchstens zwei Wochen das Jammern und Klagen über die soziale Kälte in der Bundesrepublik verstummen würde und dass die Sozialhilfeempfänger anfangen würden, Dankesbriefe und Blumen an Angela Merkel zu schicken. Als flankierende Maßnahme dazu müsste man hundertausend indische Slumbewohner in die Bundesrepublik holen, jedem tausend Euro Startkapital geben und sie in unseren „sozialen Brennpunkten“ ansiedeln. Mit dieser Anschubfinanzierung von nur hundert Millionen Euro würde man es den Indern ermöglichen, kleine Geschäfte und Werkstätten aufzumachen und so eine Binnennachfrage schaffen, die die Wirtschaft nachhaltig ankurbeln würde. Dann würde es nicht lange dauern, bis alle alleinerziehenden Mütter der Bundesrepublik sich nichts sehnlicher als einen indischen Mann wünschen würden.

Sprache deutsch
Maße 225 x 290 mm
Gewicht 400 g
Einbandart gebunden im Schuber
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften
Schlagworte Achse des Guten • Deutschland • Gesellschaft • Indien • Kultur • Wirtschaft • Zukunft
ISBN-10 3-9813868-0-9 / 3981386809
ISBN-13 978-3-9813868-0-6 / 9783981386806
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Geforderte Prüfungen und Berichte. Internes Kontrollsystem als …

von Sina Maria Palkovits; Isabelle Papp; Gregor Rathkolb …

Loseblattwerk (2023)
FVH Forum Verlag Herkert GmbH
CHF 349,95