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Der Horror der frühen Medizin

Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner

**** 2 Bewertungen

Buch | Softcover
276 Seiten
2020
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-47058-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Horror der frühen Medizin - Lindsey Fitzharris
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Grausig sind die Anfänge der Medizin: Leichenraub, blutige Operationen wie Kirmesspektakel, Arsen, Quecksilber, Kokain als verschriebene Heilmittel. Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Unwissen der Ärzte sagenhaft, wie sie praktizieren, ein einziger Albtraum. Bis ein junger Student aus London mit seinen Entdeckungen alles verändert...

Lindsey Fitzharris erzählt vom Leben dieses Mannes und vom Horror, den ein einfacher Arztbesuch damals bedeutete – schaurig, unterhaltsam, erhellend.

Als Joseph Lister 1844 sein Studium in London beginnt, ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung desaströs: Die Krankenhäuser sind überfüllt und verseucht. Um aufgenommen zu werden, müssen Patienten genug Geld für die eigene Beerdigung mitbringen. In den Operationssälen arbeiten Chirurgen in Straßenklamotten vor schaulustigem Publikum. Warum fast alle Patienten sterben, wie sich Krankheiten ausbreiten, darüber herrscht nicht im Geringsten Einigkeit, nur hanebüchene Theorien. Joseph Lister wird Chirurg, er will ganz praktisch helfen. Und von Neugier und hellem Verstand geleitet, entwickelt er eine Methode, die das Sterben vielleicht beenden kann...

Lindsey Fitzharris promovierte in Oxford in Medizingeschichte. Ihre YouTube-Serie Under the Knife über Wissenswertes und Gruseliges aus der Welt der Chirurgie verhalf Fitzharris zu größerer Bekanntheit. Sie schreibt regelmäßig für The Guardian, The Huffington Post, The Lancet und New Scientist und arbeitet an einem neuen Buch über die Anfänge der Schönheitschirurgie.

»Detailliert beschreibt sie schaurige Methoden und lässt den Leser mit einer Mischung aus Ekel und Faszination zurück. Man taucht ein in eine Zeit, in der Hospitäler nur Patienten aufnahmen, die genug Geld für ihre eigene Beerdigung dabei hatten.« stern 20180816

»Detailliert beschreibt sie schaurige Methoden und lässt den Leser mit einer Mischung aus Ekel und Faszination zurück. Man taucht ein in eine Zeit, in der Hospitäler nur Patienten aufnahmen, die genug Geld für ihre eigene Beerdigung dabei hatten.«

»Packend geschrieben und mit vielen Anekdoten unterlegt, ist das von Volker Oldenburg gekonnt übersetzte Buch ausgesprochen lesenswert.«

»Ein faszinierendes, ein schockierendes Buch!«

»Ein extrem unterhaltsames und manchmal blutiges Buch über einen Mann, der mit seiner Fürsorge und Neugier die Medizin für immer veränderte.«

»Eine großartige Biografie über den ersten Helden der Chirurgie im 19. Jahrhundert.«

»... packend geschrieben, randvoll mit hautnahen Einblicken in eine untergegangene, brachiale Chirurgie und eng entlang am Leben spannender Medizinpioniere.«

»Beispielhaft und lebensnah geschrieben ist dieses Buch nichts für zarte Gemüter, aber es gibt einen überraschenden Einblick in eine Art von ›Human‹-Medizin, die noch gar nicht lange zurückliegt und heute dennoch sehr fern erscheint.«

»Der Schotte Joseph Lister... wird in Fitzharris' Buch zum überraschenden Helden. Anhand seiner Biografie gelingt es ihr, ein spannendes Kapitel Medizingeschichte zu schreiben und zugleich ein lebendiges Porträt der Lebensbedingungen in Großbritannien vor 150 Jahren zu verfassen.«

»Fitzharris nimmt ihre Leser mit auf eine unterhaltsame, mitunter grausige Reise durch die Medizingeschichte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.«

»Schaurig, unterhaltsam, erhellend.«

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch ; 5058
Übersetzer Volker Oldenburg
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel The Butchering Art. Jospeh Lister's Quest to Transform the Grisly World of Victorian Medicine
Maße 118 x 190 mm
Gewicht 266 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Chirurgie
Studium Querschnittsbereiche Geschichte / Ethik der Medizin
Schlagworte Antiseptikum • Arznei • Arzt • Bestseller bücher • Betäubung • Betäubung • buch bestseller • bücher bestseller 2019 • Bücher Bestseller 2019 Taschenbuch • bücher bestseller 2020 • bücher bestseller 2019 • Bücher Bestseller 2019 Taschenbuch • bücher bestseller 2020 • Chirurg • Chirurgen • Doktorbesuch • Dungeon • Grusel • Heilkunde • Heilkunst • Horror • Körper • Körper • Krankenhaus • Krankheit • Krankheiten heilen früher • Krankheiten heilen früher • Leib • Mark Benecke • Medizin • Medizin früher • Medizin früher • Medizingeschichte • Medizinische Versorgung früher • Medizinische Versorgung früher • Narkose • Operation • Operationen früher • Operationen früher • Operation ohne Betäubung • Operation ohne Betäubung • Pein • Quacksalber • Schmerz • Schmerzen • Skalpell • spiegel bestseller • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel Bestseller 2018 • spiegel bestsellerliste • Spiegel-Bestsellerliste • Spiegel Bestseller Liste • Spiegel-Bestseller-Liste • Spiegel Bestsellerliste aktuell • ST 5058 • ST5058 • suhrkamp taschenbuch 5058 • Under the Knife
ISBN-10 3-518-47058-2 / 3518470582
ISBN-13 978-3-518-47058-9 / 9783518470589
Zustand Neuware
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4 Buchhändler-Bewertung

