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Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich

Spiegel-Bestseller
Das Manifest gegen das schlechte Gewissen – Aus dem Amerikanischen erfunden von Tommy Jaud

**** 18 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
320 Seiten
2015
Fischer Taschenbuch (Verlag)
978-3-596-03227-3 (ISBN)
CHF 23,75 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen, Neuauflage unbestimmt
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Eine gut gelaunte, bodenlose Frechheit vom Comedy-Experten Tommy Jaud
Wir alle wissen: Mangelnde Faulheit kann zu Burnout führen. Dennoch leiden immer mehr Menschen unter maßlosem Müssen. Aber müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? 'Nein!', sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (›Vollidiot‹, ›Hummeldumm‹), 'einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.'

Fasziniert von amerikanischen Ratgeber-Büchern und zugleich schwer irritiert vom wachsenden Trend des maßlosen Müssens, hat sich Comedy-Autor Tommy Jaud entschieden, selbst einen solchen Ratgeber zu schreiben. Da Jaud kein Amerikaner ist, hat er einfach einen erfunden: Sean Brummel. Dessen fiktiver Bestseller ›Do Whatever the Fuck You Want‹ ist jetzt auf Deutsch erschienen: ›Einen Scheiß muss ich. Das Manifest gegen das schlechte Gewissen‹.

›Einen Scheiß muss ich‹ ist kein Plädoyer für wurstigen Egoismus, sondern ein irrwitziger Befreiungsschlag gegen Bevormundung, Leistungswahn und Gemüseterrorismus.
Spiegel-Bestseller

Tommy Jaud ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Bereits mit seinem ersten Roman ›Vollidiot‹ landete Jaud 2004 auf Platz 1 der Bestsellerlisten, genauso wie 2006 mit dem nächsten Hammer von Gegenwartsroman (DER SPIEGEL): ›Resturlaub. Das Zweitbuch‹. Die Kino-Adaptionen beider Bücher lockten fast zwei Millionen Zuschauer an. Jaud entwickelte zudem das Drehbuch für die TV-Komödie Zwei Weihnachtsmänner, 2009 ausgezeichnet mit dem Deutschen Comedy-Preis. Es folgten das Drittbuch ›Millionär‹ und der Jahresbestseller ›Hummeldumm. Das Roman‹. 2012 veröffentlichte Jaud mit ›Überman‹ den letzten Teil seiner Simon-Peters-Reihe. Fasziniert von amerikanischen Bierfesten und Ratgeber-Büchern, aber auch schwer irritiert vom gesellschaftlichen Trend des maßlosen Müssens, entschloss sich Jaud 2014, eine Ratgeber-Parodie kalifornischer Prägung zu erfinden. Wenn er nicht gerade fränkisches Bier in Paso Robles ausschenkt, lebt, feiert und arbeitet Tommy Jaud in Köln und Bamberg.

Fundierter Ratgeber für die tiefenentspannte Lebensart. Genial komisch! TV Movie 20151016

'eine ebenso witzige wie treffsichere Ratgeber-Parodie'

Libro Magazin, September 2015

Erscheint lt. Verlag 5.10.2015
Reihe/Serie Fischer Paperback ; 03227
Fischer Paperback ; 3227
Verlagsort Frankfurt / Main
Sprache deutsch
Gewicht 437 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte 3D-Drucker • American dream • Bier brauen • Bucket List • Chateau Marmont • Comedy • Deutsche • Erfolg • Fake • Fitnessstudio • Freiheit • Gefängnis • Gesellschaft • Gesundheit • Humor • Irrsinn • Kalifornien • Kaution • Nutzungsbedingungen • Pamphlet • Parodie • Paso Robles • persönliche • political correct • Political Correctness • Ratgeber • Satire • Sport • Vegan
ISBN-10 3-596-03227-X / 359603227X
ISBN-13 978-3-596-03227-3 / 9783596032273
Zustand Neuware
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4 Satire auf das maßlose Müssen der Menschen

von (München), am 17.11.2015

Immer mehr Menschen leiden an Burnout, doch keiner weiß wirklich, woher diese psychische Krankheit kommt. Keiner? Doch! Der US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud hat den Ursprung dafür in mangelnder Faulheit und dem maßlosen Müssen der Menschen gefunden. Nach seinem extra dafür entwickelten Motto ESMI, kurz für "Einen Scheiß muss ich!", beseitigt er all seine Probleme, wie etwa die nervige Ehefrau und den langweiligen Job, und fängt an, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Da ihm diese Weisheit sehr geholfen hat, ein glücklicher Mensch zu werden, schreibt er dieses Buch als Manifest gegen das schlechte Gewissen, um die ganze Menschheit davon zu überzeugen, dass sie nicht jede Diät oder neue Sportart mitmachen müssen, um den perfekten Körper zu erlangen, oder dass sie auf den Alkoholkonsum verzichten müssen, weil er angeblich Gehirnzellen abtötet und dem menschlichen Körper schadet, um ein perfektes Leben zu führen. Sean Brummels Buch ist kein Plädoyer für wurstigen Egoismus, sondern ein urkomischer Befreiungsschlag gegen Leistungswahn, Bevormundung und Gemüseterrorismus.
"Einen Scheiß muss ich" ist das erste Buch des Comedy-Experten Tommy Jaud, das ich jemals gelesen habe, weshalb ich mit Vorsicht an das Buch herangegangen bin, weil so eine Art von Roman schnell ins Eigenartige umschwenken kann. Doch entgegen meiner Erwartung hat mich Tommy Jauds aktuelles Werk überzeugt und bekommt daher vier Sterne von mir. Alleine Jauds Motivation, diesen Roman zu schreiben, finde ich super: Fasziniert von amerikanischen Ratgeber-büchern und schwer irritiert vom wachsenden Trend des maßlosen Müssens hat er sich dazu entschieden, selbst einen solchen Ratgeber zu schreiben. Es stellte sich ihm lediglich das Problem in den Weg, dass er kein Amerikaner ist, weshalb er einfach einen erfand: Den guten Sean Brummel. Mit diesem Paradebeispiel eines amerikanischen Mannes hat er eine sympathische Figur geschaffen, die obendrein so schamlos gegen alle Regeln des gesunden Menschenverstandes handelt, dass es schon wieder lustig ist. Wo wir auch schon bei der grundlegenden Thematik dieses Buches angekommen wären: Dem maßlosen Müssen der Menschheit. Tommy Jaud nimmt mit seinem Werk die menschliche Spezies und insbesondere deren obskure Verhaltensweisen auf den Arm, wobei hinter seiner Komik und der vor Ironie überschäumenden Kritik stets ein ernstzunehmender Funken Wahrheit steckt, den man nicht außer Acht lassen sollte. Deshalb ist dieses Buch nicht nur eine Satire, sondern es soll den Leser darauf aufmerksam machen, wie schlecht es eigentlich ist, immer unter dem Zwang zu stehen etwas zu müssen. Warum kann man nicht einfach mal die Füße hochlegen und ein Buch lesen, anstatt den Haufen an Wäsche zu bügeln, gemäß Sean Brummel treffenden Mottos ESMI. Einen Scheiß muss ich! Mir persönlich war das Buch an manchen Stellen zu abgedreht, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass Bücher dieser Art nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehören. Super fand ich aber die bunten Illustrationen, welche das ohnehin schon durch den lockeren Schreibstil gegebene Lesevergnügen nochmal gesteigert haben. Am längsten ist mir folgender Nachrichtendialog - man sollte vielleicht dazusagen, dass Sean (S) leicht alkoholisiert war, als er dies an seine Freundin Karin (K) schrieb - im Gedächtnis geblieben, die ich einfach zum Brüllen komisch fand: "KAren, ich weiss is sauspät, aber Du bistz so süss und ich muss dich sehen!!!" (S) - "Ich lieg neben Dir Sean!" (K) - "Wo? Da gehts szeil runter!!!" (S) - "Andere Seite!!!" (K). Insgesamt kann ich dieses Manifest gegen das schlechte Gewissen auf jeden Fall empfehlen, doch man sollte nicht alles zu ernst nehmen und vor allem nicht empfindlich sein, ansonsten wird einem dieses Buch mit Sicherheit nicht gefallen.

