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Anatomie, Biologie und Physiologie (eBook)

Ergotherapie Prüfungswissen
eBook Download: EPUB
2022 | 5. Auflage
488 Seiten
Thieme (Verlag)
978-3-13-244804-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Anatomie, Biologie und Physiologie - Jürgen Zervos-Kopp
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Ergotherapie-Prüfungen sind sehr umfangreich. Sie enthalten das komplette, für viele berufsspezifische Fächer wichtige Grundlagenwissen.

Mit diesem Buch gelingt die gezielte Prüfungsvorbereitung:

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- kompakt dargestellte Inhalte
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- Vorbereitung mit Prüfungsfragen
- erfolgreich Nachschlagen in der Praxis

3 Gewebe


Gewebe

Zusammenschluss von Zellen, inkl. Interzellularsubstanzen, zu Verbänden.

Als Gewebe wird der Zusammenschluss von Zellen, inkl. ihrer gebildeten Interzellularsubstanzen, zu Verbänden bezeichnet, die gemeinsam gleiche Aufgaben für den Organismus erfüllen.

Organe

Zusammenschluss unterschiedlicher Gewebe, inkl. Blutgefäße und Nerven.

Organe sind der Zusammenschluss unterschiedlicher Gewebearten, die zusätzlich mit Blutgefäßen und Nerven versorgt werden, wobei der Organaufbau (Gerüst) als Stroma und die spezifischen Funktionszellen als Parenchym bezeichnet werden.

Durch ihren Aufbau und ihre Funktion lassen sich vier Gewebearten unterscheiden:

Gewebearten

  • Epithel-,

  • Binde- u. Stütz-,

  • Muskel-,

  • Nervengewebe.

  • Epithel-,

  • Binde- und Stütz-,

  • Muskel- und

  • Nervengewebe

    Diagramm 2.1: Übersicht zum Thema Gewebe

3.1 Entwicklung


Gewebsentwicklung

ab 3. Schwangerschaftswoche aus drei Keimblättern:

  • Entoderm (Epithelgewebe vieler innerer Organe und Drüsen)

  • Mesoderm (Binde- und Stützgewebe, Muskelgewebe)

  • Ektoderm (Nervengewebe, Epithelgewebe der Haut)

Die einzelnen Gewebearten entstehen aus drei Keimblättern:

  • Entoderm (inneres Keimblatt),

  • Mesoderm (mittleres Keimblatt),

  • Ektoderm (äußeres Keimblatt),

Diese entwickeln sich nach der Befruchtung von Ei- und Samenzelle ab der 3. Schwangerschaftswoche.

Da mit der Entwicklung des Gewebes parallel die Organentwicklung einhergeht (siehe Embryonalentwicklung) und Organe aus unterschiedlichem Gewebe bestehen, ist eine strenge Zuordnung von Gewebe und dazugehörigem Keimblatt nicht eindeutig möglich (so entsteht z. B. das Epithelgewebe von Oberflächen oder Drüsen, je nach Lokalisation, aus allen drei Keimblättern).

Die folgende Zuordnung dient der groben Orientierung, weil trotzdem einzelne Gewebearten überwiegend aus einem der drei Keimblätter entstehen. Es bilden sich aus

  • dem inneren Keimblatt (Entoderm)

    • das Epithelgewebe vieler inneren Organe und der meisten Drüsen (z. B. Schilddrüse, Thymus, Pankreas, Leber),

  • dem mittleren Keimblatt (Mesoderm)

    • das Binde- und Stützgewebe,

    • das Muskelgewebe,

    • das Epithelgewebe der Keimdrüsen,

  • dem äußeren Keimblatt (Ektoderm)

    • das Nervengewebe sowie

    • das Epithelgewebe der Haut, der Hypophyse und der Milchdrüsen.

      Diagramm 2.2: Entwicklung aus dem Keimblatt

3.2 Epithelgewebe


Epithelgewebe

  • Oberflächen- oder Deckepithel

  • exokrine oder endokrine Drüsen

  • Resorptionsepithel

  • Sinnesepithel. Die Zellen sind auf einer Basalmembran fixiert = mechanischer Halt, Versorgung der Zellen per Diffusion, weil keine eigenen Blutversorgung.

Das Epithelgewebe schützt den Körper und bedeckt als Oberflächen- oder Deckepithel innere und äußere Körperoberflächen. Als Drüsenepithel ist es in der Lage, gebildete Stoffe (Sekrete) an innere und äußere Körperoberflächen (= exokrine Drüsen, z. B. Schweißdrüsen, Bauchspeicheldrüse, Milchdrüsen) bzw. Hormone ins Körperinnere, d. h. in den Blutkreislauf (= endokrine Drüsen, z. B. Nebenniere, Hypophyse) abzugeben oder als Resorptionsepithel (z. B. Magen-Darm-Trakt) Substanzen aufzunehmen. Als Sinnesepithel (z. B. Netzhaut des Auges) vermittelt es die unterschiedlichsten Sinneseindrücke.

