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Wein, sonst nix -  Bärbel Ring,  Antonia Wien

Wein, sonst nix (eBook)

Weinwissen für alle - unkompliziert und auf den Punkt
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Südwest (Verlag)
978-3-641-30700-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
12,99 inkl. MwSt
(CHF 12,65)
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Darauf ein Glas
Bärbel Ring ist studierte Weinexpertin und vielfach ausgezeichnete Sommelière. In ihrem Buch 'Wein, sonst nix' wirft sie fachlich versiert und zugleich unterhaltsam einen Blick auf die vielen Facetten des Weins und vermittelt geballtes Wissen zu wichtigen Weinanbauländern, Regionen und den unterschiedlichen Rebsorten. Es gibt praktische Empfehlungen für die richtigen Gläser oder den Weinkauf, zum Beispiel mit Hinweisen, was die Angaben auf dem Etikett tatsächlich bedeuten. Außerdem gibt Ring Tipps, welche Kombinationen von Wein und Speisen besonders gut harmonieren und verrät ihre Lieblingsrezepte und die passende Weinbegleitung. Wie schmeckt Tannin? Was bedeuten Mineralität, Säure und Süße? Die Expertin erklärt, wie man seinen Geschmack trainiert und was es überhaupt zu schmecken gibt. Mit Selbsttests am Ende jedes Kapitels kann man sein Weinwissen direkt überprüfen.
  • Bärbel Ring ist eine der besten deutschsprachigen Sommelières und erklärt Wein ganz unkompliziert
  • Klarer Kursaufbau mit Checklisten für den leichten Einstieg in die Weinwelt
  • Liebevoll gestaltet mit zahlreichen Fotos, Illustrationen und persönlichen Weingeschichten


Weine sind ihre Welt - Riesling ihr persönlicher Liebling. Inmitten der malerischen Kulisse aus Nordseedünen und rauer See liegt das Zuhause der Wahlsylterin: Bärbel Ring ist vielfach ausgezeichnete Sommelière und Restaurantleitung im Söl'ring Hof in Rantum auf Sylt. Hier überzeugt sie die Gäste des Zwei-Sterne-Restaurants mit ihrer Expertise in Sachen Wein, ihrem Charme und ihrer Kreativität. Mit der Welt der Weine hat sie ihre Berufung gefunden, allerdings auf Umwegen: Ihre Liebe zum Wein wurde fast zufällig durch einen Nebenjob in der Gastronomie während ihres Sozialpädagogikstudiums entfacht. Bärbel Ring sieht sich als Vermittlerin zwischen Wein und Gast, ihr Wissen weiterzugeben und andere in die spannende Welt des Weins mit Leichtigkeit heranzuführen ist ihre Leidenschaft. Sie erhielt zahlreiche Preise, unter anderem die Auszeichnungen »Meisterin der Weine« des Port Culinaire Best-of-the-Best Award, »Mrs. Feel Good« des Port Culinaire Best-of-the-Best Award und »Sommelière des Jahres« durch den Feinschmecker, den Food Mover Award und den Schlemmer Atlas.

Weinbau
UND KELLERTECHNIK


»Wie kommt die Traube in die Flasche?«

Das Klima


Das Wort ist heutzutage geflügelt, meistens in Verbindung mit »Wandel« oder »Krise«. Lassen wir das Komplizierte weg und betrachten es ganz nüchtern: Wer in den Urlaub fährt, überlegt genau, was er in den Koffer packt. Ein Thailand-Reisender wird vermutlich keine Winterjacke und Skisocken einpacken, genauso wenig wie ein Polarforscher die Badehose und Flip-Flops vorziehen würde. Pauschal kann man sagen: Je nach Jahreszeit gibt es in den verschiedenen Ländern dementsprechende vorhersehbare Temperaturen. Jetzt wissen wir aber ganz genau, dass in Bayern nicht die gleichen Wetterverhältnisse herrschen wie an der Nordsee. Die Wahrscheinlichkeit, dass es an der Küste mehr Wind gibt und in der Münchener Innenstadt die Temperaturen wärmer sind als in Westerland, ist einleuchtend. Beschränken wir uns auf Norddeutschland.

Makroklima

Wir könnten es als Makroklima bezeichnen. »Ein Tief zieht über den Norden Deutschlands« wäre eine klassische Wettervorhersage im Fernsehen. Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass es in ganz Norddeutschland regnen wird. Das Tief kommt vom Westen her und trifft mit voller Wucht auf Sylt. Es regnet in Strömen, das Meer ist aufgepeitscht, Windstärke 10. Durch das Auftreffen an der Westküste schwächt es sich in Richtung Süden immer mehr ab. Die Wahrscheinlichkeit, dass es an Rügen vorbeizieht, ist also groß und die Ostsee wird nur einen etwas stärkeren Wellengang zu spüren bekommen, die Fahnen werden im Wind wehen und die Sonne scheint.