5 Ich MUSS mehr Spaß im Leben haben! Mit diesem Buch auf jeden Fall.

von (Duisburg), am 17.11.2015

Immer mehr Menschen leiden unter endlosem Müssen. Aber müssen wir wirklich immer alles tun, was man allgemein als gut und gesund betrachtet?
Einen Scheiß müssen wir!

Tommy Jaud greift in diesem Buch seine Faszination für amerikanische Ratgeber-Büchern auf und verbindet sie mit dem schwer irritierenden Trend des immer-mehr-Müssens.
Da Jaud kein Amerikaner ist, hat er einfach Sean Brummel erfunden und lässt dessen fiktiven Bestseller ›Do Whatever the Fuck You Want‹ jetzt auf Deutsch erscheinen.
Es handelt sich also nicht um einen Roman, wie Jauds bisherige Bücher.

Brummel/Jaud behandelt Themen wie Ernährung, Sport oder auch Gesellschaft und Familie mit einer ordentlichen Portion Humor und Sarkasmus.
Besonders gut gefallen hat mir, dass alle "Anti"-Ratschläge auch mit klinischen Studien oder Aussagen von anerkannten Forschern untermauern wurden.
Aber auch ohne diese Basis aus seriösen Fakten wird jeder Leser merken, dass Brummel/Jaud im Grunde Recht mit seinen Aussagen hat und wir zu oft glauben etwas zu müssen.

Was einigen Lesern vielleicht missfallen wird, ist die Tatsache, dass Jaud/Brummel sich auch einiger weniger Hitler-Vergleiche bedient. Frei nach dem Klischee, dass Amerikaner jeden Deutschen für einen Nazi halten, bemüht der deutschstämmige Amerikaner Brummel Hitler als durchweg schlechtes Beispiel für die Muss-Gesellschaft. Diese Vergleiche sind aber eher die Ausnahme und sollten nicht zu ernst genommen werden. Es mag zwar befremdlich klingen, aber sie sind sogar witzig.

Muss man dieses Buch lesen? Muss es einem gefallen und muss man Spaß daran haben?
Einen Scheiß müssen wir!
Aber für Fans von Tommy Jaud und für Leser, die sich und die Welt nicht immer all zu ernst nehmen ist dieses Buch wirklich empfehlenswert. Es ist ein augenzwinkernder, sarkastischer Kommentar auf die Leistungsgesellschaft und den Zwang immer mit der Strömung zu schwimmen.
Es regt zum Nachdenken an und macht wirklich Spaß.
Genau wie bei einem richtigen Ratgeber-Buch gibt es stärkere und schwächere Abschnitte, aber insgesamt fand ich es wirklich gut umgesetzt.

4 Das Muss-Monster bekämpfen

von (Aurich), am 16.11.2015

Sean Brummel schreibt seinen ersten Ratgeber über das Leben und zeigt dem Menschen wie man sein Muss-Monster besiegt.
Oft wird einem eingetrichtert, dass man Diäten halten soll, mehr Sport treiben muss und auf seine Gesundheit achten muss. Aber Sean öffnet uns die Augen. Er zeigt uns die Realität und belegt gut recherchiert die Fakten des Lebens.
Mit viel Humor schreibt Tommy Jaud alias "Sean Brummel" diesen Ratgeber und bringt den Leser einige Male zum Lachen. Er zeigt uns wie sehr unser Handeln von einem Muss-Monster geleitet wird und wie wir es im Alltag schwächen können. Viele Kuriositäten erwarten den Leser, die im Anhang zusammengefasst werden.
Ich fand viele Stellen und einige Kapitel sehr lustig und musste oft lachen.
Aufgrund der guten Argumente, die Sean dem Leser übermittelt, erscheint einem vieles logisch und überzeugend. Am Ende eines Kapitels gibt es eine kleine Zusammenfassung und ein Vertrag,den man unterschreiben kann, um den nächsten Schritt machen zu können. Also das Buch ist sehr gut gestaltet. Mir gefiel die Art und Weise wie der Ratgeber aufgebaut ist und an einigen Stellen habe ich schmunzeln müssen,weil ich mich selbst in dem Buch wieder gefunden habe. Man darf sich selbst nur nicht so ernst nehmen,dann kann das Buch einem viel Freude bereiten.
Fazit: Auch wenn das Buch sehr humorvoll war und ein Ratgeber der besonderen Art, konnte es stellenweise etwas langatmig sein.

