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Kampf an neuen Fronten

Wie sich der BND dem Terrorismus stellt

(Autor)

Buch | Hardcover
316 Seiten
2006 | 1., Aufl.
Campus (Verlag)
978-3-593-37785-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kampf an neuen Fronten - Eric Gujer
CHF 34,85 inkl. MwSt
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Wie gut schützt uns der BND?
Der internationale Terrorismus ist auch in Deutschland zur großen Bedrohung geworden. Der Bundesnachrichtendienst (BND) steht dadurch vor vollkommen neuen Herausforderungen.
Mohammed Atta al-Sayed, Abu Mussab al-Zarkawi, Schamil Bassajew. Der BND verfolgt Spuren von Ulm nach Tschetschenien, infiltriert verdächtige Personengruppen mit V-Leuten und erstellt Fahndungsprofile für Topterroristen wie den Jordanier Zarkawi. Eric Gujer beobachtet den BND seit Jahren und zeichnet ein differenziertes Bild einer viel kritisierten Institution im Wandel. Er analysiert, ob er seiner neuen Aufgabe gewachsen ist, ohne unsere Bürgerrechte zu bedrohen, und beschreibt, wie die Zukunft der Geheimdienste aussehen wird.

Vorwort

1.Eine kurze Geschichte des VerratsSicherheitsprobleme im BND nach der Wende
Falsche Anklage gegen Volker Foertsch
Eine Spionageoperation als Albtraum
"Rübezahls" unrühmliches Ende
Geheimdienste ohne Geheimnis
Nachrichtenhändler - der BND und die Medien

2.Das Erbe des Kalten Krieges
Die Krise der Geheimdienste vor dem 11. September 2001
Böses Erwachen
Leonid Kutergin - Der Top-Agent aus Moskau
Grabenkämpfe in Pullach
Geheime Akten auf dem Schrottplatz
Neue Themen für die Nachrichtendienste

3.Massenvernichtungswaffen in falschen Händen
Eine globale Überwachung und ihre Lücken
Der Irakkrieg und die Geheimdienstlügen
Erfolgreiche Rüstungskontrolle in Bagdad
Schwarzmarkt des Todes
Drohpotenzial Nuklearterrorismus

4.Terror und Politik
Nachrichtendienste als Frühwarnsystem
Mord im Kaukasus
Die verschiedenen Gesichter des Jihad

VorwortDer 11. September 2001 stellt für die westlichen Nachrichtendienste eine Zäsur dar. Mit der Attacke auf das Welthandelszentrum und das Pentagon ging ein Jahrzehnt zu Ende, in dem die Nachrichtendienste in die Defensive geraten waren. Der Fall der Berliner Mauer hatte sie in eine Krise gestürzt. Ihnen war der Hauptfeind - das sowjetische KGB, die Stasi und die anderen Geheimdienste des Ostblocks - abhanden gekommen. Als Folge hatten sie Kürzungen ihrer Etats und vor allem ihrer Stellenpläne in Kauf nehmen müssen. Auf diesen Druck von außen reagierten die Auslandsgeheimdienste, indem sie versuchten, möglichst keine Fehler zu machen. Sie schränkten die Zahl ihrer Operationen ein, rekrutierten weniger Quellen und zogen ihre hauptamtlichen Mitarbeiter aus zahlreichen Ländern ab. Während dieÖffentlichkeit und auch immer mehr Politiker die Existenzberechtigung des Spionagewesens grundsätzlich infrage stellten, sank die Leistungsfähigkeit der Auslandsgeheimdienste tatsächlich.Diese Entwicklung traf die westdeutschen Spione besonders hart, denn sie hatten sich zuvor intensiver als ihre westlichen Partner mit den kommunistischen Ländern beschäftigt. Die amerikanische CIA (Central Intelligence Agency) oder der britische Auslandsgeheimdienst SIS (Secret Intelligence Service) waren Organisationen, die seit jeher global dachten und die Interessen der Regierungen in Washington und London auf der ganzen Welt verfolgten. Der am 1. April 1956 gegründete BND hingegen ging aus einem militärischen Nachrichtendienst der Wehrmacht hervor, der sich ausschließlich mit der Sowjetunion befasst hatte. Nach Kriegsende übernahmen die Amerikaner die deutschen Nachrichtenoffiziere, die sich fortan im Auftrag der CIA abermals mit dem Osten beschäftigten. Dieses Erbe wirkte nach. Auch die deutsche Teilung und die direkte Konfrontation mit der DDR sorgten dafür, dass man seine Ressourcen auf Länder hinter dem Eisernen Vorhang konzentrierte.Hinter den abweisenden Mauern des Hauptquartiers im Münchner Vorort Pullach herrschte außerdem ein kalter Krieg ganz eigener Art. Die Beamten der obersten Leitungsebene waren damit ausgelastet, Intrigen gegen ihresgleichen zu spinnen. Während sich die Pullacher Welt in ihrer provinziellen Enge um sich selbst drehte, vernachlässigte die Führungsspitze die Aufsicht über untergeordnete Dienststellen, die auf eigene Faust erstaunlich unprofessionelle Ermittlungen anstellten. Mehrere Affären waren die Folge. Die gravierendste legte durch die Suche nach einem russischen Spion in Pullach die Sicherheitsabteilung über Monate lahm: Volker Foertsch, der über mehrere Jahre die Ostblockspionage geleitet hatte, geriet in Verdacht, ein "Maulwurf" Moskaus zu sein. Auf der Suche nach Lecks und undichten Stellen im BND ging man im Übrigen auch gegen Journalisten vor und begab sich damit in eine Grauzone, die dem Bundesnachrichtendienst im Herbst 2005 heftige Kritik der Medien und des Bundestags eintrug. Beseelt von dem Wunsch, sich nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation mit neuen Themen zu profilieren, und getrieben von der Angst vor Unterwanderung und undichten Stellen in den eigenen Reihen, verloren Deutschlands Spione die eigentlichen Prioritäten aus dem Auge. Bedingt abwehrbereit, hätte in den neunziger Jahren das Urteil über den BND gelautet.

Sprache deutsch
Maße 140 x 215 mm
Gewicht 545 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schlagworte BND • Bundesnachrichtendienst • Bundesnachrichtendienst (BND) • Deutschland • Geheimdienst • Geheimdienste • Hardcover, Softcover / Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik • HC/Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Politik • Pullach • Terror • Terrorismus
ISBN-10 3-593-37785-3 / 3593377853
ISBN-13 978-3-593-37785-8 / 9783593377858
Zustand Neuware
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