Kennzeichnend für Epithelgewebe ist, dass die Zellen auf einer Basalmembran fixiert sind, die den Epithelien mechanischen Halt gibt, und dass es keine eigene Blutversorgung besitzt, sondern indirekt per Diffusion von anderen Geweben versorgt wird.

Gewebeeinteilung

einschichtiges, mehrreihiges und mehrschichtiges Epithelgewebe sowie Übergangsepithel, aus platten, kubischen oder zylindrischen Epithelien.

Die Gewebeeinteilung erfolgt nach der Anordnung bzw. Schichtung und der Form der Zellen ( ▶ Abb. 3.1). Nach der Anordnung unterscheidet man einschichtiges, mehrreihiges und mehrschichtiges Epithelgewebe; wobei beim mehrreihigen Typ alle Zellen auf der Basalmembran fixiert sind, aber nicht alle Epithelien die Oberfläche erreichen (z. B. Luftröhrenepithel). Im Gegensatz dazu hat beim mehrschichtigen Epithelgewebe nur die unterste Zellreihe Kontakt zur Basalmembran, aber die darüber liegenden Schichten nicht. Diese können an ihrer Oberfläche verhornt (Epidermis der Haut) als auch unverhornt vorkommen (Mundhöhle, Speiseröhre). Eine Besonderheit stellt das sog. Übergangsepithel der Harnblase dar, das durch seine Fähigkeit zur Formveränderung in der Lage ist, sich dem Füllungszustand der Blase anzupassen.

Diagramm 2.3: Epithelgewebe

Abb. 3.1 Form und Anordnung von Epithelzellen.

(Quelle: Faller A, Schünke M, Schünke G. Der Körper des Menschen. Einführung in Bau und Funktion. 14. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2004)

Zelloberflächen

  • Oberflächenvergrößerung durch Mikrovilli bei resorbierenden oder sezernierenden Zellen

  • Kinozilien zum Stofftransport

  • Stereozilien zur Reizübertragung

Der Form folgend lassen sich platte, kubische (isoprismatische) und zylindrische (hochprismatische) Epithelien unterscheiden. Abhängig von ihrer Funktion kann die Zelloberfläche unterschiedlich gestaltet sein. Bei resorbierenden (stoffaufnehmenden) oder sezernierenden (stoffabgebenden) Zellen findet eine Oberflächenvergrößerung durch Mikrovilli (= fingerförmige Ausstülpungen, z. B. Bürstensaum der Dünndarmepithelien) statt.

Sind die Ausstülpungen zur Eigenbewegung fähig, werden sie als Kinozilien bezeichnet und dienen dem gerichteten Stofftransport (z. B. Flimmerepithel der Atemwege).

Als Stereozilien sind die Ausstülpungen häufig büschelweise angeordnet und übertragen Reize an entsprechende Sinnesorgane, z. B. an das Gleichgewichtsorgan.

3.3 Binde- und Stützgewebe


Binde- und Stützgewebe

= Grundgewebe:

  • füllt Organzwischenräume aus,

  • bildet Organkapseln und Organgerüst, Sehnen, Knochen, Knorpel, Abwehrzellen und Narbengewebe,

  • reguliert Nährstoffaufnahme und -verteilung, Transport von Abbauprodukten, Wasserhaushalt und körpereigene Abwehr.

Das Binde- und Stützgewebe entspricht dem Grundgewebe des Körpers. Es gibt ihm seine Form, erhält diese und hat dementsprechend unterschiedlichste Aufgaben.

Zum einen füllt es organfreie Zwischenräume im Körper, bildet Kapseln und das Stroma (Gerüst) von Organen, dient als Gleitgewebe, überträgt Kräfte (Sehnen), fixiert Blutgefäße und Nerven. Zum anderen speichert es Wasser und Energie (Fett), bildet Knorpel und Knochen und darüber hinaus einen Teil der Abwehrzellen des Blutes (Phagozyten, Lymphozyten, Granulozyten). Aufgrund seiner unterschiedlichen Aufgaben sind seine Fähigkeiten entsprechend differenziert. Wie die Bezeichnung nahe legt, „verbindet“ und...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Chirurgie
Naturwissenschaften Biologie
Schlagworte Anatomie (Mensch) • Atmung • Atmungsorgane • Bewegungsapparat • Biologie (Mensch) • Blut • Eergotherapie /Prüfungsfragen • Ergotherapie • Funktionsstörungen • Geschlechtsorgane • Gewebe • Harnwege • Hormone • Hormonsystem • Immunsystem • Krankheitsbilder • Lymphe • Medizin • Nerven • Nervensystem • Niere • Physiologie (Mensch) • Sinne • Sinnesorgane • Verdauung • Verdauungsorgane • Zelle
ISBN-10 3-13-244804-4 / 3132448044
ISBN-13 978-3-13-244804-9 / 9783132448049
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