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Die Geburt des Himmlischen Kindes -  Steffen Stolle

Die Geburt des Himmlischen Kindes (eBook)

Eine astronomische Analyse der Weihnachtsgeschichte
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
124 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-5409-7 (ISBN)
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Vor 2000 Jahren ging der hellste Stern des Sternbildes Jungfrau einige Jahre lang genau im Osten auf. In dieser Zeit wurde Jesus Christus geboren. Haben beide Ereignisse etwas miteinander zu tun? Gibt es da Zusammenhänge? Diesen Fragen geht der Autor im vorliegenden Buch nach. Die Leserinnen und Leser werden dabei auf eine Reise der Erkenntnis mitgenommen. Detailreich und mit astronomischem Sachverstand werden die entsprechenden Texte der Heiligen Schrift des Christentums, vor allem des Neuen Testaments, mit den Vorgängen am damaligen Sternenhimmel verglichen. Wie von selbst entsteht im Prozess der Auseinandersetzung mit dem Thema eine neue Theorie über den Stern von Bethlehem. Der Text ist so verfasst, dass er eine breite Leserschaft erreichen kann - vom interessierten Laien bis zum Profi, von jung bis alt, vom gläubigen Christen bis zum Atheisten.

Steffen Stolle wurde 1954 in Leipzig geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektromonteur, bei der er gleichzeitig die Hochschulreife erlangte, studierte er an der Pädagogischen Hochschule Halle/Saale. Nach erfolgreichem Abschluss seiner akademischen Ausbildung unterrichtete der Diplomfachlehrer für Physik und Mathematik 35 Jahre an der Polytechnischen Oberschule in Luckau (Niederlausitz) Generationen von Schülerinnen und Schülern - nach einem externen Zusatzstudium Anfang der achziger Jahre in Potsdam dann auch im Schulfach Astronomie. Seit er 2015 in den Ruhestand getreten ist, kann er sich noch intensiver einer seiner großen Leidenschaften, der Sternenkunde, widmen.

DIE LEGENDE UM JESUS CHRISTUS


Was erzählt das Neue Testament über das Leben und Wirken von Jesus Christus? Welchem Zweck sollte der Mythos von der Zeugung und der Geburt des Messias dienen?

Eigentlich weiß jeder, wie das geht: Am Dorfeingang ist etwas passiert, jemand hat es gesehen und erzählt es seinem besten Freund. Der erzählt es weiter, aber so, wie er es gehört hat oder gehört zu haben glaubt. War das Ereignis ein Renner, wird es schnell weitergereicht. Die Erzählung verbreitet sich wie ein Lauffeuer und verändert sich dabei immer stärker. Am Dorfausgang angekommen, hat das so entstandene Märchen mit der Wirklichkeit oft nur noch wenig zu tun, ob nun die einzelnen Beteiligten den Sachverhalt absichtlich oder unabsichtlich verändert haben.

Dieses Umgestalten von Geschichten hat es schon immer gegeben und macht auch nicht vor großen Ereignissen halt. Denkt man darüber nach, fallen einem viele Beispiele ein. Martin Luther hat auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzt. Als er in seiner Studierstube mitten in der Arbeit war, erschien ihm der Teufel. Luther warf sein Tintenfass nach ihm, und flugs verschwand der Satan. Der Tintenklecks an der Wand blieb. Lange Zeit wurde er immer wieder erneuert, auf dass Verehrer des Reformators ihn bewundern konnten.

Kolumbus, heißt es, hat Amerika entdeckt. Lebten dort aber nicht schon andere Menschen? Natürlich! Kolumbus hat Amerika für die Europäer entdeckt. Aber auch das stimmt nicht ganz. Der Wikinger Leif Eriksson war schon vorher da. Als dem schlafenden Denker Isaak Newton ein Apfel auf dem Kopf fiel, wachte er auf und entdeckte die Gravitationskraft. Wenn das so einfach wäre! Wenn du länger darüber nachdenkst, fallen dir mehr und mehr solcher Beispiele ein.

Und beim Weitererzählen passiert noch mehr. Je toller das Ereignis war, desto öfter wird es weitergegeben. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker verändert sich die Geschichte. Und je berühmter die handelnden Personen sind, desto mächtiger ist der Drang, Eigenes hinzuzutun.

