Fensterbrettgarten (eBook)
144 Seiten
Löwenzahn Verlag
978-3-7066-2937-9 (ISBN)
Deike Haßler wachsen ihre Pflanzen über den Kopf - jedenfalls im wörtlichen Sinn: Was 2020 mit ein paar geschenkten Tomatensamen in der Stadtwohnung begann, ist mittlerweile zu einem Dschungel mit über 100 verschiedene Gemüsepflanzen auf kleinstem Raum geworden. Von null auf Ernte, sozusagen. Deshalb ist sie überzeugt, dass das jede*r kann: Am Ende braucht es einfach nur ein Fensterbrett und Spaß am Ausprobieren.
Deike Haßler wachsen ihre Pflanzen über den Kopf – jedenfalls im wörtlichen Sinn: Was 2020 mit ein paar geschenkten Tomatensamen in der Stadtwohnung begann, ist mittlerweile zu einem Dschungel mit über 100 verschiedene Gemüsepflanzen auf kleinstem Raum geworden. Von null auf Ernte, sozusagen. Deshalb ist sie überzeugt, dass das jede*r kann: Am Ende braucht es einfach nur ein Fensterbrett und Spaß am Ausprobieren.
Kapitel 1:
Ohne Grünzeug, ohne mich
Zum Gärtnern braucht man einen Garten, steckt doch schon im Wort drin? Falsch. Denn am Ende brauchst du vor allem den Ort, an dem sich deine Pflanzen so richtig wohlfühlen. Und der liegt so nahe, dass du ihn wahrscheinlich sogar von dort sehen kannst, wo du gerade sitzt, stehst oder liegst: das Fensterbrett. Ja, wirklich wahr: Aus so ziemlich jedem Fensterbrett lässt sich ein kleiner Nutzgarten machen. Kugelrunde, saftige Kirschtomaten für den Salat? Der praktischerweise ebenfalls schon in deiner Wohnung chillt? Let‘s do it.
Der kleinste Garten ist ein Topf: Gründe für das Gärtnern am Fenster
Dieses Buch soll dir dabei helfen, deinen eigenen Fensterbrett-Gemüsegarten aufzuziehen. Von der ersten Lageanalyse über den Equipment-Check bis hin zur frischen Gemüse- & Kräuterernte und Ideen, was du aus deinem selbst angebauten Gemüse zaubern kannst. Also los: Starte deine Gartenkarriere am Fensterbrett.
Die beste Nachricht zuerst: Im Vergleich zu einem großen Gemüsegarten, der ordentlich Platz, Planung, Ausstattung und Know-how braucht und vor allem eine Menge Zeit in Anspruch nimmt, hält sich der Aufwand, einen Fensterbrettgarten einzurichten, in Grenzen – mit dem (fast) gleichen Ergebnis: Du kannst dein eigenes frisches Gemüse ernten. Und das ist nur einer von mehreren guten Gründen.
Rund um die Uhr knackiges Gemüse
Stell dir vor, saftige Paprika, frischer Salat und leckere Sprossen und Kräuter wachsen direkt vor deiner Nase auf dem Fensterbrett. Klingt fantastisch, oder? Ein Fensterbrettgarten ermöglicht dir ganzjährig eine Versorgung mit frischen Lebensmitteln. Zudem macht er dich (zumindest teilweise) unabhängig von den Öffnungszeiten im Supermarkt, den steigenden Preisen in der Gemüseabteilung und von fadem, geschmacklosem Monokultur-Gemüse. Besonders von Kräutern benötigst du meist nur kleinere Mengen, die du direkt frisch für dein Lieblingsessen ernten kannst.
Klimaschutz dank grünem Daumen? Oh yes!
Die Kultivierung von Gemüse im eigenen Zuhause wirkt sich auch positiv auf unser Klima aus. Du vermeidest nicht nur CO2-Emissionen, die beim Transport vom Feld bis in den Supermarkt oder bei der Lagerung des Gemüses entstehen, sondern reduzierst gleichzeitig Verpackungsmüll. Durch den eigenen Anbau wirkst du zudem der Lebensmittelverschwendung entgegen, weil du nach Bedarf ernten kannst. Ein weiterer dicker Pluspunkt: Deine Pflanzen filtern die Luft und verbessern somit das Raum- und draußen sogar das Stadtklima.
