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Alles, was wir nicht erinnern

Spiegel-Bestseller
Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters

*** 1 Bewertung

Buch | Hardcover
279 Seiten
2022
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-78493-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Alles, was wir nicht erinnern - Christiane Hoffmann
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«Zu Fuß?» «Zu Fuß.» «Allein?» «Allein.» Christiane Hoffmanns Vater floh Anfang 1945 aus Schlesien. 75 Jahre später geht dieTochter denselben Weg, 550 Kilometer nach Westen. Sie kämpft sich durch Hagelstürme und sumpfige Wälder. Sie sitzt in Kirchen, Küchen und guten Stuben. Sie führt Gespräche – mit anderen Menschen und mit sich selbst. Sie sucht nach der Geschichte und ihren Narben. Ein sehr persönliches, literarisches Buch über Flucht und Heimat, über die Schrecken des Krieges und über das, was wir verdrängen, um zu überleben.
Deutschland in den 1970er Jahren. Unter dem Tisch sitzen die Kinder. Oben seufzen die Erwachsenen, essen Schnittchen und reden über die verlorene Heimat. Sie geben ihre Verletzungen und Alpträume weiter an die nächste Generation. Nach dem Tod des Vaters kehrt die Tochter in das schlesische Dorf mit dem malerischen Namen zurück, nach Rosenthal, das jetzt Rózyna heißt. Am 22. Januar 2020 bricht sie auf und geht noch einmal den Weg seiner Flucht. Was bleibt heute vom Fluchtschicksal? Wie gehen Familien, wie gehen Gesellschaften, Deutsche, Polen und Tschechen mit der Vergangenheit um?

Christiane Hoffmanns Buch holt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung ins 21. Jahrhundert, es verschränkt ihre Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, geschrieben in einer literarischen Sprache, die Suche einer Tochter nach ihrem Vater und seiner Geschichte.
Spiegel-Bestseller

Christiane Hoffmanns Familie bewirtschaftete über Jahrhunderte einen Hof im schlesischen Rosenthal, bevor der Zweite Weltkrieg ihren Vater nach Wedel bei Hamburg verschlug. Sie studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Journalistik in Freiburg, Leningrad und Hamburg. Von 1994 bis 2012 war sie für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" tätig, unter anderem als Korrespondentin in Moskau, Teheran und Berlin. 2013 wechselte sie als stellvertretende Büroleiterin ins Hauptstadtbüro des Magazins "Der Spiegel". Seit 2018 ist sie dort Autorin und häufiger Gast in Rundfunk und Fernsehen.

Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im April 2022

Platz 2 der Sachbuch-Bestenliste von WELT, NZZ, WDR 5, RBB Kultur und ORF im April 2022

"Dieses vermeintlich erledigte Thema in einer neuen historischen Konstellation noch einmal zu beleben, erfordert Mut, historische Bildung und Inspiration."
Merkur, Aleida Assmann

"Christiane Hoffmann macht sich auf den Weg ihres aus Schlesien geflohenen Vaters, um auch emotional zu verstehen, was damals geschah. Ihre bewegende Rekonstruktion erzählt einnehmend klar von den Ambivalenzen und Bruchlinien im deutsch-polnisch-russischen Verhältnis."
Aus der Jury-Begründung zur Nominierung für den Leipziger Buchpreis 2022

"Ein erstaunlicher Zusammenklang aus individuellem Erlebnis und kollektiver Erfahrung von Flucht und Heimatverlust ... sie vermisst zugleich Schritt für Schritt die historische Versehrtheit Mitteleuropas ... eindrucksvoll"
Die Zeit, Andreas Kossert

"Ein großartiges Buch"
DER SPIEGEL


"Klug und differenziert"
ARD Druckfrisch, Denis Scheck

"Eindringlich ... schildert es in großer Authentizität ... Auf tieftraurige Weise ist es mit der neuerlichen europäischen Fluchtkatastrophe ein Buch zum historischen Moment"
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stephan Wackwitz

"Ein Bericht von ungeahnter Aktualität ... um zu begreifen, wie dünn der Firnis des Humanen ist, sollte man ihr Buch lesen."
NZZ Bücher am Sonntag, Victor Mauer

"Das Buch spielt keineswegs nur in der Vergangenheit. Es geht hier stets um eine Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart."
taz, Nora Rauschenbach

"Ausgezeichnet geschrieben: sehr persönlich, sehr informativ, emotional, ohne rührselig zu sein. Weil man mit der Lektüre das unermessliche Leid, das jeder Krieg für so viel länger anrichtet, als Soldaten kämpfen, wieder sehr klar vor Augen hat."
Badische Zeitung, Heidrun Ossenberg

"Bewegender Wanderbericht ... Er wird ergänzt durch Familiengeschichten, die mit der Fluchterfahrung zusammenhängen, und historischen Exkursen."
Der Freitag, Sabine Kebir

"Ein dichtes Buch, das individuelle Erfahrung mit gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen verwebt ... Gerade im Schatten der Ukraine-Krise erhält der Text eine ungemeine Brisanz."
Der Freitag

"Man liest Hoffmanns Reflexionen vor dem Hintergrund der Bilder von flüchtenden ukrainischen Frauen und Kindern mit noch mehr innerer Anspannung."
DIE LITERARISCHE WELT, Andrea Seibel

"Christiane Hoffmanns Seelen-Sachbuch ist nahezu großartig. Man kann das Gefühl entwickeln, dabei zu sein."
Süddeutsche Zeitung, Kurt Kister

