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Vor und nach der Jägerprüfung - Teilausgabe Landbau/Waldbau, Naturschutz & Hege (eBook)

Landbau/Waldbau, Naturschutz & Hege
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
142 Seiten
BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-96747-039-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vor und nach der Jägerprüfung - Teilausgabe Landbau/Waldbau, Naturschutz & Hege -  Herbert Krebs
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Diese Teilauflage von 'Vor und nach der Jägerprüfung' umfasst die Teilbereiche Landbau/Waldbau, Naturschutz & Hege.  'Vor und nach der Jägerprüfung' ist der   unverzichtbare Begleiter für jeden Jäger - sowohl für die Prüfungsvorbereitung als auch als Nachschlagewerk - jetzt ganz aktuell auf dem neuesten Stand des Jagdrechts.

Herbert Krebs hilft mit seinem Standardwerk seit Generationen Jäger bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Bearbeitet hat das Buch Christian Teppe, der sich als Rechtsanwalt auf das Thema Jagd spezialisiert hat und auch in seiner Freizeit passionierter Jäger ist. Sein Wissen teilt er beim 'JägerInnen-Stammtisch', in seinem Podcast 'Teppe und Schwenen op Jagd' sowie auf seinem YouTube-Kanal. Mehr Informationen finden sich unter www.teppe.de.

Herbert Krebs hilft mit seinem Standardwerk seit Generationen Jäger bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Bearbeitet hat das Buch Christian Teppe, der sich als Rechtsanwalt auf das Thema Jagd spezialisiert hat und auch in seiner Freizeit passionierter Jäger ist. Sein Wissen teilt er beim "JägerInnen-Stammtisch", in seinem Podcast "Teppe und Schwenen op Jagd" sowie auf seinem YouTube-Kanal. Mehr Informationen finden sich unter www.teppe.de.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
I. Hege
J. Land- und Waldbau
K. Naturschutz
Stichwortverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis

JLand- und Waldbau


Rund ein Quadratkilometer freie Landschaft geht täglich durch Bebauung oder den Abbau von ­Rohstoffen verloren.

Landwirtschaft


Landwirtschaft gestern und heute


Historie: Seit rund 6000 Jahren wird in unseren Breiten Ackerbau betrieben. Die Anbaupalette beschränkte sich über lange Zeit auf Einkorn, Hafer, Gerste, Hirse, Erbsen und Bohnen. Erst mit den Römern kamen neue Nutzpflanzen wie Obst und Gemüse, aber auch verbesserte Anbauverfahren in den germanischen Raum. Nach der Völkerwanderung um etwa 800 n. Chr. war die Dreifelderwirtschaft bereits weitverbreitet. Bis ins 18. Jahrhundert stiegen die Erträge nur langsam. Man erntete bei Getreide nur etwa die sechsfache Menge dessen, was man ausgesät hatte, also etwa 6 Dezitonnen (dt = 100 kg) je Hektar (ha). Spielte das Wetter nicht mit, waren Miss­ernten und darauffolgend Hungersnöte unausweichlich.

Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Ackerbau intensiviert. Man begann die Felder mit Kalk zu düngen, es wurde tiefer gepflügt. Unkraut bekämpfte man mit der Egge, vor allem aber wurden die Brachflächen mit Bodenverbesserern wie Luzerne, Rotklee oder Esparsette bebaut.

Den entscheidenden Schritt nach vorne brachte Ende des 19. Jahrhunderts die Einführung des Mineraldüngers. Zugleich gelang es, leistungsfähige Pflanzensorten zu züchten. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er-Jahre stiegen so die Erträge jährlich um 1,5 – 2 %. Damit lagen 1950 die Getreide­erträge bei 25 – 30 dt/ha.

In den letzten 60 Jahren verlief die Entwicklung stürmisch. Gezielter Einsatz von mineralischem Dünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln sowie enorme Züchtungserfolge im pflanzlichen wie im tierischen Bereich führten aus der Mangelsituation nach dem Zweiten Weltkrieg bereits Ende der 1960 er-Jahre zur Überschussproduktion. Durchschnittlich 70 dt Weizen je Hektar, bezogen auf das Bundesgebiet, werden heutzutage geerntet, die Spitzenerträge liegen bei über 100 dt/ha.

