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Am besten draußen (eBook)

Wie wir noch mehr Natur in unser Leben bringen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
256 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60679-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Am besten draußen -  Christo Foerster
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Praktische Ideen und Tipps für mehr Draußen im Leben Warum das Draußensein uns so gut tut: Auf einer langen Outdoor-Reise erlebt Christo Foerster Momente, »in denen einfach alles gut ist«. Dieses Gefühl der Sorglosigkeit und Unbeschwertheit will er erneut erleben, ohne sich auf eine wochenlange Reise begeben zu müssen. Er will herausfinden: Was ist passiert? Warum ist das passiert? Wie kann ich das auch im Alltag erleben? Dafür unternimmt er Selbstversuche und spricht mit vielen Expert:innen. Er erklärt wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Themen Stress, menschliche Entwicklungsgeschichte, natürliche Duftstoffe in der Medizin und Erkältungen, die drinnen entstehen, nicht draußen. »Der Mann der kleinen Abenteuer« Stern

Christo Foerster, 1977 in Berlin geboren, ist hauptberuflicher Abenteurer, Autor und Speaker. Der gelernte Redakteur, der zuletzt als Chefredakteur die deutsche Ausgabe der Zeitschrift Men's Fitness betreute, gilt als Begründer der »Mikroabenteuer«-Idee in Deutschland und erhielt 2018 für sein Buch »Mikroabenteuer« den Deutschen Selfpublishing-Preis. Sein Podcast »Frei raus«, bei dem schon diverse MALIK-Autor:innen zu Gast waren, behandelt Outdoorthemen aller Art. Christo Foerster ist Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Hamburg. www.christofoerster.com

Christo Foerster, 1977 in Berlin geboren, ist hauptberuflicher Abenteurer, Autor und Speaker. Der gelernte Redakteur, der zuletzt als Chefredakteur die deutsche Ausgabe der Zeitschrift Men's Fitness betreute, gilt als Begründer der »Mikroabenteuer«-Idee in Deutschland und erhielt 2018 für sein Buch »Mikroabenteuer« den Deutschen Selfpublishing-Preis. Sein Podcast »Frei raus«, bei dem schon diverse MALIK-Autor:innen zu Gast waren, behandelt Outdoorthemen aller Art. Christo Foerster ist Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Hamburg.

1
Was war da los?


Ein Impulskauf, unvergessliche Momente
und der großen Reise zweiter Teil

 

Jonathan, der alte Fuchs. Ich hätte nicht gedacht, dass er noch einmal auftauchen würde in meinem Leben. Schon gar nicht so. Meine Frau Anja und ich kommen aus dem Schnaufen gar nicht mehr raus. Vorsichtig hieven wir das schwere Stahlgestell eine Treppenstufe nach der anderen hinunter. Mir läuft der Schweiß von der Stirn, und mein Rücken sendet gut vernehmbare Hilferufe. Es dauert knapp dreißig Minuten, bis wir das Monstrum in den Kofferraum geladen haben. Drei Kreuze und ein Halleluja.

Jonathan Goldberg kommt aus Südafrika. Er war Radfahrer, ein extremer wohlgemerkt. Nachdem er eines Nachts beim Training für das Race Across America von einem Auto erfasst worden war, suchte er nach Möglichkeiten, jenseits der gefährlichen Straßen in die Pedale zu treten, wann immer er wollte. Und weil er nichts fand, was ihn zufriedenstellte, konstruierte er den Prototypen des schwarzen Apparats in unserem Kofferraum. Der Schriftzug »Johnny G« ist noch gut zu erkennen, auch wenn der Lack an einigen Stellen abgeplatzt ist. Jonathan Goldberg alias Johnny G gilt als Erfinder des stationären Rennrads. Gut fünfzig Kilogramm schwer ist das zwanzig Jahre alte Modell, das Anja und ich soeben über ein Kleinanzeigenportal erstanden und aus der Wohnung der Vorbesitzerin geschleppt haben – alleine das charakteristische Schwungrad für den gleichmäßigen Tritt wiegt fast so viel wie der Rest des Rads. Als das gute Stück neu war, finanzierte ich mir auf einem baugleichen Teil mein Studium, zumindest teilweise. »Spinning« hießen die Kurse in dem großen Kölner Fitnessstudio, bei denen ich als offizieller »Johnny G Instructor« bis zu zwanzig Teilnehmer:innen zu rhythmischer Musik mit auf eine Trainingsrunde nahm, ohne dass wir uns von der Stelle bewegten. Eine gute Zeit, aber eine andere.

Das schwache Display des Armaturenbretts zeigt 18 Uhr, als wir den Wagen starten und uns auf den Weg nach Hause machen. Ich blicke mit Wehmut auf den helleren Bereich des Himmels im Westen. Die Sonne ist gerade untergegangen, und mir wird bewusst, dass ich vier Monate werde warten müssen, bis wieder ein Tag kommt, der so lang ist wie dieser. Heute Nacht wird die Zeit umgestellt. Morgen geht schon um 16:52 Uhr das Licht aus.