2 Grüße vom Muss-Monster...

von (Chemnitz), am 14.11.2015

persönliche Wertung:

Ich war sehr gespannt auf den humorvollen Ratgeber von Tommy Jaud, da mir das erste Buch, welches ich von ihm gelesen habe (Hummel Dumm) ganz gut gefallen hat. Eigentlich sind Ratgeber nicht unbedingt mein Lieblingsgenre umso größer natürlich meine Spannung darauf ob Tommy Jaud es schafft mich von ihnen zu überzeugen.

Das Buch startete ganz vielversprechend. Der Schreibstil sehr angenehm und die Satire wirklich lustig... Auch die Themen die er sich für seinen Ratgeber herausgesucht hat - sind sehr passend gewählt. Leider hielt meine Begeisterung nicht wirklich lang an. Umso mehr Seiten ich las, umso eintöniger fand ich den Lesestoff. Klar es ging immer wieder um andere Themen, doch leider war die Herangehensweise jeweils gleich und fing spätestens in der Mitte des Buches an, mich ganz schön zu nerven. Auch wenn ich die ins lustige gezogenen Übertreibungen am Anfang des Buches noch sehr erfrischend fand, so muss ich am Ende sagen, dass es für mich an vielen Stellen auch einfach irgendwie zu viel des Guten war!

Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass Herr Jaud mit seinem Buch und seinem Humor viele Menschen ansprechen wird, er und ich sind nur einfach nicht auf einer Wellenlänge.
Im großen und ganzen hat mir die Grundidee des Buches gut gefallen, es hätte für meinen Geschmack nur etwas abwechslungsreicher sein müssen!!!


Fazit:
"Einen Scheiß muss ich" ist DAS Buch für jeden, der schon immer nach den perfekten Ausreden fürs Nichts tun gesucht hat! :)

3 Starker Anfang, aber dann ...

von (Kreis HD), am 13.11.2015

Sean Brummel, das Alter-Ego von Tommy Jaud, möchte dem geneigten Leser vor Augen führen, wie viel „ich muss“ unnötig ist und wie man viel besser ohne dies leben kann, dabei aber nicht verwahrlost, sondern schlicht Lebensqualität gewinnt.

Die ersten Kapitel sind brüllend komisch und in ihrer Absurdität auch noch erschreckend logisch. Ja, auch wenn die eine kleine Comedy-Show ist, so ist doch tatsächlich erstaunlich viel Wahres an all dem Geblödel.

Der Aufbau ist, wie bei jedem Ratgeber: es gibt (am Ende des Buches, das ist ein wenig schade) ein Inhaltsverzeichnis, das eine Art Einführung und die Kapitel Gesundheit, Ernährung, Erfolg, Freizeit, Gesellschaft und Sinn des Lebens abhandelt. Zu jedem Oberbegriff gibt es dann jeweils zwei Unterkapitel, die wiederum in mehrere Abschnitte/Kapitel gegliedert sind. Am Ende fordert Brummel den Leser dann nach seiner Zusammenfassung immer zur Unterschrift auf – schon witzig!

Ein weiterer Gag sind die ganz am Anfang eingefügten Nutzungsbedingungen – köstlich!

Einige Highlights sind wahre Geniestreiche – beispielsweise die Rechnung, wie viele Kalorien man mit welchem Sport verbrennen kann und wie viele Kalorien man sich dann wieder reinschaufelt. Brummels Fazit: wer Sport macht, wird dicker statt dünner. Oder die Darstellung, warum Vegetarier Massenmörder sind und Veganer keine Menschen. Auch erklärt er sehr schlüssig, dass man gar nicht nirgendwo sein kann und man deshalb gar keine Ziele braucht. Seine Aufzählung der Dinge, die man nicht braucht und sein Statement gegen E-Book-Reader sind ebenfalls kleine Highlights.

Mein Lieblingszitat aus dem Buch ist: „Ich schiebe doch nicht auf, ich befinde mich in einem hochintelligenten Prozess kontinuierlicher Neu-Priorisierung!“

Insgesamt finden sich wirklich sehr viele Ansätze, die gar nicht so lächerlich sind, wie sie erst mal scheinen sollen. Beispiel hier: wie albern ist „political correctness“ inzwischen eigentlich geworden? Da werden Begriffe geändert, nur um wieder geändert zu werden, weil doch wieder jemand beleidigt sein könnte.

So geht es Seite um Seite, Kapitel um Kapitel. Nur leider weicht das laute Lachen irgendwann dem breiten Grinsen und zum Schluss bleiben nur noch Schmunzler übrig. Ob Jaud das so beabsichtigt hatte, kann ich nicht beurteilen. Fest steht, dass ich mich irgendwann nicht mehr amüsiert habe und nur noch hoffte, bald am Ende zu sein. Die Gags hatten sich irgendwann totgelaufen und abgenutzt, wie die „Witze“ von Oliver Pocher (unlustiger wie der ist kein Mensch unter dieser Sonne) schon beim ersten Mal.

Die Idee des Buches gefällt mir sehr, auch die Aufmachung. Aber es hätte fast 100 Seiten kürzer sein müssen, um am Ende nicht abzukippen. Von daher kann ich nur als Mittelmaß werten und das sind drei Sterne. Es tut mir leid, der Anfang war so vielversprechend!

5 Beste Unterhaltung garantiert

von , am 12.11.2015

Faulheit als Lebenselixier. Müssen wir wirklich immer alles können und gleich erledigen? Immer mehr Menschen leiden unter diesen Zwängen. Aber müssen wir strikt auf unsere Gesundheit achten, uns an die neuesten Ernährungstrends halten, immer erfolgreich sein? Einen Scheiß müssen wir! Und genau da setzt Sean Brummel mit seinem Manifest gegen das schlechte Gewissen an...

Tommy Jaud hat sich mit diesem "Ratgeber der besonderen Art" selbst übertroffen. Ich finde, das ist sein bisher bestes Buch, obwohl mir seine anderen Werke auch super gefallen haben.

Durch seinen flotten und witzigen Schreibstil zieht er den Leser sofort in seinen Bann. Beim Lesen konnte ich oftmals ein Lachen nicht unterdrücken. Jaud zieht hier alle Register der hohen Comedykunst. Hier findet sich alles, vom derben Humor bis zu feiner Ironie. Das ist klasse!

Dabei bringt er den Leser nicht nur zum Schmunzeln, sondern regt ihn auch zum Nachdenken an. Mit seinen detailgetreu und perfekt ausgearbeiteten Charakteren ist er direkt am Puls der Zeit. Ebenso mit den Begründungen und Beispielen zu seiner Argumentation, warum man "einen Scheiß muss". Zwischen den Zeilen kann man den leicht erhobenen Zeigefinger finden, bei dem ich meistens nur zustimmend nicken konnte.