Topoklima und Mesoklima

Wenn wir den Kreis kleiner werden lassen und uns nur auf Nordfriesland beschränken, wird das Tiefdruckgebiet sehr wahrscheinlich uns alle treffen. Den einen mehr, den anderen weniger. Wer schon mal auf der Insel Sylt war, weiß, dass es manchmal in List regnet und in Rantum die Sonne scheint, während in Westerland Seenebel auftritt. Man muss mit allem rechnen. Das nennt man Topoklima oder Mesoklima.

Mesoklima: Man sieht hier wunderbar im Hintergrund den Schatten in List, den die Wolken werfen, im Vordergrund scheint die Sonne.

Kleinklima und Mikroklima

Ein Kleinklima ist eine sehr kleinräumige Bedingung, zum Beispiel die Terrasse vom Söl’ring Hof. Da ist es mehr als unwahrscheinlich, dass es an Tisch 100 regnet und an Tisch 105 die Sonne scheint. Aber wenn man noch kleiner denkt, spricht man vom sogenannten Mikroklima. Denn hinter dem Strandkorb an Tisch 107 ist immer Schatten und an Tisch 100 scheint den ganzen Tag die Sonne. Wie in einem Garten. Dort ist beispielsweise zu beachten, dass es Schattengewächse gibt und welche, die viel volle Sonne vertragen und diese Sonnenexposition brauchen. Man kann es auf die Spitze treiben, indem man das Mikroklima einer einzelnen Pflanze begutachtet. Manche Blätter haben eher Schatten und andere sind länger in der Sonne. Das hat natürlich unter anderem etwas mit der Himmelsrichtung zu tun, aber auch mit dem Schatten umliegender Bäume, Häuser, Mauern oder Berge.

Der Garten des Genussshops in Keitum zeigt deutlich, dass nicht an allen Stellen die Sonne scheint. Im Schatten werden eher Schattengewächse angebaut, in der Sonne die Pflanzen, die die volle Sonne vertragen können.

Und jetzt der Schwenk zum Wein. In einem Weingarten ist es nicht anders. Die Neigung des Hügels oder Berges, die Höhe des Weingartens, die Pflanzen und Gegebenheiten drum herum. All das beeinflusst das Mikroklima maßgeblich. Es gibt Listen mit Jahrgangsempfehlungen, in denen steht, dass es zum Beispiel im Bordeaux ein tolles Jahr war, mit fünf Sternen bewertet! Ups. Zur Veranschaulichung: Das Bordeaux ist ein einzelnes, spezielles Anbaugebiet in Frankreich, das circa 130 000 Hektar umfasst. Alle Anbaugebiete für Wein in ganz Deutschland umfassen circa 102 000 Hektar. Mit diesen Jahrgangstabellen oder Wettertabellen lässt sich also nur sehr grob arbeiten. Wer es genau nimmt, muss schon tiefer in den Weingarten blicken.

Und was beeinflusst noch so das Klima in einem Weingarten?

Das Klima in einem Weingarten ist von seinem Umfeld abhängig, was uns das Mikroklima verrät. Wie steil ist der Hang? Ist er sehr steil, dann ist der Winkel der Sonneneinstrahlung für die Pflanzen besser, ebenso der Ablauf des Wassers am Boden, wenn es regnet. Ist oberhalb des Weingartens ein Wald? Der könnte vor kalten Winden schützen, die über die Bergkuppe kommen. In welche Richtung ist der Weingarten gelegen? Nach Süden? Da ist den ganzen Tag über viel Sonne, die Böden sind sehr warm, manchmal fast heiß und trocken. Oder nach Osten? Dann bekommen die Pflanzen die erste Morgensonne ab, der Boden kann sich nicht so extrem aufheizen, da die hoch stehende Sonne weiter Richtung Westen wandert. Eine kleine Mauer im Weingarten kann die Temperatur ebenfalls beeinflussen. So etwas nennt man in Frankreich »Clos« – Eselsbrücke – etwas Ummauertes, Eingeschlossenes … Eine Mauer beeinflusst übrigens nicht nur die Temperatur, sondern sie wurde früher auch zum Schutz vor hungrigen Wildschweinen und Rehen gebaut.

Maritimes Klima

Es gibt ein sogenanntes maritimes Klima (Meeresklima, Seeklima). Es herrscht in der Nähe von Meeren, aber auch von großen Seen. Dort gibt es oft gleichmäßig warme Temperaturen, mit wenig Schwankungen zwischen Sommer und Winter.

Maritimes Klima bedeutet wenig Temperaturschwankungen.

Mediterranes Klima

Am Mittelmeer spricht man dagegen vom mediterranen Klima. Typisch sind heiße Sommer und milde, feuchte Winter. Die Trauben haben durch die kräftige Sonne oft viel Zucker und weniger Säure.