Trotz der guten Versorgungslage, die wir heute haben, sollte man sich immer vor Augen halten, dass es noch nicht allzu lange her ist, dass der Hunger in Europa besiegt werden konnte. Kli­matische Änderungen, hervorgerufen durch den weltweiten Temperaturanstieg, aber auch wirtschaftliche Einflüsse, wie etwa eine zurückgehende Ölversorgung, können in kürzester Zeit die Überschusssituation ins Gegenteil verkehren.

Strukturwandel: Die rasante Entwicklung in den letzten 60 Jahren, hierbei vor allem auch der hohe Technisierungsgrad in allen Arbeitsbereichen, führte zu einer ganz erheblichen Abwanderung aus der Landwirtschaft und der Aufgabe unrentabler Höfe. Dieser sogenannte Strukturwandel hält auch heute noch an. Je nach Lage werden noch immer jährlich 2 – 4 % der landwirtschaftlichen Betriebe aufgegeben. Daraus resultiert unter anderem, dass derzeit rund 60 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen (LF) verpachtet sind. Heute bestimmen immer mehr die Informations- und Kommunikationstechniken den Fortschritt, wofür etwa Präzisionslandwirtschaft, computergesteuerte Fütterung, der Melk­roboter, seit einigen Jahren auch der Einsatz der Gentechnik Stichworte sind.

Von den rund 35,7 Mio. ha der Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland wurden 2017 knapp 16,7 Mio. ha landwirtschaftlich und etwa 10 Mio. ha forstwirtschaftlich genutzt. Über 100 ha der landwirtschaftlichen Fläche gehen täglich für Bau- und Infrastrukturmaßnahmen verloren. Die Zahl der Betriebe über alle Rechtsformen betrug 2016 etwa 275.400.

Der massive Strukturwandel, d. h. das Wachsen der Betriebe bei gleichzeitig immer weniger Arbeitskräften, führte dazu, dass zum einen über Lohnunternehmen Arbeits- und Maschinenleis­tung zugekauft wird oder zum anderen die Landwirte sich in von ihnen gegründeten Maschinenringen gegenseitig unterstützen.

Kleinere Betriebe, die ihren Hof in der bisherigen Größe erhalten wollen, setzen zum Großteil auf eine außerlandwirtschaftliche Tätigkeit und führen den Betrieb im Nebenerwerb weiter oder sie schaffen sich z. B. über Direktvermarktung, Bauernmärkte, Hofläden, Bauernhof-Cafés oder über Urlaub auf dem Bauernhof (25.000 Be­triebe) ein zweites Standbein.

Biogas: Deutliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat die Klimadiskussion und die durch sie bedingte Energiewende, die viele Landwirte in den Betriebszweig »Energiewirt« als weiteres Standbein einsteigen ließ. Davon zeugen z. B. die zahlreichen Fotovoltaikanlagen auf den Dach­flächen der Betriebsgebäude wie auch große Freilandanlagen. Erheblichen Einfluss auf die Landschaft und auch auf die Jagd brachte die Entwicklung auf dem Biogassektor. So standen 2016 in Deutschland rund 9000 Biogasanlagen (installierte elektrische Leistung: rund 4166 Megawatt) mit Schwerpunkten in Bayern und Niedersachsen. Da diese Anlagen bisher hauptsächlich mit Silomais als Nährsubstrat gefahren wurden, hat sich durch die Zunahme an sehr großen, zusammenhängenden und damit schlecht zu bejagen­den Maisflächen das Schwarzwildproblem weiter verschärft. Um dieser »Vermaisung« der Landschaft entgegenzuwirken, gilt durch eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ab 2017 ein »Maisdeckel«. D. h., Biogasanlagen dürfen nur noch zu 50 % mit Mais oder Getreide beschickt werden (ausgedroschenes Maisstroh wird als Stroh gerechnet, was zugelassen ist).

Biogasanlage

Klima


Deutschland liegt mit Ausnahme der hohen Gebirgslagen im Übergangsgebiet vom maritimen zum kontinentalen Klima. Es ist dies ein relativ ausgeglichenes, warmgemäßigtes Klima im Vergleich zu den Extremen im reinen maritimen oder kontinentalen Bereich. Das zeigt sich auch darin, dass die meisten landwirtschaftlichen Kulturpflanzen überall angebaut werden können. Der Ackerbau muss in den Mittelgebirgen und in den Alpen dem Grünland weichen, weil dort mit zunehmender Höhe die Vegetationszeit abnimmt und die zunehmenden Regenmengen die Ernte deutlich erschweren. Der kontinentale Einfluss nimmt von Nordwesten nach Südosten zu. Die Jahresmitteltemperaturen liegen im Rheingebiet bei etwa 9 °C, in Bayern bei 7 – 8 °C und in den höheren Lagen der Mittelgebirge unter 6 °C. Deutlicher ausgeprägt ist der kontinentale Einfluss in den Wintermonaten. So liegen die Ja­nuartemperaturen im Nordwesten bei + 1 bis + 2 °C, im Südosten Bayerns aber bei – 2 bis – 3 °C. Dies bewirkt, dass im Nordwesten rund 60 Frosttage gezählt werden, im Südosten aber fast das Doppelte.