Dies ist ein humorvolles, spritziges Buch aus dem Genre Comedy, aber trotzdem geht es für mich sehr wohl als eine Art Ratgeber durch. Eben einmal anders. Ich ertappe mich jetzt immer öfter bei dem Gedanken "Muss ich wirklich?... So kann man in beste Leseunterhaltung auch Sinnfragen bestens einpacken. Das funktioniert aber nur bei einem erstklassigen Autor und das ist Tommy Jaud.

Insgesamt hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Fazit: Beste Leseunterhaltung, witzig und intelligent! Für mich der bisher beste Jaud!

3 Gib' den Mussmonstern keine Chance!

von (Frankfurt), am 12.11.2015

Jeder kennt sie: die lästigen Pflichten, die überall lauern: solche des Alltags wie bügeln, putzen, einkaufen etc., aber auch solche sozialer Erwünschtheit, wie beispielsweise sich vegan zu ernähren, Sport zu treiben und sich politisch korrekt zu verhalten. So unterschiedlich, wie diese lästigen Pflichten sind, so verschieden sind auch die Mussmonster, die uns täglich attackieren und ins Gewissen reden. Sie machen uns nur das Leben schwer und entfernen uns von den schönen Dingen des Lebens. 

Sean Brummel hat dies erkannt und ist damit vom Durschnittsbürger Kaliforniens zum gefragtesten und best gelauntesten Persönlichkeitstrainer avanciert. Seine Lösungsformel ist so einfach, wie bestechend: ESMI, was so viel heißt wie: einen Scheiß muss ich!!! Unerschrocken präsentiert er uns Forschungsergebnisse, die seine diversen Thesen stützen, man muss die Statistik nur zu drehen wissen. Das Ergebnis seiner Forschungen ist ein Manifest gegen das schlechte Gewissen.

Hand auf's Herz: ESMI- das klingt doch reivoll, oder etwa nicht? Wer von uns wird nicht ständig von diesen und jenen lästigen Alltags Pflichten bombardiert und wünscht sich nicht insgeheim, mitunter mal zu sagen: "Nach mir die Sindflut!" oder eben: ESMI!!!

Die Grundidee des Buches, die Tommy Jaud mittels seines Protagonisten Sean Brummel präsentiert, ist durchaus verlockend. Interessant auch die Vorgehensweise, Studienergebnisse derart zu drehen, dass sie das Kernargument stets unterstützen. Über lange Strecken hat mich dies amüsiert. Andererseits wiederholt sich die Argzmentationsweise in jedem Kapitel. Das ist auf die Dauer doch recht langatmig und ermüdend. 

Gar nicht erschlossen haben sich mir satirische Hitler-Passagen, außer dass es vielleicht ein Plädoyer wider politische Korrektheit sein soll? Ich fand diese wiederholten Anspielungen weder wirklich für den Inhalt des Buches relevant, noch komisch. 

Insgesamt fand ich das Buch bei den bereits erwähnten Längen dennoch unterhaltsam. Wem gerade die Mussmonster zu sehr zusetzen, wer sich erdrückt fühlt von Alltagspflichten, dem sind hier unterhaltsame Schmökerstunden gewiss. 

5 ESMI...muss ich? Kann ich!

von (winsen), am 11.11.2015

Als großer Tommy Jaud Fan habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
Am Anfang dachte ich erst mal..naja was für ein Buch…die Aufmachung als ein Ratgeber…
Aber fakt ist…es gibt genug Ratgeber für alle Bereiche des Lebens…
Gefühlt ist das neben Diätbüchern eine satte Einnahmequelle.
Darum finde ich das Aufgreifen gar nicht so übel.
Vor allem steht ja auch immer das nicht ganz so ausgeschriebene und gut umschriebene Muss.
Das dort Tommy Jaud einen Anti Muss Ratgeber rausbringt ist doch mal eine nette Idee.
„Einen Scheiß muss ich“ fällt einem schon ins Auge und wer möchte nicht mal so gelassen an Sachen gehen können?
Wenn die Aussage „99 Prozent der Dinge, die wir tun, müssen wir gar nicht“ real ist, dann stört es nicht unbedingt etwas zu verändern wenn man mag.
Ob das wie beim Sean Brummel mit Realität, Ironie oder leichter bis mittelschwerer Übertreibung geschieht ist doch Nebensache.
Jeder kann etwas, muss es aber nicht verändern.
Für mich war auch etwas dabei, wo es sich gelohnt hat mal darüber nachzudenken.
Und auch ich durfte feststellen, daß man gern mal mit gutem Gewissen „ESMI“ leben darf.
Ich fühlte mich gut unterhalten.
Egal on man seinen Ausführungen beipflichtet oder nicht…er polarisiert und das ist ihm meines Erachtens sehr gut gelungen.

5 Einfach köstlich

von (RLP), am 11.11.2015

Zum Inhalt:

Müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint?

„Nein!“, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud („Vollidiot“, „Hummeldumm“), „einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.“

Was wir müssen und was nicht, sollte jeder selbst entscheiden. Sean Brummel hilft den Unentschlossenen unter uns dabei etwas auf die Sprünge. Auf eine geniale Art und Weise bringt er seine Ansichten und Absichten hier zu Papier und schafft es mühelos den Leser davon zu überzeugen, das sein Tun das einzig Richtige ist.


Meine Meinung:

Der Einstieg mit den ungewöhnlichen Nutzungsbedingungen war schon ein wahres Highlight. Aber was danach folgt ist einfach nur noch unglaublich genial. Mit fast jedem Satz spricht er mir aus der Seele. Ich bin ehrlich gesagt auch ein kleiner Tatsachenverdreher und mache es ähnlich wie Sean Brummel. Aus allem das Positive ziehen und das Negative somit verdrängen oder geschickt bei Seite schieben. ESMI (Einen Scheiß muss ich) Dann ist das Leben gleich viel lebenswerter.

Immer wieder tauchen tolle Zitate und Sprüche auf, bei denen man sich ein lautes Lachen einfach nicht verkneifen kann. „Was du heute kannst besorgen, machste gar nicht oder morgen“ hört sich doch viel positiver an und man fühlt sich nicht gleich genötigt widerwillig etwas zu erledigen.
Wie viele Tiere für einen einzigen Kopf Salat sterben müssen und wie viele Steaks man aus nur einem Rind gewinnen kann erfährt man auch auf sehr unterhaltsame Weise.