Einmal Entschleunigung, bitte!
Die Finger in die Erde stecken, vertrocknete Blätter abzupfen oder Jungpflanzen umtopfen ... Gartenarbeit ist eine entspannende und beruhigende Aktivität. Sie hilft dabei, Stress abzubauen und der Natur bewusster zu begegnen.
Statt um die großen Erträge geht es beim Fensterbrettgärtnern aber eher um das Erlebnis, eine Pflanze von der Aussaat des Samens bis zur Ernte zu begleiten. Machen wir uns also nichts vor: Eine lückenlose Selbstversorgung mit Gemüse ist aufgrund des begrenzten Platzes auf einem Fensterbrett leider nicht möglich; das wird selbst mit einem großen Balkon schwierig. Trotzdem hast du mit einem Fensterbrett-Gemüsegarten nicht nur eine superschöne, grüne Oase in deiner Wohnung, sondern weißt auch noch ganz genau, was in dem geernteten Gemüse steckt.
Soll ich? Soll ich nicht? Kleine Starthilfe
Motivation hin oder her, irgendetwas hält dich noch vom Starten ab. Nein, eigentlich nicht „irgendetwas“, sondern Bedenken wie ...
• „Da ist doch nie im Leben genug Licht ...“
• „Wo soll ich denn das ganze Equipment hinräumen?“
• „Auf dem kleinen Brett da soll was stehen? Ja, klar ...“
Die gute Nachricht ist: Für (fast) alle diese Probleme gibt es eine Lösung. Die ganze Kunst liegt darin, die richtigen Pflanzen für deinen Standort auszuwählen.
Standorte und Stellflächen
Für einen erfolgreichen Fensterbrettgarten braucht es tatsächlich nur ein Fensterbrett mit Tageslicht und das Wissen darüber, welche Eigenschaften der gewählte Standort mit sich bringt. Die Standortbedingungen geben vor, welche Pflanzen bei dir wachsen können und welche nicht. Nur die Pflanzen, die sich auch wohlfühlen und gut mit den entsprechenden Lichtverhältnissen und Temperaturen klarkommen, werden erfolgreich wachsen und Früchte ausbilden.
Ohne genügend Licht ist das Pflanzenwachstum extrem reduziert. Ob es hell genug ist, hängt natürlich davon ab, in welche Richtung die Fenster in deinen Räumen ausgerichtet sind. Hier ein kleiner Überblick: Südfenster kriegen zwar die meiste Sonne ab, doch gleichzeitig ist das Risiko größer, dass die Pflanzen dort einen Sonnenbrand bekommen. Fensterbretter im Norden sind weitaus schattiger. Das kann jedoch dazu führen, dass die Pflanzen langgestreckte Triebe mit blassen Blättern ausbilden. Und der absolute Sweet Spot? Das sind Ost- und Westfenster – sie bekommen den gesamten Tag über ausreichend Licht, vorausgesetzt, Bäume oder umliegende Häuser werfen keinen Schatten.
Es werde Licht … oder eben nicht, denn die Helligkeit deines Raumes lässt sich schließlich praktischerweise mit Hilfe von Jalousien oder Rollos beeinflussen. So kannst du deinen Pflanzen mit direkter Sonneneinstrahlung beim Wachsen helfen oder sie im Sommer vor Sonnenbrand schützen. Das klappt auch durch das Abhängen des Fensters mit einem Geschirrtuch aus hellem Stoff.
Für deinen Fensterbrettgarten draußen gilt das Gleiche: Die Ausrichtung deines Fensterbretts entscheidet darüber, wie viel Licht deine Pflanzen abbekommen. Insgesamt ist es draußen aufgrund der fehlenden Fensterscheibe aber immer heller als in Innenräumen, weshalb es sich unbedingt lohnt, das Fensterbrett draußen zu bepflanzen. Mehr über die Faktoren, die so ein Standort mit sich bringt, erfährst du auf Seite 49.