Mediterranes Klima heißt: heiße Sommer und milde, feuchte Winter.

Ein Gewässer in der Umgebung beeinflusst die Windströmungen. Tagsüber ist der Boden wärmer als das Wasser, die warme Luft steigt auf und zirkuliert mit der schwereren, kalten Luft über dem Wasser, die als Wind in den Weingarten zieht. So entsteht ein Kreislauf. In der Nacht kühlt der Boden schnell ab, sodass das Wasser wärmer ist. Der Wind dreht. Die aufgewärmte Luft über dem Wasser steigt nach oben und die kalte schwere Luft vom Weingarten zieht Richtung Gewässer. Der Kreislauf hat nun seine Richtung geändert.

Diese Winde – in manchen Regionen haben sie eigene Namen: in den Alpen werden sie Föhn genannt, an der Rhône und in der Provence Mistral – beeinflussen ganz entscheidend die Qualität der Trauben. Wenn es zum Beispiel geregnet hat oder die Trauben feucht vom Nebel sind, neigen sie natürlicherweise zum Gammeln. Man nennt dies auch Graufäule. Nun weht allerdings ein trocknender Wind durch die lockerbeerigen Trauben und trocknet sie, sodass keine Fäule entsteht.

Kontinentalklima

Mittig oder weit im Landesinneren herrscht das Kontinentalklima. Es sind warme Sommer und kalte Winter, der Unterschied der Jahreszeiten ist sehr groß. Hat die Rebe die Möglichkeit, in allen Klimazonen angebaut zu werden? Nein. Sie hat bestimmte Anforderungen an das Klima, also eine gemäßigte Temperatur, eine bestimmte Menge Niederschlag und natürlich eine bestimmte Anzahl an Sonnenstunden.

Der Boden


Das ist nicht so kompliziert, wie man im ersten Moment vielleicht denken würde. Im eigenen Garten setzt man eine Pflanze und gießt sie an, damit sie zum Anwachsen Wasser zur Verfügung hat. Den Rest macht die Natur schon, vor allem die Sonne und der Regen. Dann blüht eine wunderbare Blume in unserem Garten, wenn man den klimatischen Standort und die Bedürfnisse der Pflanze mit Bedacht gewählt hat.

Wurzeln suchen den einfachsten Weg, um an Wasser zu kommen. Gießt man sie regelmäßig, dann werden die Wurzeln ganz flach und breit, sie müssen nicht viel arbeiten und in die Tiefe vorstoßen, sondern können sich dem Müßiggang hingeben. Sie haben keinen Stress. Wenn man aber vergisst, zu gießen, und es hat einige Zeit nicht geregnet, dann haben mehrjährige Pflanzen, deren Wurzeln tief in die Erde gewachsen sind und das Grundwasser gefunden haben, eine Überlebenschance. Die Pflanzen, deren Wurzeln sich lediglich an der Oberfläche befinden, verdursten sehr schnell.

Als Faustregel gilt, dass man Pflanzen in einem Weingarten tief wurzeln lässt. Sie suchen sich jeden Spalt, jeden Millimeter im Boden, um an Wasser zu gelangen. Da es mehrjährige Pflanzen sind, können ihre Wurzeln sehr tief wandern. Sie finden jede Möglichkeit, um durch Granit, Schiefer, Kalk, Sandstein oder Basalt an das lebenswichtige Grundwasser zu gelangen. Dort finden sie die gelösten Stoffe der Steine, also bestimmte Mineralien, die sie mit dem Wasser aufnehmen. Das ist einer der Gründe, warum ein Wein vom Schiefer anders schmeckt als ein Wein vom Basalt. Außerdem haben Böden unterschiedliche Eigenschaften. Die einen sind sehr engmaschig und lassen wenig Wasser durch, wie zum Beispiel Ton oder Lehm. Andere haben dagegen eine gute Drainage, wie Buntsandstein oder Kiesel.

Dunkle Böden (Schiefer) heizen übrigens schneller auf als weiße Böden (Kreide) und speichern die Wärme anders und länger.

Es gibt drei Bodenhorizonte:

  • A-Horizont: das, was...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2024
Zusatzinfo 50 farbige Abbildungen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Essen / Trinken Getränke
Schlagworte 2024 • Blume • Champagner • eBooks • Gärung • Grauburgunder • Grüner Veltliner • halbtrocken • Hefe • Keller • Kochbuch • Kochbücher • Kochen • Maische • Neuerscheinung • Önologie • pienot • Ratgeber • Rebsorten • Riesling • Rosé • Rotwein • Sekt • süß • Trauben • Trocken • Weinprobe • wein testing • Weinwissenschaft • Weißwein • Winzer
ISBN-10 3-641-30700-7 / 3641307007
ISBN-13 978-3-641-30700-4 / 9783641307004
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