Eine tolle Idee fand ich die kleinen Zusammenfassungen am Ende jeden Kapitels. Dort listet er noch einmal stichpunktartig Alles auf was im Kapitel vorkam und wer mag kann seine Unterschrift darunter setzen.
Auch die Zeichnungen und Illustrationen die sich im ganzen Buch Raum schaffen sind sehr witzig und passen absolut in dieses Meisterwerk.

Der flüssige und moderne Schreibstil lässt einen nur so über die Seiten fliegen. Einmal angefangen zu lesen, möchte man gar nicht mehr aufhören. Hier sind einige Lacher garantiert, deshalb sollte sich jeder überlegen wo er dieses Buch liest.


Fazit:

Ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt. Und ich glaub ich konnte einem Autor noch nie so recht geben mit seinen Ansichten. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man öfters mal ESMI denkt und es dann auch tatsächlich durchzieht, man ein glücklicheres Leben führt.

5 Lies es, und lass den Alltag hinter dir...

von (O.), am 11.11.2015

Lies es, und lass den Alltag hinter dir...

"Einen Scheiß muss ich" heißt es in dem neuen Bestseller "Ratgeber" von Tommy Jaud. Jaud knüpft in seinem neuen Roman an seine bisherigen Erfolge kann. Sein neuer Hauptdarsteller heißt Sean Bummel. Sean lässt, wie bereits früher Simon, sein altes Leben zurück und nimmt seine bisherigen Angewohnheiten genauestens unter die Lupe. Hierbei stellt er fest, viele Gewohnheiten sind einfach überflüssig und er muss einen Scheiß.

Sean beschließt das stärkste Bier zu brauen und seine Lieblingsfernsehsender zu abonnieren und einfach sein Leben zu genießen, denn viele Zwänge des Alltags sind für ihn einfach überflüssig. Wozu brauchen wir eine ToDo Liste, wenn wir sie sowieso nicht erledigen, da ist es doch viel sinnvoller eine Liste zu entwerfen mit Sachen die wir eh nicht erledigen. Wozu müssen wir Erfolg im Beruf haben, wenn wir auch ohne diesen im Leben voran kommen und uns dadurch einigen Stress ersparen können?

Jaud erzählt Mitten aus dem Leben des Sean Bummel und der Leser wird sich sicherlich an der ein und anderen Stelle deutlich wiedererkennen und mit einem Lächeln auf den Lippen die einzelnen Kapitel verschlingen.

Tommy Jauds Schreibweise ist wie gewohnt sehr einfach und verständlich. Da es sich bei diesem Buch um einen Ratgeber aus der Sicht von Sean Bummel handelt, wird dieser immer wieder durch kleinere Bilder und Checklisten aufgepeppt.

Insgesamt hat mir dieses Buch wieder sehr gut gefallen und es war eine gelungene Flucht aus dem Alltag mit vielen Momenten zum Lachen und Schmunzeln.
Für dieses tolle Lesevergnügen gibt es daher 5 von 5 Sternen.

3 Das Zauberwort ESMI

von , am 07.11.2015

Inhalt/Klappentext: Wir alle wissen: Mangelnde Faulheit kann zu Burnout führen. Dennoch leiden immer mehr Menschen unter maßlosem Müssen. Aber müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärts kommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint? »Nein!«, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud (›Vollidiot‹, ›Hummeldumm‹), »einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.«

Ein etwas anderer Ratgeber. Das Buch ist sehr humorvoll und dennoch kritisch geschrieben. Bei den meisten überspitzt dargestellten Szenen konnte ich mich wiederfinden. Der Autor schafft es mich lachen zu bringen und gleichzeitig nachdenklich zu stimmen. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut er lässt sich sehr gut lesen und ich komme sehr rasch voran. Leider flacht die Komik gegen Ende etwas ab und meiner Meinung müsste die Anspielung auf die dunkle Vergangenheit von Deutschland nicht sein. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Es sticht durch seine Andersartigkeit sehr gut aus der Masse heraus.

5 Herrlich !!

von (Tarp), am 06.11.2015

Zuerst habe ich gedacht : Eine Rezension schreiben ?
Einen Scheiß muss ich !!!
Aber dieses Buch ist einfach zu unterhaltsam, um andere nicht daran teilhaben zu lassen.

Sean Brummel, seines Zeichens gelangweilter Elektronikverkäufer und unterdrückter Ehemann, gerät an den Punkt, an dem er sich sagt, Einen Scheiß muss ich !!!

"Wenn Sie etwas nur für andere tun, dann lassen Sie es."
Seite 174

Auf eine wirklich unterhaltsame Art hält Tommy Jaud dem Leser den Spiegel vors Gesicht und in jeder noch so absurden Theorie des Amerikaners Sean Brummel steckt doch immer ein Funken Wahrheit , in der man sich wiedererkennt.
Dieser nicht ganz ernst gemeinte Ratgeber führt uns durch die Zwänge des Alltags, die wir uns nur zu oft aufbürden.

Das sogenannte Muss-Monster heizt dabei unser schlechtes Gewissen an und wir lernen von Sean, dieses Muss-Monster zu ignorieren und laut zu sagen "Einen Scheiß muss ich" kurz ESMI .

Das Buch ist in die Kapitel Gesundheit, Ernährung, Erfolg, Freizeit, Gesellschaft und Sinn des Lebens aufgeteilt.
Jedes dieser Kapitel hat mich wirklich gut unterhalten, auch wenn das eine oder andere Thema mich persönlich mehr ansprach.

Der Wortwitz von Tommy Jaud ist einfach großartig.
Mehr als einmal musste ich laut lachen und den Kopf über so manche Aussage schütteln, weil sie erschreckend aber doch wahr erschien.

"Jeder ist irgendwie schlank. Ich bin es zum Beispiel direkt nach dem aufwachen , wenn ich gestreckt im Bett liege. Ohne Kontaktlinsen."
Seite 105

Tommy Jaud lässt kein Klischee aus und erzählt dabei von Menschen mit Wochenend-ADHS , Googleitis und selbstgefälligen Esstremisten.
Auch wenn dieser Ratgeber nicht ganz ernst gemeint ist, kann mit Sicherheit jeder Leser etwas für sich herausziehen. Und wenn nicht, hat man einfach Freude beim Lesen.