Kleiner Garten = kleines Equipment
Während andere Gärtner*innen eine ganze Gartenlaube mit Utensilien für die Gartenarbeit einrichten, brauchst du für deinen Fensterbrettgarten nur einen Sack Erde, ein paar Pflanzgefäße und etwas Saatgut. Das restliche Equipment hast du wahrscheinlich eh schon zu Hause, oder du kannst schnell und einfach mit Haushaltsgegenständen improvisieren (mehr dazu findest du auf Seite 17).
Eine mittelgroße Box oder Schachtel reicht aus, um alles zu verstauen. Auch hier zählt: Platz sparen!
Erde ist in unterschiedlich großen Säcken erhältlich, z. B. mit 20, 40 oder 60 l. Angebrochene Erdsäcke solltest du kühl und trocken lagern und nicht länger als ein halbes Jahr aufbewahren, da ansonsten die Nährstoffe schnell verloren gehen, sich Schimmel bildet oder es sich ungebetene Gäste wie Trauermücken (Seite 114) in ihnen gemütlich machen können. Überschlage vor dem Einkaufen die Menge der benötigten Erde. Dadurch brauchst du keinen Lagerort für die angebrochenen Säcke und musst dir keine Sorgen darüber machen, ob deine Erde noch gut genug für den nächsten Einsatz ist.
Und noch eine gute Nachricht für alle Zögerlichen: Die richtige Größe für einen Fensterbrettgarten gibt es nicht. Passt ein Topf oder womöglich ein kleiner Blumenkasten auf dein Fensterbrett? Wunderbar, dann bist du bereits bestens aufgestellt. Grundsätzlich geht es beim Gärtnern nämlich nicht um den Wettbewerb, wer die meisten Töpfe stapeln kann, sondern um das Erlebnis an sich. Und das geht mit einer Pflanze im Topf genau so gut wie mit 10 oder 20.
Was ist eigentlich Anzucht?
Auf der Suche nach geeigneten Gemüsesorten stößt du bestimmt früher oder später auf den Begriff „Anzucht“. Doch was bedeutet das? Ganz einfach: Mit „Anzucht“ oder auch „Vorzucht“ ist das Heranziehen von Jungpflanzen, also die Phase von der Aussaat bis zum Umtopfen oder Auspflanzen, gemeint.
Einige Gemüsepflanzen wie Karotten oder Feldsalat eignen sich für die Direktaussaat. Das bedeutet, dass die Samen je nach Art zwischen März und Mai direkt (draußen) in den finalen Balkonkasten oder Kübel gesät werden können. Es ist oft die einfachste und zeitsparendste Methode, eigenes Gemüse anzubauen. Allerdings gibt es auch Nutzpflanzen wie Tomaten oder Paprika, die drinnen vorgezogen werden müssen. Aufgrund ihrer Empfindlichkeit und der langen Wachstumszeit brauchen sie zum Heranwachsen eine warme, geschützte Umgebung. Um Jungpflanzen vorzuziehen, benötigst du nicht viel Ausrüstung.
Als Gefäße eignen sich zum Beispiel neben den klassischen Anzuchtkästen auch flache, leere Plastikschalen von gekauftem Obst, Joghurtbecher oder kleine Töpfe mit Abzugslöchern. Diese werden mit Anzucht- oder Kokoserde befüllt und leicht gewässert. Anschließend verteilst du die Samen dünn und mit ausreichend Abstand auf der Erdoberfläche oder drückst kleine Löcher in die Erde, um die Samen...
Erscheint lt. Verlag | 1.2.2024 |
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Verlagsort | Innsbruck |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Bewässerung • Biogemüse • eigenes Gemüse anbauen • Fensterbankgarten • Fensterbrettgärtnern • Gärtnern • Gärtnern auf dem Fensterbrett • Gemüse anbauen • indoor gardening • Pflanzenpflege • Pflanzen pikieren • Salat anbauen • Schädlinge • Selbstversorgung • Topfpflanzen • Urban Gardening • was wächst auf dem Fensterbrett |
ISBN-10 | 3-7066-2937-2 / 3706629372 |
ISBN-13 | 978-3-7066-2937-9 / 9783706629379 |
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Größe: 30,1 MB
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