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Schmerzzentrale Gehirn (eBook)

Neurozentriertes Training: das Schmerzgedächtnis umprogrammieren und Schmerzen lindern
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
128 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11659-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schmerzzentrale Gehirn -  Luise Walther
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<p><strong>Dein Weg aus dem Schmerz</strong></p> <p>Es gibt Menschen mit Bandscheibenvorfall oder Arthrose, die schmerzfrei durchs Leben gehen, während andere lange unter starken Schmerzen leiden, ohne dass dafür eine körperliche Ursache gefunden wird. Der Grund: Schmerzen entstehen im Gehirn. Hier setzt Luise Walther, Expertin für Neurozentriertes Training, an.</p> <ul> <li>Schmerzgedächtnis umprogrammieren: Einfache und gezielte Bewegungsübungen für Augen, Gleichgewicht und Körperwahrnehmung.</li> <li>Die optimale Atmung: Mit der Kraft des Atems Schmerzen lindern.</li> <li>Einfache Umsetzung: Das Training in den Alltag integrieren und Schmerzen langfristig in den Griff bekommen.</li> </ul> <p>Aktive Schmerzbewältigung durch effektives Gehirntraining.</p>

Luise Walther ist die Expertin für Neurozentriertes Training an der Schnittstelle zwischen Medizin und Fitness und war bereits in zahlreichen Medien zu Gast. Sie verfügt über fundiertes Fachwissen und unglaubliche Erfahrung in der Rehabilitation, Verletzungsprophylaxe und Performance-Steigerung. Bei ihrem innovativen Training geht es weniger um Selbstoptimierung, sondern vor allem um die Balance aus An- und Entspannung des Nervensystems. Bei diesem ganzheitlichen Ansatz setzt sie auf präzise gehirnbasierte Übungen mit Fokus auf Schmerzreduktion und Verbesserung der Bewegungsabläufe. Mehr unter: www.luisewalther.de

Luise Walther ist die Expertin für Neurozentriertes Training an der Schnittstelle zwischen Medizin und Fitness und war bereits in zahlreichen Medien zu Gast. Sie verfügt über fundiertes Fachwissen und unglaubliche Erfahrung in der Rehabilitation, Verletzungsprophylaxe und Performance-Steigerung. Bei ihrem innovativen Training geht es weniger um Selbstoptimierung, sondern vor allem um die Balance aus An- und Entspannung des Nervensystems. Bei diesem ganzheitlichen Ansatz setzt sie auf präzise gehirnbasierte Übungen mit Fokus auf Schmerzreduktion und Verbesserung der Bewegungsabläufe. Mehr unter: www.luisewalther.de

Schmerz und Bewegung


Unser Gehirn steuert unsere Bewegungen, aber auch unser Schmerzempfinden. Durch Schmerz warnt es uns vor Gefahr. Wichtig ist, dass wir die Signale richtig deuten.

Aus meiner eigenen anfänglichen Frustration im Umgang mit Schmerz und Bewegung habe ich die Motivation entwickelt, meine Erfahrungen und mein Wissen mit anderen zu teilen. Im Rahmen des Neurozentrierten Trainings begleite ich Betroffene auf dem Weg zur Bewältigung ihrer Schmerzen und zur Leistungssteigerung.

Ich habe immer Schmerzen – oder stelle ich mich an?

»Eine Kundin beschreibt mir ihren Alltag: Sie wacht morgens auf und hat Schmerzen. Sie steht auf, geht ins Bad, macht sich fertig und hat dabei Schmerzen. Sie kocht sich ihren Kaffee und fährt zur Arbeit und hat dabei Schmerzen. Acht Stunden sitzt sie im Büro und leidet unter Schmerzen. Nach Feierabend geht sie noch einkaufen, isst zu Abend und sieht fern. Danach macht sie sich fertig fürs Bett und hat auch dabei Schmerzen. Bis sie im Bett liegt und versucht einzuschlafen, hat sie den ganzen Tag unter Schmerzen gelitten.

Ich frage sie provokant: Hattest du wirklich den ganzen Tag Schmerzen? Auch beim Kaffeetrinken am Morgen? Auch beim Zähneputzen am Abend? Beim Telefonieren mit der Kollegin? Beim Plausch mit dem Kassierer?

Sie erzählt, dass der Schmerz nicht immer da sei, aber allein die Angst, dass er gleich wiederkomme, bedrücke sie. Deswegen fährt sie auch nicht mehr Rad. Ihre Freunde sagen, sie solle sich nicht so anstellen. Ihr Mann ist genervt, dass sie kaum noch etwas gemeinsam unternehmen und die Schmerzen das ganze Leben dominieren.