"Aus Pflanzen Produkte zu pressen, die aussehen wie Tierteile und sie dann "Wie Wurst" zu nennen, finde ich ohnehin schon recht pervers. Ich jedenfalls käme nicht auf die Idee, mir aus Hackfleisch einen Brokkoli zu kneten, damit ich auch mal ein bisschen Gemüse auf dem Teller habe."
Seite 131

Fazit

Einen Scheiß muss ich hat mich wunderbar unterhalten und viel zum Lachen gebracht.
Man darf diesen Ratgeber nicht zu ernst nehmen und das ein oder andere Auge zukneifen, dann ist es ein wahres Lesevergnügen.
Ich konnte Sean Brummel an vielen Stellen zustimmen und bin dankbar, dass Tommy Jaud Sean so viele lustige Thesen "unterkellern" lies.

"Ich schiebe doch nicht auf, ich befinde mich in einem hochintelligenten Prozess kontinuierlicher Neu-Priorisierung"
Seite 152

4 Gleicher Humor aber ein anderer Jaud

von , am 02.11.2015

Zum Inhalt :
Dieses Buch gestaltet sich als humorvoller Ratgeber für viele Lebenslagen. Behandelt werden hierbei die Themengebiete : Gesundheit, Ernährung, Erfolg, Freizeit, Gesellschaft und Sinn des Lebens. Tommy Jaud schreibt dieses Werk aus der Sicht des fiktiven Autors Sean Brummel.
Nach einer Einleitung, in welcher der Leser erfährt, was Sean Brummel dazu veranlasst hat, diesen Ratgeber zu verfassen, wird jedes Themengebiet gesondert behandelt.
Meine Meinung:
Die Figur Sean Brummel stellt sich als sehr markante aber dennoch sympathische Person da, die aus Ihrem bisherigen "Normalo - Alltag" ausbricht und mit dem folgenschweren Satz : " Einen Scheiß muss ich" ein neues Leben startet. Hierbei kämpft er erfolgreich gegen sein Muss-Monster an, welches ein jeder Leser auch selbst durch gesellschaftliche Richtlinien und Trends aber auch durch eigenes Pflichtgefühl kennt. Er liefert eine zwar durchaus stark abgehobene aber gleichzeitig amüsante Argumentation, die die Leser dazu veranlassen soll, ihre Lebensweisen zu überdenken und statt allerlei Pflichten und auferlegten Zwängen den Spaß in ihr Leben zu lassen. Obwohl viele Aussagen natürlich extrem überspitzt sind, konnte ich doch auch Wahrheiten erkennen und muss zugeben, dass Sean Brummel oftmals gar nicht so falsch mit seiner Sichtweise der Dinge liegt. Er gibt Denkanstöße und untermauert seine Thesen hierbei mit allerlei Studien und Sonstigem, welche durch das Quellenverzeichnis dem interessierten Leser offen stehen und zu wirklichem Staunen führen. Des Weiteren ist das Buch gespickt von Zeichnungen des Muss-Monsters und einigen Fotos. Diese sorgten bei mir immer für Aufheiterungen, da ansonsten jedes Kapitel immer gleich aufgebaut ist. Es beginnt jedesmal mit einem Zitat, gefolgt von der Argumentation des zu behandelnden Themas. Am Schluss folgt dann die Zusammenfassung mit den wichtigsten Aussagen und eine geforderte Unterschrift des Lesers, bestimmte Dinge nicht mehr tun zu müssen. Hierbei ist Tommy Jaud meiner Meinung nach ein großer Wurf gelungen, da ich mich hierdurch wirklich mit einbezogen gefühlt habe. An vielen Stellen musste ich herzhaft Lachen und ein bisschen mehr Sean Brummel in uns allen, könnte unsere Gesellschaft in meinen Augen wirklich gut tun.
Als kleiner Kritikpunkt ist vielleicht anzumerken, dass es keine wirkliche Story gibt, wie man es aus Jauds anderen Werken kennt. Da dieses Buch aber als Ratgeber erscheint, muss das meines Erachtens aber auch so sein. Keine Sorge der Humor kommt trotzdem nicht zu kurz.
Fazit:
Wer Lust auf Jauds Humor in einem ganz besonderen Ratgeber hat und wer auch mehr Spaß in sein Leben bringen möchte, ist hier hervorragend aufgehoben. Wem aber eine lustige Story wichtig ist, sollte lieber zu einem anderen Werk ( wie z.B. Hummeldumm ) greifen.

4 Eine Prise Humor bitte

von (NRW), am 02.11.2015

Es handelt sich hier um ein Buch, welches aufgemacht ist wie ein Ratgeber. Es ist aber mehr so etwas wie ein „Anti-Ratgeber“. Es nimmt die üblichen Tipps der (vor allem amerikanischen) Ratgeber auf die Schippe. Es gibt dem Leser, der in der heutigen Welt von Dauerleistungsdruck lebt, einen anderen Blickwinkel, welcher zum Ausdruck bringt, dass im Leben auch Spaß ein Muss ist. Jaud lenkt den Blick stark auf den Kontrast zwischen dem, was wir glauben zu müssen und dem, was für jeden auch wirklich gut ist zu tun. Das Fazit des ganzen ist, sein Leben auch mal locker zu nehmen.

Der Sprachstil ist gewohnt lustig und unterhaltend gehalten. Man muss einfach ein Lachen auf dem Gesicht haben, wenn man die ein oder andere Stelle liest. Mir hat der Humor des Buches sehr gefallen. Viele Dinge, die uns einfach schlicht weg belasten, aber kaum einen Nutzen haben, werden auf eine ironische Weise betrachtet. Ebenso werden viele Klischees geschickt mit eingebunden.
Es ist zügig und flüssig zu lesen.

Insgesamt hat mir dieses Buch ganz gut gefallen. Es hatte sehr humorvolle Stellen und die Idee, einen „Anti-Ratgeber“ zu schreiben, finde ich witzig. Wer ein schnelles Unterhaltungsbuch sucht, der sollte es mit diesem Buch einfach mal versuchen.