In diesem Buch werden nun zwei Märchen erzählt. Die Vorlage des einen ist bekannt: das Neue Testament. Die Vorlage des zweiten Märchens ist das erste. Lass dich überraschen. Vor mehr als 2000 Jahren ereignete sich im Lande des Jordan Unglaubliches. Zacharias war mit Elisabeth verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Die Jahre waren vergangen, und es bestand kaum noch Hoffnung auf Nachwuchs. Die Eheleute lebten unweit von Jerusalem. Da Zacharias Priester Gottes war, sollte er im Tempel der Stadt dem Herrn dienen. Rechts vom Altar stand plötzlich ein Unbekannter. Der sagte zu Zacharias: „Hab keine Angst, ich bin der Engel Gabriel und soll dir von Gott die Botschaft bringen, dass deine Frau einen Sohn gebären wird. Nennt ihn Johannes. Euer Kind wird Großes vollbringen.“ Zacharias zweifelte. Seine Frau war nicht mehr ganz jung. Gabriel sagte: „Weil du mir nicht glaubst, sollt du stumm bleiben, bis du selbst siehst, dass ich die Wahrheit sagte.“ Zacharias ging nachhause, konnte aber nicht mehr sprechen. Und Elisabeth wurde schwanger.

Judäa – die Heimat von Jesus Christus zur Zeit seiner Geburt

Nördlich von Nazareth lebte zu gleicher Zeit eine junge, unverheiratete Frau namens Maria. Sechs Monate, nachdem der Engel bei Zacharias gewesen war, erschien er auch ihr und verkündete: „Du wirst einen Sohn bekommen, Gott hat dich dazu auserwählt. Gib ihm den Namen Jesus. Er wird groß sein und Sohn Gottes genannt werden.“ Maria fragte: „Wie kann das sein, ich bin doch noch Jungfrau?“ Gabriel antwortete: „Der Heilige Geist wird dich überschatten, und du wirst einen Knaben gebären.“ Auch Joseph, Marias Verlobter, erfuhr von der Schwangerschaft, so dass er sich von Maria trennen wollte. Doch ihm erschien im Traum ein Engel, der ihm versicherte, das erwartete Kind sei vom Heiligen Geist. Es werde ein Sohn sein, der den Namen Jesus tragen solle. Das alles sei geschehen nach dem Willen Gottes. So blieb Joseph bei seiner jungen Frau.

Da Maria und Elisabeth miteinander verwandt waren, wollte Maria von ihrer Schwangerschaft berichten. Als sie das Haus von Elisabeth und Zacharias betrat, beobachtete sie, wie sich das Kind im Bauch von Elisabeth bewegte, und sie selbst wurde vom Heiligen Geist erfüllt. Laut sagte sie: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Elisabeth hatte gespürt, dass Maria ein besonderes Kind unter dem Herzen trug. Beide waren glücklich.

Maria war für Elisabeth eine große Hilfe im Haus. Nach drei Monaten reiste sie ab, Elisabeth gebar einen Sohn. Nach dem Willen Gottes wurde er Johannes genannt. Zacharias sah, dass der Engel im Tempel die Wahrheit gesagt hatte, und konnte wieder sprechen. Er lobpries das Neugeborene: „Kindlein, du wirst ein Prophet des Höchsten sein, denn du wirst vor dem Herrn einhergehen.“

Zuhause angekommen, bereitete sich Maria auf die eigene Niederkunft vor. Cäsar Augustus, der Kaiser in Rom, hatte für sein Reich eine Volkszählung1 angeordnet. So musste das Paar zum Heimatort von Joseph reisen. Dort, in Bethlehem, sollten sie registriert werden. Die hochschwangere Frau und ihr Mann machten sich auf den weiten Weg. Aber in Bethlehem waren wegen der Volkszählung alle Herbergen belegt. Erschöpft fanden Maria und Joseph in einem Stall ein Nachtlager. Und in dieser ungastlichen Umgebung kam Marias Kind zur Welt. Das Baby wurde in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt. Jesus war geboren.