Es ist jetzt vier Wochen her, dass ich auf der Nordseeinsel Rømø im weichen Gras saß, meinen Rücken an einen der windschiefen Bäume lehnte und eine Zufriedenheit verspürte, die ich am liebsten für immer festgehalten hätte. Hinter mir lag eine bewegende Reise. Ich hatte mich vom Gipfelkreuz der Zugspitze bis hier oben aus eigener Kraft durchgeschlagen, mit meinem Stand-up-Paddleboard, so gut es ging auf dem Wasser, aber auch zu Fuß über Land. Ich hatte 53 Nächte unter freiem Himmel verbracht. Vor mir lag nur noch die Überfahrt nach Sylt, um das Ziel meiner Reise, den nördlichsten Punkt Deutschlands, zu erreichen. Ich war dankbar für alles, was war, und alles, was kommen sollte. Ich war hellwach und zur gleichen Zeit völlig tiefenentspannt. Es fühlte sich an, als wäre alles gut. Dabei fegte gerade der erste Herbststurm über die Insel. Mir war, als kämen in diesem Moment all jene zusammen, die ich auf dem Weg von der Zugspitze hierher erlebt hatte. Voller Urvertrauen legte ich mich später in meine Hängematte, die ich zwischen zwei Kiefern aufgespannt hatte, und machte die Augen zu. Am Tag darauf wehte der Wind ruhiger. Ich schaffte es, die starke Gezeitenströmung zwischen den Inseln zu queren, und konnte am Nordzipfel Sylts meine Familie in die Arme schließen. Ein großes, emotionales, unvergessliches Hallo.

Aber so schön es war, zurück zu sein, so schnell merkte ich, dass ich Zeit brauchen würde, um wieder anzukommen im Alltag. Wollte ich das überhaupt, wieder ankommen im Alltag? Galt es nicht vielmehr, dieses unbeschreiblich gute Gefühl von der einen in die andere Welt zu übertragen? Oder brauchte ich das gar nicht erst zu versuchen, weil es von vornherein zum Scheitern verurteilt war? Ich hatte schon unterwegs geahnt, dass diese Reise zwar auf Sylt ihren geografischen Endpunkt finden, aber dennoch weitergehen würde. Nicht als ewig dauernder Outdoortrip, aber als Reise zu etwas Neuem, das bleibt. Wie oft war ich nach Urlauben, Abenteuern und Auszeiten wieder in die Fänge von Erwartungen, Terminen und Verpflichtungen geraten und hatte mich mit der Aussicht auf den nächsten Ausbruch betäubt! Die Momente zwischen Zugspitze und Sylt waren zu besonders, um sie nur einzurahmen und an meine innere Fotowand zu hängen. Ich spürte, dass sie eine Art Verheißung bargen.

Auch deshalb wollte ich gerne dieses alte Johnny-G-Spinning-Bike kaufen. Es soll auf der Terrasse stehen, überdacht, aber draußen – und vielleicht setzen wir uns immer mal wieder zwischendurch drauf und strampeln ein paar Minuten an der frischen Luft. Vielleicht markiert es aber den Beginn des zweiten Teils der Reise, deren erster Teil mich längs durch Deutschland geführt hat und die jetzt in die verborgenen Ecken meines, unseres alltäglichen Lebens führt. Ein stationäres Bike als Symbol, mich zu bewegen, ohne abzuhauen.

Warum habe ich mich so gut gefühlt unterwegs? Was ist auf dieser Reise passiert, was ist anders da draußen? Und wenn ich Antworten auf diese Fragen finde: Was bedeuten sie für mich in einer Woche voller To-dos? Noch während der Fahrt nach Hause fasse ich den Entschluss, diesen Fragen in aller Gründlichkeit nachzugehen. Wie vor drei Monaten, als ich mit all meiner Ausrüstung auf der Zugspitze stand, überkommt mich eine leicht nervöse Vorfreude. Ich weiß, dass auch dieser Teil der Reise mich begeistern, überraschen und prägen wird.

Zu Hause wuchten wir das schwere Rad aus dem Kofferraum, kippen es auf die kleinen Rollen, die an der Vorderkante der Standfläche befestigt sind, und schieben es hinters Haus. Die zwei Stufen hoch zur Terrasse schaffe ich sogar allein. Ich bringe Sattel und Lenker auf die richtige Höhe und bin überzeugt, eine gute Investition getätigt zu haben – egal, ob irgendeiner von uns jemals auf dem Ding sitzen wird. Es ist bereits dunkel, aber Anja hat drinnen die gemütliche Küchenlampe angeknipst. Ich mache Pfannkuchen, die Kinder hauen sich die Teller voll Apfelmus, und irgendwo huscht Johnny G...

Erscheint lt. Verlag 29.2.2024
Zusatzinfo Mit 16 Seiten Farbbildteil
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseberichte Deutschland
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte Abenteuer • Ausflug Wald • Balkon • Best Practice Portraits • Deutschland • draußen • Draußen leben • Draußenschlafen • Draußenschule • Draußensein • draußen unterrichten • Duft des Waldes • Eisbaden • Erholungsgebiet Wald • Erholungsraum Wald • Erkältet • Erkältung • Evolution • Frieren • Geschenk für Outdoor • Heilkraft • Kälte • Mikroabenteuer • Mikroabenteuer Deutschland • nachhaltiges Abenteuer • Outdoor • Outdoor-Fan • Outdoor Winter • Outdoorwissen • Prof. Barry Schwartz • Prof. Dr. Qing Li • sich von der Natur heilen lassen • Sommer • Sophia Kimmig • Sternenhimmel • Stressbewältigung • Terpenoide • unter freiem Himmel • unter Sternen • Wald Duftstoffe • Wetter • Wetter und Klima • Wind und Regen • Wind und Wetter • wissenschaftliche Erkenntnisse
ISBN-10 3-492-60679-2 / 3492606792
ISBN-13 978-3-492-60679-0 / 9783492606790
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