4 Ein nicht (ganz) ernst zu nehmender Ratgeber für alle Lebenslagen

von , am 01.11.2015

Wer kennt ihn nicht, den Tommy Jaud? Bekannt geworden ist er durch seine humorvollen Büchern wie „Vollidiot“ oder „Hummeldumm“, die so gar nicht mein Fall sind, da mir vieles zu ordinär und unter der Gürtellinie ist. Umso überraschter war ich von „Einen Scheiß muss ich“. Klar ist auch hier schon der Titel nicht gerade hohe Literatur, aber er drückt genau aus, worum es in dem Buch geht. Tommy Jaud will uns nämlich klarmachen, dass wir gar nichts müssen, dass uns die anderen doch mal kreuzweise können sollten. Und dass man mit dieser Lebenseinstellung weniger Stress und mehr Spaß hat.

In dem Ratgeber, den er sein Alter Ego Sean Brummel schreiben lässt, befasst er sich dann mit verschiedenen Themen wie Ernährung, Gesundheit, Erfolg, Gesellschaft usw. und zeigt auf, was wir alles nicht müssen. Sport treiben? Muss ich nicht! Viel zu viel Stress, bis ich mein Equipment zusammengesucht habe. Die Küche noch am Abend aufräumen, obwohl ich müde bin? Muss ich nicht. Am nächsten Morgen ist meine Motivation doch viel größer, weil ich Hunger habe und einen freien Tisch fürs Frühstück brauche.

Die meisten von Jauds/Brummels Ratschlägen haben einen wahren Kern. Es lohnt sich auf jeden Fall, darüber nachzudenken und sich vielleicht etwas von dem selbst auferlegten Stress zu nehmen. Aber natürlich wird hier alles so lange gedreht und vor allem verdreht und überspitzt, bis es in das Konzept des Ratgebers passt. Er ist also nicht wirklich ganz ernst zu nehmen, ein bisschen aber doch. Es werden so viele Situationen und Menschen beschrieben, dass sich sicher jeder Leser an der ein oder anderen Stelle wiederfindet.

Das Buch ist auf jeden Fall recht humorvoll geschrieben. Ich habe viel gelacht, geschmunzelt und die besten Szenen zur allgemeinen Erheiterung meiner Familie vorgelesen. Leider nutzt sich der Effekt im Verlauf des Buches doch etwas ab. Vielleicht sollte man es nur häppchenweise über mehrere Tage oder Wochen lesen.

5 Ein etwas anderer Lebensratgeber

von , am 25.10.2015

Tommy Jaud ist ja als Comedy-Autor bekannt. Aus seiner Feder stammen etwa „Vollidiot“ oder „Hummeldumm“. In diese Reihe fügt sich das vorliegende Buch bestens ein, wenngleich es völlig andersartig ist. Es ist nicht als Roman im eigentlichen Sinne einzustufen, am ehesten noch als satirischer Ratgeber.

Jaud erfindet den Enddreißiger Sean Brummel, der in Kalifornien unglücklich verheiratet und unzufrieden im Job ist. Als er zufällig erkennt, dass Grund für sein gesamtes Unglück maßloses Müssen ist, macht er sich frei von allen Verpflichtungen und verwirklicht seine Träume. Er macht den Satz „Einen Scheiß muss ich (kurz ESMI)“ zu seinem Lebensmotto, über das er dann dank der Anregung der von ihm gefundenen passenden Frau ein Buch schreibt, eben das vorliegende. Grundessenz von Seans Erkenntnissen ist, dass wir 99 Prozent der Dinge, die wir tun, gar nicht tun müssen. Dass wir sie dennoch tun, liegt an dem Muss-Monster, das uns ein schlechtes Gewissen einimpft. Dem lässt sich mit der Formel ESMI entgegenwirken.

Sean handelt sodann sechs Lebensbereiche (sie entsprechen den Kapiteln) ab - Gesundheit, Ernährung, Erfolg, Freizeit, Gesellschaft und Sinn des Lebens. Anhand von Beispielen aus seinem eigenen Leben oder dem Dritter zeigt er auf, um wieviel besser es doch ist, sich keinen Zwängen zu unterwerfen. Das erfolgt humorvoll, ironisch, überspitzt, mit der Sprache spielend, häufig auch (pseudo)wissenschaftlich untermauert und auf Zitate zurückgreifend. Kurz gesagt, das Ganze ist einem Comedy-Autoren würdig. So unsinnig und abstrus Seans Thesen meistens auch sind, den Kern des Problems erkennt er recht gut. Und so verwundert es nicht, dass man ihm im tiefsten Innern Recht gibt. Denn ist es nicht wirklich so, besser keinen Sport zu treiben, weil er erst Stress fördert („Früher hat man sich seine Laufschuhe angezogen und ist eine halbe Stunde durch den Park gelaufen. Duschen und fertig. Heute muss der iPod aufgeladen sein, die Playlist aufgespielt und die Fitness-App upgedatet. Der Energieriegel verspeist, der Pulsgurt umgeschnallt und der Gore-Tex-Windbreaker übergestreift. … Wo sind die Kopfhörer? … Warum hat der iPod nur 9 Prozent Akku … ? Wo ist die High-Tech-Unterhose, die nich so schubbern tut und wo die Carbon-Einlagen für den bösen Fuß? Wie krieg ich den Kopfhörer entknüddelt …? … als ich noch der Meinung war, ich müsse regelmäßig laufen, war ich schon vor dem Joggen so fertig, dass ich erst gar nicht loslief, sondern gleich duschen ging“ (S. 49,50)? Oder sollten wir nicht wirklich Hausarbeit am Wochenende liegen lassen und dieses besser nutzen, um unsere Akkus für die neue Woche aufzuladen - „Wenn wir es mit unsinnigen Aufgaben wie Hausarbeit und Besorgungen vollstopfen, sei das genauso, als zögen wir bereits bei einer Akkuladung von 37 Prozent den Ladestecker wieder aus unserem Smartphone.“ (S. 196, 197)? Diese beiden Zitate zeigen recht gut, wie das Buch gestrickt ist und worauf sich der Leser einlassen wird.

Hoffentlich entgegnet jetzt keiner ESMI, wenn ich sage „Ihr müsst dieses Buch einfach lesen“.