Drei Weise aus dem Morgenland (heute würde man dazu Mittlerer Osten sagen) hatten nach der Geburt von Jesus einen Stern am Himmel gesehen. Darin sahen sie ein Zeichen, das ihnen den Weg zu Marias Kind weisen würde. Und so war es auch. Der Stern ging – nach der biblischen Legende – vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, an dem Maria und der Knabe sich aufhielten. Die Weisen fielen vor dem Kind auf die Knie und beschenkten es mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Judäas König Herodes der Große gehörte zwar zum Volke Israel, war aber Statthalter der römischen Fremdherrschaft im Land. Er erfuhr von der Geburt2 des Jungen, den die Weisen aus dem Morgenland wie einen Messias verehrten. Um seine eigene Herrschaft zu sichern, wollte er Jesus töten lassen. Doch die Familie flüchtete nach Ägypten. Als die Gefahr vorüber war, kehrten sie heim und ließen sich in Nazareth nieder. Hier wuchs Jesus auf.

Schon als Kind war er von der jüdischen Religion angetan. Und er lernte viel davon. Zum Mann herangewachsen, hörte er von seinem Verwandten, dem fast gleich alten Johannes. Es wurde berichtet, dass der Sohn von Elisabeth als Wanderprediger unterwegs sei. Seine Botschaft im Westjordanland lautete: „Bereut, denn das Königreich im Himmel ist nah.“ Diejenigen, die ihre bisherige Lebensweise ablegen wollten, wurden von Johannes in die Wasser des Jordan getaucht. Und es wurden immer mehr, die sich taufen ließen. Sie fragten ihn, ob er der neue Messias sei, den die Weisen aus dem Morgenland prophezeiten. Er antwortete: „Ich bin nicht der Messias, ich ebne nur den Weg für ihn.“

Auch Jesus ging zu Johannes an den Jordan. Auch er wollte getauft werden. Aber Johannes sagte: „Du kommst zu mir? Eigentlich müsstest du mich taufen.“ Doch schließlich wurde auch Jesus in den Fluss getaucht. Da öffnete sich der Himmel, und eine Stimme rief: „Das ist mein geliebter Sohn. An ihm habe ich mein Wohlgefallen.“ Jesus war von dem Ereignis tief bewegt. Er zog für 40 Tage und 40 Nächte in die Wüste. Hier fastete er, und hier erkannte er seine Berufung. Er verließ die Wüstenei und begann, selber zu predigen und zu taufen. Das erboste die Jünger von Johannes. Die sagten zu ihm: „Meister, der Mann, der jenseits des Jordan bei dir war, tauft jetzt selbst, und alle Leute laufen zu ihm!“

Johannes antwortete: „Kein Mensch kann sich etwas nehmen, wenn es nicht vom Himmel hergegeben ist. Ihr selbst habt gehört, dass ich sagte: Der Messias bin ich nicht. Ich bin nur sein Vorläufer. Er muss nun wachsen, ich aber zurückweichen.“ Und Jesus zog durch das Land und verkündete das Gottesreich und die Königsherrschaft Gottes. Immer mehr Menschen hörten ihm zu. Und immer mehr glaubten ihm. Mit ihm zogen nun seine Anhänger. Nach und nach wuchs ihre Zahl auf zwölf. Bei seiner Reise durch das Jordanland vollbrachte Jesus viele Wunder. Eines Tages zog er mit seinen Jüngern nach Jerusalem. Es war die Zeit vor dem Osterfest, an den Tagen des ungesäuerten Brotes.

Wie aber war es Johannes ergangen? Ein Sohn des Statthalters Herodes wurde zum Geliebten der Frau seines eigenen Bruders: nach den Gesetzestafeln des Moses ein gottloses Verhalten. Johannes prangerte es an. Der buhlenden Frau gefiel das nicht, sie forderte als Rache die Ermordung des Johannes und sagte zu ihrem Geliebten: „Gib mir am besten gleich seinen Kopf. Reiche ihn mir in einer Schüssel.“ So starb Johannes.

Als Jesus und seine Jünger Jerusalem erreichten, wurden sie mit großem Jubel empfangen. Zum Missfallen der Tempelpriester sah das Volk in Jesus den wahren Erlöser. Den Messias. Den Verkünder des Gottesreiches. Unter falschen...

Erscheint lt. Verlag 13.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Physik / Astronomie Astronomie / Astrophysik
ISBN-10 3-7597-5409-0 / 3759754090
ISBN-13 978-3-7597-5409-7 / 9783759754097
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