"Ungemein klarsichtig zeichnet Hoffmann ... ein Bild von Osteuropa, liefert gar einen interessanten Blick auf den aktuellen Ukraine-Konflikt und auf die Fluchtkatastrophen von heute."
Süddeutsche Zeitung, Jutta Czeguhn

"Eine Reflexion über Krieg, Entwurzelung, Heimat"
FOCUS

"Ist den Fluchtweg ihres Vaters nachgegangen und hat ein Buch darüber geschrieben. Ihre Geschichte steht exemplarisch für die unzähliger anderer."
HÖRZU, Anja Matthies

"Verschränkt Familiengeschichte und Zeitgeschichte"
NZZ, Claudia Schwartz

"Die Schrecken in den Gesichtern. Die Erschöpfung. Der radikale Bruch des Lebens. Was sich gerade vor unser aller Augen abspielt kennt die Autorin Christiane Hoffmann - aus den Erzählungen ihrer Eltern."
STERN, Kerstin Hellberg

"Was sie leistet, ist physische Geschichtsschreibung, was sie bietet, ist eine Psychologie des Verlustes, der nicht aufhört mit dem Ende des Fluchtweges."
Mitteldeutsche Zeitung, Christian Eger

"Berührend-poetisches und sehr persönliches Buch"
Berliner Morgenpost, Dorothea Hülsmeier

"Verknüpft geschickt die Vergangenheit mit ihren Erlebnissen, persönliche Erinnerungen mit aktueller, europäischer Politik"
Abendzeitung, Volker Isfort

"Sehr eindrucksvoll ... eine Wanderung auf dem Weg des Vaters durch die Geschichte und durch Europa"
Susanne Biedenkopf

"Christiane Hoffmann erzählt von ihren Begegnungen, über die Flucht, über Vergessen und Verdrängen"
Deutschlandfunk Kultur, Christian Rabhansl

"Ein sehr persönliches Buch, das sich mit der Geschichte verschränkt und das in diesen Tagen eine ganz beklemmende Aktualität bekommt."
Deutschlandfunk Kultur, Ulrike Timm

"Eine beeindruckende, vielschichtige, differenzierte Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte"
rbb kulturradio, Anne-Dore Krohn

"Das ist wirklich eine Erlebnisgeschichte"
NDR Kultur Journal, Joachim Dicks

"Buch der Stunde ... ein großartiges Geschichtsbuch - sehr poetisch"
mdr kultur, Matthias Schmidt

"Ein Buch der notwendigen Erinnerung in Zeiten der Ost-West-Polarisierung."
Der Tagesspiegel, Denis Scheck

"Beklemmend aktuell ... eine kluge Reflexion über Wurzeln und Verlust"

Hannoversche Allgemeine, Simon Benne

"Mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs für ihre Familie setzt sich Christiane Hoffmann auf besondere Weise auseinander."
Börsenblatt, Matthias Glatthor

"Hoffmanns größtes Verdienst: Sie macht eine manchmal schwer erträgliche Gleichzeitigkeit erfahrbar. Von Verlust und Schuld, Wut und Versöhnung."
GALORE, Patrick Wildermann

"Einerseits persönlich und dann doch universal"
SWR 2, Katharina Borchardt

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo mit 12 Abbildungen und 1 Karte
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 139 x 217 mm
Gewicht 470 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Zeitgeschichte ab 1945
Schlagworte 20. Jahrhundert • Deutschland • Familie • Familiengeschichte • Flucht • Geschichte • Heimat • Heimatvertriebene • Niederschlesien • Ostgebiete • Rosenthal • Rote Armee • Rózyna • Schlesien • Vater • Verlust • Vertreibung • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-406-78493-3 / 3406784933
ISBN-13 978-3-406-78493-4 / 9783406784934
Zustand Neuware
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3 Gute 3 Sterne!

von (An der Nordseeküste), am 17.01.2024

Christiane Hoffmann ist einen besonderen Weg gegangen, ein Pilgerweg der ganz anderen Art - sie ist dem Vertreibungsweg ihres Vaters zu Fuß gefolgt um dort gewisse Antworten zu erhalten aber auch eigenen Gedanken schweifen zu lassen über alles was ihr Vater erlebt hatte. Es ist schwer diese Zeilen zu bewerten, denn die Erlebnisse sowie Gedanken der Autorin können so einfach nicht gewertet werden. Ich fühlte tiefe Verbundenheit mit der Geschichte ihres Vaters, da auch ich eine Vertriebene aus Polen in meinem engsten Familienkreis zählte und auch wir eine Fahrt in die alte Heimat dieser Person unternommen haben. Das sind schwere Fahrten, komplizierte Gedanken die man dabei hatte. Was wird einen erwarten? Was erhofft man sich davon? Viele Fragen und noch weniger Antworten erfolgten. Hoffmann geht ihren Weg in Gedanken mit ihrem Vater auf besondere Weise, nämlich zu Fuß. Per Pedes kommen manchmal noch ganz andere Dinge in den Sinn und damals war eine Flucht nur so möglich.

Ja, der Schreibstil der Autorin ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Manchmal etwas wirr, manchmal etwas langatmig aber fest steht, der roten Faden ist zwar erkennbar aber ganz verworren zusammen gesetzt. Es fällt schwer in den Zeiten zu wechseln und allem zu folgen, es fällt schwer zwischen Hoffmanns Gedanken und die ihres Vaters zu unterscheiden. Vielleicht ist es so gewollt aber ich hatte damit wahrlich Mühe. Dennoch gibt es gute 3 Sterne von mir!
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