4 Platt aber nett (wobei nett die kleine Schwester von Scheixxe ist ☺)

von (Leopoldshöhe), am 23.10.2015

Wäre das Buch nicht Teil einer Challenge, hätte ich es vielleicht nicht zur Hand genommen, da ich erstens den Titel ein klein wenig blöd finde und zweitens Tommy Jauds Hummeldumm absolut nichts abgewinnen konnte.
Bücher erreichen jeden Leser / jede Leserin anders und das ist auch gut so, denn ich muss mich nicht der Masse anpassen, soviel habe ich aus dem Ratgeber lernen können. Comedy hin oder her, einige Aussagen in "Einen Scheixx muss ich" sind wirklich absolut überspitzt oder eben auch unpassend, nichtssagend und dennoch wäre eine Scheixxegal Mentalität vielleicht wirksam gegen Burn Out oder anderen Leistungsdruck, den wir uns täglich stellen müssen. Trotzdem ist "Einen Scheixx muss ich" für mich kein Auslöser in naher Zukunft einen Dirty Kitchen Wettbewerb zu gewinnen, denn ich räume für mich auf und nicht für andere. Überhaupt gestalte ich mein Leben fast ausschließlich für mich und nicht für andere.
Positiv zu vermerken ist, dass sich meine Mundwinkel doch hin und wieder nach oben verzogen und ich das Buch nicht nur Scheiße fand, sondern eben auch mal Schmunzeln musste. Klar findet man sich als Leser/in manchen Passagen wieder und manchmal auch absolut aufs Korn genommen, aber wer Sean Brummel, der ja nun erfunden ist, Ernst nimmt, hat Selbst Schuld.
Was ziehe ich also mein Fazit? Mit "Einen Scheixx muss ich" lesen wir einen Ratgeber der ganz besonderen Art, denn eigentlich sollte man sich von den geschriebenen Worten Sean Brummels nicht eines wirklich zu Herzen nehmen, denn sonst sitzen wir alle im Unterhemd auf der Couch, Fluppe im Mund, Bierchen in der Hand und schauen Fußball. So zumindest habe ich Sean wahrgenommen und wenn ich dann noch betrachte, wie seine Wohnung aussieht, würde es mich nicht wundern, wenn er hin und wieder Besuch von Tieren mit langen Schwänzen bekommen würde. Wer das Buch nur zur Belustigung lesen will, ist damit genau richtig, alle anderen lassen lieber die Finger davon.

4 Wenn Dich mal wieder das schlechte Gewissen plagt: ESMI!

von (L), am 22.10.2015

Zum Inhalt:
Sean Brummel führt ein mittelmäßiges Leben mit einem mittelmäßigen Job, einer mittelmäßigen Ehe und einer mittelmäßigen Zukunftsaussicht. Bestenfalls mittelmäßig. Doch eines Tages bricht Sean aus seinem Leben aus, befreit sich von allen Fesseln und Zwängen, denn er erkennt plötzlich die für ihn einzig richtige Wahrheit: Einen Scheiß muss ich!
Und was tut man, wenn einem eine solche Erleuchtung zuteil wurde? Richtig, man schreibt einen Lebens-Ratgeber!

Meine Meinung:
Mit Sean „Brummel – Einen Scheiß muss ich“ wagt sich Erfolgs-Autor Tommy Jaud (u.a. „Hummeldumm“, „Millionär“, „Resturlaub“) auf ein neues Terrain. Zwar bleibt er dem und seinem Humor 100%ig treu, aber diesmal nicht in reiner Roman-Form. Sein neues Buch ist viel mehr ein triefend-ironischer, stellenweise völlig überspitzer Lebens-Ratgeber, der mit einer Vielzahl von gesellschaftlichen Vorgaben und Trends sowie Erwartungshaltungen (egal ob von anderen oder von einem selbst) radikal aufräumt. Natürlich wäre Tommy Jaud nicht Tommy Jaud, wenn er um diesen Anti-Ratgeber nicht doch auch einen kleinen Roman herumgeschrieben hätte: Den kometenhaften Aufstieg des fiktiven Amerikaners Sean Brummel. Genau, dem Erfinder des Brummel-Bock, einem der stärksten Biere Amerikas, gebraut in der original Brau-Hummel aus Deutschland!

Zentraler Dreh- und Angelpunkt von Jauds „Ratgeber“ ist das von ihm erfundene „Muss-Monster“ („Du musst noch…“), das einem ständig im Nacken sitzt und gebetsmühlenartig zu ungeliebten aber (angeblich!) notwendigen Tätigkeiten auffordert. Diesem fiesen „Muss-Monster“ hat Jaud alias Brummel seine neue Zauberformel entgegengestellt: „Einen Scheiß muss ich!“ oder kurz: „ESMI!“ (englisch „Do Whatever the Fuck You Want!“).

Auf rd. 320 Seiten zieht Jaud hemmungslos diverse Ratgeber und angebliche Verhaltenszwänge querbeet aus allen Bereichen des Lebens durch den Kakao. Beispiele gefällig?
-> Ich muss aufräumen? ESMI, denn Ordnung ist wider die Natur!
-> Ich muss mehr Fisch essen? ESMI, auf Quecksilber und Nano-Plastikpartikel kann ich verzichten!
-> Ich muss mehr Sport machen? ESMI, viel zu viel Stress (Wo ist der MP3-Player? Ist der Akku geladen? Die Playlist aktualisiert? Und wo ist mein Funktionsshirt?)!

So oder so ähnlich arbeitet Jaud einen „Zwang“ nach dem anderen auf wunderbar unterhaltsame Weise ab. Im Ergebnis: Ich MUSS gar nichts! Auch wenn vieles bewusst vollkommen überzeichnet dargestellt wird, erkennt man sich beim Lesen doch an der ein oder anderen Stelle durchaus wider und man reflektiert das eigene Verhalten. Denn manches, was Brummel-Jaud behauptet, hat ja durchaus auch Hand- und Fuß, wie z.B. „Je dogmatischer sich jemand ernährt, desto größer die Gefahr der Unterversorgung.“

Dennoch steht der Humor und der Spaß an der Sache bei Jaud wie immer an erster Stelle, so dass bei mir vom Schmunzeln bis zum lauten Auflachen alles dabei war, gerade wenn Jaud mit seinen schonungslosen Wort-Neukreationen um die Ecke gekommen ist, wie beispielsweise „Wochenend-ADHS“, „Freizeit-Taliban“ oder auch „kultur- und antriebslosen Wochenendamöbe“.

Einen Stern Abzug gibt es von mir, da das Thema über die Gesamtheit der rd. 320 Seiten gegen Ende durchaus ein paar „Abnutzungserscheinungen“ gezeigt hat und auch die ein oder andere schwächere Strecke zwischendrin hatte.

FAZIT:
Schluss mit dem Müssen! Jaud beweist auf sehr humorvolle Art und Weise, dass man eben NICHT immer alles muss!
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