Und meine Kundin ist frustriert, dass sie keiner ernst nimmt und dass sie sich und ihren Schmerz verteidigen muss. Manchmal fragt sie sich selbst, ob sie sich zu sehr anstellt. Ob sie sich mehr zusammenreißen sollte. Vielleicht ist es alles nur psychisch. Vielleicht liegt es an ihr.«

Für Menschen wie sie schreibe ich dieses Buch. Weil es mich ärgert, wie wenig viele Betroffene über Schmerz wissen. Und weil sich kaum jemand die Zeit nimmt, es zu erklären, oder es nur in komplizierten Abhandlungen erklärt wird. In wissenschaftlichen Artikeln gibt es Unmengen an Informationen, aber wer hat schon die Zeit, sich das alles durchzulesen? Und wenn man die Zeit hat, was macht man dann mit all dem theoretischen Wissen?

Dieses Buch ist kein medizinisches Nachschlagewerk. Es ist auch kein Ersatz für eine Therapie oder ein Training. Sondern es ist der ehrliche Versuch, mit viel Herz und Hirn dich und alle anderen Lesenden zu ermutigen, den eigenen Körper zu verstehen und ihm zu vertrauen. Ich möchte dir helfen, einen guten Weg im Umgang mit Schmerz zu entdecken, damit du unbeschwert deinen Alltag genießen kannst. Ich zeige dir neue Perspektiven und motiviere dich, Ungewohntes zu wagen und dich neu kennen zu lernen.

Dazu solltest du die Funktionen und Arbeitsweisen deines Körpers und Nervensystems besser verstehen. Keine Angst, das wird keine hochkomplexe Abhandlung mit vielen neuroanatomischen Details. Ich möchte aber, dass du verstehst, was in deinem Körper vorgeht. Nur so kannst du seine Reaktionen verstehen und angemessen darauf reagieren. Viele Schmerzgeplagte kennen sich anatomisch bis ins kleinste Detail aus und können alle chemischen Bausteine der unterschiedlichen Medikamente, die sie bisher genommen haben, nennen. Mit der Funktionsweise des menschlichen Gehirns kennen sich aber die wenigsten aus.

Wie arbeitet unser Gehirn?


Aufbau der Nervenzellen

Vereinfacht gesagt, ist unser Gehirn dafür da, unser Überleben zu schützen. Unser Gehirn besteht aus über 100 Milliarden Nervenzellen, dadurch kann es sich immer wieder umbauen und neu strukturieren. Jede Nervenzelle besteht aus einem Axon, einem schlauchartigen Fortsatz, und unzähligen Dendriten, den Zellausläufern, über die sie Kontakt mit anderen Nervenzellen an den Synapsen aufnehmen kann. Dieser Kontakt kann über chemische und elektrische Signale geschehen. Und daraus entsteht ein verzweigtes Netzwerk, dass ein Leben lang neue Axone und Dendriten bilden kann und damit dynamisch auf das reagiert, was unser Körper erlebt und tut.

Diese Fähigkeit unseres Gehirns, sich immer wieder umzubauen und an äußere und innere Einflüsse anzupassen, nennt man Neuroplastizität. Und genau das ist die Grundlage des Neurozentrierten Trainings. Denn wenn zum Beispiel durch eine Krankheit oder einen Unfall Nervenzellen zerstört werden, übernehmen die benachbarten Nervenzellen die ursprüngliche Funktion. Dieses Prinzip nennt man auch kompensatorische Regulation.

Durch die Bildung neuer Dendriten entstehen ständig neue Verbindungen. Je mehr aktive Verbindungen, desto flexibler, kreativer und schneller kann der Körper reagieren. Je neugieriger und aktiver du bist, desto mehr Verknüpfungen gibt es zwischen den Neuronen. Ein aktiver und bewegter Lebensstil ist also ideal, um Schmerzen zu mindern oder ihnen vorzubeugen.

Es ist die Aufgabe der menschlichen Schaltzentrale, uns vor Gefahr und Bedrohung zu schützen. Dafür überprüft das Gehirn in jeder Millisekunde, ob wir uns in einer Gefahrensituation befinden oder nicht, indem es Informationen über den Körper aufnimmt. Hierfür gibt es drei unterschiedliche Möglichkeiten. Über die Sinnesorgane, zum Beispiel Augen, Ohren und Haut, werden Information aus der Umwelt aufgenommen und an das Gehirn gesendet. Informationen aus dem Inneren des Körpers, aus den Organen, werden ebenso an das Gehirn geschickt. Und über die Körperwahrnehmung wird die Position des Körpers und der Gliedmaßen im Raum an das Gehirn gesendet. Mehr dazu erfährst du im Kapitel ▶ »Woher bezieht der Körper seine Informationen?«.