Die Jahresniederschläge liegen in Deutschland im Schnitt bei 600 – 800 mm. Im Nordwesten liegen sie bei 800 mm, in Ostdeutschland bei 500 – 600 mm. In Südbayern steigen die Niederschläge von 800 auf 1500 mm am Rand der ­Alpen und in den Hochlagen auf über 1800 mm. In den Hochlagen der Mittelgebirge werden 1200 mm und mehr erreicht.

Im Unterschied zum Großklima ist das lokale Klima zu sehen, das durch die Geländegestaltung, Siedlungen, Wälder oder Moore auf kleinem Raum zu sehr unterschiedlichen Auswirkungen führen kann.

Klimaveränderungen: Seit einigen Jahrzehnten ist eine deutliche Erwärmung des Weltklimas zu beobachten. Solche zum Teil relativ raschen Änderungen hat es zu allen Zeiten gegeben. Der Wechsel von Warm- und Eiszeiten dürfte hauptsächlich durch den Kurs der Erde um die Sonne, die Stellung der Erdachse wie auch die Aktivitäten auf der Sonnenoberfläche ausgelöst worden sein. Der jetzige Anstieg der Durchschnittstemperaturen geht jedoch weit über die Schwankungsbreite der letzten Jahrtausende hinaus. Der anthropogene Einfluss auf dieses Geschehen, z. B. durch massiven Verbrauch fossiler Energieträger wie Kohle und Öl mit der Folge einer Erhöhung des Treibhauseffektes wegen der Zunahme des CO2-Anteils in der Atmosphäre, ist nicht mehr wegzudiskutieren. Welche Auswirkungen dieser globale Temperaturanstieg lang­fristig haben wird, ist schwer einzuschätzen, es ist aber bereits jetzt festzustellen, dass es vermehrt zu lokalen Ex­tremwettererscheinungen kommt, etwa massiven Stark­regen und heftigen Stürmen bis hin zu Tornados.

Bodenprofil

Boden


Unsere heutigen Böden sind durch physikalische und chemische Verwitterung sowie durch bio­logische Umwandlungsprozesse entstanden. Der Humus, das ist die gesamte abgestorbene Bodensubstanz, entsteht durch die Arbeit von Bodentieren und Mikroorganismen, die Pflanzenmasse abbauen.

Bodenfruchtbarkeit: Der Humus hat entscheidende Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit. Er bindet Wasser und Nährstoffe, stabilisiert das ­Bodengefüge, sorgt für rasche Bodenerwärmung und enthält Kohlenstoff und Stickstoff. In der Ackerkrume beträgt der Humusgehalt 2 – 5 %, im Grünlandboden 5 – 8 %.

Wie rasch und mit welchem Ergebnis die biologische Umsetzung im Boden erfolgt, das hängt vom Ausgangsmaterial und von den Umweltbedingungen ab, wie Feuchtigkeit, Wärme, Durch­lüftung und dem sehr wichtigen pH-Wert. Ein pH-Wert von 7 wird als neutral bezeichnet, im Bereich von 6 – 7 sind die Mobilisierung und Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe sehr gut.

Saure Böden haben einen...

Erscheint lt. Verlag 5.8.2020
Reihe/Serie BLV
BLV Jagdprüfung
BLV Jagdprüfung - Teilausgaben 2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby Angeln / Jagd
Schlagworte Hege • Insektizide • Jagdausbildung • Jagdbetrieb • Jagdhund • Jagdhunde • Jagdpraxis • Jagdprüfung • Jagdschein • Jagdwaffen • Jungjägerausbildung • Nachsuche • Naturschutzrecht • Niederwild • Schalenwild • Schießen
ISBN-10 3-96747-039-3 / 3967470393
ISBN-13 978-3-96747-039-0 / 9783967470390
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