von (Buchhändler, Lehmanns Web-Redaktion), am 25.08.2021


Steffen Ille
Buchhändler
Joseph Lister, Superheld

Nach diesem Buch kann man nur froh sein über die Gnade der späten Geburt. Lindsey Fitzharris führt zurück in die Anfänge der modernen Medizin, genauer: der Chirurgie. Und die sind (so muss man es heute sehen) schaurig. Ohne Narkose, in hoffnungslos verdreckten Sälen und vor nicht weniger verschmutztem Publikum wurden in rasender Geschwindigkeit Operationen durchgeführt, bei denen eine Überlebensrate von 50% schon als brillant galt.
Im Mittelpunkt ihrer Darstellung steht Joseph Lister, der zu einem Pionier der antiseptischen Chirurgie werden wird und am Ende seines Lebens hochgeehrt werden wird. Sein Weg dorthin ist allerdings steinig, es bedarf gutwilliger Förderer, eine erhebliche Hartnäckigkeit und sauberer empirischer Arbeit, ehe sich seine Thesen und Arbeitsweisen trotz frappierender Erfolge nur mühsam und gegen große Widerstände durchzusetzen vermögen.
Über die Person Listers hinaus gehört dieser Aspekt für mich zu den spannendsten Momenten: Welch heftige Abwehrreaktionen Listers einleuchtende, überzeugende und belegte Arbeiten bei den zeitgenössischen etablierten Medizinern hervorriefen. Da er nichts weniger als einen Paradigmenwechsel forderte, mag das nicht überraschen, aber es zeigt auch, dass es mehr braucht als nur die wissenschaftlichen Beweise. Denn im Prinzip sagte er: Ärzte, mit eurer Arbeitsweise tötet ihr Menschen. Klar, dass die davon nicht begeistert waren. Betrachtet man das Schicksal von Ignaz Semmelweis, der zur selben Zeit zu ganz ähnlichen Ergebnissen kam, aber in der Psychiatrie landete, wird das vielleicht ganz deutlich.
Das ist denn auch mein einziger Kritikpunkt: Das Buch neigt dazu, in eine Hagiographie abzurutschen, bei aller berechtigten Bewunderung für Lister, der Großartiges geleistet hat: Man bekommt doch sehr den Eindruck, an ihm habe sich das Schicksal der Welt entschieden...

4 Buchhändler-Bewertung

von (Buchhändler, Lehmanns Web-Redaktion), am 25.08.2021


Steffen Ille
Buchhändler
Joseph Lister, Superheld

Nach diesem Buch kann man nur froh sein über die Gnade der späten Geburt. Lindsey Fitzharris führt zurück in die Anfänge der modernen Medizin, genauer: der Chirurgie. Und die sind (so muss man es heute sehen) schaurig. Ohne Narkose, in hoffnungslos verdreckten Sälen und vor nicht weniger verschmutztem Publikum wurden in rasender Geschwindigkeit Operationen durchgeführt, bei denen eine Überlebensrate von 50% schon als brillant galt.
Im Mittelpunkt ihrer Darstellung steht Joseph Lister, der zu einem Pionier der antiseptischen Chirurgie werden wird und am Ende seines Lebens hochgeehrt werden wird. Sein Weg dorthin ist allerdings steinig, es bedarf gutwilliger Förderer, eine erhebliche Hartnäckigkeit und sauberer empirischer Arbeit, ehe sich seine Thesen und Arbeitsweisen trotz frappierender Erfolge nur mühsam und gegen große Widerstände durchzusetzen vermögen.
Über die Person Listers hinaus gehört dieser Aspekt für mich zu den spannendsten Momenten: Welch heftige Abwehrreaktionen Listers einleuchtende, überzeugende und belegte Arbeiten bei den zeitgenössischen etablierten Medizinern hervorriefen. Da er nichts weniger als einen Paradigmenwechsel forderte, mag das nicht überraschen, aber es zeigt auch, dass es mehr braucht als nur die wissenschaftlichen Beweise. Denn im Prinzip sagte er: Ärzte, mit eurer Arbeitsweise tötet ihr Menschen. Klar, dass die davon nicht begeistert waren. Betrachtet man das Schicksal von Ignaz Semmelweis, der zur selben Zeit zu ganz ähnlichen Ergebnissen kam, aber in der Psychiatrie landete, wird das vielleicht ganz deutlich.
Das ist denn auch mein einziger Kritikpunkt: Das Buch neigt dazu, in eine Hagiographie abzurutschen, bei aller berechtigten Bewunderung für Lister, der Großartiges geleistet hat: Man bekommt doch sehr den Eindruck, an ihm habe sich das Schicksal der Welt entschieden...
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