All diese Informationen werden im Gehirn miteinander abgeglichen und ausgewertet. Erst nach der Interpretation aller Daten entscheidet das Gehirn, welche Reaktion erfolgt. Aufgrund dieser Datenanalyse können zum Beispiel eine Bewegung geplant und ausgeführt oder auch Signale in Schmerz umgewandelt werden. Du siehst, erst durch die Verarbeitung der Informationen entsteht Schmerz und Bewegung im Gehirn. Sie sind das Ergebnis der Integration und Interpretation aller vorliegenden Daten. Schmerz entsteht nicht im Knie, nicht im Rücken und nicht an der Wunde. Dort werden nur Gefahrenreize unter anderem über Nozizeptoren wahrgenommen. Der Schmerz entsteht erst im Gehirn.

Und genau da setzt das Neurozentrierte Training an. Es stellt die Informationsaufnahme des Körpers und die Verarbeitung der Informationen im Gehirn in den Mittelpunkt. Meiner Meinung nach steckt die Wissenschaft noch in den Kinderschuhen, was das Begreifen der Informationsverarbeitung im Gehirn angeht, auch wenn sie in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht hat. Aber wirklich valide Aussagen über die detaillierten Vorgänge im Gehirn können wir nach meinem Empfinden nicht machen. Wir wissen, dass das Gehirn in Netzwerken arbeitet, was genau aber in welcher Intensität geschieht und in welcher Abhängigkeit steht, wissen wir noch nicht. Sehr gut belegt ist aber, dass sich die Qualität und Menge der aufgenommenen Informationen und die generelle Aktivierung der betroffenen Hirnareale im Training verbessern lässt. Das kann man sich vorstellen wie beim Kochen.

Schmerz lässt sich verändern


Wir können ein Kochrezept verfeinern und gute Zutaten auswählen. Wir können sorgsam die unterschiedlichen Zutaten zubereiten. Das Gericht, das am Ende serviert wird, wird aber jedes Mal etwas anders schmecken, denn unglaublich viele Faktoren spielen dabei eine Rolle: Welche Pfanne wurde benutzt? Wie genau ist die Temperaturanzeige des Ofens? Wie oft wurde umgerührt? War das Fleisch wässrig oder gut abgehangen? War das Obst frisch oder lag es schon ein paar Tage? War der Parmesan reif oder noch zu jung? War das Chili schärfer als vermutet? Selbst wenn man ein sehr genaues Rezept hat, kann das Gericht doch immer wieder anders schmecken. Auch wenn man einzelne Zutaten auswechselt, zum Beispiel statt Koriander Dill verwendet oder statt einer Prise Zucker einen Löffel Honig nimmt, ändert sich die Konsistenz und auch der Geschmack.

Und genauso ist es mit Schmerzen. Wenn du wie in einem Rezept die Zutaten austauschst, kann sich das Gericht verändern. Wenn du statt der üblichen Bewegungen, die du machst, neue Bewegungsimpulse setzt, kann sich der Schmerz verändern. Wenn du durch deine Atmung die biochemische Zusammensetzung deines Körpers optimierst, ist das, wie wenn du eine Prise Salz oder Muskat in das Gericht gibst – es verändert sich.

Vielen Betroffenen hilft dieser Vergleich von Schmerz mit Essen. Essen kann man individuell verändern, Schmerzen auch. Das Training ist in diesem Fall das Büffet, an dem du dich bedienen kannst. Du kannst dir deine eigenen Zutaten zusammenstellen, die du magst und die sich für dich gut anfühlen. Und wie bei einem Büffet und dem Geschmack ist es individuell und kann sich von Zeit zu Zeit verändern. Mal magst du lieber gedünstetes Gemüse und mal einen frischen Salat. An anderen Tagen willst du Nudeln und dann eher einen Nachtisch.

Das Training bei Schmerzen ist genauso vielfältig. Bediene dich in diesem Buch wie an einem Büffet und picke dir immer mal wieder ein Bewegungshäppchen heraus, das in deinen Alltag passt und dir guttut. Denn gerade, wenn du Schmerzen hast, solltest du auf deine Körperwahrnehmung...

Erscheint lt. Verlag 8.2.2023
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Augen • Augentraining • Bewegung • Gehirn • Gleichgewicht • insula • Körperwahrnehmung • Neuroathletik • Neuroathletiktraining • Schmerzfrei • Schmerzmanagement • Schmerztherapie • Sehen • Übung • Visuelles System • Wahrnehmungsübung
ISBN-10 3-432-11659-4 / 3432116594
ISBN-13 978-3-432-11659-4 / 9783432116594
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